DES0027388MA - - Google Patents
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
Tag der Anmeldung: 26. Februar 1952 Bekanntgemacht am 7. Juni 1956
DEUTSCHES PATENTAMT
Bei Schachtförderanlagen ist es unvermeidlich·, daß während, des Aufschiebens der Förderwagen
auf die Förderkörbe oder — falls statt einer Korbförderung eine Gefäßförderung Anwendung findet
— während des Füllens der Fördergefäße Fördergut geringer Korngrößen, sogenanntes Rieselgut,
in den Schachtsumpf fällt. Bei großen Fördermengen ist naturgemäß auch der Anfall des Rieselgutes
entsprechend groß. Dieses muß von Zeit zu Zeit aus dem Sdiachttiefsten entfernt werden, um
zu verhindern, daß das Unterseil der Schachtförderung in dem angehäuften Rieselgut schleift und beischädigt
wird, Das Rieseigut kann aus dem Schachttiefsten auf ,verschiedene Weise entfernt
werden, z. B. mit Hilfe von Förderwagen, die dorthin mit einer Gestell förderung durch einen, besonderen,
Blindschacht oder durch einen Nebentrum des Förderschachtes gebracht werden. Auch verwendet
man einen. Kübel, der durch einen Haspel zur Sohle gehoben wird, oder ein Becherwerk, das
neben der Schachtförderung angeordnet: wird und das Rieselguit zur Sohle anhebt, Enthält der Schachtsumpf
genügend. Wasser und. ist: das Rieselgut staubförmig, so kann auch eine Schlammpumpe
eingesetzt werden,
All diese bekannten Einrichtungen und Verfahren
setzen voraus, daß im Schacht neben dem. Fördertrum genügend Platz zur Unterbringung der
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betreffenden Einrichtung vorhanden, ist; sie erfordern
zudem eine gesonderte Antriebsmaschine. Es ist daher vorgeschlagen worden, unterhalb des
Fördertrums im. Schachttiefsten, zur Aufnahme des Rieselgutes geeignete Gefäße aufzustellen, die zeitweise
an. den. Fuß rahmen des Schachtfördermittels
angehängt und mit diesem zur Entleerungsstelle auf der Sohle oder über Tage angehoben werden.
Die bisher bekanntgewordenen. Konstruktionen
ίο eignen sich aber nur für Schlachtfördereinrichtungen
ohne Unterseil.
Gegenstand der Erfindung ist eine Lösung, die von dieser Beschränkung frei ist. Zur weiteren Erläuterung
sei auf die Zeichnung Bezug genommen; es zeigt
Fig. ι eine schematische Darstellung von, zwei
Förderkörben oder Skips mit Unterseil im Schacht, Fig.. 2 einen Querschnitt bzw. eine Draufsicht
eines Ausführungsbeispiels der neuen Einrichtung, Fig. 3 und 4 zwei zueinander rechtwinkelige
Längsschnitte des Ausführungsbeispiels,
Fig. 5 und 6 je eine Einzelheit,
Fig. 7 und. 8 zwei: zueinander rechtwinkelige Längsschnitte des Ausführungsbeispiels in einer anderen Stellung.
Fig. 5 und 6 je eine Einzelheit,
Fig. 7 und. 8 zwei: zueinander rechtwinkelige Längsschnitte des Ausführungsbeispiels in einer anderen Stellung.
Wie aus Fig. 1 hervorgeht, werden die Förderkörbe
oder Skips 1 und 2 an. den Spurlatten 3 bzw. 4 während der Fahrt durch den Schacht geführt.
Das Unterseil 5 ist in bekannter Weise an die beiden Fördermittel 1 und 2 angeschlagen. Aus
Fig. ι ist ersichtlich, daß es unmöglich ist, den Rieselgutgefäßen den gleichen Querschnitt: zu geben
wie den Schachtfördermitteln,, da sie sonst wegen des Unterseils nicht durch den Schacht angehoben
werden, können. Es sind Lösungen denkbar, bei denen die Rieselgutgefäße nur einen Teil des
Trumquerschnittes einnehmen, SO' daß sie auch nur ein entsprechend geringes Fassungsvermögen
haben, Es muß aber angestrebt werden, daß die Rieselgutgefäße möglichst den ganzen. Querschnitt
des Fördertrums ausfüllen, damit das Rieselgut unmittelbar in die Gefäße fällt und, diese ein
großes Fassungsvermögen, bei geringer Bauhöhe erhalten.
Dies wird durch die neuartige Ausbildung der Rieselgutgefäße erreicht.. Nach Fig. 2 bis 4 sind
im Trumquerschnitt zwei Rieselgutgefäße 9 und 10 untergebracht. Jedes dieser beiden Gefäße besteht
im wesentlichen aus zwei Teilbehältern, 11 und, 12
bzw. 13 und, 14, die je einen, Auslauf 15 und 16
bzw. 17 und 18 haben,. Jeder Auslauf ist mit einem
Verschluß, z.B. einen, handbetätigten Schieber, versehen. Die in Fig.. 3 ersichtlichen Schieber sind
mit 19 und 20 bezeichnet. Die das einzelne Gesanitgefäß
bildenden Teilbehälter sind durch ein Verbindungsstück 21 bzw. 22 untereinander verbunden.
Das Verbindungsstück ist sattelförmig ausgebildet, damit das auffallende Rieselgut zu den
,. Behältern hin abrutscht. Zwischen den Teilbehältern und dem sattelförmigen. Verbindungsstück ist
eine Aussparung 23 bzw. 24 frei gelassen,. die dem Unterseil 5 den Durchgang gestattet und die zur
Schonung desselben mit Holz oder anderem geeignetem Material gefüttert sein kann. Wie aus der
Zeichnung hervorgeht, lassen sich die Rieselgutgefäße 9 und 10 vollkommen gleich ausbilden. Die
notwendigen Spalte-zwischen den Außenkonturen der Rieselgutgefäße 9 und 10 und den Innenkanten
der Schachtbühne 1 sowie die Aussparungen 23 und 24 für den Durchgang des Unterseils 5, ferner
die Öffnungen, für die Gleitschuhe, die zur Führung der Gefäße an den. Spurlatten dienen, werden möglichst
weitgehend, mit beweglichen Abdeckungen versehen, die das Durchfallen des Rieseigutes in
den Schachtsumpf verhindern,
Zur Entleerung werden die Rieselgutgefäße 9
und 10 mit den Schachtfördermitteln gehoben. Da sie in der Aufnahmestellung unterhalb der Unterseilbucht
hängen und die Scha,chtfördermittel nur bis kurz über den Beginn der Spurlattenverdiickung
gesenkt werden könneni, sind Anhängevorrichitungen
vorgesehen, die leicht und schnell zu befestigen und zu, lösen sind.
Wie in, Fig. 3 und 4 dargestellt ist, können besondere Tragseile oder Ketten, 25 Verwendung
finden. Sie werden am Fußrahmen 26 des Schachtfördermittels ι mit Hilfe der Kauschen 27 angehängt.
An den unteren Enden der Seile oder Ketten 25 sind ebenfalls Kauschen 28 angebracht und mit
Bolzen an den Laschen 29 des Rieselgutgefäßes befestigt. In dierHöhe bzw. Länge sind die Laschen
29 so bemessen, daß die Befestigungsstelle in griffgerechteir Höhe für einen. Mann liegt, der auf der
Bühne 30 steht. Die Tragseile oder Tragketten 25 werden mit einer Traverse 31 am Unterseil 5 befestigt,
so daß sie nicht pendeln und nicht mit Schachteinbauten, in. Berührung kommen; sie können,
daher auch während der Förderung am Schaehtfördermittel befestigt bleiben,.
Es kann auch das Unterseil selbst als Tragorgan
für die Rieselgutgefäße, herangezogen werden. Die Kauschen 28 werden, dann, unmittelbar an einer
Traverse, z.B. an der Traverse 31, befestigt, die ihrerseits in geeigneter Weise, z. B. durch Anklemmen,
am Unterseil anzuschlagen ist.
Werden, als Tragseile 25 solche mit entgegengesetztem
Seildrall verwendet und wird ferner eine Verbindung der Tragseile mit dem Unterseil
hergestellt, so· werden. Drehbewegungen des Rieselgutgefäßes
während der Fahrt durch den Schacht verhindert. Dennoch empfiehlt es sich, das Rieselgutgefäß
an den Spurlatten zu führen. In der Aufnahmestellung befinden, sich die Rieselgutgefäße
im Bereich der verdickten, Spurlatten 32, während sie bei der Fahrt durch den. Schacht an den. Spurlatten
normalen Querschnitts geführt werden müssen. Um dies zu ermöglichen, können zur seitlichen
Führung gemäß Fig. 5 und 6 gefederte Rollen 33 oder Gleitschuhe. 34 an den Rieselgutgefäßen
9 und 10 angeordnet werden. Die Federn
sind, in Fig. 5 mit 35 und in Fig. 6 mit 36 bezeichnet. Die frontale Führung kann durch Gleitstücke
37 erfolgen, die fest an den, Rieselgutgefäßen angebracht
sind. Die federnd gelagerten Gleitrollen oder Gleitschuhe 33 bzw. 34 passen sich der verschiedenen
Breite der Spurlatten an.
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Da die Rieselgutgefäße nicht mit einem besonderen Haspel, sondern mit dler Schachtfördermaschine
gehoben werden, kann, das Rieselgut ohne weiteren Zwischentransport zutage gebracht werden.
Hier können die üblichen Entladevorrichtungen angeordnet werden, z. B. Aufnahmetaschen an
der Außenseite des Fördergerüstes, in welche sie ihren Inhalt nach. Öffnen des Auslaufs entleeren.
Die dargestellte Form der Rieselgutgefäße ist auch
ίο hinsichtlich der Entleerung vorteilhaft, denn sie
ermöglicht es, Transportmittel unmittelbar unter die Ausläufe dler Rieselgutgefäße zu bringen, ohne
,dabei mit dem Unterseil des einen bzw. dem Oberseil
.des anderen Trums in Berührung zu kommen, Wie die Fig. 7 und 8 zeigen uindi wie ebenfalls aus
Fig. 2 zu entnehmen ist, sind, die Böden der beiden Rieselgutgefäße 9 und, 10 nach den einander zugekehrten
Seiten abgeschrägt. Dies ermöglicht es, die Entleerung gemäß Fig. 7 und 8 durchzuführen.·.
Nachdem ein Rieselgutgefäß bis zu seiner Entladestellung gehoben worden ist, wird unter
demselben der Schacht geschlossen,. Über Tage kann dies in üblicher Weise mit Hilfe der BrandL
klappein 38 (Fig. 7 und 8) geschehen,. Dann werden Förderwagen 39 auf Schienen, die auf den Brandklappen
befestigt sind, unter die Ausläufe des Rieselguitgefäßes
geschoben, und. zwar so<, daß sie zwischen den Seilen, stehen, d. h. zwischen dem Unterseil
5 und dem Oberseil 40. Das Abfüllen, kann dann unmittelbar in die Wagen, 39 erfolgen, wozu
die Verschlüsse der Ausläufe, 15 und 16 bzw. 17
und 18 geöffnet werden. Der Bedienungsmiann hat
hierbei auf der geschlossenen, Brandklappe unmittelbar neben den Wagen einen sicheren Stand,
und er kann, von hier aus das Abfüllen mit guter Sicht vornehmen. Bei der in Fig. 7 und 8 gezeigten
Anordnung fallen -somit besondere Auf nahm entaschen, Klapprutschani usw. fort, die sonst erforderlich
wären, um dias Rieselgut aus dem Gerüstquerschnitt herauszuführen.
Die Bauhöhe der Rieselgutgefäße wird bei der neuen Anordnung auf das geringstmögliche Maß
gebracht; die Verschlüsse sind einfach. Besonders beachtlich ist, daß die Standhöhe der Rieselgutgefäße
in der Entladestellung auf das kleinste Maß beschränkt ist; dies ist hinsichtlich der Entladeanlagen
der Hauptförderurig, d. h. bezüglich der Anordnung der Hängebank oder der Aufnahmen
taschen einer Skipförderung uind damit für die Gesamtbauhöhe des Fördergerüstes von wesentlichem
Einfluß. Da; gleichzeitig zwei Förderwagen untergesetzt werden, wird auch die Zeit zum Entleeren
des Rieselgutgefäßes weitgehend verkürzt.
An Steile der Förderwagen, können, auch andere
Fördermittel für die Wegführung des Rieselgutes benutzt werden, insbesondere sind ortsbewegliche
Förderbänder verwendbar; sie werden, ebenfalls auf die Klappbühnen gestellt oder mit einem austragenden
Ende in den, Fördergerüstquerschnitt hineinbewegt. Je nach den örtlichen Verhältnissen
können diese Fördermittel zum Austragen des Rieseilgutes auch rechtwinklig zu der in Fig. 7
und 8 angegebenen Förderrichtung eingebracht werden bzw. abfördern.
Claims (5)
1. Rieselgutförderung bei Schachtfördereinrichtungen
mit Unterseil, bei der im Schachttiefsten zur Aufnahme des Rieselgutes ein oder
mehrere am Schachtfördermittel oder am Unterseil ainhängbare Rieselgutgefäße aufgestellt
sind!, dadurch gekennzeichnet,! daß das bzw. die
Rieselgutgefäße für den Durchgang des Unter-
. seils ausgespart sind und die gesamte Auffangfläche
den Querschnitt der zugehörigen Schachtfördereinrichtung ausfüllt.
2. Einrichtung nach Anspruch 1 für eine zweitrümige Schachtförderung mit zwei Rieselgutgeifäßen,
dadurch gekennzeichnet, daß die beiden· Rieselgutgefäße (9- und 10) nach, den
einander zugewandten Seiten hin, abgeschrägte Böden haben, soi daß die Ausläufe (15, 16 bzw.
17, 18) der Rieselgutgefäße (9, und 10) in dler
Entladestellung sich zwischen den Strängen des Unterseils (5) und des Oberseils (40) befinden
(s. Fig. 8).
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das einzelne Rieselgutgefäß (9 bzw. 10) aus zwei Teilbehältern
(11, 12 bzw. 13, 14) zusammengesetzt ist!, die g0
durch ein. Verbindungsstück (21 bzw. 22) unter . Belassung einer Aussparung (23 bzw. 24) miteinander
verbunden, sind und je einen eigenen Auslauf (15, 16 bzw. 17, 18) aufweisen (s.
Fig. 2).
4. Einrichtung nach einem, der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Rieselgutgefäße (9, 10) selbst: mit Aufhängegliedeirn
in Gestalt von Seilen, Ketten od. dgl. ausgerüstet sind.
5. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Rieselgutgefäße! Führungsgliedier tragen, mit denen sie an den Spurlatten des Schiachties
geführt werden, und, daß diese Führungsglie1-der,
z. B. Gleitrollen, oder Gleitbacken, federnd gelagert sind zur selbsttätigen Anpassung an
wechselnde Dicke der Spurlatten.
Angezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschriften Nr. 422741, 310986,
713306, 518034.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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