<Desc/Clms Page number 1>
Verfahren zur Herstellung von Grundkörpern für Anstrichfarben od. dgl.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Grundkörpern für Anstrichfarben, Firnisse, Lacke und Druckfarben, welche trocknende Öle und/oder Harze enthalten. Die mit diesen Grundkörpern erhaltenen Anstrichfarben od. dgl. weisen eine verbesserte Konsistenz auf.
Unter Konsistenz versteht man die Fliessfähigkeit der Anstrichfarbe, die durch Bestimmung der Viskosität bei niedrigen Abschergeschwindigkeiten, 5 - 25 sec-l, mit einem der hiefür entwickelten Instrumente gemessen werden kann. Infolge des Nicht-Newtonschen Verhaltens vieler Anstrichfarben kann die festgestellte Viskosität von'der Abschergeschwindigkeit abhängig sein. Bei niedrigen Abschergeschwindigkeiten entsprechend den Kräften, die beim Umgiessen der Farbe aus einem Behälter in einen andern wirksam sind, kann die gemessene Viskosität hoch sein, während bei einer höheren Abschergeschwind1gkeit entsprechend den beim Aufstreichen einer Anstrichfarbe auf eine Fläche mit einem Pinsel wirksamen Kräften, die gemessene Viskosität viel niedriger sein kann.
Diese Veränderungen der Viskosität in Abhängigkeit von der Abschergeschwindigkeit haben einen beträchtlichen Einfluss auf die Brauchbarkeit der Anstrichfarbe. Eine hohe Viskosität bei niedriger Abschergeschwindigkeit gewährleistet eine gute Suspendierung der Pigmente und Füllstoffe in dem Grundkörper und gestattet eine Verringerung des vor der Auftragung der Farbe zwecks Gewährleistung einer homogenen Dispergierung des Pigments und des Füllstoffs in dem ganzen Grundkörper erforderlichen Rührens der Anstrichfarbe. Sie fördert ausserdem ein rasches Abbinden der Anstrichfarbe, so dass diese in poröse Substrate weniger tief eindringt und auch die durch dieses Eindringen verursachten Unterschiede im Glanz und in der Deckkraft vermindert werden.
Ferner wird dadurch ein übermässiges Fliessen vermieden, das zu Fehlern wie Ablaufen und Herunterhängen an Rändern führen kann und es wird die Möglichkeit vonFarbabweichungen infolge der Flotation, Flockung oder Überflutung des Pigments herabgesetzt. Eine niedrige Viskosität bei hoher Abschergeschwindigkeit ist bei den meisten Anstrichfarben erwünscht, weil sie eine gute Eignung zum Verstreichen mit dem Pinsel bedingt.
Anstrichfarben von hoher Viskosität bei niedrigerAbschergeschwindigkeit und von niedriger Viskosität bei hoher Abschergeschwindigkeit sind auch schon als strukturierte oder künstlich verdickte Anstrichfarbenbe- zeichnet worden. In letzter Zeit sind bestimmte Anstrichfarben, die diese Abhängigkeit der Viskosität von derAbschergeschwindigkeit aufweisen, als thixotrop bezeichnet worden, doch stimmt in diesem Fall die bei kleiner werdender Abschergeschwindigkeit bestimmte Viskosität nicht mit der Viskosität überein, die bei grösser werdender Abschergeschwindigkeit bestimmt wurde, weil die Thixotropie bedingt, dass die für eine bestimmte Abschergeschwindigkeit charakteristische Viskosität nur mit einer gewissen Verzögerung wiederhergestellt wird.
Bisher wurde die Konsistenz einer Anstrichfarbe dadurch erhöht bzw. wurde die Farbe strukturiert oder künstlich verdickt, indem sie einen hohen Gehalt an Pigmenten odei Füllstoffen erhielt oder ihr Produk- te einverleibt wurden, die die Farbe verdicken und dadurch ein Absetzen des Pigments oder des Füllstoffs verlangsamen. Als derartige Produkte sind beispielsweise Aluminiumstearat und Silika im Handel erhältlich. Diese Verfahren haben jedoch den Nachteil, dass sie das Auftragen der Anstrichfarbe mit dem Pinsel erschweren und ihren Glanz herabsetzen, besonders wenn eine Alkydharzlösung als Grundkörper für die streichfertige Farbe verwendet wird.
Ferner können die Haftfestigkeit des Films an dem Substrat und
<Desc/Clms Page number 2>
seine Abriebfestigkeit besonders gegen nasses Abbürsten beeinträchtigt werden.
Es wurde nun gefunden, dass man für Anstrichfarben verwendbare Bindemittel bzw. Grundkörper auf der Grundlage von Ölen, öllöslichen Harzen, ölmodifizierten Harzen, Alkydharzen und bestimmten andern bei der Herstellung von Grundkörpern für Anstrichfarben, Firnissen und Lacken verwendeten Stoffen dadurch in wünschensweiter Weise mit erhöhter Konsistenz herstellen kann, dass dem trocknenden Öl oder dem Harz ein durch Behandlung eines Aluminiumalkoholates mit Fettsäuren und/oder Phenolen gebildetes Alkoholatderivat zugesetzt und mit diesem, gegebenenfalls bei erhöhter Temperatur, zur Reaktion gebracht wird, wobei vor oder nach der Reaktion ein Lösungsmittel zugesetzt wird.
Dabei umfasst der Ausdruck Aluminiumalkoholatderivat Alkoxyacylate, Aluminiumdialkoxyacylate, Aluminiummonoalkoxyacylate, Aluminiumtriacylate, Aluminiumacylate oder-alkoholate, in denen eine oder mehrere Alkoxybzw. Acylgruppen durch Aryloxygruppen ersetzt wurden und polymere aluminiumhaltige Derivate, welche ein durch Erhitzen eines Acyloxyaluminiumalkoholates oder-phenolates erhaltenes Kondensationsprodukt darstellen.
Ferner werden darunter auch Produkte der Reaktion eines Aluminiumalkoholates oder-pheno- lates mit einer Monocarbonsäure bzw. ihres Anhydrides in äquimolaren Mengen, wobei zunächst etwa 1 Mol Alkohol oder Phenol pro Mol Alkoholat oder Phenolat abdestilliert und nach weiterem Erhitzen in Gegenwart von Wasser ein weiteres Mol Alkohol oder Phenol unter Bildung eines Oxy-alkoxy-oder Oxyaryloxy-aluminiumacylates abdestilliert wird, verstanden. Die durch die Reaktion dieser Produkte mit dem Bindemittel des Grundkörpers erzielte gesteigerte Konsistenz ergibt in der Anstrichfarbe wünschenswerte Wirkungen, z.
B. Thixotropie, grosse Auftragshöhe bei niedrigem Feststoffgehalt, beschleunigtes Abbinden, verbessertes Abtrocknen, leichtere Benetzung und Dispergierung des Pigments, verbesserte Suspendierung der Pigmente, verminderte Flotation der Pigmente und verringerte Eindringtiefe in poröse Substrate.
Es war bereits bekannt, Farben und ähnliche Stoffe mit einer Aluminiumalk0holatlösung zu behandeln, welche mittels einer Keto-Enol-Verbindung wie Acetessigester oder Malonsäureester stabilisiert wurde. Nach dem vorliegenden Verfahren werden derartige Verbindungen nicht verwendet. Die Alumi- niumalkiolatderivate, welche erfindungsgemäss verwendet werden, werden, wie bereits erwähnt, durch Behandlung der Alkoholate mit Fettsäuren oder Phenolen oder beiden erhalten.
DieFigenschaften, welche Anstrichfarben durch das Reaktionsprodukt desAluminiumalkoholatderivates mit dem Bindemittel verliehen werden, können vorteilhaft auch zur Verbesserung verwandter Produkte wie Kitten, Dicht ag massen, Druckfarben und Filmdruckfarben ausgenutzt werden. Beispielsweise wird die Keigung des Öls, sich aus dem Kitt abzusondern, durch die Reaktion der Aluminiumalkoholatderivate mit dem in dem Kitt als Bindemittel verwendeten Öl beseitigt. Ebenso kann die Abbindegeschwindigkeit und die Eindringtiefe von auf Papier aufgebrachten Druckfarben durch Einverleibung von Aluminium alkoholatderivaten in den Grundkörper für die Druckfarbe beeinflusst werden.
Als Beispiele der bei dem erfindungsgemässen Verfahren verwendbaren Aluminiumalkoholatderivate
EMI2.1
dukte erhalten werden, beispielsweise so, dass Aluminiummonoisopropyloxydioctoat durch Erhitzen und unter Freisetzen von Isopropyloctoat zur Polymerisation gebracht wird ; ferner Aluminium-tri-Seifen, die dadurch erhalten werden können, dass man in Aluminiumtriisopropyloxyd den gesamten gebundenen Isopropylalkohol durch Öl-oder Leinölsäuren ersetzt, sowie Aluminiumpolyoxyacylate, für die das durch Reaktion von Wasser und Ölsäure mit Aluminium-tri-sek.-Butoxyd hergestellte Polyoxyoleat typisch ist.
Es sind dies Produkte der bereits erwähnten Reaktion eines Aluminiumalkoholates oder-phenolates mit einer Monocarbonsäure bzw. ihres Anhydrides in äquimolaren Mengen, wobei zunächst etwa 1 Mol Alkohol oder Phenol pro Mol Alkoholat oder Phenolat abdestilliert und nach weiterem Erhitzen in Gegenwart von Wasser ein weiteres Mol Alkohol oder Phenol unter Bindung eines Oxy-alkoxy-oder Oxy-aryloxy-aluminiumacylates abdestilliert wird.
Die Anstrichfarbe od. dgl. kann vor oder nach dem Zusatz der Pigmente mit den Aluminiumalkoholatderivaten versetzt werden und die konsistenzerhöhende Reaktion kann bei erhöhten Temperaturen durchgeführt werden, die bis zu 2000 C betragen, vorzugsweise jedoch zwischen 80 und 1800 C liegen. Das Aluminiumalkoholatderivat kann aber auch in situ gebildet werden, indem der Anstrichfarbe od. dgl. oder ihrem Bindemittel bzw. Grundkörper die Fettsäure, das Phenol oder ein Gemisch eines oder beider dieser Stoffe mit Wasser und darauf eine äquivalente Menge des zur Bildung des gewünschten Derivates erforderlichen Aluminiumalkoholates zugesetzt werden. In diesem Fall wird der Alkohol als Reaktionsprodukt erhalten und bildet eine weitere Komponente der Anstrichfarbe od. dgl.
Die Anstrichfarbe od. dgl. oder ihr Grundkörper können in verschieden hohem Grad strut ru wer-
<Desc/Clms Page number 3>
den. Dies ist von der verwendeten Menge des Aluminiumderivats, der Reaktionsfähigkeit des Bindemittels gegenüber dem Aluminiumderivat und dem Grad der Verdünnung mit indifferenten Verdünnungsmitteln wie Kohlenwasserstofflösungsmitteln und andern flüchtigen oder nichtflüchtigen Komponenten wie Kohlenwasserstoffharzen und Weichmachern abhängig. Ausserdem kann die Struktur der auf diese Weise modifizierten Anstrichfarbe od. dgl. durch Verdünnung mit nicht strukturierter Anstrichfarbe od. dgl. oder mit einem flüchtigen Verdünnungsmittel weiter modifiziert werden.
Durch Anwendung dieser Massnahmen kann die Anstrichfarbe od. dgl. auf die für eine bestimmte Anwendung optimale Struktur eingestellt werden.
In den nachstehenden Ausführungsbeispielen wird die Erfindung näher erläutert, wobei alle Mengen in Gew.-Teilen angegeben sind.
Beispiel 1 :-
Anstrichfarbe A :
EMI3.1
<tb>
<tb> Paralac <SEP> 10 <SEP> W <SEP> (mit <SEP> 67 <SEP> % <SEP> Leinöl <SEP> modifiziertes <SEP> Alkydharz
<tb> in <SEP> 75 <SEP> %iger <SEP> Lusung <SEP> in <SEP> Terpentinölersatz) <SEP> 200 <SEP> Teile
<tb> Terpentinölersatz <SEP> 100"
<tb> 6 <SEP> %iges <SEP> Kobaltnaphthenat <SEP> 1, <SEP> 42 <SEP> " <SEP>
<tb> 24 <SEP> %iges <SEP> Bleinapbthenat <SEP> 3, <SEP> 0. <SEP> tt <SEP>
<tb> Rutil <SEP> (Titandioxyd) <SEP> 75 <SEP> " <SEP>
<tb> Anstrichfarbe <SEP> B <SEP> : <SEP>
<tb> Anstrichfarbe <SEP> A <SEP> 379, <SEP> 2
<tb> teilgespaltenes <SEP> Aluminiummonoisopropyloxydioctoat <SEP> 3 <SEP> w <SEP>
<tb>
Die Anstrichfarbe A wurde in der Weise hergestellt, dass das Pigment mit der mittels Terpentinölersatz weiter verdünnten Alkydharzlösung verrieben wurde.
Nach dem Verreiben wurden die Co- und Pb-Sikkative zugesetzt. Die Anstrichfarbe B wurde dann dadurch hergestellt, dass die Anstrichfarbe A unter gründliche Rühren mit dem teilgespaltenen Aluminiummonoisopropyloxydioctoat versetzt und dann drei Tage lang bei im Freien herrschenden Temperaturen stehen gelassen wurde. Infolge der Reaktion zwischen der Aluminium Verbindung und dem Alkydharz stieg die Konsistenz der Farbe dabei auf die eines lockeren Gels an, das bei einer Abschergeschwindigkeit von 5 sec. eine Viskosität von 900 Poisen, gemessen mit dem tragbaren Ferrantiviskosimeter, hatte, dessen Viskosität aber reversibel auf 40 Poisen zurückging, wenn die Abschergeschwindigkeit auf 50 sec. erhöht wurde.
Die mit einem Pinsel auf eine senkrechte Fläche dick aufgetragene Anstrichfarbe B zeigte keine Neigung zum Ablaufen, während die unter gleichen Bedingungen aufgetragene Anstrichfarbe A übermässig stark floss.
Die mittels eines Sireichmessers in"inerFilmstärke vonO, 05 mm auf Tafelglas aufgetragene Farbe B band in drei Minuten zu einem nicht fliessendenGel ab. Bei der Farbe A waren zur Erzielung des gleichen Films unter gleichen Bedingungen 40 Minuten erforderlich. Die direkt auf eine poröse Bauplatte aufgetragene Farbe A drang in die Platte ein und bildete einen Film von geringem Glanz und geringer Deckkraft. Die unter den gleichenBedingungen aufgetragene Farbe B hatte einen höheren Glanz und eine hohe Deckkraft.
Unter einem gespaltenen Aluminiummonoalkoxydiacylat ist ein Gemisch zu verstehen, das erhalten wird, wenn man ein Aluminiummonoalkoxydiacylat so lange auf eine solche Temperatur erhitzt, dass ein polymeres Aluminiumderivat und ein Ester gebildet wird. Die Menge des gebildeten Esters soll 0, 9 - 1, 0 Mol/Grammatom Aluminium betragen. Bei Bildung von kleineren Mengen des Esters wird das Produkt als teilgespaltenes Aluminiummonoalkoxydiacylat bezeichnet.
Be spiel 2 : Die nach Beispiel 1 hergestellten Anstrichfarben A und B wurden zu Mischungen vermengt, in denen der Anteil der teilgespaltenen Aluminiummonoisopropyloxydioctoatverbindung, bezogen auf das Alkyd, stufenweise von Null auf 3 % erhöht wurde. Die Eigenschaften der so erhaltenen Anstrichfarben sind nachstehend angegeben.
<Desc/Clms Page number 4>
EMI4.1
<tb>
<tb>
Prozentsatz <SEP> der <SEP> teilgespaltenen <SEP> Aluminium- <SEP> Abbindezeit <SEP> in <SEP> Vonsistenz <SEP> Eignung <SEP> zur <SEP> Auftragung
<tb> monoisopropyloxydioctoatverbindung <SEP> bezo <SEP> - <SEP> Minuten <SEP> 1 <SEP> mit <SEP> dem <SEP> Pinsel
<tb> gen <SEP> auf <SEP> den <SEP> Alkydgehalt <SEP> der <SEP> Anstrichfarbe
<tb> 0 <SEP> (Anstrichfarbe <SEP> A)
<SEP> 40 <SEP> dünn <SEP> gut
<tb> 1/2 <SEP> 37 <SEP> 1/2 <SEP> gut
<tb> 1 <SEP> 32 <SEP> " <SEP> 11 <SEP>
<tb> 1 <SEP> 1/2 <SEP> 24 <SEP> fliessend
<tb> 2 <SEP> 15 <SEP> dick <SEP> ! <SEP> ziemlich <SEP> gut
<tb> 2 <SEP> 1/2 <SEP> 8 <SEP> sehr <SEP> lockeres <SEP> Gel"" <SEP>
<tb> 3 <SEP> 3 <SEP> lockeres <SEP> Gel <SEP> schlecht <SEP>
<tb>
Mit zunehmendem Gehalt an Aluminiumderivat wurde die Absetzneigung des Pigments geringer und die Wiedereinverleibung des abgesetzten Pigments leichter.
Beispiel 3 :
EMI4.2
<tb>
<tb> Teil <SEP> A <SEP> : <SEP> Paralac <SEP> 9 <SEP> HW <SEP> (mit <SEP> 75 <SEP> % <SEP> Leinöl <SEP> modifiziertes <SEP> Alkydharz) <SEP> 100 <SEP> Teile
<tb> Terpentinölersatz <SEP> 100 <SEP> n <SEP>
<tb> Pol <SEP> yoxyaluminiumalkoxyphenoxy <SEP> al, <SEP> ylat <SEP> 3, <SEP> 6"
<tb> Teil <SEP> B: <SEP> Paralac <SEP> 9 <SEP> HW <SEP> 100 <SEP> "
<tb> Terpentinölersatz <SEP> 33 <SEP> "
<tb> 6 <SEP> %iges <SEP> Kobaltnaphthenat <SEP> 1, <SEP> 6" <SEP>
<tb> 24 <SEP> %iges <SEP> Bleinaphthenat <SEP> 4" <SEP>
<tb>
Die Alkydlösung und der Terpentinölersatz von Teil A wurden auf 160 C erhitzt und das Polyoxyaluminiumalkoxyphenoxyacylat zur Gewährleistung einer homogenen Lösung unter Rühren zugesetzt.
Das Gemisch wurde abkühlen gelassen ; dabei erfolgte eine Reaktion unter Bildung eines lockeren homogenen Gels. Weitere 100 Teile Alkydharz wurden mit 33 Teilen Terpentinölersatz verdünnt, mit strukturiertem Bindemittel vermischt und mit den Sikkativen versetzt. Das Polyoxyaluminiumalkoxyphenoxyacylat hatte die Zusammensetzung (-O-Al-R) n, wobei R folgende Zusammensetzung hatte : 40 Mol % sek.
Butoxyd, 10 Mol %Amylphenoxyd und 50 Mol % Oleat. Der derart erhaltene strukturierte Grundkörper gestattete eine starke Pigmentierung und konnte zur Verwendung von Glanzfarben hoher Deckkraft, guter Eignung zum Auftragen in dicken Schichten und geringer Ablaufneigung in dicken Filmen verwendet werden.
Beispiel 4 :
EMI4.3
<tb>
<tb> Mit <SEP> 70 <SEP> % <SEP> Leinöl <SEP> und <SEP> wasserfreiem <SEP> Rizinusöl <SEP> modifiziertes <SEP> Alkydharz <SEP> 100 <SEP> Teile
<tb> Tallölsäuren <SEP> 11, <SEP> 1 <SEP> " <SEP>
<tb> Aluminium-tri-sek. <SEP> Butoxyd <SEP> 5
<tb> Terpentinölersatz <SEP> 200 <SEP> n <SEP>
<tb> Mit <SEP> 70 <SEP> % <SEP> Leinöl <SEP> und <SEP> wasserfreiem <SEP> Rizinusöl <SEP> modifiziertes <SEP> Alkydharz <SEP> 400.
<tb>
Terpentinölersatz <SEP> 133 <SEP> In <SEP>
<tb>
100 Teile eines mit 70 0 Öl modifizierten Alkydharzes auf der Grundlage eines Gemisches von entwässertem Rizinusöl und Leinöl wurden in 200 Teilen Terpentinölersatz gelöst und auf 1600 C erhitzt. Dann wurden 11, 1 Teile Tallölsäuren, welche durch die fraktionierte Destillation von Tallöl erhalten wurden, in Form des im Handel unter dem Namen ACOLIN erhältlichen Produktes (geliefert von Firma Newport Industries Incorporated) oder ein doppelt destilliertes Tallöl und hierauf 5 Teile Aluminium-tri-Gek.
Butoxyd zugesetzt. Infolge der Freisetzung von sek. Butanol wurde ein gewisses Wallen beobachtet, ge-
<Desc/Clms Page number 5>
folgt von einer Viskositätserhöhung, die bei Abkühlung auf Zimmertemperatur zur Bildung eines weichen Gels führte.
Der durch Verdünnen mit weiteren 400 Teilen des vorher in 133 Teilen Terpentinölersatz gelösten Alkydharzes weiter modifizierte Grundkörper gestattete eine starke Pigmentierung ohne Glanzverlust und hatte die andern im Beispiel 3 genannten wünschenswerten Eigenschaften.
Beispiel 5 :
EMI5.1
<tb>
<tb> Mit <SEP> 67 <SEP> % <SEP> Leinöl <SEP> modifiziertes <SEP> Alkydharz <SEP> 100 <SEP> Teile
<tb> Polyoxyaluminiumoleatlösung <SEP> in <SEP> sek. <SEP> Butyloleat <SEP> 10 <SEP> tt <SEP>
<tb> Terpentinölersatz <SEP> 300
<tb>
10 Teile Polyoxyaluminiumoleat, das in der Weise hergestellt wurde, dass Aluminiummono-sek.
Butoxydioleat so lange erhitzt wurde, bis die erzeugte Menge dessek. Butyloleats die vollständige Durchführung der Spaltreaktion anzeigte, wurden zu einer kalten Lösung von 100 Teilen eines mit 67 % Leinöl und Pentaerythritol modifizierten Alkydharzes in 300 Teilen Terpentinöleisatz zugesetzt. Die Lösung wurde dann auf 155 C erhitzt und 30 Minuten lang auf dieser Temperatur gehalten, worauf die erhöhte Konsistenz anzeigte, dass die Strukturierungsreaktion eingetreten war. Der strukturierte Grundkörper wurde dann auf im Freien herrschende Temperatur abgekühlt.
Nach dem Zusatz von Co- und Pb-Sikkativen wurde der Grundkörper mit einer solchen Pigmentmenge verrieben, dass beim Auftragen auf eine nicht poröse Fläche nach dem Trocknen eine eierschalenartige Oberfläche erhalten wurde. Auf einem porösen Substrat zeigte die gleiche Farbe eine ausgezeichnete Fähigkeit zur Bildung dicker Schichten und trocknete zu einem in Farbe und Glanz einheitlichen Anstrich.
Beispiel 6 :
EMI5.2
<tb>
<tb> Standöl <SEP> aus <SEP> Leinöl <SEP> 100 <SEP> Teile
<tb> Teilgespaltenes <SEP> Aluminitaralkoxyacylat <SEP> 2, <SEP> 7
<tb>
100 Teile Standöl, das durch Polymerisation von alkaliraffiniertem Leinöl aui eine Viskosität von 30 Poisen bei 250 C hergestellt worden war, wurde mit 2, 7 Teilen teilgespaltenem Aluminiumalkoxy- acylat vermischt und das Gemisch bei Zimmertemperatur 36 Stunden lang stehen gelassen. Dabei erhöhte sich die Konsistenz auf die eines lockeren Gels, das bei weiterer Alterung nicht wesentlich dicker wurde. Das teilgespaltene Aluminiumalkoxyacylat wurdeaus einem Aluminiur., alkoxyacylat der empiri-
EMI5.3
sammen mit andern Ölen, Firnissen oder Alkydharzen als Grundkörper für Anstrichfarben verwendet werden.
Beispiel'7 : Aus dem nach Beispiel 6 gewonnenen strukturierten Standöl wurde eine Anstrichfarbe folgender Zusammensetzung hergestellt :
EMI5.4
<tb>
<tb> Rutil <SEP> (Titandioxyd) <SEP> 100 <SEP> Teile
<tb> Strukturiertes <SEP> Standöl <SEP> nach <SEP> Beispiel <SEP> 6 <SEP> 200
<tb> Terpentinölersatz <SEP> 100 <SEP> out <SEP>
<tb> 6 <SEP> %iges <SEP> Kobaltnaphthenat <SEP> 2" <SEP>
<tb> 24 <SEP> % <SEP> iges <SEP> Bleinaphtlienat <SEP> 5 <SEP> n <SEP>
<tb>
Nach dem Auftragen in Form eines 0,05 mm dicken Films mittels eines Streichmessers band diese Farbe innerhalb von 4Minuten ab.
Eine aus einem Standöl gleicher Sorte vor Behandlung mit der Aluminiumverbindung hergestellte Farbe, die unter den gleichen Bedingungen aufgetragen und geprüft wurde, hatte erst nach 108 Minuten zu demselben nichtfliessenden Zustand abgebunden.
EMI5.5
in rohes Leinöl einverleibt und mit Schlämmkreide pigmentiert wurde, erhielt man einen Kitt besserer Qualität, aus dem das Öl weniger leicht austritt als auch gewöhnlichem Kitt, indem als Bindemittel nur das unmodifizierte rohe Leinöl verwendet wird.
<Desc/Clms Page number 6>
Beispiel 9 :
EMI6.1
<tb>
<tb> Epokharz <SEP> M. <SEP> 4300 <SEP> 100 <SEP> Teile
<tb> Standöl <SEP> aus <SEP> 1 <SEP> ungöl <SEP> und <SEP> Leinöl <SEP> (1 <SEP> :
<SEP> 3) <SEP> 300" <SEP>
<tb> Terpentinölersatz <SEP> 267 <SEP> " <SEP>
<tb> Aluminiummono-sek. <SEP> Butoxymonon < 1. <SEP> phthenatmonopara-tert. <SEP> Butylbenzoat <SEP> 14 <SEP> " <SEP>
<tb> 6 <SEP> iges <SEP> Robaltnaphthenat <SEP> 3 <SEP> "
<tb> 24 <SEP> %iges <SEP> Blemaphthenat <SEP> 7, <SEP> 5
<tb>
Der Lack wurde in der Weise hergestellt, dass das mit Harz modifizierte und mit Pentaerythritol veresterte Maleinharz (unter dem Namen Epok M. 4300 von der British Resin Products Limited vertrieben) in einem Standöl aus 1 Teil Tungöl und 3 Teilen Leinöl aufgelöst wurde, das durch Erhitzen auf eine Viskosität von 35 Poisen bei 250 C polymerisiert worden war Die Lösung wurde dann auf 240 C erhitzt.
Nach Abkühlen auf 1800 C wurde die in dem Terpentinölersatz gelöste Aluminiumverbindung unter Rühren zugesetzt und der verdünnte Lack auf im Freien herrschende Temperatur abkühlen gelassen. Darauf wurden die Sikkative zugesetzt.
Während der Abkühlung hatte die Aluminiumverbindung mit dem trocknenden Öl und/oder dem Harz reagiert und es war die Konsistenz eines lockeren Gels mit einer Viskosität (bei einer Abschergeschwindigkeit von 5 sec-l) erhalten worden, aie mehr als 300 Poise höher war als die eines unter gleichen Bedingungen geprüften Lackes von ähnlicher Zusammensetzung jedoch ohne die Aluminiumverbindungen.
Die Lacke waren gut streichfähig und hatten im klaren und pigmentierten Zustand die in Beispiel 1 und 2 angegebenen Vorteile hinsichtlich der Abbindezeit.
Beispiel 10 :
EMI6.2
<tb>
<tb> Gelva <SEP> 7 <SEP> 30 <SEP> Teile
<tb> Toluol <SEP> 70 <SEP> " <SEP>
<tb> Gespaltenes <SEP> Aluminiumisopropyloxydioctoat <SEP> 2, <SEP> 4 <SEP> ! <SEP> t <SEP>
<tb>
Der kalten Lösung von 30 Teilen Polyvinylacetatharz, von der Firma Shawiningan Limited unter der Handelsbezeichnung Gelva7 vertrieben, in 70 Teilen Toluol wurden 2, 4 Teile Aluminiummonoisopropyl- oxydioctoat zugesetzt. Die Viskosität stieg innerhalb von 24 Stunden von etwa 2 Poise auf 100 Poise und
EMI6.3
Die physikalischen Eigenschaften der strukturierten Harzlösung wiesen auf ihre Eignung für verschiedene Anwendung z. B. als Lackgrundkörper für Holz, rasch trocknende Druckfarben und Filmdruckfarben hin.
PATENT ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung vonGrundkörpern für Anstrichfarben od. dgl. mit einem Gehalt an trocknendem Öl und/oder einem Harz, dadurch gekennzeichnet, dass dem trocknenden Öl oder dem Harz ein durch Behandlung eines Aluminiumalkoholates mit Fettsäuren und/oder Phenolen gebildetes Aluminiumalkoholatderivat zugesetzt und mit diesem, gegebenenfalls bei erhöhter Temperatur, zur Reaktion gebracht wird, wobei vor oder nach der Reaktion ein Lösungsmittel zugesetzt wird.