DE974886C - UEberstromtraeger oder flinker Schmelzeinsatz - Google Patents

UEberstromtraeger oder flinker Schmelzeinsatz

Info

Publication number
DE974886C
DE974886C DES35829A DES0035829A DE974886C DE 974886 C DE974886 C DE 974886C DE S35829 A DES35829 A DE S35829A DE S0035829 A DES0035829 A DE S0035829A DE 974886 C DE974886 C DE 974886C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
selenium
active ingredient
fusible
link
fusible link
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DES35829A
Other languages
English (en)
Inventor
Georg Dipl-Chem Dr Iwantscheff
Walter Rauch
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Siemens AG
Original Assignee
Siemens AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Siemens AG filed Critical Siemens AG
Priority to DES35829A priority Critical patent/DE974886C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE974886C publication Critical patent/DE974886C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • HELECTRICITY
    • H01ELECTRIC ELEMENTS
    • H01HELECTRIC SWITCHES; RELAYS; SELECTORS; EMERGENCY PROTECTIVE DEVICES
    • H01H85/00Protective devices in which the current flows through a part of fusible material and this current is interrupted by displacement of the fusible material when this current becomes excessive
    • H01H85/02Details
    • H01H85/04Fuses, i.e. expendable parts of the protective device, e.g. cartridges
    • H01H85/05Component parts thereof
    • H01H85/055Fusible members
    • H01H85/06Fusible members characterised by the fusible material

Description

  • Überstromträger oder flinker Schmelzeinsatz Zur Konstruktion »träger« oder »kalter« Schmelzeinsätze wird allgemein ein überdimensionierter Schmelzleiter verwendet, auf den ein Wirkstoff angebracht ist, der mit dem Schmelzleiter unter Einfluß der Stromwärme eine Legierung oder Verbindung eingeht. Es wird hierdurch am Ort des Wirkstoffes im Schmelzleiter eine Stelle höheren Widerstandes und niedrigeren Schmelzpunktes bei einem bestimmten Temperaturpunkt bzw. bei einem bestimmten Stromwert geschaffen, die zur vorzeitigen Unterbrechung des Schmelzleiters führt.
  • Im Falle des »trägen« Schmelzeinsatzes soll der Einfluß des Wirkstoffes möglichst nur im Gebiet langer Abschaltzeiten eintreten, im Falle des »kalten« Schmelzeinsatzes flinker Charakteristik soll der Einfluß des Wirkstoffes noch bis über das Vielfache des Nennstromes hinausreichen. Weiter wird von dem Wirkstoff gefordert, daß der Beginn der Einwirkung bei einer Temperatur eintritt, die so hoch ist, daß Änderungen der Raumtemperatur keinen großen Einfluß auf die Abschaltzeit des Schmelzeinsatzes haben, und doch niedrig genug ist, um den Schmelzleiter an einem thermisch günstigen Punkt zu unterbrechen und die Betriebstemperatur des Schmelzeinsatzes niedrig zu halten.
  • Weitere wichtige Forderungen sind, daß der Wirkstoff unterhalb seines Wirkpunktes keinen Einfluß auf den Schmelzleiter ausübt, der zu einer Alterung führt, und daß die Zeitspanne vom Augenblick des ersten Angriffs auf den Schmelzleiter bis zur endgültigen Unterbrechung sehr kurz ist, so daß die Wahrscheinlichkeit, daß bei Stromrückgang nach erfolgtem Angriff ein bereits geschwächter Schmelzleiter noch in Betrieb bleibt, sehr gering ist. Außerdem soll der Angriff auf den Schmelzleiter nicht in einem Temperaturintervall, sondern an einem exakten Temperaturpunkt beginnen, um geringe Streuungen in den Abschaltzeiten zu erhalten.
  • Es war bisher nicht möglich, diese Forderungen gleichzeitig zu erfüllen. Die bisher verwendeten-Wirkstoffe verstoßen gegen die eine oder andere dieser Forderungen.
  • Die Erfindung gibt einen Weg an, einen Schmelzeinsatz zu schaffen, der diese Forderungen gleichzeitig erfüllt. Erfindungsgemäß wird als Wirkstoff für den Schmelzleiter des Schmelzeinsatzes Selen verwendet. Bis zum Schmelzpunkt des Selens, der bei 22o° C liegt, tritt keine Beeinflussung des Schmelzleiters durch den Wirkstoff ein. Die Reaktion erfolgt erst bei Erreichen des Schmelzpunktes. Sie setzt schlagartig ein, da die Aggressivität des Selens gegenüber dem Schmelzleiter äußerst groß ist. Besteht der Schmelzleiter aus Kupfer, so bildet sich Kupferselenid, besteht der Schmelzleiter aus Silber, so entsteht Silberselenid. Beide Verbindungen sind Stoffe, die den Strom praktisch nicht leiten, so daß nach dem ersten Angriff durch den verengten Querschnitt die Temperatur am Ort des Angriffs sofort wesentlich ansteigt und der Schmelzleiter innerhalb kürzester Zeit unterbrochen wird. Ist einmal der Schmelzpunkt des Selens erreicht, so ist der Vorgang praktisch nicht mehr aufzuhalten, so daß der Schmelzleiter vollkommen unterbricht. Der Schmelzeinsatz gemäß der Erfindung zeichnet sich somit dadurch aus, daß im Laufe der Zeit oder durch vorangegangene Strombelastungen, die den Schmelzleiter nicht zum Durchschmelzen bringen, die ursprüngliche Abschmelzcharakteristik sich nicht ändert. Er ist also keiner Alterung unterworfen. Infolge der großen Aggressivität des Selens gegenüber dem Schmelzleitermaterial ist auch ein zuverlässiges Arbeiten des Schmelzleiters gegeben. Da der Schmelzpunkt des Selens bei 22o' C liegt, arbeitet der Schmelzeinsatz gemäß der Erfindung bei einer niedrigen Temperatur, was für den Betrieb des Schmelzeinsatzes sehr erwünscht ist. Diese Betriebstemperatur ist immer noch so groß, daß Änderungen der Raumtemperatur praktisch keinen Einfluß auf die Abschaltcharakteristik ausüben. Um den Schmelzpunkt herabzusetzen, kann man auch dem Selen Schwefel beimengen, so: daß der Wirkstoff ein Selen-Schwefel-Gemisch darstellt. Infolge des niedrigen Schmelzpunktes des Wirkstoffes ist es möglich, für den Schmelzleiter auch unedles Material, insbesondere Kupfer, zu verwenden, ohne daß bei diesem Material die Gefahr einer Alterung besteht.
  • Die Erfindung wird mit Vorteil an den geschlossenen Schmelzeinsätzen verwendet. Der Schmelzleiter wird dabei in der Regel überdimensioniert. Durch verschiedene Wahl der Schmelzleiterkonstruktion läßt sich der Einfluß des Selens bzw. Selen-Schwefel-Gemisches auf dem Schmelzleiter so variieren, daß entweder träge Schmelzeinsätze oder flinke Schmelzeinsätze, beide mit niedriger Betriebstemperatur, unter Anwendung ein und desselben Wirkstoffes gefertigt werden können.
  • Das Anbringen des Selens bzw. des Selen-Schwefel-Gemisches an dem Schmelzleiter kann in verschiedener Weise erfolgen. Es läßt sich der Wirkstoff in fester Form auf den erhitzten Schmelzleiter unmittelbar auftragen. Man kann auch den Schmelzleiter in den verflüssigten Wirkstoff tauchen. Es läßt sich auch der Wirkstoff in flüssiger Form auf den kalten oder erhitzten Schmelzleiter durch Auftropfen oder Aufstreichen aufbringen. Diese Auftragverfahren müssen kurzzeitig durchgeführt werden, um die Beeinflussung des Schmelzleitermaterials beim Aufbringen des Wirkstoffes so klein wie möglich 'zu halten. Man kann auch zusätzliche Körper (Niet od. dgl.) vorsehen, auf die das Selen bzw. das Selen-Schwefel-Gemisch aufgebracht wird. Diese zusätzlichen Körper werden derart an dem Schmelzleiter angeordnet, daß der Wirkstoff auf den Schmelzleiter einwirken kann. Schließlich läßt sich auch der Wirkstoff durch Klebe- oder Kittmittel an dem Schmelzleiter befestigen.

Claims (7)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Überstromträger oder flinker Schmelzeinsatz mit einem Schmelzleiter, der mit einem den Schmelzleiter bei erhöhter Temperatur angreifenden Wirkstoff versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß als Wirkstoff Selen dient.
  2. 2. Schmelzeinsatz nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß dem Selen zur Schmelzpunkterniedrigung Schwefel beigemengt ist.
  3. 3. Verfahren zur Herstellung von Schmelzeinsätzen nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Wirkstoff aus Selen bzw. Selen-Schwefel-Gemisch in fester Form auf den erhitzten Schmelzleiter unmittelbar, z. B. durch Aufschmieren, aufgetragen wird.
  4. 4. Verfahren zur Herstellung von Schmelzeinsätzen nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Schmelzleiter in den verflüssigten Wirkstoff aus Selen bzw. Selen-Schwefel-Gemisch getaucht wird.
  5. 5. Verfahren zur Herstellung von Schmelzeinsätzen nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Wirkstoff aus Selen bzw. Selen-Schwefel-Gemisch in flüssiger Form auf den kalten oder erhitzten Schmelzleiter durch Auftropfen oder Aufstreichen aufgebracht wird.
  6. 6. Verfahren zur Herstellung von Schmelzeinsätzen nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Wirkstoff aus Selen bzw. Selen-Schwefel-Gemisch auf einen zusätzlichen Körper aufgebracht wird, der den Wirkstoff auf den Schmelzleiter einwirken läßt.
  7. 7. Schmelzeinsatz nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Wirkstoff aus Selen bzw. Selen-Schwefel-Gemisch durch ein Klebe- oder Kittmittel auf dem Schmelzleiter befestigt ist.
DES35829A 1953-10-13 1953-10-13 UEberstromtraeger oder flinker Schmelzeinsatz Expired DE974886C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DES35829A DE974886C (de) 1953-10-13 1953-10-13 UEberstromtraeger oder flinker Schmelzeinsatz

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DES35829A DE974886C (de) 1953-10-13 1953-10-13 UEberstromtraeger oder flinker Schmelzeinsatz

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE974886C true DE974886C (de) 1961-06-22

Family

ID=7482017

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DES35829A Expired DE974886C (de) 1953-10-13 1953-10-13 UEberstromtraeger oder flinker Schmelzeinsatz

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE974886C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE1627762A1 (de) Verfahren zum Herstellen von Halbleiterbauelementen
DE2645809A1 (de) Traege schmelzsicherung
DE974886C (de) UEberstromtraeger oder flinker Schmelzeinsatz
EP1317763B1 (de) Sicherungseinsatz, verfahren zu seiner herstellung und lotsubstanz
DE959568C (de) UEberstromtraeger Schmelzeinsatz
DE624633C (de) Verfahren zur Herstellung von geschlossenen, kurzschlusssicheren und ueberstromtraegen Schmelzsicherungen
DE1233477B (de) Traeger Schmelzeinsatz mit verdrillten Schmelzleitern
DE2941016C2 (de) Verfahren zur Erzeugung einer korrosionsfesten und harten Oberfläche
DE668586C (de) Schmelzleiter fuer ueberstromtraege Schmelzsicherungspatronen
DE883476C (de) Verfahren zur Verringerung der Alterung von Selengleichrichtern mit auf die Selenschicht aufgebrachter, beispielsweise aus einer Zinn-Kadmium-Legierung bestehender Deckelektrode
DE948265C (de) Schmelzleiter mit Auftragsmasse fuer elektrische Sicherungen
DE2340423A1 (de) Weichgeloetete kontaktanordnung
DE1639051C2 (de) Verfahren zum Herstellen eines ohmschen Kontakts an einem Silicium-Halbleiterkörper
DE764442C (de) Verfahren zur Herstellung von Kontakten mit einer abnutzungsfesten Kontaktoberflaeche
DE626486C (de) Thermische UEberstrom-Ausloesevorrichtung unter Verwendung von zwei Bimetallstreifen
DE2248570A1 (de) Elektrische schmelzsicherung
DE573326C (de) UEberstromsicherungspatrone
DE1414620A1 (de) Thermoelektrische Vorrichtung sowie Verfahren zu deren Herstellung
DE2121303A1 (de) Mit Sand gefüllte elektrische Schmelzsicherung
DE2445704A1 (de) Silberfreie passivierende varistorbeschichtung
DE475339C (de) Aus einem Gemisch von Silber oder einem Silbersalz mit einem leicht schmelzbaren Metalloid bestehender elektrischer Leiter mit hohem negativen Temperaturkoeffizienten
DE826175C (de) Verfahren zur Herstellung von Trockengleichrichtern, insbesondere Selengleichrichtern
DEF0015367MA (de)
DE1035749B (de) UEberstromtraege Schmelzsicherung
DE694626C (de) UEberstromtraege Schmelzsicherung