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Verfahren zum Herstellen einer vorgespannten Stahlbetondecke für Fahrbahnen
od. dgl. Die Erfindung betrifft eine weitere Ausbildung des Verfahrens zum Herstellen
einer vorgespannten Stahlbetondecke für Fahrbahnen od. dgl., bei dem die Fugenzahl
und die Fugenwirkung herabgesetzt werden. Nach dem Hauptpatent wird zu diesem Zweck
zunächst auf dem Planum eine mit Endverankerungen ihrer Bewehrungen ausgerüstete
Platte hergestellt, in der die Bewehrungen einer anschließenden Platte verankert
sind. Hierauf wird diese anschließende Platte hergestellt, in der wiederum die Bewehrungen
der nächsten anschließ-eadien Platte verankert sind. Schließlich werden die Bewehrungen
in der angegebenen Reihenfolge gespannt, wobei sieh die später hergestellten Platten
auf :dem Plenum derart in Richtung auf die zuerst hergestellte Platte versdhieben,
daß Preßfugen entstq#hlen. Die Spannglieder dienen hierbei also nicht nur zum Vorspannen
der Platten, sondern
gleichzeitig zum Zusammenziehen und ,Gegeneinanderpressen
der Platten, so daß aus einer Mehrzahl von Platten ein dynamisch und statisch aimhei,tlich
wirkendes Gebilde entsteht. Es wurde nun festgestellt, daß die Verankerung der Spanngliie.der
einer Platte @in der vorhergehenden Platte nicht Voraussetzung dafür ist, daß die
Spannglieder gleichzeitig dem Vorspannen und dem Verhrinden der Platte dienen. Gemäß
der vorliegenden Erfindung werden vielmehr die Spannglieder der zuerst hergestellten
Plante mit den Spanngliedern der nächsten Platte oder der benachbarten Platte durch
Kupplung verbunden. Auch hierbei wird -ebenso wie beim Hauptpatent - djurch Spannen
drei Spannglieder in dien später .hergestellten Platten ein Heranziehen dieser Platten
in Richtung auf die zuerst hergestellte Platte erhalten, wodurch Preßfugen gebildet
und die Platten zu einer mechanisch:n Einheit verbunden werden.
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D!:, Kupplung rder verschiedenen Spannglieder kann in verschiedener
Weise ausgebildet werden. Zweckmäßig versieht man die Spannglieder an den Endien
mit Ösen, durch die zwecks Kupplung Querbolzen hindurchgesteckt werden. Diese Querbolzen
können im Querschnitt rund: oder oval sein. Es kann vorteilhaft sein, in .den Platten
Hohlräume vorzusehen, in welche die Spannglieder nachträglich renngeführt werden.
Die Hohlräume kann man dadurch erzeugen, daß main in diePlatten elastische Schläuche,
z. B. Gummischläuche, einbettet, die pneumratisch oder hydraulisch aufgeweitet werden.
Hach dem Fortnehmen des Druckes können diese Schläuche ohne weiteres herausgezogen
werden, worauf dann die Spannglieder eingefädelt werden.
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Zum Einführen der Vorspannung werden die Spannglieder der Platten,
vorteilhaft bei der ersten Platte beginnend, gespannt. Die gespannten Glied ier
werden diann bei crem Preßvorgang mittels des Kupplungsstückes gegen die Endkante
der zugehörigen Platte abgestützt, und zwar vorteilhaft mittels besonderer Stützglieder.
Hierauf entfernt man die vorteilhaft benutztenAbstützungen, so daß sich die Zugspannungen
aller Spanagkeder ausgleichen. Hierauf wird man die zum Anbringen der Spannvorrichtungen
dienendenAussparungenunter Einbettung und Festlegung der Kupplungsglieder z@veckmäß@ig
zubetonieren. Falls man einen Verbund zwischen den Spanngliedern und dem Beton wünscht,
können ,die die Spannglieder aufnehmenden Hohlräumne nach dem Spannern aller Spannglieder
mit Zementleim au.sgepreßt werden, was zweckmäßig nach dem Ausbetonieren der Aussparungen
erfolgt. Die Spannglieder werden vorzugsweise schlaufenförmig ausgebildet.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch
dargestellt. Es ze,iät Fig. i einen Teilschnitt durch eine Platte vor Einführen
der Spannglieder, Fig. 2 das Verfahren zur Herstellung drei Aussparung, Fig. 3 das
Verfahren zur Herstellung der Spannglieder, Fig. ¢ und 5 das Ende eines Spannglie
es in Seitenansicht und Draufsicht, Fig. 6 einen Querschnitt durch ein Spannglied
inrnerhal:b der Aussparung einer Platte, Fig. 7 und 8 die Ausführung der Verspannung
zwischen mehreren Platten in der Draufssiaht und im Längsschnitt, Fig. g und. io
den Zustand der Aussparung beim ZMhen der Spannglieder, Fig. i i das Abstützen der
Spannglieder und Fig. i2 den Zustand bei ausbetonierter Aussparung.
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Die Figuren sind in verschiedenen Maßstäben gezeichnet, und die einzelnen
Teile sind zur Erleichterung der Darstellung teilweise durchsichtig behandelt.
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Gemäß Fäg. i sind in einer Platte i mehrere Hohlräume 2, 3 und 4 vorgesehen,
die zur Aufnahme der Spannglieder oder Bewehrungen bestimmt sind.
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Die Herstellung dieserHohlräume erfolgt gemäß Fig. 2 in der Weise,
daß ein Gummischlauch 5 zwischen dem Verschluß 6 und dem geschlossenen Ende 7 etwa
in halber Höhe der herzustellenden Betonplatte gespannt wird. Der Schlauch wirddann
mittels einer Druckflüssigkeit oder mittels Druckluft, welche durch die Leitung
8 zugeführt wird, aufgeblasen. Hierauf wird in die nicht dargestellte Verschalung
der Beton zur Herstellung der Platte i eingerüttelt bzw. ein@gepreßt.
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Zur Herstellung des Spanngliedes wird ein Draht io um Stangen 11,
12 schlaufenartig herumgelegt, wobei z. B. sechs geschlossene Schlaufen hergestellt
werden (vgl. Fig. 3).
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Ein so hergestelltes Gebilde kann mittels eines durch einen Hdhl@raum
hindurchgefädelten Drahtes leicht in den Hohlraum eingezogen werden.
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Die Fäg.4 und 5 zeigen den Endzustand des fertigen Spanngliedes, Die
Einzeldrähte 15 sind durch eine Blechtülle 16 zusammengefaßt, welche schwach konisch
gestaltet sein kann. Die Schlaufen sind dann um einen runden Bolzen 17 herumgelegt,
welcher zur Kupplung mit dem benachbarten Spannglied dient. Um ein Abfallen der
Schlaufen nach der Seite zu verhindern, können Stifte oder Splinte 18, i9 durch
Bohrungen des Bolzens 17 hindurchgesteckt sein.
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Das fertige, in dien Hohlraum 2 des Betonkörpers i eingeführte Spannglied
ist in Fig. 6 im Querschnittdargestellt. B.ledhstreifenzomitherausgedrückten Lappen
21 dienen als Abstandshalter, und das gesamte Gebilde wird in Abständen von z. B.
i m durch Drahtsdhl@aufen 22 zusammengehafen.
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Die Fig. 7 zeigt die Verbindung einer Mutterplatte i miit einer Tochterplatte
i, Die Mutterplatte i ist mit einer Aussparung 3o versehen, welche die Kupplungsstelle
für drei zusammenarbeitende. Spaa.ngliieder aufnimmt. In der Mutterplatte i sind
die Hohlräume 2, 3 und 4 angedeutet, in welchen sich die Spannglieder 31, 32, 33
befinden. Diese sind am 1,inken Ende der Mutterplatte bei 34, 35, 36 verankert.
Die Tochterplatte i",
welche im Gegensatz zu der langen Mutterplatte
(z. B. 50 m) kürzer ist (z. B. nur 30 m), ist ebenfalls mit Hohlräumen
37, 38 und 39 versehen, in welche die Spannglieder 40, 41 und 42 aingebettet sind.
Die Spannglieder 31, 4o bzw. 32, 41 bzw. 33, 42 sind durch Kupplungsbolzen 43, 44,
45 miteinander gekuppelt, welche durch .die Endisclhlaufen beider einander gegenüberliegender
Spannglieder hiindurcbgesteckt sind.
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Die beschriebene Anordnung wiederholt sich auf der rechten Seite der
Tochterplatte in und so fort.
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Bei der Darstellung ist davon ausgegangen, daß es gewöhnlich für die
Erreichung der erforderlichen Vorspan.nung .im gesamten Querschnitt genügt, die
Spannglieder in den Randpartien anzuordnen, was arbeitstechnisch eine Erleichterung
darstellt. Der Mittelteil 46 der Mutterplatte i steht im ungespannten Zustand der
Tochterplatte 2 mit einem geringen Spalt 47 gegenüber, der unmittelbar vor dem Spannen
mit einem Rinde- und Haftmittel, z. B. Betonbrei, gefüllt werden kann. Damit sollen
die Nachbarplatten möglichst dicht und haftfest miteinander verbunden werden, so
daß der Beton an der Stelle sogar geringe Zugspannungen überbrücken kann. In dem
vorstehenden Mittelteil 46 können Bewehrungen 48, 49 angeordnet sein.
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Gemäß Fig.9 und io sind zwischen die Endfläche 5o der Mutterplatte
i und den Kupplungsbolzen 45 synchron arbeitende Pressen 51, 52 eingebaut. Beim
Einführen von Druckflüssigkeit oder Druckluft drücken diese Pressen den Bolzen 45
gleichmäßig nach rechts, wodurch das Spannglied 33 gespannt wird. In gleicher Weise
erfolgt das Spannen der folgenden Spannglieder 2n dien Tochteeplatten, wobei dann
gleichzeitig diese Tochterplatten in Richtung auf die Mutterplatte versahoben werden.
Da das Maß der Verschiebung bekannt ist, läßt sich die Aussparung ohne weiteres
so bemessen, daß der Bolzen 49 eine ausreichende Bew.egungsmöglichkcit hat.
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Nach dem Spannen jedes Spanngliedes werden Spannblöcke 6o oder Schraubspindeln
gemäß Fig. i i eingeführt, welche die Kupplungsbolzen 45 in der erforderlichen Lage
halten.
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Die geschilderten Vorgänge wiederholen sich bis zum Ende des Abschnittes,
der als cainheitliches Gebilde hergestellt werden soll. Dieser Abschnitt kann nach
den Gesichtspunkten der örtlichen Erfordernisse gewählt werden, z. B. roo bis
300 m oder mehr. Anschließend werden sämtliche Spannblöcke zwischen den Platten
entfernt, so daß nunmehr alle Spannglieder zwischen der in Fig. 7 dargestellten
Endverankerung (34, 35, 36) einerseits und den letzten rechts liegenden Spannblöcken
gespannt sind. Sämtliche Spannglieder stehen dann auf dem gesamten Abschnitt unter
der gleichen Spannung. Nunmehr können die Aussparungen (z. B. 30) mit Beton 61 ausgefüllt
werden, wie dies Fig. 12 zeigt. Will man die Spann.gheder fest in diiePlatten einbetten,
.so umgibt man die Spannglieder an den Hohlraumenden mit Kammern 62, 63 (z. B. Blechkatnmern),
welche mit Röhrchen oder Schläuchen 64, 65 versehen sind. Hierauf wird durch eine
der Kammern Zementmilch in den Hohlraum eingepreßt, wobei die Luft durch die andere
Kammer entweichen kann. Die Kammern können auf den Flachseiten mit Dichtungsplatten
66 bzw. 67 versehen sein, welche den Zweck haben, das Eindringen von Zementmörtel
beim Zubetonieren der Aussparungen 30 in die Ble lhlkammern und Kanäle zu
verhüten.
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Das Spannen der Spanngliieder erfolgt nach dem Erhärten der Platten
und kann !in mehreren Stufen vorgenommen werden.. Die Injektion in die Hohlräume
erfolgt zweckmäßig nach genügendem Erhärten des Betons 61 in den Aussparungen 30.
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Wo starke Frosteinwirkung zu erwarten ist, werden die Spannglieder
zweckmäßig in dien besehriebenen Zählräumen ohne Bleehitüllen verlegt, so daß das
überflüssige Wasser dies Injektionsmörtels frei verdunsten kann undFrostschäden
vermieden werden. Normalerweise kann man jedoch in unserem Klima die Spanngliieder
auch in Blechhülsen verlegen, die vorzugsweise rund sind-, und verhältnismäßig re:idh,liah
bemessen werden. Auf diese Weise kann das Spannglied auch bei Verwendung von Blechhülsen
leicht hin- und herbewegt werden.