DED0014553MA - - Google Patents

Info

Publication number
DED0014553MA
DED0014553MA DED0014553MA DE D0014553M A DED0014553M A DE D0014553MA DE D0014553M A DED0014553M A DE D0014553MA
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
per liter
peroxide
strength
polyamide
bleaching
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Active
Application number
Other languages
English (en)

Links

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
Tag der Anmeldung: 12. März 1953 Bekanntgemacht am 24. Mai 1956
DEUTSCHES PATENTAMT
Es ist bekannt, daß Polyamidfasern bei der Behandlung in Wasch- und Bleichbädern, die Peroxydverbindungen enthalten, stark angegriffen werden, so daß erhebliche Festigkeitsverluste auftreten. Der Festigkeitsabfall der Polyamidfasern kann bis auf 40 bis 8o°/0 der ursprünglichen Festigkeit ansteigen, wenn . die Eiriwirkung der peroxydhaltigen Wasch- und Bleichbäder bei höheren Temperaturen über einen längeren Zeitraum erfolgt, was beispielsweise bei der Behandlung von polyamidh altigen Mischfaserstoffen zwecks Erzielung eines genügenden Bleicheffektes oft erforderlich ist, oder wenn, wie das bei dem Gebrauch von peroxydhaltigen Waschmitteln nötig ist, die Behandlung der Polyamid enthaltenden Gebrauchsgegenständen immer wieder, je nach deren jeweiligen Verschmutzung, in bestimmten Zeitabständen wiederholt werden muß. Auch wenn man die peroxydhaltigen Bleich- und Waschbäder in der üblichen Weise mit Magnesiumsilikat oder Phosphaten oder sonstigen die spontane Sauerstoffentwicklung mäßigenden Zusätzen stabilisiert, treten dieselben Faserschäden auf.
Es ist bereits gezeigt worden, daß flockend und dehydratisierend wirkende Säuren bestimmter Art und Menge oder die Salze derselben, wenn man sie den für die Bleiche oder Wäsche von Polyamidfasern oder polyamidh altigen Fasergemischen bestimmten peroxydhaltigen Behandlungsbädern, zusetzt,, die oben beschriebenen Faserschäden vermeiden oder zumindest weitgehend vermindern können.
Die nachfolgend beschriebene Methode zeigt einen neuen Weg, die Festigkeitsverluste der Polyamidfasern bei der Behandlung mit peroxydhaltigen Bleichoder Waschbädern praktisch auszuschalten. Das neue Verfahren zeichnet sich durch den Vorzug aus, daß
609 527/492
D 14553 IVcJ8ί
die erfindungsmäßigen Faserschutzmittel für die Polyamidfaserstoffe in weit geringerer Konzentration wirksam sind, als die bisher vorgeschlagenen Schutzstoffe. Bei einem Gehalt der Bleichbäder von 0,3 Mol Aktivsauerstoff pro Liter zeigen die im folgenden beschriebenen Schutzstoffe schon in Konzentrationen von 0,01 bis 0,05 Mol pro Liter, sogar in den stark aggressiven alkalischen Bleichbädern, eine sehr gute Wirksamkeit. Man ist somit in der Lage, mit relativ kleinen Substanzmengen dieser neuen Faserschutzmittel, beispielsweise mit etwa 1 g pro Liter Badflüssigkeit einen vollen Schutzeffekt auf die Polyamidfasern gegen die schädigenden Einflüsse von peroxydhaltigen Behandlungsbädern herbeizuführen. Es besteht daher ohne weiteres die Möglichkeit, diese Schutz-1 stoffe den gebrauchsfertigen Bleich- und Waschmitteln, die für den Verkauf abgepackt werden, ohne nennenswerte Vergrößerungen den rezeptmäßig anzuwendenden Bestandteilen einfach beizumischen.
Als Faserschutzmittel sollen erfindungsmäßig organische Stickstoffverbindungen oder deren Salze verwendet werden, die mindestens zwei Amino-, Imino- oder Nitrilogruppen enthalten. Die eine dieser basischen Stickstoffgruppen muß mindestens ein freies Wasserstoffatom enthalten, d.h. sie soll primärer oder sekundärer Natur sein, während die zweite Stickstoffgruppe ebenfalls primär oder sekundär, aber auch tertiär sein kann. Diese zweite Stickstoffgruppe kann auch in der Form von Carbonamid- oder Sulfonamidstickstoff vorliegen. Die beiden Stickstoffgruppen sollen über eine vorwiegend gesättigte Kohlenwasserstoffkette, die nicht mehr als 6 C-Atome enthält, aber durch Heteroatome unterbrochen sein kann, oder/und durch ringförmige Anordnungen gesättigter oder aromatischer Natur miteinander in Verbindung stehen. Als wirksame Substanzen, die in den Rahmen der vorliegenden Erfindung fallen, sollen beispielsweise genannt werden:
Äthylendiamin
NH2-CH2-CH2-NH2
Hexamethylendiamin
NH2-CH2-CH2-CH2-Ch2-CH2-CH2-NH2
N-Carboxyäthylendiamin
NH2-CH2-CH2-NH-COOh
, Piperazin
,CH2-^-CH2x
CH2 — CH2
N, N'-Dimethyl-p-phenylendiamin
NH-CH,
CH3-NH
N, N-Dimethyl-p-phenylendiamin
CH3.
H2N
p-Aminobenzolsulfamid
H,N—-C >—SO2-NH9
Durch die Zugabe dieser Substanzen oder Gemischen derselben in Mengen von 0,01 bis 0,05 Mol pro Liter zu den peroxydhaltigen Bleichbädern, die außer den Peroxydverbindungen noch die üblichen bekannten Bestandteile, wie z.B. lösliche Silikate, Magnesiumsilikat oder andere Peroxydstabilisatoren, ferner Alkalien, normale oder anhydrische Phosphate, Seifen oder andere Waschmittel, härte- bzw. säurebeständige oberflächenwirksame Stoffe, Netzmittel od. dgl. enthalten können, wird, wie bereits erwähnt, eine sehr gute Faserschutzwirkung auf die in diesen Flotten zu behandelnden Polyamidfasern erzeugt, welche bewirkt, daß beispielsweise an Stelle eines sonst zu erwartenden Festigkeitsverlustes von 40 bis 8o°/0 nur ein solcher von 2 bis 8 °/0 eintritt.
Wenn die erfindungsmäßigen Faserschutzmittel den üblichen peroxydhaltigen Waschbädern, die üblicherweise höchstens 0,25 g Aktivsauerstoff pro Liter ent- 85 ■ halten, hinzugesetzt werden, genügen bereits weit geringere Mengen, die etwa innerhalb der Grenzen von 0,001 bis 0,005 Mol pro Liter liegen können, zur Erzielung eines hinreichenden Faserschutzes.
Durch die erfindungsmäßige Verwendung dieser Substanz wird, in den meisten Fällen das Bleichvermögen der peroxydhaltigen Bleich- und Waschmittel unterstützt, und unerwünschte Verfärbungen der Faserstoffe werden vermieden. Es ist zwar bekannt, daß sich manche ungesättigte, analog gebaute Verbindungen, beispielsweise solche aus der p- oder o-Phenylendiaminreihe, unter der Einwirkung von Oxydationsmitteln verfärben können. Es hat sich jedoch gezeigt, daß auch diese Verbindungen die Eigenschaft haben, die Polyamidfasern von der schädlichen Einwirkung von peroxydhaltigen Behandlungsbädern derart zu schützen, daß unerwünschte Festigkeitsverluste vermieden werden. Diese Verbindungen fällen daher ebenfalls in den Rahmen der vorstehenden Erfindung, wenn auch ihre praktische Verwendbarkeit infolge ihrer Neigung zu Verfärbungen naturgemäß nur eine beschränkte ist.
Beispiel ι
Ein aus Polyamidkunstseide vom Titer 60 Deniers bestehendes Strangmaterial wurde im Flottenverhältnis ι: 50 unter gelegentlichem Umziehen während 2 Stunden bei einer Temperatur von 60° in einem Bad, das 4,8 g im Liter aktiven Sauerstoff in Form von Wasserstoffsuperoxyd (0,3 Mol), 0,1 g kristallisiertes Magnesiumsulfat, 1 ecm im Liter handelsübliches Wasserglas 380 Be, 1,72 g im Liter Piperazin (0,02 Mol) enthielt, behandelt, wobei ein guter Bleicheffekt erzielt wurde. Der ρπ-Wert dieser Behandlungsflotte betrug 9,5.
Die Reißfestigkeit des Polyamidfädens, die im unbehandelten Zustande 40,2 Reißkilometer betrug, war durch die Bleichbehandlung auf 37,0 Rkm gesunken, was einem Festigkeitsverlust von 8°/0 entspricht. Bei Abwesenheit von Piperazin in einem Bad
527/492
D 14553 IVc ISi
sonst gleicher Zusammensetzung betrug der Festigkeitsverlust der Polyamidfasern 38 °/0.
Nach Beendigung der Bleichoperation ,belief sich der Gehalt der Flotte an Aktivsauerstoff auf 3,8 g pro Liter.
Beispiel 2
Eine aus Polyamidkunstseide vom Titer 60 Deniers hergestellte Wirkware oder bei einer Temperatur von 60° auf einer Haspelkufe beim Flottenverhältnis 1: 60 in einem Bad, das 4,8 g im Liter aktiven Sauerstoff in Form von Wasserstoffsuperoxyd, .0,1 g im Liter Bittersalz, 1 ecm im Liter handelsübliches Wasserglas 380 Be, 1,7 g im Liter p-Aminobenzolsulfonamid enthielt, 3 Stunden gebleicht. Der pH-Wert der Bleichflotte betrug 9,1.
Die Festigkeit der Polyamidkunstseide war von anfänglich 43,1 Rkm auf 42 Rkm gesunken, was einem Verlust von nur 2,5 °/0 entspricht.
ao' Nach Beendigung des Bleichprozesses betrug der Gehalt der Flotte an Aktivsauerstoff noch 4 g pro Liter.
Beispiel 3
Die folgenden Beispiele entsprechen in ihrer Rezeptur den Bedingungen in der Wäscherei. Die Aktivsauerstoffmenge beträgt nur den zwanzigsten Teil der bei der Bleiche üblichen. Infolgedessen kann · auch die Menge des Schutzstoffes pro Liter ganz erheblich gesenkt werden.
Aus 60 den Polyamidkunstseide gewebter Wäschestoff wurde während 2 Stunden bei 900 C in einer Waschmaschine in einer Waschflotte gewaschen, die pro Liter 2,5 g Natriumperborat, 4,5 g Seifenpulver, 0,2 g Trockenwasserglas, 1,2 g Natriumcarbonat, 0,5 g Natriumbicarbonat, 1,1 g neutrales Natriumpyrophosphat enthielt.
Nach dieser (absichtlich etwas verlängerten) Waschdauer war die Reißfestigkeit des Wäschestoffes von 46 auf 36,5 Reißkilometer gesunken, was einem Verlust von 20,7% entspricht.
Versuchsweise wurde dieser Wäschestoff unter denselben Bedingungen gewaschen, mit dem Unterschiede jedoch, daß das Waschbad zusätzlich als
+5 Schutzstoff 50 Milligramm pro Liter p-Aminobenzolsulfonamid enthielt und danach die f olgendeZusammensetzung pro Liter hatte: 2,5 g Natriumperborat, 4,5 g Seifenpulver, 0,2 g Trockenwasserglas, 1,2 g Natriumcarbonat, 0,5 g Natriumbicarbonat, 1,1 g neutrales Natriumpyrophosphat, 0,2 g p-Aminobenzolsulfonamid.
Die Reißfestigkeit des Wäschestoffes sank bei dieser Waschbehandlung von 46 Reißkilometern auf 45,1 ab. Das sind, im Gegensatz zu dem oben angegebenen Vergleichsversuch, 2 °/0 Festigkeitsverlust.
Beispiel 4
Wäschestoff, der in Kette und Schuß aus Polyamidkunstseide bestand, wurde bei einem Flottenverhältnis von ι: 50 mit einer Lösung von 10 g pro Liter eines handelsüblichen Waschmittels bei 6o° C während 4 und 8 Stunden unter leichter Bewegung des Waschgutes gewaschen. Dem Bad wurden 0,04 g N-Carbamidsäure des Äthylendiamins als Faserschutzmittel zugesetzt.
Das Bad hatte pro Liter folgende Zusammensetzung: 2,5 g Natriumperborat, 4,5 g Seifenpulver, 0,2 g Trockenwasserglas, 1,2 g Natriumcarbonat, 0,5 g Natriumbicarbonat, 1,1 g neutrales Natriumpyrophosphat, 0,04 g N-Carbarnidsaures Äthylendiamin. Die Reißfestigkeit der Perlonfäden war von 46 Reißkilometern nach 4 Stunden auf 44,28 Reißkilometer und nach 8 Stunden auf 43,47 Reißkilometer gesunken. Der Festigkeitsverlust betrug nach 4 Stunden 3,7 °/0, nach 8 Stunden 4,8 °/0.
Ein vergleichsweise mit demselben Bad unter Weglassung des Faserschutzmittels bei derselben Temperatur und Behandlungsdauer gewaschenes Perlongewebe zeigte einen Festigkeitsverlust von 21 °/0 nach 4 Stunden und von 36,1 °/0 nach 8 Stunden.

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verfahren zur Behandlung von Polyamidfasern mit peroxydhaltigen Bleich- oder Waschmitteln, gekennzeichnet durch die Verwendung von organischen Stickstoffverbindungen oder ihren Salzen als Faserschutzmittel, die mindestens zwei, über eine vorwiegend gesättigte Kohlenwasserstoffkette, die nicht mehr als 6 C-Atome enthält, die aber gegebenenfalls durch Heteroatome unterbrochen sein kann, oder/und durch ringförmige Anordnungen gesättigter oder aromatischer Natur miteinander in Verbindung stehende Amino-, Imino- oder Nitrilogruppen im Molekül enthalten, von denen die eine von primärer oder sekundärer und die zweite von primärer, sekundärer oder tertiärer Natur sein oder in Form von Carbonamid- oder Sulfonamidstickstoff vorliegen soll.
    Angezogene Druckschriften:
    Deutsche Patentschrift Nr. 737 552.

Family

ID=

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE976170C (de) Verfahren zur Behandlung von Polyamidfasern mit peroxydhaltigen Bleich- oder Waschmitteln
DE2226784B2 (de) Mittel zum Stabilisieren von Peroxyverbindungen in wässerig-alkalischer Lösung und seine Verwendung
DE2920453C2 (de)
DE2133898A1 (de) Verfahren zur Reinigung von Textilgeweben
DE1018181B (de) Verfahren zum Behandeln von Fasern, Garnen, Geweben, Gewirken, Textilwaren u. dgl. aus natuerlichen oder synthetischen Faserstoffen
EP0233350B1 (de) Silikat- und magnesiumfreie Peroxidstabilisatoren
DE2735816A1 (de) Verfahren zum bleichen und entschlichten von textilgut
EP0557730B1 (de) Bleichregulator-Zusammensetzungen und Bleichverfahren damit
DE1083221B (de) Verfahren zum Bleichen von natuerlichen oder synthetischen Fasern und Textilien sowie Zellstoff und Holzschliff mit waessrigen peroxydhaltigen Behandlungsbaedern
DE60014975T2 (de) Neue verfahren zur vorbehandlung von zellulosefaser und deren mischungen
DE3111158C2 (de) Desinfizierender Reinigungsverstärker für die Chemischreinigung
DE2214500C2 (de) Bleichendes Waschmittel
DED0014553MA (de)
EP0831165A2 (de) Mittel zur Vorbehandlung von Fasern
CH676256A5 (de)
DE3737890A1 (de) Verfahren zur vorbehandlung von textilen materialien
DE2424855C2 (de) Vergilbungshinderndes Textilweichmachungsmittel
DE10301535A1 (de) Verfahren zur Veredlung von textilem Fasermaterial
AT206859B (de) Verfahren und Mittel zur Behandlung von synthetische Polyamide enthaltenden Fasern oder Faserprodukten
DE1033630B (de) Verfahren zum Bleichen von Textilien
DE1016241B (de) Verfahren zur Verfestigung von Wasserstoffperoxyd
AT231394B (de) Verfahren zur Behandlung von Keratintextilfasern gegen das Verfilzen
DE1769923C3 (de) Weichmachungsmittel für Textilien
AT216463B (de) Verfahren zum Bleichen von vollsynthetischen Fasern
DE1107632B (de) Verfahren zum Behandeln von Textilien