DE99000C

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Publication number: DE99000C
Application number: DENDAT99000D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 11: Büchbinderei.

HEINRICH RIEDL in WIEN. Fadenheftmaschine für Bücher u. dgl.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 25. Dezember 1897 ab.

Vorliegende Fadenheftmaschine besteht im Wesentlichen aus einem Fadenführer, d. i. eine bei Nähmaschinen gebräuchliche Nadel mit Oehr, und aus zwei zu beiden Seiten derselben angeordneten Greifern, d. s. Hakennadeln, wie sie bei Strickmaschinen üblich sind, welche abwechselnd mit dem Fadenführer arbeiten, zu welchem Zwecke der Fadenführer pendelnd oder verschiebbar gelagert ist.

Der dadurch erzielte technische Erfolg äufsert sich darin, dafs zwei Bindungen entstehen, in deren Mitte ein Zickzackfaden läuft, der dazu benutzt wird, um ein Band einzuschieben, durch welches eine solide Befestigung des Buches am Deckel erreicht wird.

In Fig. ι a und 1 b sind zwei Ausführungsformen dieser Maschine dargestellt, während die Fig. 2 und 3 die Bindung veranschaulichen.

In Fig. ι a ist 1 der Fadenführer, welcher in einer Führung 2 derart gelagert ist, dafs er sich unter Vermittelung eines bewegten Rahmens auf- und abbewegen kann. Ueberdies macht die Führung 2 um den Zapfen 8 eine durch bekannte Mittel veranlafste pendelnde Bewegung, um abwechselnd mit den zu beiden Seiten angeordneten aufrechtstehenden Greifern 3 (Hakennadeln) arbeiten zu können, welche durch Führungen 6, 7 gehen und durch Rahmen 4, 5 abwechselnd ihre Auf- und Abwärtsbewegung erhalten.

In Fig. i.b ist der Fadenführer 1 aufrechtstehend angeordnet und macht mit dem Rahmen 9 aufser einer auf- und abwärtssteigenden Bewegung noch eine hin- und hergehende, um abwechselnd mit den zu beiden Seiten schräg angeordneten Greifern 3 arbeiten zu können, welche, wie in Fig. ia, mittels Rahmen 4, 5 und Führungen 6, 7 unter Vermittelung von Gelenken 15, 16 eine auf- und absteigende Bewegung erhalten.

Der Arbeitsvorgang ist folgender:

Wird ein Druckbogen 10 auf die bei solchen Maschinen übliche Schwinge aufgesetzt und die Maschine in Gang gesetzt, so arbeitet der Fadenführer 1 einmal mit dem linken Greifer 3, indem dieser unterhalb des Bogens die dargebotene Schlinge erfafst und sie beim Rückgange durch die Stichöffnung über den Bogen führt, während der Fadenführer nach dem Rückgange eine pendelnde Bewegung vollführt, wodurch er einerseits bei dem nächsten eingelegten Bogen mit dem rechten Greifer arbeitet, andererseits aber auch der Stich um ein der Drehung entsprechendes Stück versetzt ist. Auch der rechte Greifer erfafst die dargebotene Schleife und führt sie nach oben. Bei einem dritten Bogen arbeitet der Fadenführer wieder mit dem linken Greifer, welcher seine bis jetzt gehaltene Schleife am Bogen abstreift, unter dem Bogen die zweite Schleife erfafst und sie nach oben durch die abgestreifte Schleife hindurchführt. Beim vierten Bogen vollbringt der rechte Greifer diese Arbeit.

Dadurch entstehen, wie aus Fig. 2 zu ersehen ist, zwei Bindungen 11, 12, in deren Mitte ein Zickzackfaden 13 läuft, welcher, wie in Fig. 3 dargestellt, dazu benutzt wird, um während oder nach dem Heften ein Band 14 einzuschieben, das eine solide Verbindung des Buches mit dem Deckel vermittelt.

Der Arbeitsvorgang bei der in Fig. 1 b dargestellten Maschine ist der gleiche, wie der

eben beschriebene, nur mit dem Unterschiede, dafs die Bewegung des Fadenführers eine andere ist; die entstehende Bindung ist die dargestellte.

Claims

Patent-Anspruch:

Fadenheftmaschine, gekennzeichnet durch einen pendelnden oder hin- und hergehenden Fadenführer (Oehrnadel i) und zwei zu Seiten desselben· angeordnete Greifer (Hakennadeln 3), welche abwechselnd mit dem Fadenführer (1) derart zusammen arbeiten, dafs zwei Bindungen mit einem Zickzackfaden in der Mitte entstehen, unter welchem ein Band, zur soliden Verbindung des Buches mit dem Deckel dienend, eingeschoben werden kann.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.