DE975443C

DE975443C - Verwendung von waessrigen Emulsionen aus haertbaren synthetischen Harzen und Paraffin als Bindemittel fuer Faserstoffe

Info

Publication number: DE975443C
Application number: DE1949P0033713
Authority: DE
Inventors: Walter Dr Grimme; Alfred Dr Kuhlmann
Original assignee: Rheinpreussen AG fuer Bergbau und Chemie
Current assignee: Rheinpreussen AG fuer Bergbau und Chemie
Priority date: 1949-02-10
Filing date: 1949-02-10
Publication date: 1961-11-30

Description

Verwendung von wäßrigen Emulsionen aus härtbaren synthetischen Harzen und Paraffin als Bindemittel für Faserstoffe Faserstoffplatten werden ähnlich wie Papier und Pappen auf Langsiebmaschinen hergestellt. Die Bildung des Plattenfilzes erfolgt aus einer Aufschwemmung von zerkleinerten, mit Dampf aufgeschlossenen Fasern in Wasser, vorzugsweise von Holzfasern. Als Bindemittel für die Fasern werden härtbare synthetische Harze, vorzugsweise flüssige Kondensationsprodukte der Phenole mit Formaldehyd, verwendet.
Die flüssigen Harze werden nach vorheriger Verdünnung mit Wasser und schwacher Ansäuerung in Form einer flockigen Emulsion der Aufschwemmung der Fasern, in der sogenannten Bütte, zugegeben.
Nach Entfernung der Hauptmenge des Wassers durch Abquetschwalzen wird der Plattenfilz unter hohem Druck und Hitze gepreßt, und es resultiert eine feste und harte Platte. Da jedoch die synthetischen Harze wegen ihres hohen Preises nur in geringeren Mengen, nämlich nur bis zu rund 3 Gewichtsprozent, auf die fertige Platte gerechnet, Verwendung finden können, ist durch die Gegenwart solch geringer Mengen von Harz allein kein besonderer Schutz gegen Wasseraufnahme in feuchter Luft für die Platten vorhanden.
Wohl hat man schon versucht, zur Verringerung der Wasserempfindiichkeit wasserabweisende Stoffe, wie Paraffin, in die Platten einzubringen, doch konnte bisher kein geeigneter Weg gefunden werden, um in dem Faserbrei das Paraffin gleichmäßig auf den Fasern zu verteilen. Es bilden sich vielmehr in den Platten ungleichmäßige Anhäufungen der wasserabweisenden Stoffe in Form von Nestern, welche letztlich die mechanischen Eigenschaften der Platten stark beeinträchtigen. Bekannterweise stellt aber besonders Paraffin eines der wirksamsten wasserabweisenden Mittel dar.
Es wurde nun gefunden, daß Paraffin nach erfolgter teilweiser Oxydation von flüssigen synthetischen Harzen aus Phenolen und Aldehyden, wie Formaldehyd, bei deren Kondensation kolloidal aufgenommen wird und mit diesen beständige wäßrige Emulsionen bildet.
An Stelle von Phenolen können bei der Herstellung der synthetischen Harze auch Gemische aus Phenolen und Carbonylverbindungen, wie Ketonen, Aldehyden, Harnstoff u. dgl., angewandt- werden. Als- Ketone sind z. B. Aceton, Methyläthylketon und Cyclohexanon als zusätzlich zu verwendende Aldehyde neben aliphatischen Aldehyden, z. B. Furfurol, geeignet. Es ist von Vorteil, Paraffine von hohem Schmelzpunkt (70 bis 80"C und noch höher) anzuwenden, wie sie z. B. bei der katalytischen Kohlenoxydhydrierung anfallen.
Verwendet man solche Emulsionen als Bindemittel für Faserstoffplatten, so kann das Paraffin gleichzeitig mit dem synthetischen Harz auf den Fasern in der Aufschwemmung, in der sogenannten Bütte, aus schwachsaurer Lösung auf diese niedergeschlagen werden. Das anzuwendende Mengenverhältnis Harz zu Paraffin beträgt beispielsweise 3:2 Gewichtsteile, kann jedoch jeweils den Verwendungszwecken angepaßt werden. Das auf diese Weise in dem Platteníilz feinverteilte Paraffin hat eine außergewöhnliche wasserabweisende Wirkung, so daß die Platten, die solche paraffinierten Fasern enthalten, ausgezeichnet gegen Wasseraufnahme bzw. Quellung geschützt sind, selbst wenn die damit hergestellten fertiggepreßten Platten nur etwa I,5 Gewichtsprozent synthetisches Harz und etwa I Gewichtsprozent Paraffin enthalten.
So- beträgt die Wasseraufnahme von Platten, auf deren Fasern kein Paraffin vorhanden ist, nach 24stündigem Liegen in Wasser bis zu 40 Gewichtsprozent, während die aus erfindungsgemäß paraffinierten Fasern hergestellten Platten nach 24stündigem Liegen in Wasser nur eine Gewichtszunahme von I201, erfahren. Die durch die Wassereimsirkung hervorgerufene Quellung der Platten ohne paraffinierte Fasern beläuft sich nach 24 Stunden in Wasser im Durchschnitt auf z2 Volumprozent, während die Platten aus erfindungsgemäß paraffinierten Fasern nur eine Quellung von 6 Volumprozent aufweisen.
Die Verwendung der beschriebenen Emulsionen hat den weiteren Vorteil, daß die Schaumbildung, die bei Verwendung von synthetischen Harzen gewöhnlich auftritt, im Auflauf des Faserbreies, d. h. im ersten Stadium der Bildung des Plattenfilzes, zum Verschwinden kommt, wodurch eine bessere Oberfläche der Platte erzielt wird.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: I. Verwendung von wäßrigen Emulsionen aus festem, teilweise oxydiertem Paraffin mit einem Schmelzpunkt von mindestens 52"C und härtbaren synthetischen Harzen, die bei der alkalischen Kondensation von Phenolen oder Gemischen aus Phenolen und Carbonylverbindungen mit Aldehyden in Gegenwart des genannten Paraffins entstehen, als Bindemittel für faserige Stoffe, wie Holzfasern.
2. Verwendung der Kunstharz-Paraffin-Emulsionen nach Anspruch 1 zur Herstellung von Faserstoffhartplatten.

In Betracht gezogene Druckschriften: Französische Patentschriften Nr. 758 370, 858 278, 899 848, 947 og5; USA.-Patentschriften Nr. 2 252 I57, 2 343 600.