DET0006306MA - - Google Patents

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DET0006306MA
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Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
Tag der Anmeldung: 9. Juni 1952 Bekanntgemacht am 19. Januar 1956
DEUTSCHES PATENTAMT
Die Erfindung bezieht sich auf ein trocknendes Anstrichmittel, das glatte, geschlossene und widerstandsfähige filmartige Überzüge zu bilden vermag.
Es sind bereits Schritte unternommen worden, das Verfahren zur Herstellung trocknender Anstrichmittel dahingehend zu verbessern, daß die Trocknungszeiten der filmartigen Überzüge herab-» gesetzt werden. Zu diesem Zweck hat man bereits Anstrichmitteln Anteile von schnelltrocknenden fetten Ölen mit konjugierten Doppelbindungen, wie Holzöl, dehydratisiertem RicinusöTund Oiticicaöl, einverleibt. Diese schnelltrocknenden Öle beeinflussen izwar die Trocknungszeit des Anstrichmittels, dem sie zugesetzt sind, in günstigem Sinn, sie besitzen jedoch Nachteile, die zu einer allgemeinen Veränderung des filmartigen Überzuges führen. So entstehen des öfteren gerunzelte, matte und scheckige Oberflächen, wenn schnelltrocknende Öle bei Anstrichmitteln verwendet werden. Zum Ausgleich dieser Nachteile werden oft andere Öle in großen Anteilen in Verbindung mit den schnelltrocknenden ölen verwendet, um eine angenehme Oberfläche zu erzielen.
Eine andere Methode zur Ausschaltung der mit der Verwendung der schnelltrocknenden Öle auftretenden Nachteile beruht auf der Anwendung von Harzen in großen Mengen. Wenn jedoch große Anteile an Harzen bei Anstrichmitteln verwendet
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werden, ist der Film in der Regel spröde und daher nicht biegsam und geschmeidig. ; Die Erfindung bezweckt die Schaffung eines selbsttrocknenden Anstrichmittels, das die Bildung 5. eines schnell an, der Luft trocknenden harten, elastischen Schutzüberzuges ermöglicht. Das Anstrichmittel weist ein schnelltrocknendes öl auf und ergibt eine glatte und geschlossene Oberfläche, die biegsam und geschmeidig ist, ohne daß große
ίο Harzmengen verwendet werden. Weitere Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung.
Das erfindungsgemäße trocknende Anstrichmittel ist gekennzeichnet durch die Verwendung eines fetten, trocknenden' Öles -mit konjugierten Doppelbindungen, wie -beispielsweise Holzöl^ Oiticicaöl oder dehydratisiertem Ricinusöl, eines öllösiichen Harzes und eines Titansäureesters. (
Fast jedes öllösliche Harz kann für die Erfin-
ao dung benutzt werden. Besonders zweckmäßig sind Alkydharze, Phenolharze (außer Phenyläther) und
. natürliche Harze, wie Esterharz u. dgl. Es sind vielfach ölharzhaltige.Lacke am Markt, von denen einige große Anteile an schnelltrocknenden konjugierten ölen enthalten. Diese können für die erfindungsgemäßen Anstrichmittel verwendet werden. Geeignet sind auch solche Lacke, bei denen der; Ölanteil zu mehr als ,,5.0% aus einem schnelltrocknenden Öl in Mischung mit andersartigen Ölen bestellt. Besonders zweckmäßig ist es, wenn ι bis 6 Teile Öl pro 1 Teil Harz in dem Anstrichmittel anwesend sind.
Zur Bindung des erfindungsgemäßen Anstrichmittels ist die Verwendung eines Titanesters erforderlich. Als Titanester im Sinne der vorliegenden Erfindung gelten sowohl die Orthotitansäureester als auch die Alkoxytitanacylate. Die Darstellung der Orthotitansäureester ist in der Literatur beschrieben. Befriedigende Ergebnisse wurden erreicht bei Benutzung von Alkyltitanaten, die aus Alkoholen mit 2'bis 20 Kohlenstoffatomen in der Alkoholgruppe dargestellt sind., Es können nichtsubstituierte Alkohole und auch Aminoalkohole mit gleichem Erfolg verwendet werden.
Die Alkoxytitanacylate, die ebenfalls als Titansäureester anzusprechen sind, enthalten in der Alkoxygruppe 2 bis 20 Kohlenstoff a tome, und die Acylatgruppe ist ein Derivat einer ein- oder zwei-' basischen Alkan- oder Alkencarbonsäure. Die Acylatgruppe enthält zwischen 3 und 36 Kohlenstoffatome. Die Alkoxytitanacylate enthalten pro Titanatom 1 bis 3 Alkpxygruppen und 3 bis 1 Carboxylgruppen, wobei die Summe der Alkoxygruppen und Carboxylgruppen praktisch 4 beträgt. Die beiden vorerwähnten Arten von Titanestern können mit im wesentlichen gleichem Ergebnis benutzt werden.
Nach »Farbe und Lack«, 1950, S. 397, wird für feuerbeständige und'zugleich rostschützende An-Strichfarben als Farbenbindemittel Butyltitanat empfohlen, ■ das Temperaturen bis über 5400'aushalten und,zugleich.Anstriche von günstigen antikorrosiven Eigenschaften ergeben soll. ;lSrach.
»Referat aus; dem technischen Gebiet der cherrii-'·' "7 sehen Industrie«, 1. Januar 1951, S. 14, Referat 1079/29, ist es bekannt, Butyltitanat und polymerisiertes Butyltitanat als Bindemittel in Schutzlacken zu verwenden. . .'
Bei der Verwendung von Titansäureestern für das erfindungsgemäße Anstrichmittel wurden befriedigende Ergebnisse erreicht, wenn zwischen 2 und 10% Titansäureester benutzt werden/Wenn der Titansäureester in einem Anteil wesentlich unterhalb 2 % verwendet wird, entstehen gerunzelte und matte Oberflächen. Wenn der Titansäureester in einem Anteil über 10% angewendet wird, werden brüchige und spröde Oberflächen erreicht, die nicht erwünscht sind. Wenn der Anteil des Titansäureesters zwischen 2 und JO°/p liegt, werden glatte und geschlossene Überzüge erzielt, die biegsam und geschmeidig sind.
Zur weiteren Erläuterung der Erfindung dienen die;folgenden Beispiele.
Beispiel 1 Beispiel 3
Es wurde ein trocknendes Anstrichmittel hergestellt durch Vermischung von 100 Teilen eines Phenolharzes mit einem Erweichungspunkt zwischen 60 und 75° und einer Säurezahl unterhalb 12, 200 Teilen reines Hoköl, 1 TeilBleinaphthenat und 150 Teilen Testbenzin, ν Zu 100 Teilen dieser Mischung wurden 13 Teile Butanol und 6,6 Teile Monobutoxytitanester des Trithanolamins zur Bindung eines Lackes zugegeben. Dieser Lack wurde als Film von 0,153 mm auf einer kaltgewalzten Probeplatte aufgetragen und 30 Minuten lang bei ioo° getrocknet. Der getrocknete Film war glatt, durchsichtig, geschlossen und undurchlässig und besaß hohen Glanz. Er besaß eine Sward-Härte von 16. Der Film war nicht spröde und ertrug eine 3o«/oige Dehnung, ohne zu brechen.
Zu Vergleichszwecken wurde ein anderer Teil des Lackes, der kein Titanat enthielt, ebenfalls auf diese Stahltafel aufgebracht und getrocknet. Der. Film war gerunzelt und scheckig.
Beispiel 2
Es wurde ein Lack gebildet durch Vermischung von 60 Teilen eines handelsüblichen Alkydharzes mit einer Säurezahl von 6, 40 Teilen dehydratisier- n0 tem Ricinusöl und 100 Teilen Testbenzin. Dieser Lack wurde modifiziert durch Zugabe von 2,5 Teilen Butyltitanat auf 100 Teile Lack. Dieser modifizierte Lack wurde dann auf eine Probeplatte gebracht und getrocknet. Der getrocknete Film war n5 durchsichtig, glatt, geschlossen und geschmeidig und besaß nach 24 Stunden eine Sward-Härte von 15. ., ■■■
Es wurde ein Lack hergestellt durch Vermischung von Alkydharz, dehydratisiertem Ricinusöl und Testbenzin gemäß Beispiel 2." 100 Teile dieses Lackes wurden gemischt mit 22 Teilen n-Butanol und 6,6 Teilen Tributoxytitanmonolinolat. Der so modifizierte Lack,wurde.dann auf eine
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Probeplatte gespritzt und 24 Stunden lang an der Luft getrocknet. Der getrocknete Film war durchsichtig, geschlossen, glänzend und geschmeidig und besaß eine Sward-Härte von 30.
Zu Vergleichszwecken wurde ein Film aus dem gleichen Lack, aber ohne Zusatz von Titansäureester hergestellt, auf einer Glasplatte aufgetragen und getrocknet. Der trockene Film war gerunzelt und besaß kein Haftvermögen.
Beispiel 4
Es wurde ein Lack gebildet durch Vermischung von' 100 Teilen Phenolformaldehydharz (Bakelitharz BR 254), 200 Teilen Oiticicaöl, 150 Teilen Xylol und 150.Teilen Benzin. 100 Teile dieses Lackes wurden durch Zumischung von 6 Teilen Butyltitanat modifiziert. Der so modifizierte Lack wurde auf eine Probeplatte aufgespritzt. Der trockene Film war durchsichtig, geschlossen und biegsam und besaß eine Sward-Härte von 9 nach 4stündiger Trocknung. Nach 24 Stunden betrug die Härte 26.
Zu Vergleichszwecken wurde der Lack vor der Modifikation mit dem Titanester auf eine Probeplatte gespritzt und an der Luft getrocknet. Der Film war matt und gerunzelt.
Beispiel 5
Es wurde ein Lack hergestellt aus 50 Teilen 'Phenolharz mit einer Säurezahl unter 1 und einem Schmelzpunkt von 49 bis 53°, 5° Teilen
; Esterharz, 240 Teilen Holzöl, 80 Teilen Leinöl und 400 Teilen Testbenzin. 100 Teile dieses Lackes wurden durch Zugabe von 5 Teilen Tributoxy-
titanmonooleostearat modifiziert. Der modifizierte Lack wurde auf eine Probeplatte gespritzt und an der Luft getrocknet. Der Film war klar, glatt, glänzend und biegsam.
Aus den Beispielen geht klar hervor, daß glatte, geschlossene und geschmeidige Filme hergestellt *o werden können aus einem Anstrichmittel, das schnelltrocknende Öle ohne Vergrößerung des Harzanteiles enthält.

Claims (3)

Patentansprüche: Angezogene Druckschriften: Farbe und Lack, 1950, S. 397; Referat aus dem technischen Gebiet der chemischen Industrie (1. i. 1951), S. 14, Referat 1079/29.
1. Trocknende Anstrichmittel aus einem Öl mit konjugierten Doppelbindungen, wie beispielsweise Holzöl, Oiticicaöl oder dehydratisiertem Ricinusöl, und einem öllöslichen Harz, gekennzeichnet durch den Gehalt eines Titansäureesters, vorzugsweise in einer Menge von 2 bis io0/».
2. Anstrichmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es einen Titansäureester eines nicht substituierten aliphatischen Alkohols mit 2 bis 20 Kohlenstoffatomen, vorzugsweise Butyltitanat oder Monobutyl-triäthylenamin-titanat enthält.
3. Anstrichmittel nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß es ein Alkoxytitanacylat wie Tributoxytitanmonolinolat und Tributoxytitanmonooleostearat enthält.
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