DEW0012590MA - - Google Patents
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
Tag der Anmeldung: 17. November 1953 Bekanntgemacht am 20. Dezember 1956
DEUTSCHES PATENTAMT
KLASSE 30a GRUPPE INTERNAT. KLASSE A61b
-■·■ ' y\\*
W 12590 VIIId/30 α Λ#
ist als Erfinder genannt worden
Vorrichtung zum Prüfen der Sehschärfe
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Prüfen der Sehschärfe, die die Nachteile der bisher
benutzten Buchstaben- oder Ziffemsehzeichen vermeidet.
Sie geht davon aus, daß, wie bekannt, von einem punktförmigen Lichtreiz mindestens ein perzipierendes
Netzhautelement, d. h. ein Zäpfchen erregt wird, das eine Breite von etwa 4 μ hat. Dadurch ergilbt
sich bekanntlich ein kleinster Sehwinkel von ι Minute, bezogen auf den Knotenpunkt des Auges,
der etwa 16 mm vor der Netzhaut liegt. Da das menschliche Auge zwei Punkte nur dann getrennt
wahrnimmt, wenn sie durch eine nicht erregte Zäpfchenreihe getrennt sind, sind die gebräuchlichen
Buchstaben- oder Ziffernsehzeichen so beschaffen, daß ihre Abbildung auf der Netzhaut eine
Flädhe von 5X5 Winkelminuten, gerechnet vom
Knotenpunkt des Auges an, einnimmt, so daß zwischen zwei Linien stets eine Zäpfchenreihe freibleibt.
Wenn -der Einfachheit halber angenommen wird, daß die Zäpfchen ©in quadratisches Gitter
auf der Retina bilden, so haben diese Sehzeichen den Nachteil, daß sich die wenigsten Buchstaben
und Zahlen symmetrisch in das Quadratraster einfügen. Dadurch sind verschiedene Schwierigkeitsgrade
der einzelnen Sehzeichen unvermeidlich. Dem astigmatischen Auge erscheinen sie außerdem in
unkontrollierbarer Weise verzerrt. Für Analphabeten und Kinder müssen besondere, keineswegs
definierte Sehzeichen verwendet werden.
609 737/30
W 12590 VIIId/30 a
Die Erfindung vermeidet diie vorstehend, angegebenen Nachteile. Sie betrifft eine Vorrichtung
zum Prüfen der Sehschärfe, die sich von den bekannten Ausführungen vor allen Dingen dadurch
unterscheidet, daß sie nach, Art einer Uhr mit als Sehisidhärfenkriterium dienendem Abstand der
Ziffern ihres Zifferblattes von der Spitze des kleinen Zeigers ausgebildet ist. Das Zifferblatt hat
diabei einen Durchmesser, der sich für die einzelnen
ίο Visuswerte, d. h. für die Maße, nach denen die Sehschärfe
des Auges ermittelt wird, aus dem Tangens des Winkels bestimmt, unter dem der Außendurchmesser
des Zifferblattes gesehen wird, multipliziert mit dem jeweiligen Abstand des Zifferblattes
von dem zu, prüfenden Auge. Dieser Abstand des Zifferblattes von dem zu prüfenden
Auge beträgt z. B. bei einem Visuswert von 5/5>
d. h. bei voller Sehschärfe, und einem Zifferblattdurchmesser von 16 mm 5 m. Dann wird das Uhrzifferblatt
auf der Netzhaut auf einer Fläche von 11 X 11 Winlkelmimuten abgebildet, gemessen vom
Knotenpunkt des Auges aus, wie weiter unten genauer beschrieben wird. So wird z.B. ein Visuswert
von 3/5 gemessen, wenn das gleiche Uhrzifferblatt anstatt aus einer Entfernung von S m erst aus
1' ■"' 3 m scharf gesehen wird. *'
Eine gemäß der Erfindung ausgebildete Vorrichtung hat den Vorteil, daß sie sich völlig symmetrisch
in einem quadratischen bzw. wabenförmigen Zäpfcihenraster unterbringen läßt. Sie kann durch
Vergrößerung für alle Visuswerte dargestellt werden. Durch Verändern der Uhrzeit können die
verschiedenen sonst benötigten Buchstaben und Zahlen ersetzt wefden, wobei jede Uhrzeit-
einstellung einen gut definierbaren Schwierigkeitsgrad
besitzen. Es werden Anhaltspunkte für das Vorhandensein eines Astigmatismus und auch hinsichtlich
der Achsenlage erhalten. Analphabeten und Kinder kennen entweder die Uhr oder können
wenigstens an Hand von Uhrmodellen die Zeigerstellung angeben, ohne daß besondere Lesetafeln
erforderlich sind·.
Nähere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung dies in der Zeichnung
schematisch dargestellten Ausführungsbeispieles.
Die Zeichnung zeigt eine Vorderansicht eines gemäß der Erfindung ausgebildeten Uhrzifferblattes
nebst den zugehörigen Zeigern.
; Vorweg sei bemerkt, diaß genau so wie in den
vorhergehenden Darlegungen sich auch alle nachstehenden
Angaben in Winkelminuten auf die Größe der Fläche der auf 'der Netzhaut des Auges
erscheinendien Abbildung des betreffenden Gegen-Standes oder Bildes beziehen, der von dem Auge
erblickt wird, gemessen von seinem Knotenpunkt aus; der etwa 16 mm vor der Netzhaut liegt.
Das Uhrzifferblatt 1 ist, wie bereits gesagt, so beschaffen,
daß es bei der Abbildung auf die Netzhaut des Auges eine Fläche von 11 X 11 Winkelminuten,
gerechnet vom Äugenknotenpunkt an, einnimmt. ■ Bei einem· Visuswert von 5/5 und bei
■. einem Durchmesser des Zifferblattes von 16 mm
muß sich dieses, und damit also das Uhrsehzeichen
5 m vor dem Auge befinden, um den vorstehenden Bedingungen von 11 X 11 Winkelminuten zu entsprechen.
Vorteilhaft sind die Ziffernmarkierungen und Breiten der Zeiger 2, 3 so bemessen, daß sie
gemäß den vorstehend genannten. Bedingungen auf der Netzhaut des Auges auf einer Fläche von
ι Winkelminute abgebildet erscheinen. Vorzugsweise
ist die Ausführung derart, daß der kleine Zeiger 2 eine Länge von 3 und der große Zeiger 3
eine solche von 5 Winkelminuten besitzt. Aus den Winkelgrößen können die Lineardimensionen, z. B.
Uhrdurchmesser, Zeigerlänge usw., auf der Lesetafel für die einzelnen Visuswerte leicht berechnet
werden, indem der im Bogenmaß zu messende Winkel durch den Tangens ersetzt und mit der jeweiligen
Entfernung des zu prüfenden Auges von dem Zifferblatt multipliziert wird.
Das eigentliche Sehschärfenkriterium wird.durch den Abstand dargestellt, der zwischen der Spitze
des kleinen Zeigers 2 und der Ziffer liegt, auf die er hinweist. Der Patient muß-also die Uhrzeit ein- ,85
deutig angeben. Dadurch kann der Prüfende erkennen, ob er die Stellung des kleinen Zeigers 2
richtig sieht.
Vorteilhaft wird die Ausdehnung des als Sehschärfenkriterium dienenden Abstandes, der
' zwischen der Spitze des kleinen Zeigers und der betreffenden Ziffer des Zifferblattes liegt, so gewählt,
daß sie bei horizontaler und vertikaler Stellung des Zeigers 2 2 Winkelminuten beträgt, gemessen, vom
Knotenpunkt des Auges aus. Daraus ergibt sich, wie die Zeichnung erkennen läßt, daß bei allen
Stellungen des ; kleinen,.;.;Zeigers wenigstens ein
Zäpfchen zwischen zwei von. einem Lichtstrahl getroffenen Zäpfchen frei bleibt, wenn angenommen
wird, daß das Quadratraster dem Zäpfchenraster der Netzhaut entspricht und die eingezeichnete Uhr
■auf die Netzhaut durch das optische, System des Auges —: wie vorstehend beschrieben — abgebildet
wird. Der Abstand zwischen der Spitze des kleinen Zeigers und der jeweiligen Ziffer ist also stets im
Sinne der vorstehenden Darlegungen 2 Winkelminuten groß. Bei den waagerechten und senkrechten
Stellungen des kleinen Zeigers bleiben aberjeweils zwei Zäpfchen, bei allen anderen vollen
Stunden jedoch nur ein Zäpfchen ungereizt.
Die vollen Stunden gliedern, sich. also in vier.
leichte und acht normale Stellungen des kleinen Zeigers 2. Um ein Raten der Patienten auszuschließen,
wird die Zeigerstelloing vorteilhaft so gewählt,
daß sie ein paar Minuten von der vollen Stunde abweicht, wodurch weitere Variationsimöglichkeiten
gegeben sind, Durch Hinzunahme der halben Stunden erhöht sich die Zahl der Zeigerstelhingen
weiterhin.
Die Schwierigkeit aller. Zeigerstellungen läßt sich sehr genau angeben, so daß die Aufstellung
einer eindeutig bestimmten Lesetafel möglich ist. ·
Da das astigmatische Auge diejenigen Linien scharf sieht, die senkrecht zu seiner Achsenlage
sind, wird der kleine Zeiger 2, wenn er senkrecht zur Augenaohse liegt, zwar scharf gesehen, der
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W 12590 VIIId/30 a
kritische Zwischenraum zwischen Zeiger und. Ziffer aber verschwimmen, weil der kleine Zeiger zugleich
etwas verlängert erscheint. Aus psychologischen Gründen wird der Patient dann außerdem
vielfach den kleinen Zeiger, weil er schärfer und verlängert erscheint, für den großen halten.
Indem also systematische Lesefehler auftreten, kann auf Astigmatismus und seine Achse geschloissen
werden, da auf einer Lesetafel alle Uhrzeichen und damit alle Richtungen des kleinen
Zeigers vorkommen können.
Claims (4)
- Patentansprüche:i. Vorrichtung zum Prüfen der Sehschärfe, gekennzeichnet durch ihre Ausbildung nach Art einer Uhr mit als Sehschärfenkriterium dienendem Abstand der Ziffern ihres Zifferblattes von der Spitze des kleinen Zeigers und einem Zifferblattdurchmesser, der sich für die einzelnen Vieuswerte (Sehschärfenwerte) aus dem Tangens des Winkels bestimmt, unter dem der Außendurchmesser des Zifferblattes gesehen wird, multipliziert mit dem jeweiligen Abstand des Zifferblattes von den zu prüfenden Augen.
- 2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der als SelhschärfenkriterLum dienende Abstand zwischen der Spitze des kleinen Zeigers und den Uhrziffern in der waagerechten und1 der senkrechten Stellung dieses Zeigers jeweils 2 Winkelminuten, von dem zu prüfenden Auge aus betrachtet, beträgt.
- 3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge des kleinen Zeigers 3 und die des großen Zeigers 5 Winkelminuten beträgt und das Uhrzifferblatt in einer Fläche von 11 X 11 Winkelminuten angeordnet ist.
- 4. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Ziffermarkierungen und die Breiten der Zeiger 1 Winkelminute stark sind.Hierzu ι Blatt Zeichnungen© 609 737/30 12. 56
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