DE971133C - Verfahren zur Regelung der Luftfeuchtigkeit und zum Niederschlagen des Kohlenstaubes n unterirdischen Grubenbetrieben od. dgl. - Google Patents
Verfahren zur Regelung der Luftfeuchtigkeit und zum Niederschlagen des Kohlenstaubes n unterirdischen Grubenbetrieben od. dgl.Info
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Description
- Verfahren zur Regelung der Luftfeuchtigkeit und zum Niederschlagen des Kohlenstaubes in unterirdischen Grubenbetrieben od. dgl. Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Regelung der Feuchtigkeit der Wetterströme in unterirdischen Grubenbetrieben und gleichzeitig zum Niederschlagen des Kohlenstaubes durch Aufbringen eines ein Mineralsalz sowie ein Klebemittel enthaltenden Überzuges auf die Wandungen der Grubenräume.
- Es ist bekannt, daß der in unterirdischen Grubenbetrieben entstehende Kohlenstaub zu schweren Staubexplosionen führeii kann, die schon erhebliche Opfer gefordert haben. Da bisher Versuche, den Kohlenstaub aus dem Wetterstrom abzuscheiden, fehlgeschlagen sind, wendet man zur Eindämmung der Staubexplosioneri vielfach die bekannten Steinstaubsperren und die Steinstaubstreuung an. Mit diesen Maßnahmen ist jedoch die Gefahr verbunden, daß die Luft stark mit feinstem Gesteinsstaub beladen wird, der in den Atmungsorgaiien schwere Schädigungen, bekannt als Staublunge, hervorruft.
- Ein weiteres bekanntes Verfahren zur Niederschlagung von Kohlenstaub besteht darin, ein Gemisch von Wasser und einem mineralischen, nicht entzündlichen Staub, z. B. feingemahlene Grünerde, in die Strecken einzublasen, um dadurch in diesen schwebenden Kohlenstaub niederzuschlagen. Nach Verdunsten des Wassers wirkt jedoch der eingeblasene Gesteinsstaub ebenso schädigend wie die bekannte Steinstaubstreuung.
- Nach einem anderen Verfahren werden die Streckenwandungen mit einem Gemisch von Chlormagnesium und Chlorcalcium und Lehm als Bindemittel, gegebenenfalls auch unter Zusatz von Stärke od. dgl., bestrichen. Hierbei lassen sich jedoch dauerhafte Überzüge nicht herstellen, zumindest nicht solche, die sich durch einen hohen Gehalt an Salzen auszeichnen. Auch der Versuch durch Bestreuen der Streckensohle mit Calciumchlorid ist ohne Erfolg geblieben, da durch diese Maßnahme ein wirksamer Schutz nicht erreicht werden kann.
- Nach einem anderen nicht veröffentlichten Vorschlag werden die Grubenräume vor dem Aufbringen des Überzuges mit einem Klebemittel bestrichen, auf welches dann Salz aufgebracht wird. Hierbei wird vor allem Sulfitlauge als Klebemittel in Vorschlag gebracht.
- Durch die Erfindung wird eine Möglichkeit zu einer wirksamen Abscheidung des in den Wetterströmungeri enthaltenen Kohlenstaubes durch Berieselung bzw. Zerstäubung von Wasser geschaffen, wobei gleichzeitig die Luftfeuchtigkeit in den Strecken in geeigneter Weise beeinflußt werden kann. Erfindungsgemäß werden die Grubenräume ganz oder zumindest Teile derselben am Stoß und am First mit einem zusammenhängenden Überzug einer Masse versehen, die aus Kieselkur, Kleister und gesättigter Salzsole besteht, Es hat sich als zweckmäßig erwiesen, hierzu Roggenmehlkleister zu verwenden.
- Kieselgur ist infolge seiner außerordentlich hohen Kapillarität besonders geeignet, Flüssigkeiten an seiner Oberfläche festzuhalten. Er kann somit eine außerordentlich große Menge gesättigter Salzsole aufnehmen. Dadurch ist der erfindungsgemäße Überzug befähigt, eine große Feuchtigkeitsmenge abzugeben und aufzunehmen, so daß er den bekannten, dem gleichen oder ähnlichen Zweck dienenden Überzügen beträchtlich überlegen ist.
- Man bereitet z. B. aus Kieselgur, Kleister, z. B. Roggenmehlkleister, und Salzsole einen dickflüssigen bzw. zähen Brei, der mit Zerstäubungseinrichtungen, ähnlich den bekannten Spritzpistolen, auf den Stoß und den First der Strecke oder des Streckenabschnittes aufgespritzt wird. Die Dicke des auf diese Weise hergestellten Überzuges mag zunächst etwa 3 bis 5 mm betragen.
- Bei Anwendung eines derartigen Überzuges in der Strecke wird aus dem durchziehenden Wetterstrom je nach der Sättigung der Luft Feuchtigkeit durch die aufgespritzte Schicht absorbiert oder von letzterer an den Wetterstrom abgegeben. Es ist dadurch möglich, den Wetterstrom beispielsweise so zu trocknen, daß an dem Streckeriort oder an einem anderen Betriebspunkt genügend Wasser zum Niederschlagen des Kohlenstaubes bzw. zur Herabsetzung der Lufttemperatur eingespritzt werden kann, ohne die Zusammensetzung der Atmosphäre so zu beeinflussen, daß die Leistungsfähigkeit des Grubenarbeiters wesentlich beeinträchtigt wird.
- Sobald die in der Strecke aufgespritzte Schicht unwirksam geworden ist, wird eine neue Schutzschicht aufgespritzt. Die Anwendung der Erfindung ergibt, abgesehen von der vorteilhaften Regelung der Luftfeuchtigkeit, noch die Möglichkeit, den Ausbau gegen Gruhenbrände zu schützen, da die erfindungsgemäße Schutzmasse gleichmäßig und fest sowohl an Eisen und Stein als auch an Holz haftet und dessen Oberfläche gegen unzulässige, über dem Zündpunkt des Holzes liegende Temperatur schützt.
- Die Wirkung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann durch die Maßnahme, daß der aufzubringenden Masse außerdem Salz in feinkristallisierter Form zugesetzt wird, noch wesentlich verbessert werden. In diesem Zusammenhang besteht ein weiteres, besonders vorteilhaftes Merkmal der Erfindung darin, auf dem den First oder den Stoß der Strecke bedeckenden Überzug vor dem Trocknen Salz in feiner Verteilung aufzubringen.
- Es ist deshalb erfindungsgemäß vorteilhaft, die zur Bereitung der Spritz- und Überzugsmasse dienende Salzsole möglichst gesättigt anzuwenden.
- Als Beispiel für die Zusammensetzung der Überzugsmasse sei folgendes angegeben:
Kieselgur ........................ ?,2, 0/, Roggenmehlkleister ............... 61110 gesättigte Salzsole ................ 5404 Salz (feinkristalEsiert) ............. 18 0/0
Claims (2)
- PATENTANS PR Ü CH E: i. Verfahren zur Regelung der Luftfeuchtigkeit und zum Niederschlagen des Kohlenstaubes in unterirdischen Grubenbetrieben od. dgl. durch Aufbringen eines ein Mineralsalz sowie ein Klebemittel enthaltenden Überzuges auf die Wandungen der Grubenräume, dadurch gekennzeichnet, daß die Grubenräume oder Teile derselben am Stoß und am First mit einem zusammenhängenden Überzug einer Masse versehen werden, die aus Kieselgur, Kleister (z. B. Roggenmehlkleister) und gesättigter Salzsole besteht.
- 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die aufzubringende Masse außerdem Salz in feinkristallisierter Form enthält. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekerinzeichnet, daß auf den den First und den Stoß der Strecke bedeckenden Überzug vor dem Trocknen Salz in feiner Verteilung aufgebracht wird. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 229 564, 231884, 349 431; Zeitschrift »Glückauf«, 1948, S. 736. Entgegengehaltene ältere Patente: Deutsches Patent Nr. 947 6o2.
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DE971133C true DE971133C (de) | 1958-12-18 |
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Citations (4)
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1951
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