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Die Erfindung betrifft ein Textilwaschmittel mit verringertem Phosphatgehalt und einem wesentlichen Gehalt an nichtionischen Tensiden.
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Die Wirkung moderner Waschmittel war zu einem wesentlichen Teil auf ihren hohen Gehalt an Natriumtriphosphat zurückzuführen. Zu den vorteilhaften Eigenschaften des Natriumtriphosphats zählt das Komplexbindevermögen für Calcium, Magnesium, Eisen und sonstige Schwermetallionen, die synergistische Beeinflussung der Grenzflächenaktivität von Seifen und synthetischen Tensiden, das Schmutztragevermögen und das Ablösungs- und Peptisiervermögen gegenüber Schmutzpartikeln sowie das Neutralisieren von saurem Schmutz. Der hohe Natriumtriphosphatgehalt der Waschmittel ist jedoch bekanntlich in der Öffentlichkeit im Zusammenhang mit Fragen des Umweltschutzes. kritisiert worden, weil er stark zur Eutrophierung der Oberflächengewässer beitrug. Man hat daher bereits zahlreiche Phosphatersatzstoffe ermittelt bzw. versucht, verringerten Phosphatgehalt durch Veränderung der Tensidzusammensetzung auszugleichen.
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Aufgabe der Erfindung war es daher, Waschmittel zu entwickeln, die einen geringeren Triphosphatgehalt als die bekannten Mittel aufweisen, jedoch diesen in ihrem Wasch-und Reinigungsvermögen nicht nachstehen.
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Es ist bekannt, daß ethoxylierte Nonylphenole als Waschmittelbestandteile eine sehr gute Wirksamkeit haben, insbesondere wenn es um das Auswaschen fetthaltiger Anschmutzungen geht. Auf dem Markt gibt es Mittel, die Mischungen, z.B. aus Nonylphenol + 9 EO und Nonylphenol + 6 EO enthalten (x EO = x Mol Ethylenoxid pro Mol Nonylphenol).
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Ein Nachteil der Nonylphenolethoxylate in Waschmitteln ist ihre Neigung zu störender Schaumentwicklung beim Spülen, insbesondere in Gegenwart der für Waschmittel essentiellen Aniontenside wie z.B. den Alkylbenzolsulfonaten, was sowohl die Einsatzmenge dieser nichtionischen Tenside als auch der Aniontenside einschränkt.
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Es hat sich nun gezeigt, daß durch Verwendung bestimmter Dreierkombinationen von Alkyl-, insbesondere von Nonylphenolethoxylaten einerseits die Fettauswaschbarkeit von Waschmitteln mit geringerem Phosphatgehalt weiter gesteigert werden und zum anderen die Schaumsicherheit der Kombination Alkylphenolethoxylate/Alkylbenzolsulfonate erheblich verbessert werden kann.
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Das erfindungsgemäße Waschmittel ist gekennzeichnet durch einen Gehalt an
- a) 3 - 15, vorzugsweise 3 - 10 Gew.-% einer Kombination aus drei voneinander verschiedenen alkylaromatischen Polyethylenglykolderivaten mit 8 - 10, vorzugsweise 9 Kohlenstoffatomen im Alkylrest und mit Ethoxylierungsgraden von 1 bis 4, 4 bis 7 und von 7 bis 12, wobei das Mischungsverhältnis der jeweils niedriger ethoxylierten Verbindungen zu der jeweils höher ethoxylierten Verbindung l : 1 bis 1 : 8 beträgt, und
- b) 85 - 97, vorzugsweise 90 - 97 Gew.-% an sonstigen üblichen Bestandteilen maschinell anwendbarer Waschmittel,
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wobei der Phosphatgehalt des Mittels höchstens 35, vorzugsweise höchstens 25 Gew.-% beträgt und sich auf Natriumtriphosphat und/oder die phosphorhaltigen organischen Komplexbildner bezieht.
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Die sonstigen üblichen Bestandteile der erfindungsgemäßen Waschmittel sind z.B. Waschalkalien, organische Komplexbildner, Schmutzträger, Bleichkomponenten, nichtkomplexbildende Gerüststoffe, optische Aufheller, Enzyme, antimikrobielle Substanzen, Farb- und Duftstoffe.
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Schließlich sollen auch noch Anteile an natürlich vorkommenden und synthetischen anionichen Tensiden wie Seifen und Alkyl- oder Alkylarylsulfate und -sulfonate vorhanden sein. Ihre Menge kann 0,3 : 1 bis 1 : 0,3, bezogen auf die nichtionischen Tenside, betragen.
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Die erfindungsgemäßen Waschmittel lassen sich als Voll-, Vor- und Feinwaschmittel verwenden. Präparate, die als Vorwaschmittel eingesetzt werden sollen, weisen - wie auch die Voll- oder Kochwaschmittel - in l%iger wäßriger Lösung einen pH-Wert zwischen etwa 9,5 und 11,5 auf, was durch einen Zusatz an Waschalkalien erreicht wird. Als Feinwaschmittel geeignete Präparate sind schwächer alkalisch eingestellt; sie weisen in l%iger wäßriger Lösung einen pH-Wert zwischen etwa 8,5 und 9,5 auf. Die Koch-oder Vollwaschmittel unterscheiden sich von den anderen Präparaten auch durch den Gehalt an einer Bleichkomponente, die aus einer anorganischen oder organischen Peroxyverbindung als Aktivsauerstoffträger, insbesondere Natriumperborat oder Magnesiummonoperphthalat, Stabilisatoren und gegebenenfalls Aktivatoren für die Peroxyverbindung besteht, und die 1 bis 30, vorzugsweise 2 bis 25 Gew.-% des gesamten Waschmittels ausmachen kann.
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Als erfindungsgemäß verwendbare alkylaromatische Polyethylenglykolderivate kommen die Anlagerungsprodukte von l - 4, 4 - 7 und 7 - 12 Mol Ethylenoxid an jeweils 1 Mol Alkyl-, vorzugsweise Nonylphenol in Betracht. Sie wurden in bekannter Weise aus Nonylphenol hergestellt. Die erfindungsgemäß verwendete Kombination aus den Ethoxylierungsprodukten mit 3 verschiedenen Ethoxylierungsgraden wurde durch Vermischen der getrennt hergestellten Ethoxylierungsprodukte erhalten.
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Erfindungsgemäß eingesetzt wurden die Umsetzungsprodukte aus:
- a) 1 Mol Nonylphenol und 1 - 4 Mol Ethylenoxid,
- b) 1 Mol Nonylphenol und 4 - 7 Mol Ethylenoxid und
- c) 1 Mol Nonylphenol und 7 - 12 Mol Ethylenoxid.
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Dabei wurden 1 bis 4 Gew.-% an a), 1 bis 7 Gew.-% an b) und 1 bis 7 Gew.-% an c) eingesetzt. Die Mindestmenge an nichtionischen Verbindungen betrug demnach 3 Gew.-%, die Höchstmenge wurde jedoch auf 15 Gew.-% beschränkt; bevorzugt wurden insgesamt 3 bis 10 Gew.-% eingesetzt.
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Die erfindungsgemäßen Waschmittel können als Flüssigkeiten, Pasten oder Pulver vorliegen. Die pulverförmigen Präparate können im einfachsten Fall durch Vermischen der Bestandteile hergestellt werden. Meist wird zunächst ein wäßriger Ansatz der gegen Wasser und Hitze unempfindlichen Bestandteile in an sich bekannter Weise, z.B. auf heißen Flächen oder in einem heißen Luftstrom, getrocknet und dem so erhaltenen Pulver die hydrolyse- und hitzeempfindlichen bzw. leicht flüchtigen bzw. flüssigen oder pastösen weiteren Bestandteile nachträglich untergemischt. Dazu gehören hier gegebenenfalls die Polyethylenglykolderivate obiger Definition, jedenfalls die Aktivsauerstoffträger, Enzyme, Antimikrobika,Schauminhibi- toren, Farb- und Duftstoffe. Bei der nachträglichen Zumischung ist es, insbesondere zum schonenden Einarbeiten kleinerer Mengen von Wirkstoffen, von Vorteil, diese durch Vermischen mit einer festen Trägersubstanz, beispielsweise durch Aufsprühen auf Natriumsulfat, zunächst in ein trockenes pulvriges Vorprodukt überzuführen, so daß sie an den Pulver-, Agglomerat- bzw. Granulatpartikeln als kleine diskrete Partikeln haften.
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Im folgenden werden die weiteren, in den erfindungsgemäßen Waschmitteln enthaltenen sonstigen üblichen Bestandteile,nach Wirkstoffklassen geordnet, näher beschrieben.
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Als Seifen kommen vor allem die Natriumsalze, aber gegebenenfalls auch die Kalium-, Magnesium-, Ammonium- oder Alkanolaminsalze gesättigter und ungesättigter Fettsäuren mit 8 bis 22, vorzugsweise 10 bis 18 Kohlenstoffatomen im Molekül in Betracht.
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Geeignete Tenside vom Sulfattyp sind die Schwefelsäuremonoester primärer Alkohole (z.B. aus Kokosfettalkoholen, Talgfettalkoholen oder Oleylalkohol) und diejenigen sekundärer Alkohole. Weiterhin eignen sich sulfatierte Fettsäurealkanolamide und Fettsäuremonoglyceride oder die sulfatierten Umsetzungsprodukte von etwa 1 bis 5 Mol Ethylenoxid pro Mol primären oder sekundären Fettalkohol oder Alkylphenol.
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Als geeignete Tenside vom Sulfonattyp kommen Alkylbenzolsulfonate (Cg- C15-Alkyl), Gemische aus Alken- und Hydroxyalkansulfonaten sowie Disulfonaten, wie man sie beispielsweise aus C15-C18-Monoolefinen mit end- oder innenständiger Doppelbindung durch Sulfonieren mit gasförmigem Schwefeltrioxid und anschließende alkalische oder saure Hydrolyse der Sulfonierungsprodukte erhält, in Betracht. Weiter eignen sich Alkansulfonate, die aus C10-C22-Alkanen durch Sulfochlorierung oder Sulfoxydation und anschließende Hydrolyse bzw. Neutralisation bzw. durch Bisulfitaddition an Olefine erhältlich sind.
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Die Tenside vom Sulfonat- und Sulfattyp können in Form ihrer Natrium-, Kalium- und Ammoniumsalze sowie als lösliche Salze organischer Basen, wie Mono-, Di- oder Triethanolamin vorliegen.
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Die erfindungsgemäßen Präparate können neben Natriumtriphosphat und zu dessen weiterer Mengenreduktion noch organische Komplexbildnersalze als Gerüstsubstanzen enthalten. Hierzu gehören vorzugsweise die wasserlöslichen Salze, insbesondere die Alkalisalze,der folgenden Verbindungen:
- 1. die carboxymethylierten, wenigstens 2 Carboxylgruppen im Molekül enthaltenden mehrwertigen C2 -C6 -Alkohole und C3 - C 6-Hydroxycarbonsäuren, wie z.B. die Ver-- bindungen Dicarboxymethylethylenglykol und -diethylenglykol, Tricarboxymethylglycerin, Mono- und Dicarboxymethylglycerinsäure, Carboxymethyltartronsäure, Carboxymethylmethyltartronsäure, Carboxymethyläpfelsäure, ferner die carboxymethylierten Derivate der Glutarsäure, Zuckersäure, Schleimsäure, Gluconsäure, des Erythrits, Pentaerythrits, 2,2-Dihydroxymethylpropanols, Sorbits, Mannits, Xylits usw.;
- 2. die polymeren Carbonsäuren mit Molekulargewichten über 350, wie z.B. Polyacrylsäure, Poly-c(-hydroxyacryl- säure, die aus Mischpolymerisaten des Maleinsäureanhydrids mit Ethylen bzw. Propylen, Isobutylen oder Styrol, bzw. mit Vinylmethylether oder Furan, und/oder Acrylsäure erhältlichen Polycarbonsäuren, sowie die aus Acrolein und Acrylsäure mit H202 und Cannizzaro-Reaktion erhältlichen Polyhydroxycarbonsäuren;
- 3. die Phosphonoalkanpolycarbonsäuren mit 1 und 2 Phosphono- und 2 und 3 Carboxylgruppen, wie z.B. 1-Phosphonoethan-1,2-dicarbonsäure, 2-Phosphono- propan-2,3-dicarbonsäure, 1,1-Diphosphonopropan-2,3-dicarbonsäure, 2-Phosphonobutan-1,2,4-tricarbonsäure, 2-Phosphonobutan-2,3,4-tricarbonsäure;
- 4. die amino- und hydroxysubstituierten Alkanpolyphosphonsäuren, wie z.B. 1-Aminoethan-1,1-diphosphonsäure, Aminotrimethylentriphosphonsäure, Methylamino- oder Ethylaminodimethylendiphosphonsäure, Ethylendiaminotetramethylentetraphosphonsäure, Dimethylaminomethandiphosphonsäure, 1-Hydroxyethan-1,1-diphosphonsäure;
- 5. die Aminopolycarbonsäuren, wie z.B. Nitrilotriessigsäure, Ethylendiamintetraessigsäure, Diethylentriaminpentaessigsäure sowie höhere Homologe.
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Die Mengen der Substanzen der Gruppen 1 bis 5 können 0,1 bis 10, vorzugsweise 1 bis 4 Gew.-% des Mittels betragen.
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Als wasserunlösliche anorganische Gerüstsubstanzen eignen sich insbesondere auch die synthetischen, gebundenes Wasser enthaltenden Natriumalumosilikate vom Zeolith A-Typ. Sie können die Polymerphosphate ganz oder teilweise ersetzen, d.h. ihr Einsatz ermöglicht auch die Herstellung phosphatfreier Mittel.
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Die Zeolithe kommen in der üblichen hydratisierten, feinkristallinen Form zum Einsatz, d.h. sie weisen praktisch keine Teilchen größer als 30 Mikron auf und bestehen vorzugweise zu wenigstens 80 % aus Teilchen einer Größe von weniger als 10 Mikron. Ihr Calciumbindevermögen, das nach den Angaben der DE 24 12 837 bestimmt wird, liegt im Bereich von 100 - 200 mg CaO/g. Brauchbar ist insbesondere der Zeolith NaA, ferner auch der Zeolith NaX und Mischungen aus NaA und NaX.
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Weitere neutral oder alkalisch reagierende anorganische oder organische wasserlösliche Salze können eingesetzt werden. Dazu gehören in erster Linie die als Waschalkalien bezeichneten anorganischen, nichtkomplexbildenden Salze aus der Gruppe der Carbonate, Bicarbonate, Borate und Silikate der Alkalien; von den Alkalisilikaten sind vor allem die Natriumsilikate mit einem Verhältnis Na2O : SiO2 wie 1 : 1 bis 1 : 3,5 brauchbar. Neuerdings werden auch nichtkomplexierende Schichtsilikate wie z.B. Talkum als neutrale Füllstoffe verwendet. Von den neutral "reagierenden Alkalisulfaten ist insbesondere das Natriumsulfat als feste Trägersubstanz für die Herstellung gut rieselfähiger Pulverpräparate von Bedeutung. Eine Verbesserung der Rieselfähigkeit der Pulverpräparate läßt sich auch durch Zusatz geringer Mengen an pyrogenem oder gefälltem mikrokristallinem Siliciumdioxid erreichen.
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Weitere Substanzen, die als Hydrotrope meist in flüssigen Mitteln eingesetzt werden, sind die Salze der nicht kapillaraktiven, 2 - 9 C-Atome enthaltenden Sulfonsäuren, Carbonsäuren und Sulfocarbonsäuren, beispielsweise die Alkalisalze der Benzol-, Toluol-, Xylol- oder Cumolsulfonsäure, der Sulfobenzoesäure, Sulfophthalsäure, Sulfoessigsäure, Sulfobernsteinsäure sowie die Salze der Essigsäure oder Milchsäure.
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Als Schmutzträger oder Vergrauungsinhibitoren können in den erfindungsgemäßen Präparaten zur Verbesserung des Schmutztragevermögens der Waschflotte, vor allem gegenüber Baumwolltextilien, Carboxymethylcellulosen oder andere Celluloseethercarbonsäuren oder Celluloseethersulfonsäuren enthalten sein. Viele der oben als organische Komplexbildner für Calciumionen erwähnten Verbindungen besitzen ebenfalls ein Schmutztragevermögen. Weitere geeignete Vergrauungsinhibitoren sind polyanionische Polymere wie z.B. Polyester oder Polyamide, die aus Tri-oder Tetracarbonsäuren und Diolen, Diaminen oder N-Alkyldialkanolaminen erhältlich sind und freie, zur Salzbildung befähigte Carboxylgruppen enthalten, bzw. die Alkalimetallsalze von polymeren Sulfonsäuren, z.B. von Polyvinylsulfonsäuren, Polyestern und Polyamiden der Sulfobernsteinsäure, sulfonierten Phenol-Formaldehydkondensaten bzw. die von Polyestern aus Dicarbonsäuren und N-Alkyldialkanolaminen durch Umsetzung mit Sultonen oder Halogenalkansulfonsäuren erhältlichen Produkte.
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Als Schmutzräger eignen sich weiterhin nichtionische wasserlösliche bzw. in Wasser dispergierbare Polymere, wie Methylcellulose, Hydroxyethylcellulose, ethoxylierte Stärke, Polyvinylalkohol, teilverseiftes Polyvinylacetat, Polyvinylpyrrolidon, Polyglykol, Polyacrylamid und Polyethylenimin sowie partiell alkylierte bzw. mit unterstöchiometrischen Mengen an Dicarbonsäuren umgesetzte Polyethylenimine.
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Unter den als Bleichmittel dienenden bekannten Aktivsauerstoffträgern, die in Wasser H202 liefern, haben das Natriumperborat sowie H202 liefernde anorganische oder organische persaure Salze, wie z.B. Caroate (KHSO5), Perbenzoate oder insbesondere Peroxyphthalate wie das Magnesiumsalz der Peroxyphthalsäure besondere Bedeutung.
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Es empfiehlt sich, übliche wasserlösliche und/oder wasserunlösliche Stabilisatoren für die Peroxyverbindungen, wie beispielsweise Magnesiumsilikate zusammen mit diesen in die Waschmittel mit einzuarbeiten.
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Um beim Waschen bereits bei Temperaturen unterhalb 80 °C, insbesondere im Bereich von 60 - 40 °C eine befriedigende Bleichwirkung zu erreichen, werden bevorzugt aktivatorhaltige Bleichkomponenten in die Präparate eingearbeitet.
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Als Aktivatoren für in Wasser H202 liefernde Peroxyverbindungen dienen bestimmte, mit diesem H202 organische Persäuren bildende N-Acyl-, O-Acyl-Verbindungen, insbesondere Acetyl-, Propionyl- oder Benzoylverbindungen, sowie Kohlensäure- bzw. Pyrokohlensäureester und Ester von Phenolen, aliphatischen ein- und mehrwertigen Alkoholen. Brauchbare Verbindungen sind z.B. N-diacylierte und N,N'-tetraacylierte Amine, wie z.B. N,N,N', N'-Tetra- acetyl-ethylendiamin, Zuckerester, wie z.B. Glucosepentaacetat, acylierte Glykolurile, wie z.B. Tetraacetylglykoluril.
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Eine Aktivierung der Peroxyverbindungen ist bereits bei Einsatzmengen von 0,05 Mol Aktivator pro g-Atom Aktivsauerstoff zu erkennen; bevorzugt werden 0,1 - 1 Mol Aktivator pro g-Atom Aktivsauerstoff'eingesetzt. Bei der Aktivierung der Peroxyverbindungen entstehen Carbonsäuren, wie z.B. Essigsäure, Propionsäure, Benzoesäure, so daß es sich empfiehlt, zum Binden dieser Carbonsäuren basische Salze zuzusetzen.
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Die einzusetzenden Enzympräparate sind meist ein Gemisch von Enzymen mit verschiedener Wirkung, z.B. von Proteasen, Carbohydrasen, Esterasen, Lipasen, Oxidoreduktasen, Katalasen, Peroxidasen, Ureasen, Isomerasen, Lyasen, Transferasen, Desmolasen oder Nukleasen. Von besonderem Interesse sind die aus Bakterienstämmen oder Pilzen wie Bacillus subtilis oder Streptomyces griseus gewonnenen Enzyme, insbesondere Proteasen oder Amylasen, die gegenüber Alkali, Perverbindungen und anionischen Tensiden relativ beständig und bei Temperaturen bis zu 70 °C noch wirksam sind. Enzympräparate werden von den Herstellern meist als wäßrige Lösungen der Wirkstoffe oder als Pulver, Granulate bzw. als kaltzerstäubte Produkte in den Handel gebracht. Sie enthalten als Verschnittmittel vielfach Natriumsulfat, Natriumchlorid, Alkaliortho-, Pyro-oder Polyphosphate, insbesondere Tripolyphosphat. Besonderen Wert legt man auf staubfreie Präparate; man erhält sie in an sich bekannter Weise durch Einarbeiten von öligen oder pastenförmigen Nonionics bzw. durch Granulieren mit Hilfe von Schmelzen kristallwasserhaltiger Salze im eigenen Kristallwasser.
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Es können Enzyme eingearbeitet werden, die für eine bestimmte Schmutzart spezifisch sind, beispielsweise Proteasen oder Amylasen oder Lipasen; bevorzugt verwendet man Kombinationen aus Enzymen verschiedener Wirkung, insbesondere Kombinationen aus Proteasen und Amylasen.
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Die Waschmittel können als optische Aufheller für Baumwolle insbesondere Derivate der Diaminostilbendisulfonsäure bzw. deren Alkalimetallsalze enthalten. Geeignet sind z.B. Salze der 4,4'-Bis(2-anilino-4-morpholino-1,3,5-triazin-6-yl-amino)-stilben-2,2'-disulfonsäure oder gleichartig aufgebaute Verbindungen, die anstelle der Morpholinogruppe eine Diethanolaminogruppe, eine Methylaminogruppe oder eine 2-Methoxyethylaminogruppe tragen. Weiterhin können Aufheller vom Typ des substituierten 4,4'-Distyryldiphenyls anwesend sein; z.B. die Verbindung 4,4'-Bls(4-chlor-3-sulfostyryl)-diphenyl.
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Als Aufheller für Polyamidfasern kommen solche vom Typ der 1,3-Diaryl-2-pyrazoline in Frage, beispielsweise die Verbindung 1-(p-Sulfamoylphenyl)-3-(p-chlorphenyl)-2-pyrazolin sowie gleichartig aufgebaute Verbindungen, die anstelle der Sulfamoylgruppe z. B. die Methoxycarbonyl-, 2-Methoxyethoxycarbonyl-, die Acetylamino- oder die Vinylsulfonylgruppe tragen. Brauchbare Polyamidaufheller sind ferner die substituierten Aminocumarine, z. B. das 4-Methyl-7-dimethylamino- oder das 4-Methyl-7-diethyl- aminocumarin. Weiterhin sind als Polyamidaufheller die Verbindungen 1-(2-Eenzimidazolyl)-2-(1-hydroxyethyl-2-benzimiäazolyl)-ethylen und 1-Lthyl-3-phenyl-7-diethyl- amino-carbostyryl brauchbar. Als Aufheller für Polyester-und Polyamidfasern sind die Verbindungen 2,5-Di-(2-benzo- axazolyl)-thiophen, 2-(2-Benzoaxazolyl)-naphtho-[2,3-b]-thiophen und 1,2-Di-(5-methyl-2-benzoaxazolyl)-ethylen geeignet. Auch Gemische der vorgenannten Aufheller können verwendet werden.
B e i s p i e l e
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Die Beispiele beschreiben Zusammensetzungen einiger erfindungsgemäßer Präparate. Ihre salzartigen Bestandteile wurden als Natriumsalze eingesetzt. Es werden die folgenden Bezeichnungen bzw. Abkürzungen verwendet:
- "ABS": Alkylbenzolsulfonat, Na-Salz "NP-2E", "NP-5", "NP-6", "NP-EO", "NP-9EO", "OCA-5EO", "OCA-10EO", "OCA-14EO": die Anlagerungsprodukte von 2, 5, 6, 8, 9 bzw. 14 Mol Ethylenoxid (EO) an jeweils 1 Mol technisches Nonylphenol (NP) bzw. Oleyl/Cetylalkohol (OCA);
- "EDTA" bzw. "NTA": die Salze der Ethylendiamintetraessigsäure bzw. der Nitrilotriessigsäure;
- "Perborat": ein etwa 10 % Aktivsauerstoff enthaltendes Produkt der ungefähren Zusammensetzung NaB02 . H2O2 · 3 H 2 0;
- "CMC": das Salz der Carboxymethylcellulose, Substitutionsgrad 0,7 - 0,8;
- "Enzyme": ein handelsübliches festes Enzymkonzentrat einer Protease, durch Zusatz von Natriumsulfat auf die Aktivitäten von 125 000 LVE/g eingestellt.
- "Sokalan CP 5" = Copolymeres aus Polyacrylsäure und Maleinsäureanhydrid; Na-Salz (BASF)
- "Aufheller I" = 4,4'-Bis-(3-sulfostyryl)-diphenyl; Ka-Salz
- "Aufheller II" = 4,4'-Bis-(2-anilino-4-morpholino-1,3,5-triazinyl-6-amino)-stilbendisulfonsäure-2,2'; Na-Salz
Beispiel 1:
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- 5,0 Gew.-% C 9 - C 15- ABS
- 1,0 Gew.-% NP - 2 EO
- 2,0 Gew.-% NP - 5 EO
- 2,0 Gew.-% NP - 8 EO
- 10,0 Gew.-% Trinatriumphosphat
- 5,0 Gew.-% Na2 CO3
- 3,0 Gew.-% Sokalan C P 5
- 0,5 Gew.-% CMC
- 5,0 Gew.-% Na2O · SiO3
- 10,0 Gew.-% Natriumaluminiumsilikat
- 0,22 Gew.-% EDTA
- 28,0 Gew.-% Perborat
- 2,0 Gew.-% Magnesiumsilikat
- 0,22 Gew.-% Aufheller I
- 0,53 Gew.-% Enzym
- 0,1 Gew.-% Silikonölemulsion K 3 G B (DegussaERD) Rest Natriumsulfat, Wasser.
Beispiel 2:
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- 5,5 Gew.-% C9 - C15 - ABS
- 4,0 Gew.-% NP - 1 EO
- 4,o Gew.-% NP - 4 EO
- 4,0 Gew.-% NP - 7 EO
- 0,3 Gew.-% EDTA
- 18,0 Gew.-% Natriumtriphosphat
- 13,0 Gew.-% Natriumaluminiumsilikat
- 4,0 Gew.-% Na2O · 3,3 Si02
- 30,0 Gew.-% Perborat
- 2,5 Gew.-% Magnesiumsilikat
- 1,2 Gew.-% CMC
- 0,3 Gew.-% Aufheller I
- 0,2 Gew.-% Paraffinöl (Witcodur 263, Fa. Witco Chem./NL) Rest Natriumsulfat, Wasser.
Beispiel 3:
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- 6,5 Gew.-% C 9 - C 15 -ABS
- 2,5 Gew.-% NP - 2 EO
- 2,5 Gew.-% NP - 6 EO
- 2,5 Gew.-% NP - 9 EO
- 4,0 Gew.-% kokosfettsaure Seife
- 15,0 Gew.-% Natriumtriphosphat
- 2,5 Gew.-% 2-Phosphonobutan-1,2,4-tricarboxylat
- 4,0 Gew.-% Na20 . 3,3 SiO2
- 26,5 Gew.-% Perborat
- 2,0 Gew.-% Magnesiumsilikat
- 4,0 Gew.-% Tetraacetylglykoluril
- 0,3 Gew.-% Aufheller I
- Rest Natriumsulfat, Wasser.
Beispiel 4:
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- 3,0 Gew.-% Cg - C 15-ABS
- 5,0 Gew.-% NP - 4 EO
- 5,0 Gew.-% NP - 5 EO
- 5,0 Gew.-% NP - 12 EO
- 5,0 Gew.-% talgfettsaure Seife
- 10,0 Gew.-% Natriumtriphosphat
- 16,0 Gew.-% Na2C03
- 10,0 Gew.-% Natriumaluminiumsilikat
- 3,0 Gew.-% NTA
- 4,0 Gew.-% Na2O · 2 Si02
- 1,5 Gew.-% CMC
- 2,0 Gew.-% Polyacrylat Alcosperse 175 (Alco Chemical
- 0,3 Gew.-% Enzym Corp. USA)
- 20,0 Gew.-% Perborat
- 3,0 Gew.-% Tetraacetylethylendiamin
- Rest Natriumsulfat, Wasser ..
Beispiel 5:
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- 5,0 Gew.-% C9 - C15 -ABS
- 2,0 Gew.-% NP - 2 EO
- 2,0 Gew.-% NP - 5 EO
- 2,0 Gew.-% NP - 8 EO
- 3,0 Gew.-% C12- C14-Fettsäure, Na-Salz
- 18,0 Gew.-% Natriumtriphosphat
- 10,0 Gew.-% Polycarboxylat des Maleinsäureanhydrid-Ethylen-Copolymerisats, MG 2 - 3000
- 0,4 Gew.-% Enzym
- 4,0 Gew.-% Na2O : 3,3 SiO2
- 1,5 Gew.-% CMC
- Rest Natriumsulfat, Wasser.
Beispiel 6:
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- 2,0 Gew.-% NP - 2 EO
- 5,5 Gew.-% Cg - C 15-ABS
- 4,0 Gew.-% NP - 6 EO
- 4,0 Gew.-% NP - 9 EO
- 3,0 Gew.-% talgfettsaure Seife
- 25,0 Gew.-% Na2O · 2,4 SiO2
- 24,0 Gew.-% Natriumtriphosphat
- 4,0 Gew.-% Sokalan CP 5
- 0,5 Gew.-% Enzym
- 1,0 Gew.-% CMC
- Rest Natriumsulfat, Wasser
Beispiel 7:
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- 8,0 Gew.-% ABS
- 2,0 Gew.-% NP - 2 EO
- 2,5 Gew.-% NP - 6 EO
- 2,5 Gew.-% NP - 8 EO
- 3,0 Gew.-% Seife
- 20,0 Gew.-% Natriumaluminiumsilikat
- 10,0 Gew.-% Wasserglas
- 3,0 Gew.-% NTA
- 1,0 Gew.-% Hydroxyethandiphosphonsäure; Na-Salz
- 1,5 Gew.-% Methylcellulose
- 0,2 Gew.-% Aufheller II
- 15,0 Gew.-% Perborat
- 2,0 Gew.-% Glucosepentaacetat
- 0,4 Gew.-% Enzym
- Rest Sulfat Wasser
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Ersetzte man in den Beispielen die dort verwendeten niedrigen und höher ethoxylierten Nonylphenole durch entsprechende ethoxylierte Fettalkohole oder Oxoalkohole, die zeitweise auch noch propoxyliert waren, so ließen sich mit diesen Präparaten keine vergleichbaren Resultate erzielen, weil die Mittel dann beim Waschen in der Maschine zu stark schäumten und/oder die Fettauswaschbarkeit ungenügend war.
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Die erfindungsgemäßen Waschmittel besitzen einen geringeren Phosphorgehalt als bekannte Präparate auf Basis von Triphosphat oder sind sogar phosphatfrei. Auch beim Waschen in hartem Wasser wurde mit den erfindungsgemäßen Mitteln im Vergleich zu den bekannten Mitteln mit hohem Triphosphatgehalt ein guter Weißgrad erreicht und keine zusätzliche Bildung von Wäscheinkrustationen oder Belägen auf Waschmaschinenteilen beobachtet. Die erfindungsgemäßen Präparate besitzen insbesondere eine ausgezeichnete Auswaschbarkeit von Fett wie Hautfett oder fetthaltigen kosmetischen Anschmutzungen wie Lippenstift, Make-up oder Wimperntusche. Dies zeigte sich z.B. an Kragen und Manschetten von Blusen und Oberhemden, insbesondere bei solchen aus pflegeleichter Baumwolle oder aus Baumwoll-Polyester- Mischtextilien und an fettverschmutzter Tisch-und Berufswäsche, wie solcher von Küchenpersonal, Metzgern, von an Tankstellen und in Autowerkstätten beschäftigten Personen usw.
V e r g l e i c h s v e r s u c h e
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In einer Waschmaschine vom Typ Miele 429 wurden im Zweilaugenverfahren bei 90 °C und einer Wasserhärte von 10 °d bzw. 16 °d 3,5 kg an sich saubere Wäsche aus Polyester/Baumwolle (65/35) bzw. reiner Baumwolle, die durch Lippenstift auf Fettbasis, Wimperntusche und Make-up künstlich angefleckt worden war, gewaschen, wobei die Dosierung bei Vor- und Hauptwaschgang 45/90 g Waschmittel betrug. Die Zusammensetzung der Waschmittel ist der nachfolgenden Tabelle zu entnehmen. Dabei sind A und B analytisch bestimmte Marktprodukte. Die Beispiele 1 und I bis III entsprechen in ihrer Zusammensetzung der Lehre der vorliegenden Erfindung, während die Beispiele a bis e ebenfalls Vergleichszwecken dienten.
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Die Beurteilung der Waschergebnisse ergab durch visuelle Abmusterung und durch Messung im ELREPHO-Gerät, daß die Rezepturen 1 und II bis IV den Rezepturen A und B bei der Entfernung von Wimperntusche und Make-up deutlich überlegen waren. Die Lippenstiftanschmutzung verschwand vollständig. Das Schaumverhalten war bei der Rezeptur II am besten.
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Arbeitete man mit den Rezepturen A und B, d.h. ohne niedrig ethoxyliertes Nonylphenol, so ist das Schaumverhalten trotz höherer Seifengehalte nicht aktzeptabel. Eine Schaumdämpfung hat man zwar schon durch Zusatz von z.B. propoxylierten EO-Addukten an sekundäre, aliphatische Alkohole erzielt, jedoch wird dadurch keine gleichzeitige Steigerung der Fettauswaschbarkeit erzielt.