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Gewinnungsgerät für Kohle od. dgl., bestehend aus Kohlenhobel mit
plattenartigem Führungsstützansatz und Förderer
Zur Gewinnung von Kohle oder anderen
Mineralien sind Gewinnungsgeräte bekannt, welche aus Kohlenhobel und Förderer mit
übereinander angeordneten Trumen bestehen, bei dem der Hobel an der abbaustoßseitigen
Förderwand zwangsgeführt ist und einen vom Förderer belasteten waagerecht gerichteten,
plattenartigen Führungsstützansatz besitzt (s. deutsche Patentschrift 804 670).
Als Zwangsführungen sind Profilformen verschiedenster Art bekannt (Schienen, Rohre
od. dgl.). Der plattenartige Führungsstützansatz ist bei den vorgenannten Bauarten
unter dem Förderer, und zwar zwischen dessen Untertrum und dem Liegenden, angeordnet.
Der Führungsstützansatz soll eine Länge erhalten können, die über die ganze Förderbreite
reicht. Ein Nachteil dieser Bauart liegt in dem großen Schleppwiderstand, weil der
Führungsstütz ansatz vom Gewicht des gesamten Förderers belastet ist und auf dem
Liegenden schleifend zu bewegen ist. Bei Gewinnungsgeräten, bei welchen der Kohlenhobel
keinen Führungsstützansatz besitzt, ist es bekannt, die Zwangsführung an der dem
Abbaustoß zugekehrten Seite des Förderers unmittelbar über dem Liegenden vorzusehen
und den Kohlenhobel mit einer Klaue in das Profil der Zwangsführung eingreifen zu
lassen (s. französische Patentschrift 956 873). Diese Zwangsführung reicht in den
meisten Fällen für eine verkantungsfreie Führung des Kohlenhobels nicht aus.
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Gemäß einem noch nicht zum Stande der Technik gehörenden Vorschlag,
bei welchem ein Kohlenhobel mit Führungsstützansatz benutzt ist, sollen
die
Schüsse des Förderers jeweils aus zwei im Abstand übereinander angeordneten Rinnen
bestehen, denen der geradflächige Führungsstützansatz des Hobels angeordnet ist.
Dabei sollen weiterhin die übereinander angeordneten Rinnen an der dem Abbaustoß
abgewendeten Seite durch Verbindungselemente derart miteinander verbunden sein,
daß eine vollständige Trennung der Rinnen voneinander vermieden wird. Bei diesem
älteren Vorschlag ist der die obere Rinne untergreifende Führungsstützansatz an
seinem äußeren Ende aufwärts gebogen und bildet einen Führungskörper bzw. einen
Führungsbalken. Es liegt mithin der die Zwangsführung zwischen Kohlenhobel und Förderer
bildende bzw. übernehmende Führungsbalken an der Außenseite der oberen Rinne. Das
Zugmittel für den Hobel ist unmittelbar an diesen angeschlossen und liegt vor der
dem Abbaustoß zugekehrten Seite des Förderers.
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Die Erfindung kennzeichnet sich gegenüber den vorstehend behandelten
Bauarten durch die Kombination der folgenden Merkmale: a) Die Schüsse des Förderers
bestehen jeweils aus zwei im Abstand übereinander angeordneten Rinnen, zwischen
denen der geradflächige Führungsstützansatz des Hobels angeordnet ist, und sind
an der dem Abbaustoß abgewendeten Seite durch Verbindungselemente voneinander distanziert.
b) Die Verbindungsstelle von Führungsstützansatz und Hobel ist als senkrechter,
leistenförmiger Führungsschenkel ausgebildet, durch welchen ein nach unten offener
Längskanal an dem Hobelkörper nach einer Seite begrenzt ist, der Führungsleisten,
die an der dem Hobel zugekehrten Seitenwand der unteren Rinne angebracht sind, umschließt.
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Bei der Bauart nach der Erfindung bildet der Führungsstützansatz
einen Körper, der nur den Boden der oberen Rinne untergreift, die Rinne mithin auf
der dem Versatz zugekehrten Außenseite nicht umschließt. Es wird dadurch die obere
Rinne nur zur Belastung des zwischen den beiden Rinnen geführten Stützansatzes benutzt.
Die Zwangsführung zwischen Kohlenhobel und Förderer wird in besonderer Weise dadurch
erzielt, daß nunmehr ausschließlich die untere Rinne an ihrer dem Kohlenhobel zugekehrten
Seitenwand mit den zur Zwangsführung dienenden Mitteln versehen ist.
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Diese Führung liegt dicht am Kohlenhobel und ist daher im wesentlich
geringeren Maße irgendwelchen Verkantungskräften ausgesetzt. Der zwischen den beiden
Rinnen liegende Führungsstützansatz kann niemals die Ursache für Verkantungen oder
Verklemmungen bilden. Dieser Führungsstützansatz ist gemäß der Erfindung so ausgebildet
und angeordnet, daß an der Verbindungsstelle von Führungsstützansatz und Kohlenhobel
ein senkrechter, leistenförmiger Führungsschenkel gebildet wird, durch welchen nun
an dem Kohlenhobel ein unterhalb des Führungsansatzes offener Längskanal begrenzt
ist. Dieser Längskanal bildet einen Teil der Kupplung mit den Elementen der Seitenwand
der unteren Rinne. Die auf dem Liegenden sich abstützende untere Rinne bildet ein
gutes Widerlager für den Kohlenhobel, wobei diese untere Rinne - auch versatzseitig
gut abgestützt werden kann. Es handelt sich bei der Bauart nach der Erfindung um
eine im Aufbau einfache und einen sicheren Betriebszustand gewährleistende Ausführungsform.
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Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung werden die zwischen der
oberen und der unteren Rinne vorgesehenen Verbindungselemente lösbar an den Seitenwänden
der Rinnen befestigt. Ein weiteres Merkmal der Erfindung besteht darin, daß die
Höhe des Führungsspaltes durch die Verbindungselemente einstellbar ist. Die Lösbarkeit
der Verbindungselemente erleichtert den Zusammenbau des Gewinnungsgerätes und bildet
eine Voraussetzung für die jeweils zweckmäßigste Einstellung der oberen und unteren
Rinnen zueinander. Der Führungsspalt für den Führungsstützansatz kann in bezug auf
seine Höhe und seinen gesamten Verlauf in einfacher Weise auf die jeweils besten
Verhältnisse hinsichtlich Belastung und Reibung eingestellt werden. Es - kann dadurch
mit Sicherheit ein Einklemmen des Führungsstützansatzes verhindert werden. In manchen
Fällen ist es zweck mäßig, den Führungsspalt zwischen den Fördert trumen auf der
dem Abbaustoß abgekehrten Seite geschlossen auszubilden.
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Eine besondere Ausführungsform der Erfindung kennzeichnet sich dadurch,
daß die äußere Begrenzungswand des gegenüber dem Obertrum breiter bemessenen Untertrums
des Förderers nach aufwärts verlängert und der Führungsstützansatz des Hobels an
der Gewinnungsseite entsprechend dem Verlauf der Begrenzungswand rechtwinklig abgebogen
ist. Es ist hierbei die Seitenwand der unteren Rinne so ausgebildet, daß sie den
Hobelkörper auch noch in vertikaler Richtung sichert. Diese Sicherung in vertikaler
Richtung ist nicht grundsätzlich neu. Das Besondere der Ausführungsform nach der
Erfindung liegt aber darin, daß gerade die untere Rinne trotz des zwischen den beiden
Rinnen liegenden Führungsstützansatzes noch die Ausnutzung einer solchen Zwangsführung
zuläßt. Der zwischen den beiden Rinnen liegende Führungsstützansatz bildet in diesem
Fall gewissermaßen einen Steuerhebel, so daß niemals der Fall eintreten kann, daß
sich der Hobelkörper von der vorderen Seitenwand des Förderers abhebt.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung wird unter
Ausnutzung eines an sich bekannten Merkmals erzielt, gemäß welchem der Förderer
nahe seiner Bodenfläche mit einer seitlich vorspringenden - winkelförmigen Führungsschiene
ausgerüstet ist, die in einen senkrechten Längskanal des Unterteils des Hobels eingreift.
Die Besonderheit der Erfindung liegt aber nun darin, daß diese winkelförmige Führungsschiene
nur am Untertrum des Förderers angebracht ist. Es ist eine Voraussetzung, daß das
Obertrum vom Untertrum durch einen Führungsspalt für den Führungsstützansatz des
Kohlenhobels getrennt ist.
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In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
Es zeigt Fig. I den Förderer im Querschnitt und den mit einem Führungsstützansatz
zwischen den Rinnen geführten Kohlenhobel, Fig. 2 ein zweites Ausführungsbeispiel,
wobei der Förderer ebenfalls im Querschnitt und der Hobel in Stirnansicht dargestellt
ist, Fig. 3 eine Draufsicht zu Fig. 2 unter Fortpassung der dem Untertrum des Förderers
zugeordneten Führungsschiene.
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Der beidseitig mit Hobelschneiden versehene Kohlenhobel I ist auf
der dem Abbaustoß zugekehrten Seite des Förderers 2 angeordnet und in besonderer
Weise an dem Förderer geführt. Der Kohlenhobel wird mittels eines z. B. endlosen
Zugmittels 3 in Längsrichtung des Abbaus toß es bzw. des Förderers hin- und herbewegt.
Das Obertrum besteht aus der Rinne 2 a und das Untertrum aus der Rinne 2 b. Beide
Rinnen sind im Abstand übereinander angeordnet, derart, daß ein Führungsspalt.+
gebildet ist, welcher den Führungsstützansatz 1 a des Hobelkörpers aufnimmt. Auf
der dem Kohlenstoß abgekehrten Seite sind die Rinnen 2a und 2 b fest oder lösbar
durch Verbindungselemente 2 C miteinander verbunden. Die Höhe des Führungsspaltes
kann durch entsprechend ausgebildete Verbindungselemente eingestellt werden, so
daß in der besonders aus Fig. 2 ersichtlichen Weise zwischen dem großflächigen Führungsstützansatz
I a und den angrenzenden Flächen der Rinnen ein entsprechendes Spiel verbleibt.
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Die Verbindungsstelle von dem Führungsstützansatz 1 a und dem Hobel
1 ist als senkrechter leistenförmiger Führungsschenkel 1 C ausgebildet, durch welchen
ein nach unten offener Längskanal I b an dem Hobelkörper nach einer Seite begrenzt
ist, der Führungsleisten 5 umschließt, die an der dem Hobel zugekehrten Seitenwand
der unteren Rinne 2 b angebracht sind.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. I ist die äußere Begrenzungswand
des gegenüber dem Obertrum 2 a breiter bemessenen Untertrums 2 b des Förderers nach
aufwärts verlängert und der Führungsstützansatz 1 a des Hobels an der Gewinnungsseite
entsprechend dem Verlauf der Begrenzungswand rechtwinklig abgebogen. Bei dem Ausführungsbeispiel
nach Fig. 2 ist die Führungsleiste aus einer winkelförmigen Führungsschiene 6 gebildet,
die nahe der Bodenfläche des Förderers nur am Untertrum 2 b des Förderers angebracht
ist. Die Führungsschiene ist in einzelne Abschnitte unterteilt, deren Länge annähernd
der Länge eines Rinnenschusses entspricht.