EP0172156B1

EP0172156B1 - Skischuh

Info

Publication number: EP0172156B1
Application number: EP19850890152
Authority: EP
Inventors: Tilo Riedel
Original assignee: Sportschuhfabrik Dachstein International Anton Lintner
Current assignee: Sportschuhfabrik Dachstein International Anton Lintner
Priority date: 1984-07-13
Filing date: 1985-07-11
Publication date: 1988-11-30
Also published as: EP0172156A1; AT383475B; DE3566491D1; ATA226984A

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen Skischuh, bestehend aus einer eine Sohle bildenden Schale und einem Schaft, der mit Hilfe wenigstens einer Gelenkachse im Bereich des Innen- und des Außenknöchels an der Schale angelenkt und aus einem Schaftvorderteil und einer Fersenklappe zusammengesetzt ist, wobei sich der Schaftvorderteil über eine entlang des Ristes verlaufende, in ihrer Vorspannung vorzugsweise einstellbare Druckfeder an der Schale abstützt. Ein derartiger Skischuh ist interner Stand der Technik.
Die gelenkige Verbindung zwischen dem Schaft und der Schale eines Skischuhs im Knöchelbereich erlaubt eine Anpassung des Skischuhs an eine Beugung des Knöchelgelenks in einem bestimmten Ausmaß. Um die Stützfunktion des Schaftes zu erhalten, soll der Schwenkwiderstand mit zunehmendem Schwenkwinkel, also zunehmender Vorlage größer werden, was durch eine Abstützung des Schaftvorderteiles an einer Druckfeder erreicht wird. Diese Feder bedingt außerdem ein Rückstellmoment, das das Einhalten einer bevorzugten Grundstellung unterstützt. Nachteilig ist allerdings, daß bei den bekannten Skischuhen diese Grundstellung für den Schaft vorgegeben ist und nicht verändert werden kann.
Damit der Schwenkwiderstand des Schaftes gegenüber der Schale eingestellt werden kann, ist es bekannt (EP-AO 053 339), zwischen dem Schaft und der Schale einen Dämpfungszylinder gegebenenfalls mit einer parallelgeschalteten Feder vorzusehen, dessen die beiden Kolbenseiten verbindende Überströmleitung eine einstellbare Drossel aufweist. Diese Einstellmöglichkeit des Schwenkwiderstandes erfordert allerdings einen zusätzlichen Dämpfungszylinder, ohne die Grundstellung des Schaftes gegenüber der Schale verändern zu können.
Schließlich ist aus der älteren Anmeldung EP-A-0 117 430 (Art. 54 (3) EPÜ für DE, FR und IT) ein Skischuh bekannt, dessen aus einer Fersenklappe und einem Schaftvorderteil zusammengesetzter Schaft gegenüber der Schale durch zwei entlang des Ristes nebeneinander angeordnete Spannschlösser abgestützt ist, die zwei gegen die Kraft einer Feder aus einer anschlagbegrenzten Grundstellung gegeneinander verschiebbare Gehäuseteile aufweisen, so daß durch eine Verstellung der beiden Spannschlösser die Grundstellung des Schaftes gegenüber der Schale insbesondere hinsichtlich der Schaftneigung um eine Schuhlängsachse trotz einer federnden Schaftabstützung eingestellt werden kann. Nachteilig ist jedoch, daß lediglich die Grundstellung des Schaftes, nicht aber sein Schwenkwiderstand verändert werden kann und die Vorlageneinstellung des Schaftes die Betätigung zweier Spannschlösser erfordert.
Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, diese Mängel zu vermeiden und einen Skischuh der eingangs geschilderten Art mit einfachen Mitteln so zu verbessern, daß die die kleinste Vorlage bestimmende Schaftneigung und der Schwenkwiderstand für den Schaft eingestellt werden können, ohne die Wirkung der Schaftabstützung durch die Druckfeder zu beeinträchtigen.
Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, daß zwischen dem Schaftvorderteil und der Schale ein dje Schwenkbewegung des Schaftvorderteiles im Sinne der Druckfederbelastung begrenzender, verstellbarer Anschlag vorgesehen ist, der aus einer Mutter besteht, die auf einem in der Schale drehfest abgestützten Gewindebolzen schraubverstellbar gelagert ist und mit einem Steg des Schaftvorderteiles als Gegenanschlag zusammenwirkt.
Da der Schaftvorderteil durch die Druckfeder gegen einen schalenfesten Anschlag gedrückt wird, kann der Schaftvorderteil gegen die Kraft der Druckfeder von diesem Anschlag weg im Sinne einer Vorlagenvergrößerung weggeschwenkt werden, so daß die Wirkung der Druckfeder voll erhalten bleibt, obwohl durch die Verstellung des Anschlages die Mindestneigung des Schaftvorderteiles eingestellt werden kann. Die Ausbildung des Anschlages als Mutter erlaubt dabei eine einfache Einstellung der Schaftneigung, weil diese vorzugsweise als Rändelmutter ausgebildete Mutter lediglich entsprechend verdreht werden muß, um den Schaftvorderteil über seinen Steg um seine Anlenkachse gegenüber der Schale zu verschwenken.
Damit in der anschlagbegrenzten Grundstellung des Schaftes Biegemomente im Bereich des Steges zufolge der Federbelastung weitgehend ausgeschaltet werden, kann der Steg des Schaftvorderteiles auf der der Mutter gegenüberliegenden Seite ein Widerlager für die Druckfeder bilden, deren Federkraft über den Steg und den Anschlag unmittelbar auf die Schale abgetragen wird. Eine solche Konstruktion bietet außerdem die Möglichkeit einer einfachen Federführung, wenn der Gewindebolzen den Steg des Schaftvorderteiles durchsetzt und mit seinem vorragenden Ende eine Führung für die Druckfeder bildet. Die Druckfeder, üblicherweise eine Schraubenfeder, kann in einem solchen Fall auf das vorragende Ende des Gewindebolzens aufgesteckt werden, wodurch die Abstützung der Druckfeder am Steg des Schaftvorderteiles unverrückbar festgelegt ist.
Zur Einstellung der Federvorspannung kann eine ein zehenseitiges Widerlager für die Druckfeder bildende Mutter vorgesehen sein, die auf einem in der Schale drehfest gehaltenen Gewindebolzen schraubverstellbar gelagert ist. Durch ein Schraubverstellen der Mutter kann die Federvorspannung und damit der Schwenkwiderstand den jeweiligen Bedürfnissen entsprechend eingestellt werden, und zwar unabhängig von der gewählten Schaftvorlage. Mit der Vorlageneinstellung ist zwar ebenfalls eine Anpassung der Federvorspannung verbunden, doch erlaubt diese Anpassung im allgemeinen keine Berücksichtigung z. B. des Körpergewichtes.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt, und zwar wird ein erfindungsgemäßer Skischuh in einer zum Teil aufgerissenen Seitenansicht gezeigt.
Der Skischuh gemäß dem Ausführungsbeispiel besteht im wesentlichen aus einer Schale 1, die eine Sohle 2 bildet und einen Schaft 3 trägt, der aus zwei Teilen, nämlich einem Schaftvorderteil 3a und einer Fersenklappe 3b, zusammengesetzt ist. Die Anordnung ist dabei so getroffen, daß der Schaftvorderteil 3a mit Hilfe von zwei im Bereich des Innen- und des Außenknöchels vorgesehenen Gelenkachsen 4 an der Schale 1 angelenkt ist und daß für die Fersenklappe 3b davon örtlich getrennte Gelenkachsen 5 vorgesehen sind. Diese voneinander getrennte Anlenkung der beiden Schaftteile ist jedoch für die Erfindung nicht maßgeblich und könnte durch eine gemeinsame Anlenkung ersetzt werden.
Die Schale 1 bildet in ihrem verstärkten Ristteil 1a eine nutenartige Ausnehmung 6, die durch eine Zunge 7 des Schaftvorderteiles 3a zumindest teilweise abgedeckt ist und eine als Schraubenfeder ausgebildete Druckfeder 8 aufnimmt. Diese entlang des Ristes verlaufende Druckfeder 8 stützt sich einerseits am Ristteil 1a der Schale 1 und anderseits an einem in die nutenartige Ausnehmung 6 ragenden Steg 9 des Schaftvorderteiles 3a ab, so daß der Schaftvorderteil 3a nur gegen die Kraft der Druckfeder aus einer Grundstellung nach vorne geschwenkt werden kann. Zum Einstellen der Federvorspannung und damit des Schwenkwiderstandes für den Schaftvorderteil 3a ist eine ein Widerlager für die Druckfeder 8 bildende Rändelmutter 10 vorgesehen, die auf einem mit einem Sechskantkopf 11 drehfest im Ristteil 1a der Schale 1 abgestützten Gewindebolzen 12 schraubverstellbar gelagert ist. Diese Rändelmutter 10 ragt zum Teil aus der nutenartigen Ausnehmung 6 vor, so daß sie von außen zugänglich ist.
Die Grundstellung des Schaftvorderteiles 3a kann zur Anpassung des Skischuhs an eine gewünschte Vorlage eingestellt werden. Zu diesem Zweck ist zwischen dem Schaftvorderteil 3a und der Schale 1 ein verstellbarer Anschlag 13 vorgesehen, gegen den der Steg 9 des Schaftvorteiltes 3a durch die Druckfeder 8 gedrückt wird. Dieser Anschlag besteht aus einer über den Schaftvorderteil 3a vorragenden Rändelmutter 14, in die ein Gewindebolzen 15 eingreift, der auf der von der Druckfeder 8 abgekehrten Seite mit einem Sechskantkopf 16 drehfest in die dem Schaftvorderteil 3a zugekehrte Stirnwand der nutenartigen Ausnehmung 6 eingesetzt ist und den Steg 9 in einer Durchtrittsöffnung 17 durchsetzt. Da das vorragende Ende des Gewindebolzens 15 in die Schraubenfeder eingreift, findet die Druckfeder 8 in dem freien Ende des Gewindebolzens 15 eine einfache Führung.
Wird die Rändelmutter 14 verstellt, so wird der Abstand des Anschlages 13 von der dem Schaftvorderteil 3a zugekehrten Stirnwand der nutenartigen Ausnehmung 6 verändert, was über den Steg 9 eine Änderung der Schwenkstellung des Schaftvorderteiles 3a um die Gelenkachsen 4 zur Folge hat. Aus der durch den Anschlag 13 bestimmten Grundstellung heraus kann dann der Schaftvorderteil 3a nach vorne verschwenkt werden, wobei der Steg 9 von der Rändelmutter 14 abhebt. Die Vorspannung der Druckfeder 8 wird dabei nicht nur durch die Rändelmutter 10, sondern auch durch den Anschlag 13 beeinflußt, so daß bei der Einstellung e-fner größeren Vorlage die Federvorspannung in vorteilhafter Weise automatisch erhöht wird.

Claims

1. Skischuh, bestehend aus einer eine Sohle (2) bildenden Schale (1) und einem Schaft (3), der mit Hilfe wenigstens einer Gelenkachse (4, 5) im Bereich des Innen- und des Außenknöchels an der Schale (1) angelenkt und aus einem Schaftvorderteil (3a) und einer Fersenklappe (3b) zusammengesetzt ist, wobei sich der Schaftvorderteil (3a) über eine entlang des Ristes verlaufende, in ihrer Vorspannung vorzugsweise einstellbare Druckfeder (8) an der Schale (1) abstützt, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Schaftvorderteil (3a) und der Schale (1) ein die Schwenkbewegung des Schaftvorderteiles (3a) im Sinne der Druckfederbelastung begrenzender, verstellbarer Anschlag (13) vorgesehen ist, der aus einer Mutter (14) besteht, die auf einem in der Schale (1) drehfest abgestützten Gewindebolzen (15) schraubverstellbar gelagert ist und mit einem Steg (9) des Schaftvorderteiles (3a) als Gegenanschlag zusammenwirkt.

2. Skischuh nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Steg (9) des Schaftvorderteiles (3a) auf der der Mutter (14) gegenüberliegenden Seite ein Widerlager für die Druckfeder (8) bildet.

3. Skischuh nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Gewindebolzen (15) den Steg (9) des Schaftvorderteiles (3a) durchsetzt und mit seinem vorragenden Ende eine Führung für die Druckfeder (8) bildet.

4. Skischuh nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zur Einstellung der Vorspannung der Druckfeder (8) eine ein zehenseitiges Widerlager für die Druckfeder (8) bildende Mutter (10) vorgesehen ist, die auf einem in der Schale (1) drehfest gehaltenen Gewindebolzen (12) schraubwerstellbar gelagert ist.