DE98421C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Fahrrad-Gestelle, deren Haupttheil aus einem Ring besteht, an welchem die Tragstützen für Vorderrad, Hinterrad und Tretkurbelachsenlager angebracht sind (vergl. u. A. »L'Industrie ve'lo- cipedique et automobile«, vom 25. März 1897, Seite 93).

Die Erfindung verfolgt die Aufgabe, derartige Gestelle so einzurichten, dafs die durch die Unebenheiten der Fahrbahn hervorgerufenen Stöfse auf den Körper des Radfahrers nicht oder zum mindesten sehr abgeschwächt übertragen werden.

Nach beiliegender Zeichnung ist diese Aufgabe dadurch erfüllt, dafs der aus einem Rohr bestehende Gestellring zwischen der Tragstütze_/ des Vorderrades und der Tragstütze d des Hinterrades getheilt ist, und von den an der Theilfuge zusammentreffenden Ringschenkeln der eine zu einer Muffe k erweitert ist, in welche das spitz gelassene Ende i des anderen Schenkels hineintritt.

Der Gegendruck, den die Fahrbahn auf die Räder des Fahrrades ausübt, sucht die Theilfuge im Ring zu schliefsen und somit das Spitzende i in die Muffe k hineinzuziehen. Dem widersteht die Elasticität der Ringschenkel. Werden durch Unebenheiten der Fahrbahn Stöfse verursacht, so tritt ein stärkeres Bestreben auf Schliefsung der Theilfuge auf, ruft aber zugleich einen gröfseren Elasticitätswiderstand der Ringschenkel hervor. Die von den Stöfsen geleistete Arbeit wird daher zur Ueberwindung dieses Elasticitätswiderstandes verbraucht und kann sich daher nicht mehr in ein Schütteln der Hä'nde und Arme des Radfahrers umsetzen. Durch die Muffenanordnung an der Theilfuge wird aufserdem die durch die Unterbrechung des Ringes beeinträchtigte Widerstandsfähigkeit des Fahrrad-Gestelles gegen Seitenkräfte, wie sie beim Auf- und Absteigen des Fahrers oder durch Zufälligkeiten eintreten, wieder hergestellt. Bei der Ausführung kann man das Spitzende i einfach in die Muffe k eintreten lassen (Fig. 2); man kann aber auch nach Fig. 3 dem Vorschieben des Spitzenendes in der Muffe noch einen elastischen Widerstand durch eine Spiralfeder oder eine Gummischeibe entgegensetzen, die sich gegen einen festen Boden in der Muffe und gegen ein Futter im Spitzende stützt. Wird es in besonderen Fällen nothwendig, dem Gestellring gröfsere Starrheit zu geben, so kann man an demselben einen Stift η anhängen, der gebotenen Falles durch das verstärkte Ende der Muffe und durch das Futter im Spitzende hindurchgesteckt wird und so die Theilung im Ringe aufhebt (s. Fig. 1).

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Ein ringförmiges Fahrrad - Gestell, dadurch gekennzeichnet, dafs der vordere Theil des Rahmens mit dem hinteren Theile durch ein ringförmiges Rohr (i) verbunden ist, welches derart getheilt ist, dafs sich das eine Rohrende unter dem Einflufs der bei der Fahrt auftretenden Stöfse in dem muffenartig erweiterten anderen Rohrende verschieben kann.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.