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Brennstoffkanister
An Brennstoffkanister für flüssige Brennstoffe werden
verschiedene Anforderungen gestellt, denen zu entsprechen bei der Konstruktion der
Behälter Schwierigkeiten bereitet. So sollten die für die Kanister vorgesehenen
Ausgießvonrichtungen so angebracht werden, daß die quaderförmige Form des Kanisters,
welche die Stapelung ermöglicht, erhalten bleibt. Um das Ausgießen des Kanisterinhaltes
zu erleichtern, ist die Verwendung von Ausgießtüllen ebenfalls bekannt. Mit dem
Kanister nicht verbundene, sondern lose mitgeführte Tüllen haben sich nicht bewährt,
weil sie erfahrungsgemäß, wenn sie benötigt werden, nicht zur Hand sind.
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Es wurde daher vorgeschlagen, die Tüllen so auszubilden, daß sie
in der Nichtgebrauchslage umgestülpt in die Ausguß öffnung gesteckt werden können,
in welcher Lage sie durch den Schraubdeckel, der das Mundstück verschließt, vor
Herausfallen gesichert sind. Bei Verwendung der Ausgießtülle mußte diese jedoch
zuerst aus dieser Lage befreit und in einer dazu um I800 gekehrten Lage wieder befestigt
werden, was zusätzliche Arbeit erforderte. Auch wurden solche Tüllen trotzdem verloren,
weil auch sie vom Kanister gelöst werden konnten.
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Um diesem überstand abzuhelfen, wurde vorgeschlagen, eine beispielsweise
gebogene Ausgießtülle im Mundstück in Längsrichtung zwischen zwei Endstellungen
verschiebbar anzuordnen. Brennstoffkanister mit solchen ausziehbaren Ausgießtüllen
sind in mannigfacher Ausführung bekanntgeworden. Meist ist am unteren und am oberen
Ende der Tülle ein Außenflansch gebildet, der die Tülle in ihren beiden Endstellungen
durch Anschlag an die Öffnung des Kanistermundstückes begrenzt. Das Herausziehen
der Tülle soll mit Hilfe
des oberen Flansches erleichtert werden.
Schwiefigkeiten bietet außerdem die Abdichtung zwischen der beweglichen Tülle und
der Öffnung des Mundstückes des Kanisters, um ein Entweichen von Flüssigkeit zwischen
Tülle und Kanisteröffnung zu verhindern.
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Die Erfindung bezweckt nun die Schaffung eines Brennstoffkanisters
mit über einer Öffnung in der Kanisterwand z. B. durch Schweißung angebrachtem,
z. B. als Gießstück ausgebildetem Mundstück, das mittels eines Schraubdeckels verschließbar
ist und in welchem eine gebogene Ausgießtülle in Längsrichtung zwischen zwei Endstellungen
verschiebbar ist, welcher bei billigster und einfachster Herstellungsweise gegenüber
den bisher bekannten Brennstoffkanistern der erwähnten Art Vorteile der leichteren
und besseren Handhabung, der besseren Abdichtung zwischen Tülle und Kanister, einer
guten Entlüftung, die das Ausgießen aus dem Kanister nicht stört, sowie der Unverlierbarkeit
der einzelnen Teile in sich vereinigt.
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Zu diesem Zweck ist der erfindungsgemäße Brennstoffkanister gekennzeichnet
durch eine ringförmige, im Querschnitt die Form eines U aufweisende Dichtung, wobei
das einen Ringflansch des Mundstückes umfassende U einen kurzen, dem Flansch des
in den Kanister hineinragenden Endes der in die Entleerungsstellung ausgezogenen
Ausgießtülle als Auflager dienenden Schenkel, einen langen, mit der unteren Stirnfläche
des in das Mundstück eingeschraubten Schraubdeckels zusammenwirkenden und so den
Kanisterverschluß abdichtenden Schenkel und einen die beiden Schenkel verbindenden,
die Außenfläche der Ausgießtülle abdichtend umgebenden Steg, der der Ausgießtülle
als Führung dient, aufweist.
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Erfindungsgemäß kann ferner außerhalb der Ausgießtülle ein an sich
bekanntes Belüftungsröhrchen, dessen in den Kanister hineinragendes Ende quer zur
Ausgießrinne abgebogen ist, vorgesehen sein, das im langen Schenkel der Dichtung
endet und bei eingeschraubtem Deckel mittels dessen mit dem langen Schenkel zusammenwirkender
Fläche abgeschlossen ist.
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Es ist auch bekannt, am oberen Ende von herausziehbaren Ausgießtüllen
einen Drahtbügel frei schwenkbar anzuordnen, an welchem die eingeschobene Tülle
ergriffen und herausgezogen werden kann. Oft dient dieser Drahtbügel, sei er innerhalb
oder außerhalb der Tülle angeordnet, noch an Stelle eines oberen Flansches an der
Tülle dazu, ein Einrutschen der Tülle in den Behälter zu verhindern.
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Diesen bekannten Drahtbügeln haftet der Nachteil an, daß sie beim
Entleeren des Behälters infolge der Neigung des Behälters vor der Tüllenöffnung
hin- und herpendeln, dabei in den Flüssigkeitsstrahl gelangen und ein sauberes Entleeren
des Behälters erheblich stören.
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Uni diesen Nachteil zu beheben, ist beim erfindungsgemäßen Brennstoffkanister
ein solcher an sich bekannter, am oberen Ende der Ausgießtülle schwenkbar angebrachter,
deren Einrutschen in das Innere des Behälters verhindernder, deren Ausziehen jedoch
erleichternder Drahtbügel so kurz bemessen, daß er unter Ausnutzung der Elastizität
der Ausgießtülle und seiner eigenen Elastizität beim Umklappen nach der Seite an
die Außenwand der Ausgießtülle gepreßt und in dieser Stellung gehalten wird.
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Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
im Schnitt.
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Es bezeichnet 2 ein Mundstück, das mittels einer Schweißnaht 4 oder
in anderer geeigneter Weise über einer Aussparung 3 eines Behälters I befestigt
ist. Dieses Mundstück 2 hat bei 5 eine Ausdrehung, in welche ein Flansch 6 einer
in der Längsrichtung der Ausgießöffnung des Behälters verschiebbaren Ausgießtülle
7 paßt. Der Flansch 6 liegt im Gebrauchszustand, d. h. bei ausgezogener Tülle 7
an dem Teil 8 einer Gummidichtung II an. Der Teil 9 dieser Gummidichtung II dient
zur Abdichtung der verschiebbaren Tülle 7 gegen die Behälteröffnung 3, während der
außenliegende Teil 10 der genannten Gummidichtung II die Dichtungsfläche für eine
Schraubkappe I2 bildet. Mit I3 ist ein umklappbarer Drahtbügel bezeichnet, der mit
seinen kurzen, umgebogenen Enden 13a in zwei am oberen Ende der Ausgießtülle 7 vorgesehene
Öffnungen 14 eingreift. Um ein Entleeren des Behälters I durch die Tülle 7 in stetigem
Flüssigkeitsstrom, d. h. ohne gegenläufige Bewegungen, wie sie beispielsweise beim
Ausgießen aus einem Flaschenhals auftreten, zu ermöglichen, muß dafür gesorgt werden,
daß dem beim Entleeren des Behälters I im Innern desselben freiwerdenden Raum ein
stetiger Luftstrom zugeführt wird. Zu diesem Zwecke ist in bekannter Weise ein Belüftungsröhrchen
15 vorgesehen, das außerhalb der Tülle 7 angeordnet ist. Das mit seinem einen Ende
durch die Öffnung 3 in den Behälter I ragende Belüftungsröhrchen 15 ist bei I6 quer
zur Ausgießrichtung abgebogen, um zu vermeiden, daß durch die Bewegung der Flüsfgkeitsoberfläche
bzw. beim Neigen des Behälters in die Ausgießstellung Flüssigkeit durch das Belüftungsröhrchen
austreten kann. Der aus der Behälteröffnung 3 vorragende Teil des Belüftungsröhrchens
I5 endet in der für die Schraubkappe 12 vorgesehnen Dichtungsfläche 10 der Gummidichtung
II.
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Wie aus der Figur ohne weiteres ersichtlich ist, liefert demnach die
Gummi di chtung 11 sowohl die Dichtungsfläche für den Flansch 6 der Tülle als auch
für den als Schraubkappe 12 ausgebildeten Verschlußdeckel des Ausgusses. Gleichzeitig
schließt der in das Mundstück 2 eingeschraubte Deckel 12 mit seiner unteren, auf
der Dichtungsfläche 10 aufliegenden Fläche das obere Ende des Belüftungsröhrchens
15 ab.
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Es wäre selbstverständlich auch möglich, den Behälter statt mittels
einer aufschraubbaren Kappe mittels eines klappbaren Deckels abzuschließen.
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Ein solcher z. B. mittels eines Scharniers klappbarer Deckel könnte
in üblicher Weise durch eine Verschlußhebelanordnung nach Art der Bierflaschenverschlüsse
oder in ähnlicher geeigneter Weise in der Schließstellung gehalten werden.
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Da die Behälteröffnung, wie aus dem Vorstehen-
den
hervorgeht, der Tülle 7 eine gewisse Führung geben und Kanten oder Ecken vermieden
werden sollen, ist es nicht vorteilhaft, der Behälteröffnung 3 gerade den Durchmesser
der Tülle 7 zu geben. Viel besser eignet sich die im dargestellten Beispiel gezeigte
Anordnung mit dem beispielsweise als Gießstück ausgestalteten Mundstück 2, welches
über der etwas größeren Behälteröffnung 3 angeordnet ist und die vorerwähnten Dichtungen
enthält.
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Wegen der Reibung zwischen der Außenwand der Tülle 7 und der Gummidichtung
11 erübrigt es sich im allgemeinen, eine Sicherung für die herausgezogene bzw. hereingeschobene
Tülle vorzusehen.
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Sollte diese Reibung aus fabrikationstechnischen Gründen oder infolge
eines längeren Gebrauches geringer sein, so ist damit noch kein Nachteil verbunden,
weil die Tülle durch ihr Eigengewicht in der Ausgießstellung nach vorn gezogen wird.
Es können aber auch mittels einer Schnappfeder od. dgl., welche in z. B. eingepreßte
Vertiefungen der Tülle greift, eine oder beide Endstellungen gesichert werden.
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Bei der beschriebenen Ausführungsform ragt die im Behälter versenkte
Tülle mit einem kurzen Stück so weit heraus, daß sie am umklappbaren Bügel I3 ergriffen
werden kann. Damit der Drahtbügel beim Ausgießen nicht stört, wird er zweckmäßigerweise
so kurz bemessen, daß er unter Ausnutzung der Elastizität der Tülle und seiner eigenen
Elastizität beim Umklappen nach der Seite an die Außenwand der Tülle gepreßt und
in dieser Stellung gehalten wird.
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Die im eingeschobenen Zustand ein verhältnismäßig großes Stück in
die Flüssigkeit eintauchende Tülle enthält in ihrem oberen Teil dank der vorgesehenen
Abdichtungen ein abgeschlossenes Luftvolumen, das bei Bewegungen der Oberfläche,
die durch Bewegungen des Behälters hervorgerufen werden, auf diese beruhigend einwirkt.