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Gegen Korrosion schützende Umhüllung Gegenstand eines älteren Vorschlages
ist eine gegen Korrosion schützende Umhüllung, bestehend aus einem Trägerstoff,
der mit hochelastischen veredelten bituminösen Stoffen belegt bzw. getränkt und
belegt ist und darüber eine Schicht aus plastisch bleibender, gegen Korrosion schützender
Masse trägt.
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Die vorliegende Erfindung stellt eine Weiterbildung und eine Verallgemeinerung
des in dem obigen Vorschlag dargelegten Erfindungsgedankens dar. Der Erfindungsgedanke
dieses älteren Vorschlages besteht darin, daß die bisherige Umhüllung von gegen
Korrosion zu schützenden Gegenständen, z. B. Rohren, Kabeln u. dgl., in zwei Stufen
nunmehr in einem einzigen Arbeitsgang durchgeführt wird. Bei dem bisher in der Technik
geübten Verfahren wurden die Rohre oder anderen Gegenstände zunächst mit einer meist
protoparaffinhaltigen weichen Masse zum Schutze gegen Korrosion umkleidet. Diese
Masse mußte jedoch nach außen gegen mechanische Beschädigungen geschützt werden.
Es wurde daher ein mechanisch haltbarer Überzug z. B. in Form einer mit bituminösen
Stoffen getränkten Jutebinde darübergewickelt. Abgesehen von den zwei Arbeitsgängen
erforderte dies häufig auch ein Arbeiten mit heißen Bitumenmassen an der Arbeitsstelle,
da die Imprägnierung der Jutebinden erst unmittelbar vor dem Aufbringen erfolgt.
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Die Umhüllung aus einerseits plastisch bleibenden, gegen Korrosion
schützenden Massen und einer hochelastischen Masse aus veredelten bituminösen Stoffen,
die beide auf einen Trägerstoff aufgebracht werden, wird erfindungsgemäß dahin weitergebildet,
daß
der oder die Trägerstoffe mit einer der beiden Massen getränkt oder anderweitig
innig verbunden und dann auf der einen oder auf beiden Seiten mit der anderen Masse
bedeckt werden. Hierbei kann auch die Tränkung derart vorgenommen sein, daß auf
den beiden Seiten des Trägerstoffes verschieden starke Schichten der einen Tränkungsmasse
vorhanden sind.
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Bei der Korrosionsschutzbinde nach dem älteren Vorschlag ergab sich
im praktischen Betrieb folgendes Die fertige Schutzbinde wird im aufgerollten Zustande
versandt und dann am Verwendungsort abgerollt. Hierbei blieb von der weicheren,
plastisch bleibenden Masse stets etwas an der anderen härteren, aber elastischen
und dehnbaren Masse hängen. Man kann nun diesen zunächst als Übelstand empfundenen
Befund vorteilhaft gestalten, indem man von vornherein den mit der ersten Masse
getränkten Trägerstoff auf beiden Seiten mit der zweiten Masse überzieht. Man erhält
dann eine Korrosionsschutzbinde, die in der Mitte einen Trägerstoff, der mit der
ersten Masse getränkt oder imprägniert ist und auf beiden Seiten darüber mit der
zweiten Masse belegt ist. Diese Anordnung kann z. B. von Vorteil sein, wenn man
besonderen Wert darauf legt, die Überlappungsstellen der Streifen der Korrosionsschutzbinden
gut verstreichen und abdichten zu können.
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Im folgenden seien nun die einzelnen zu verwendenden Stoffe noch näher
gekennzeichnet. Als Trägerstoff kommen organische und anorganische natürliche oder
synthetische Stoffe, insbesondere Jute, Baumwolle, Glas, Metall, Kunststoffe, in
Betracht. Diese können in Form von Geweben, Folien, Vliesen, Gittern, Stricken,
Platten, Netzen od. dgl. verwendet werden. Man kann auch hierbei mehrere dieser
Stoffe miteinander kombinieren. So kann man z. B. ein Textil- oder Glasgewebe mit
Metallfäden verwenden, die einen zusätzlichen kathodischen Schutz für das zu schützende
Metall geben. So kann man z. B., wenn man Eisenrohre schützen will, ein Gewebe mit
Kettfäden aus Aluminium verwenden.
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Nach einer besonderen Ausführungsform der Erfindung sind zusätzlich
innen oder außerhalb oder zwischen den einzelnen Schichten eine oder auch mehrere
weitere Schutz- oder Trägerschichten aus Metall oder Kunststoffen oder ähnlichen,
zur Abschirmung oder zum Korrosionsschutz geeigneten Materialien angeordnet.
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Als plastisch bleibende Masse wird vor allem eine solche aus Protoparaffinen
und ähnlichen weichen bituminösen Stoffen verwendet.
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Für die wasserundurchlässige und dehnbare Schicht kommen vor allem
veredelte bituminöse Massen in Betracht, wie man sie z. B. durch Behandlung von
bituminösen Stoffen, wie Teeren, Pechen, Bitumina u. dgl., mit hochpolymeren Stoffen,
die vorzugsweise chloriert sind, bei erhöhten Temperaturen unter gleichzeitiger
oder in beliebiger Reihenfolge aufeinanderfolgender Oxydation und Reduktion, vorzugsweise
in Gegenwart von Redoxkatalysatoren, erhalten kann.
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Für das Auftragen der Massen und Tränken der Träger können verschiedenartige
Wege und Methoden angewendet werden. Das Tränken kann z. B. durch Aufstreichen,
Aufsaugen, Aufspritzen oder Aufwalzen erfolgen, wobei dann die Masse von selbst
den Träger, falls er hinreichend durchlässig ist, vollständig durchdringt. In anderen
Fällen ist ein direktes Tränken, sei es in der Kälte oder in der Wärme oder auch
mit Hilfe von Verdünnungsmitteln, die dann nachträglich entfernt werden oder von
selber abdunsten, vorgenommen worden. Falls man nur ein reines Tränken, ohne die
Ausbildung wesentlicher Schichten erzielen will, kann man die getränkten Trägerstoffe
auch anschließend z. B. in einer Kalibriereinrichtung vom Überschuß der Tränkungsmasse
befreien. Man kann auch z. B., falls das Tränken mit einer verhältnismäßig starken
Schicht auf beiden Seiten erfolgt, auf einer Seite den Überschuß z. B. mit einem
Schabemesser entfernen oder zunächst auf beiden Seiten eine dünne Schicht auftragen
und diese auf der einen Seite in einem zweiten Arbeitsgang verstärken.
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Das Auftragen der zweiten Schicht kann ebenfalls in verschiedener
Weise erfolgen, z. B. durch Aufspritzen, Aufgießen oder auch durch Aufpressen oder
Aufwalzen einer dünnen, halbstarren Schicht der zweiten Masse. Wie oben erwähnt,
kann dieses Auftragen auf der einen oder auch auf beiden Seiten des mit der ersten
Masse getränkten oder überzogenen Trägerstoffes erfolgen.
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Grundsätzlich ist es möglich, beide der genannten Massengruppen zum
Tränken des Trägerstoffes zu verwenden und diesen dann jeweils mit der anderen Massengruppe
ein- oder beidseitig zu belegen. Im allgemeinen werden jedoch zum Tränken die wasserundurchlässigen
elastischen und dehnbaren Massen verwendet, die dann ein- oder beidseitig mit einer
plastisch bleibenden Masse belegt oder überzogen werden. Hierbei werden dann gegebenenfalls
noch besondere wasserabstoßende und fungizide Mittel vorzugsweise der plastisch
bleibenden Masse einverleibt und mit dieser der Korrosionsschutzbinde zugeführt.
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Die folgenden Beispiele sollen als Erläuterung dienen, ohne daß sie
jedoch den Erfindungsgegenstand begrenzen oder einschränken sollen. Beispiel i Man
imprägniert ein Jutegewebe mit einer Masse, die aus 35 bis 45 Teilen Weichteer,
8 bis 15 Teilen Ferrosiliciumpulver, 5 bis io Teilen Chlorkautschuk, io bis 2o Teilen
Hartpech und 25 bis 35 Teilen Kalksteinpulver als Füllstoff durch Erhitzen unter
Luftdurchblasen auf etwa 14O' C erhalten wurde. Nach dem Erkalten beschichtet man
den vorbehandelten Gewebeträger auf der einen Seite mit einer plastisch bleibenden
Masse aus 3o Teilen Protoparaffin, F. 6o°C, 2o Teilen Erdölgallerte, F. 25°C, 5
Teilen Weichbitumen, F. 30°C.
Beispiel 2 Ein Träger aus Glasgespinst
wird durch ein heißes Bad einer Masse gezogen, die durch Erhitzen von q.o bis 5o
Teilen Weichbitumen, 5 bis 15 Teilen Siliciumpulver, 2 bis 6 Teilen Siliconharzen,
io bis 3o Teilen Hartpech, q. bis 8 Teilen Bleicyanamid, 25 bis 35 Teilen Asbestmehl
als Füllstoff auf etwa 150°C unter Lufteinblasen bis zum Erhalt einer homogenen
Masse gewonnen wurde. Als hochpolymere Zusätze kommen auch Polystyrol, Polyvinylchlorid
und andere in Frage. Anschließend wird der vorbehandelte Glasfaserträger noch auf
der einen Seite mit einer weiteren Schicht dieser Masse bespritzt, und dann beschichtet
man auf beiden Seiten mit einer plastisch bleibenden Masse wie nach Beispiel i.
Beispiel 3 Ein lockeres Baumwollgewebe mit Aluminiumkettfäden wurde mit einer Masse
nach Beispie12 in der Wärme bespritzt, wobei die Masse das Gewebe völlig durchdringt
und somit praktisch beide Seiten des Gewebes mit dieser Masse überzogen werden.
Nach dem Erkalten zieht man das so imprägnierte Gewebe durch eine erwärmte, plastisch
bleibende Masse nach Beispiel i. In einer dritten Verfahrensstufe wird dann der
Trägerstoff nochmals mit einer elastischen und dehnbaren Masse nach Beispiel i überzogen,
wobei dieses Auftragen z. B. durch Walzen geschehen kann.
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Alle diese mehrschichtigen Korrosionsschutzbinden geben eine gegen
Wasser- und Gaszutritt vollkommen abdichtende Schicht, sind aber andererseits gegen
mechanische Verletzungen hinreichend fest und überdies hochelastisch und dehnbar,
so daß sie bequem und sicher jeder Form der zu schützenden Gegenstände, seien es
glatte Rohre oder auch Muffen und Ansatzstücke oder Krümmungen jeglicher Art, angepaßt
werden können. Die mehrschichtigen Korrosionsschutzbinden sind innerhalb weiter
Temperaturgrenzen riß- und stoßfest, so daß auch durch grobe Erschütterungen keine
Verletzung der abdichtenden Schicht erfolgt; es kann also auch in diesen Fällen
keine Korrosion durch Zutritt von Gas oder Wasser erfolgen.