DE98016C

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Info

Publication number: DE98016C
Application number: DENDAT98016D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE 34: Hauswirthschaftliche Geräthe.

Reisekochapparat.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 20. März 1897 ab.

Vorliegender Rei.sekochapparat ist auf der beiliegenden Zeichnung dargestellt, und' zwar zeigt Fig. ι einen Längsschnitt desselben und Fig. 2 einen Schnitt nach x-x bezw. y-y der Fig. i.

Der Kochapparat besteht im wesentlichen aus einem Feuerungsbehä'lter a, der zur Aufnahme des Brennstoffes (Spiritus) dient und mit einem den Feuerungsbehä'lter umschliefsenden Raum a¹ ausgestattet ist, der so grofs gehalten ist, dafs er das für einen Kochprocefs nothwendige Quantum an Brennmaterial aufnehmen kann und das Auslaufen von Spiritus beim Kippen des Gefäfses verhindert, wodurch jede Feuersgefahr ausgeschlossen ist. An den Seiten des Behälters α angebrachte, senkrecht nach oben stehende Leisten b dienen zur Befestigung der aus einander klappbaren Umhüllung u des ganzen Behälters, welch erstere an der einen Seite scharnierartig mit einer der Leisten verbunden ist, während im zusammengeklappten Zustande die Leiste der anderen Seite zur Befestigung des Verschlusses dient (Fig. 2). Der Feuerungsraum α und ä¹ ist an seiner unteren Seite mit Schlitzen versehen, welche den Zweck haben, der Luft den Zutritt zu gestatten und auf diese Weise die Verbrennung zu erleichtern. Ueber dem Feuerraum ist ein schmaler, der Form des Gefäfses entsprechender Ring c gelegt, der zum Tragen des eigentlichen Kochgefäfses d und zur Luftcirculation dient, und sind beide Theile an ihren Seiten mit Führungen \ versehen, welche der Breite der Leiste b entsprechen. Das Kochgefäfs d ist mit einem luftdicht schliefsenden Deckel e versehen, der in geschlossenem Zustande das Kippen des Behälters gestattet, ohne den Inhalt entleeren zu lassen,- während derselbe in geöffnetem Zustande" zugleich als Teller dient. In geschlossenem Zustande des unteren Behälters d, also wenn die äufsere Hülle zusammengeklappt ist, wird das Feuer gemäfsigt und dient die einfach über den Untertheil gestülpte Hülse f nicht allein dem Verschlufs des Ganzen, sondern bewirkt auch das sichere Verlöschen des Feuers, selbst im stärksten Brennen. Diese Hülse / hat einen doppelten, Boden g und ist ebenfalls mit einem eingeschobenen Deckel h versehen, so dafs also ein Hohlraum h^l entsteht, welcher zur Aufnahme von Messern,' Gabeln, Löffeln, Spiritusbehälter, Conservenbüchse und dergl. dienen kann. An den Leisten b ist ein Bügel i befestigt, welcher zum Tragen des Kochers während des Gebrauches benutzt wird und sich in die Hülse einlegen kann. Der Transport des ganzen Apparates kann mit angebrachten Riemen, Tragbügeln oder sonst auf bequeme Art erfolgen. .

Aus der ganzen Construction dieses Reisekochapparates geht hervor, dafs die Handhabung eine äufserst leichte und bequeme ist, wobei das Mitnehmen desselben auf Landpartien, Ausflügen und dergl. nur geringe Umstände macht, so dafs man mit diesem Apparat sich überall Speisen jeglicher Art zubereiten kann. Ein weiterer Vortheil des Apparates besteht darin, dafs durch die aus einander klappbare äufsere Hülle eine beliebig einstellbare Vorrichtung gegen Wind getroffen ist, und dafs aufserdem der nach aufsen fallende Lichtschein gehemmt werden kann, so dafs sich

der ganze Apparat auch namentlich für Kriegsund Manöverzwecke eignet.

Claims

Patent-Anspruch:

Reisekochapparat, dadurch gekennzeichnet, dafs die eigentliche Kocheinrichtung (a d) von einer Schutzhülle (u) umgeben ist, welche zürn Zweck der Regulirung des Luftzutrittes zum Brenner durch geeignete scharnierartige Befestigung beliebig eingestellt werden kann und einerseits während des Gebrauches der Kochvorrichtung verhindert, den Lichtschein aus der Ferne erkennen zu können, andererseits während des Nichtgebrauches dazu dient, eine die Kocheinrichtung nach oben abdeckende, zur Aufnahme von Kochgeräthen benutzte Hülse / zu tragen, wodurch gleichzeitig ein Verschlufs des Ganzen erzielt wird.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.