DEM0022443MA - - Google Patents
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
Tag der Anmeldung: 22. März 1954 Bekanntgemacht am 26. Juli 1956
DEUTSCHES PATENTAMT
Im Braunkohlentagebau werden zur Abförderung von Kohle und Abraum kilometerlange Förderbandstraßen
mit einem durchgehenden, endlosen Förderband verwendet. Es bereitet Schwierigkeiten,
die Spannung. des Förderbandes den wechselnden Betriebsbedingungen anzupassen, die davon abhängen,
ob das mit der Förderbandstraße zusammenarbeitende Arbeitsgerät am Anfang oder am Ende der Förderbandstraße seinen Standort hat
und damit die jeweils beladene Länge des Bandförderers sich ändert, was zur Folge hat, daß sich
auch dementsprechend-laufend das von den Antriebsmotoren
des Bandförderers zu übertragende Lastmoment ändert.
Zur Aufrechterhaltung der Bandspannung ist es bekannt, die Kopfantriebsstation von rückbaren
Förderbandstraßen fahrbar anzuordnen, und das fahrbare Gestell durch ein in Spannrichtung, wirksames
Gegengewicht zu belasten. Hierbei ist die Spannung im Förderband unveränderlich, und das
Spanngewicht würde bei langen Förderbandstraßen zur Erzeugung der erforderlichen Spannkraft sehr
groß werden.
Es ist ferner bekannt, die Kopfantriebsstation
unabhängig vom Bandförderergestell mittels eines Raupenschleppers zu rücken.
Nach der Erfindung ist die Spannvorrichtung, welche an der fahrbaren Kopftantriebsstation von
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rückbaren Förderbandstraßen angreift, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebsstation über Spann-■
seile mit einem Gleisraupenspannwagen verbunden ist und daß der auf dem Spannwagen gelagerten
Seilwinde von einem dauernd unter Strom stehenden — in Abhängigkeit von der Stromaufnahme
des Förderbandantriebes selbsttätig geregelten — Spannmotor ein ständiges Drehmoment erteilt wird.
Hierdurch ist es möglich, daß die Spannkraft sich
ίο den wechselnden Belastungen selbsttätig anpaßt
und dem Band nur die zur sicheren Übertragung der Antriebsleistung jeweils benötigte Spannung
gegeben wird. Das Förderband wird auf diese Weise vor Überbelastungen geschützt.
Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, daß die waagerechte Achse der an der
Vorderseite der Antriebsstation angeordneten Seilscheiben lösbar gelagert und mittels eines am
Spannwagen vorhandenen Flaschenzuges aushebbar ist und zur Verwendung des Spannwagens und des
Spannmotors als Rückmittel für die Antriebsstation, in an dieser seitlich vorgesehene Lager
eingesetzt werden kann. Dadurch kann der Spannwagen zum Rücken des Gleisendes, auf dem die
Kopfantriebsstation steht, benutzt werden.
Nach einem älteren Vorschlag wird bei einer Spannvorrichtung für Förderbänder der in einem
verfahrbaren Spannwagen gelagerten Spanntrommel von einem dauernd unter Strom stehenden
Elektromotor ein Drehmoment erteilt und dadurch das Band gespannt. Beim Stromloswerden
des Band- oder Spannmotors wird durch eine selbsttätig einfallende Bremse die Spanntrommel
blockiert. Mit dieser Spanneinrichtung ist es nicht möglich, dem Förderband die der jeweiligen Bandantriebsleistung
entsprechende Spannung zu erteilen.
Den gleichen Mangel weist eine bekannte Spannvorrichtung für Drahtseile von Seilbahnen auf, bei
welcher ein Federdynamometer über eine Kontakteinrichtung eine elektrisch angetriebene, selbsthemmende
Seilwinde steuert, die über eine Übertragungseinrichtung die Seilspannung einem eingestellten
Mittelwert anpaßt. Eine von der Seilbelastung abhängige und sich mit dieser selbsttätig
verstellende Spannkraft kann dem Seil mit dieser Vorrichtung nicht erteilt werden.
Bei einer anderen bekarfhten, nur für kurze Förderstrecken verwendbaren Fördereinrichtung
wird das Förderband, das mit seinem Obertrum auf einer ortsfesten, tischartigen Unterstützung
gleitet, von mehreren Kopfmotoren angetrieben und proportional der Antriebsleistung der Kopfmotoren
gespannt. Mittels der Leistungsaufnahme der Kopfmotoren werden Spannmotoren gesteuert, die über an
der Umlenktrommel des Förderbandes befestigte Zahnstangen das Band! zur Erhöhung des Rleibungsschlusses
an den Antriebstrommeln entsprechend der jeweiligen Stromaufnahme der Kopf motoren
Co spannen. Ein bandschonender Betrieb der Förderbandanlage
ist mit dieser Einrichtung nicht möglich, da die zum Überwinden der ruhenden Reibung
erforderliche gesteigerte Antriebsleistung unverzüglich die Spannmotoren betätigt, also eine erhöhte
Bandspannung auslöst. Besonders beim Anfahren des beladenen Förderbandes treten an dem
auf der ortsfesten Unterstützung aufliegenden Obertrum große Reibungswiderstände auf, die eine
gesteigerte Antriebsleistung erfordern. Außer der hierdurch verursachten größeren Bandbeanspruchung
wird durch die sich einschaltenden Spannmotoren eine weitere nachteilige Spannungserhöhung im Förderband hervorgerufen. Ferner ist
die zahnstangenbetätigte Spanntrommel gleich den bekannten Spindel- und Kettenspannvorrichtungen
für lange Förderbänder von Förderbandstraßen wegen des kurzen verfügbaren Spannweges ungeeignet.
Außerdem befinden sich Antriebsstation und Spannstation an entgegengesetzten Enden der
Anlage.
• Die Zeichnung veranschaulicht ein Ausführungsbeispiel der Erfindung, und zwar zeigen
Abb. ι und 2 den vorderen Teil einer langen Bandstraße'in Seitenansicht und Draufsicht,
Abb. 3 und 4 die Kopfantriebsstation und die Spannstation in größerem Maßstab im Längsschnitt
und in Draufsicht und
Abb. 5 ein Schaltschema der Steuerung des Spannmotors.
Nach Abb. 1 und 2 läuft das Förderband 1 über
Tragrollen, die in auf zwei Schienen 3 befestigten, nicht dargestellten Tragrollenständen gelagert sind.
Die Schienen 3 liegen auf Schwellen 2. Das Band 1 ist über einen Abwurfwagen 4 geführt,
mittels dessen das Gut über das Aufnahmeband 5 und das Zwischenband 7 auf das in waagerechter
Ebene schwenkbare, in Abb. 1 und 2 in zwei verschiedenen Schwenkstellungen dargestellte Abwurfband
8 des längs der Bandstraße auf Gleisraupen fahrbaren Absetzers 6 gelangt. Die miteinander
verbundenen Enden der Förderer 5 und 7 sind am Ausleger 9 des Absetzers 6 aufgehängt, während
das untere Ende des Förderers S rollend abgestützt ist. Der Abwurfwagen 4 ist mit dem Absetzer 6 gekuppelt.
Nach Abb. 3 und 4 weist die Kopfantriebsstation 10 der Bandstraße vier Elektromotoren 11 auf, die
das Band 1 über vier Getriebe 12 und zwei Trommeln 13, 14 antreiben. Die Antriebsstation 10 ist
auf den Schienen 3 fahrbar. In einer dem Spannweg entsprechenden Entfernung von der Antriebsstation 10 ist ein auf Raupen fahrbarer Spannwagen
(-station) 15 aufgestellt und festgebremst. Die Antriebsstation 10 ist mit der Spannstation 15
durch zwei Spannseile 16 verbunden, die von je einem an der Spannstation 15 festen Punkt aus
über an beiden Stationen angeordnete Umlenkrollen zu einer Seiltrommel 17 geführt sind. Die Seiltrommel
17 ist mittels der Getriebe 18 und 19 mit
einem dauernd eingeschalteten, für die Daueraufnähme des Stillstandstromes bemessenen Elektromotor
20 gekuppelt. Somit wird der Trommel 17 ein ständiges Drehmoment erteilt und dem Band 1
ständig die erforderliche Spannung gegeben.
Da sich die Belastung des Bandes 1 entsprechend der Fördermenge und/oder der durch den Stand-
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ortwechsel des Absetzers 6 veränderlichen Förderweglänge wesentlich ändert, ist eine selbsttätige
Anpassung der Bandspannung an die Belastung des Bandantriebes erwünscht. Dies wird durch eine
Regelung des Spannmotors 20 in Abhängigkeit von der Stromauf nähme der Bandantriebsmotoren 11
erreicht. Zu diesem Zweck sind Steuerleitungen 21 von den Motoren 11 zum Spannmotor 20 verlegt.
Nach Abb. 5 wird die Bandtrommel 13 mit dem Läufer iie eines Drehstrommotors 11 verbunden,
in dessen Ständerstromkreis die Primärwicklung eines Steuertransformators 22 liegt. Der Trafo beeinflußt
einen Verstärker 23, welcher in die Netzanschlußleitung 24, 24„ des Spannmotorständers
eingeschaltet ist. Mit der Spannseiltrommel 17 ist der Schleifringläufer 20α des Spannmotors 20 gekuppelt,
wobei im Stromkreis des Schleifringläufers ein Abstimmwiderstand 25 liegt. Die Getriebe
zwischen dem Läufer iia und der Trommel 13 sowie
zwischen dem Läufer 20a und der Trommel 17
sind nicht dargestellt.
Die bei einer bestimmten Belastung des Bandmotors 11 gewünschte Bandspannung erhält man
zunächst dadurch, daß man das der Seiltrommel 17 erteilte Drehmoment mit Hilfe des Abstimmwiderstandes
25 einstellt. Nimmt nun die Belastung des Bandes zu, so wird auch die Stromaufnahme des
Bandmotors 11 größer und hierdurch mittels des Transformators 22 und des Verstärkers 23 die
Spannung im Ständer des Spannmotors 20 erhöht. Infolgedessen wird ein größeres Drehmoment auf
die Seiltrommel 17 übertragen und etwas mehr Spannseil 16 aufgewickelt. Vermindert sich dagegen
die Stromaufnahme des Motors 11, so wird auch das auf die Seiltrommel 17 übertragene Drehmoment
kleiner, die Trommel 17 durch den Seilzug etwas nach links gedreht, das Spannseil 16 wird
etwas nachgelassen, die Antriebsstation 10 etwas nach links gezogen und die Bandspannung ver-
mindert. Durch diese selbsttätige Regelung wird also erreicht, daß das Band nicht mehr als jeweils
notwendig auf Zug beansprucht wird, und es wird auch vermieden, daß der zur oberen Umlenktrommel
des Abwurfwagens 4 ansteigende Teil des Bandes sich infolge zu großer Spannung von den
Tragrollen abhebt. Diese Regelung läßt sich auch bei Gleichstrommotoren durchführen.
Solange der Motor 11 nicht eingeschaltet ist oder
der Strom infolge einer Störung ausfällt, ist die Trommel 17, auf die der Spannmotor 20 dann kein
Drehmoment überträgt, durch eine nicht dargestellte, mit einem Bremslüftmagnet versehene
Bremse gegen Verdrehen gesichert, so daß das Förderband auch bei Stillstand gespannt gehalten
wird.
Nach Abb. 3 und 4 kann die Spannstation 15 auch zum Rücken des Endes des Gleises 3 verwendet
werden, auf dem die Antriebsstation 10 steht. Zu diesem Zweck ist die Achse 26, auf der die Seilrollen
27 gelagert sind, an der Vorderseite der Antriebsstation ίο lösbar befestigt. An der Seite der
Antriebsstation io, nach der das Gleis 3 gerückt werden soll, sind Lager 28 vorgesehen, in die die
Achse 26 eingesetzt werden kann. Zum Rücken des Gleisendes fährt man mit der Spannstation 15 so
weit an die Antriebsstation 10 heran, daß die Achse 26 mittels des Lasthakens 29 des am Ausleger 30
angeordneten Flaschenzuges 31 ""ausgehoben werden
kann. Dann fährt man mit der Spannstation an die Seite der Antriebsstation, setzt die Achse 26 mit
den Seilrollen 27 in die Lager 28 ein und befestigt sie darin. . Danach wird die Spannstation in die
gestrichelt gezeichnete Stellung gefahren und festgebremst. Durch Überbrücken des Verstärkers 23
und Vermindern des im Läuferstromkreis des Spannmotors 20 liegenden Abstimmwiderstandes 25
wird nun das Drehmoment des Spannmotors 20 derart verstärkt, daß sich die Trommel 17 in der
Aufwickelrichtung dreht. Dadurch wird die Antriebsstation mit dem Gleis an die Spannstation 15
herangezogen.
Das aus dem Spannmotor 20, den Getrieben 19 und 18 und der Spannseiltrommel 17 bestehende
Aggregat kann auch auf der fahrbaren Antriebsstation 10 gelagert werden. Die Spannstation 15
wird dann in einfacher Weise durch einen Bodenanker ersetzt, mit dem die fahrbare Antriebsstation
durch die Spannseile 16 verbunden wird.
Claims (2)
1. Spannvorrichtung, welche an der fahrbaren Kopfantriebsstation von rückbaren Förderbandstraßen
angreift, dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebsstation (10) über Spannseile (16)
mit einem Gleisraupenspannwagen (15) verbunden ist und daß der auf dem Spannwagen
gelagerten Seilwinde (17) von einem dauernd unter Strom stehenden — in Abhängigkeit von
der Stromaufnahme des Förderbandantriebes (11) selbsttätig geregelten — Spannmotor (20)
ein ständiges Drehmoment erteilt wird.
2. Spannvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die waagerechte
Achse (26) der an der Vorderseite der Antriebsstation angeordneten Seilscheiben (27) lösbar
gelagert und mittels eines am Spannwagen (15) vorhandenen Flaschenzuges (29, 31) aushebbar
ist und zur Verwendung des Spannwagens und des Spannmotors (20) als Rückmittel für die
Antriebsstation, in an dieser seitlich vorgesehene Lager (28) eingesetzt werden kann.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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