DE943701C - Verfahren zur Unschaedlichmachung von Staub im Bergbau-Untertagebetrieb - Google Patents

Verfahren zur Unschaedlichmachung von Staub im Bergbau-Untertagebetrieb

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DE943701C
DE943701C DEG1924D DEG0001924D DE943701C DE 943701 C DE943701 C DE 943701C DE G1924 D DEG1924 D DE G1924D DE G0001924 D DEG0001924 D DE G0001924D DE 943701 C DE943701 C DE 943701C
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DE
Germany
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salt
dust
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salt layer
crust
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Expired
Application number
DEG1924D
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English (en)
Inventor
Josef Rohe
Ernst Schlochow
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RHEINELBE BERGBAU AG
Original Assignee
RHEINELBE BERGBAU AG
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    • EFIXED CONSTRUCTIONS
    • E21EARTH OR ROCK DRILLING; MINING
    • E21FSAFETY DEVICES, TRANSPORT, FILLING-UP, RESCUE, VENTILATION, OR DRAINING IN OR OF MINES OR TUNNELS
    • E21F5/00Means or methods for preventing, binding, depositing, or removing dust; Preventing explosions or fires
    • E21F5/16Layers of hygroscopic or other salts deposited on floors, walls, or the like, for binding dust; Deposition of such layers

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mining & Mineral Resources (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • General Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Geochemistry & Mineralogy (AREA)
  • Geology (AREA)
  • Electrically Operated Instructional Devices (AREA)

Description

  • Verfahren zur Unschädlichmachung von Staub im Bergbau-Untertagebetrieb Bekanntlich werden die Strecken im Bergbau-Untertagebetrieb laut bergpolizeilicher Vorschrift zwecks Vermeidung und Fortsetzung von Kohlenstaubexplosionen mit feinem flugfähigem Gesteinsstaub bestreut, der sich mit dem Kohlenstaub vermischt unddiesemseineExplosionsfähigkeitnehmen soll. Von der Versuchsgrube der Schachtanlage »Hibernia« wiederholt durchgeführte Versuche haben dabei gezeigt"daß ein Kohlenstaub-Gesteinsstaub-Gemisch durchaus nicht immer explosionssicher ist (siehe Zeitschrift »Glückauf«, 195o, Heft 49/5o Abhandlung Schultze-Rhonhof »Neuere Erkenntnisse über die Wirksamkeit des Gesteinsstaubverfahrens«). Überdies lagert sich beim Gesteinsstaubverfahnen eine Schicht des Gemisches Kohlenstaub-Gesteinsstaub auch auf den Streckensohlen ab, die beim Arbeiten in den Strecken oder während ,des Anmarsches der Belegschaft zur Arbeitsstelle aufgewirbelt und von den Bergleuten eingeatmet wird. Dieser feine, nicht nur gestreute, sondern auch durch Förderung und Befahrung anfallende, meist nicht sichtbare Gesteinsstaub stellt eine ernste Erkrankungsgefahr für die ihn einatmenden Bergleute dar, da durch ihn die gefürchteten Gesteinsstaublungenerkrankungen (Silikose) hervorgerufen werden, denen jährlich Hunderte von Bergleuten in den besten Mannesjahren zum Opfer fallen.
  • Um nun der Explosionsgefahr durch Kohlenstaub sowie der Gefahr der Gesteinsstaublungenerkrankungen wirksam entgegenzutreten, schlägt die Erfindung vor, den Kohlenstaub anstatt wie bisher durch Gesteinsstaub durch Salz (Na Cl) unwirksam zu machen, um ihn auf diese Weise niederzuhalten und zu adsorbieren. Zu diesem Zweck wird Steinsalz (Na Cl) auf den Sohlen und zweckmäßig auch auf den Wandungen von Grubenräumen schichtweise in einem derart feuchten Zustande aufgebracht und die Salzschicht durch periodisches Anfeuchten derart feucht gehalten, daß die Salzschicht Kohlen.- und Gesteinsstaub adsorbierend bindet. Dabei ist es zweckdienlich, die Salzschicht etwa i cm mächtig aufzubringen, wobei es weiterhin zweckdienlich ist, das periodische Anfeuchten der Salzkruste durch Wassernebel vorzunehmen.
  • Im Grubenbetrieb unter Tage hat man zum Zweck der Staubbekämpfung bereits die verschiedensten, mit Salz- arbeitenden Verfahren vorgeschlagen, die aber alle das vorerwähnte sdgenannte Einsalzverfahren nicht treffen. So z. B. geht eine Gruppe von Vorschlägen dahin, zum Zweck des Anfeuchtens des Kohlenstaubes Salz auszustreuen. Da hierfür nur stark hygroskopische Salze in Frage kommen, die gierig Feuchtigkeit aus der Luft aufnehmen und dabei zerfließen, bildet sich hier keine begehbare Salzkruste, sondern ein Schlammgebilde. Von einer Adsorbierung des Staubes durch das Salz kann hier keine Rede sein. Das gleiche gilt für eine Gruppe von Vorschlägen, bei denen, ein Brei aus Lehm und Chlormagnesium- oder Chloi-kalziumlauge auf die Streckensohle und Streckenwandungen aufgetragen wird. Weitere Vorschläge gehen dahin, Lösungen hygroskopischer Salze in strömenden, Gasen unter Zugabe eines Netzmittels derart zu vernebeln, daß die Lösungsteilchen' im Gasstrom denselben Schwebezustand wie der zu behandelnde Staub erreichen. Diese Vorschläge haben mit einer Krustenbildung und derenperiodischer Anfeuchtung offensichtlich nichts zu tun. Ferner beruhen verschiedene Vorschläge darauf, die Streckensohle mit Chlormagnesium oder Chlorkalzium in Lösung oder in Pulverform zu behandeln, wobei auch einDoppelsalz in natürlicher Form (Karnalit, Tachhydrit) verwendet werden kann. Sofern die Salze in Pulverform verwendet werden, sind -sie, da stark hygroskopisch, unter dem Einfluß der Grubenwetter stets feucht, bilden also keine begehbare Kruste. Aber auch, wenn die Salze nicht zerfließen und fest bleiben, fehlt hier das dem Anmeldungsvorschlag eigene periodische Anfeuchten, was für den mit dem Anmeldungsvorschlag angestrebten Zweck sehr wesentlich ist, um den Staub laufend zu adsorbieren. Endlich noch geht eine Gruppe von Vorschlägen dahin, zur Verfestigung der Streckensohle eine . Kruste aus Steinsalz, mit Bodenmaterial vermengt, aufzubringen. Hier ist der Anteil des Salzes mengenmäßig nur sehr gering, so daß von einer Staub adsorbierenden Salzkruste nicht gesprochen werden kann, zumal auch hier eine periodische Anfeuchtung der Bodenkruste nicht gegeben ist.
  • Demgegenüber geht der Vorschlag der Erfindung, wie bereits oben erwähnt, dahin, auf die Sohlen und zweckmäßig auch auf die Wandungen der Grubenräume Steinsalz (Na Cl) schichtweise in einem derart feuchten Zustand aufzubringen und die Salzschickt durch periodisches Anfeuchten derart feucht zu halten, daß durch die Salzschicht der Kohlm-und Gesteinsstaub adsorbierend gebunden wird. Es handelt sich also beim Vorschlage der Anmeldung sozusagen um ein Einsalzverfahren, bei dem die Sohle der Grubenräume und auch deren Wandungen mit einer homogenen, in sich zusammenhängenden Kruste bedeckt werden, -die in bestimmten Abstünden eine Anfeuchtung erfährt. Auf diese Weise wird der Staub gebunden und flugunfähig gemacht, indem durch das Einsalzen der Grubenräume mit einer Salzkruste unid deren periodisches Anfeuchten das Salz aufblüht, wozu eine gewisse Trockenheit der Luft Voraussetzung ist. Durch d-as Ausblühen des Salzes wird der sich auf der Salzkruste absetzende Staub von den wachsenden Kristallen überfaßt und in die Salzschicht hineingezogen, so,daß sich innerhalb der Salzschicht nach und nach Schichten von Sfaubablagerungen bilden. Dieser Vorgang wiederholt sich durch das ständige Trocknen und Wiederanfeuchten der Salzkruste, so daß,die Salzkrustenoberfläche praktisch stets staubfrei ist und bleibt. Wesentlich ist also die Aufbringung des Salzes (Na Cl) in einer zusammenhängenden, begehbaren Kruste in der für die Adsorbnerung des Staubes erforderlichen Menge und Dicke sowie das ständige Feuchtkalten der Salzschicht in einer Weise, bei der das Salz ausblüht und die wachsenden Kristalle den Staub schlucken.
  • Dahingehende Versuche (siehe Schultze-Rhonhof: »Versuche auf der Versuchsgruppe über die Wirksamkeit des ` Einsalzverfahrens auf Zeche Beeckerwerth als Explosionsschutzmittel«,-veröffentlicht in »Glückauf«, 1952, Heft.44.2, S. iooo) haben bewiesen, daß das Verfahren gemäß der Anmeldung bei richtiger Ausführung und Anwendung die Ausbreitung von Kohlenstaubexplosionen mit größter Sicherheit verhütet. Es hat zudem den Vorzug, daß es nicht, wie das Einbringen von Gesteinsstaub, gesundheitsschädigend wirken kann und daß es dazu auch noch den vorhandenen Staub weitgehend gesundheitsunschädlich macht, die klimatischen Verhältnisse verbessert und die Entflammbarkeit hölzerner Grubenausbaue herabsetzt.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Unschädlichmachung von Staub im Bergbau-Untertagebetrieb durch Anwendung von Salz, dadurch gekennzeichnet, daß das Steinsalz (Na Cl) auf die Sohlen oder auf die Wandungen von Grubenräumen oder auf beide schichtweise in einem derart feuchten Zustand aufgebracht und die Salzschicht durch periodisches Anfeuchten derart' feucht gehalten wird, daß die Salzschicht den Kohlen- und Gesteinsstaub adsorbierend bindet.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Salzschicht in einer Mächtigkeit von etwa i cm aufgebracht wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i . oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das periodische Anfeuchten der Salzschicht durch Wassernebel erfolgt. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 139 695, 229 564, 231 884, 234 507, 718 565; französische Patentschrift Nr. 816 oo5; Zeitschriften: »Glückauf«, 195r, S. 248 ff ., 1952, S. 998 ff.; »Chemilcer-Zeitung«, 1937, S. 255 ff.; »Der Straßenbau«, 1939, S. 185 ff., S. 2o6; »Asphalt und Teer«, 1937, S. 476; »Transactios of the Institution of Mining En- gineers«, 1936, S. 213 ff.
DEG1924D 1945-02-20 1945-02-20 Verfahren zur Unschaedlichmachung von Staub im Bergbau-Untertagebetrieb Expired DE943701C (de)

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE969760C (de) * 1950-06-01 1958-07-17 Gelsenkirchener Bergwerks Akti Einrichtung zum Reinigen der Wetterluft im Grubenbetrieb unter Tage von mitgerissenem Kohlen- und Gesteinsstaub
DE1243129B (de) * 1965-09-28 1967-06-29 Kalk Chemische Fabrik Gmbh Verfahren zum Binden von Staub im Kohlenbergbau

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FR816005A (fr) * 1936-07-09 1937-07-28 Kali Forschungsanstalt Gmbh Perfectionnements apportés aux procédés pour supprimer les poussières
DE718565C (de) * 1940-10-24 1942-03-14 Kali Forschungs Anstalt G M B Verfahren zur Bekaempfung von Staub und Staubexplosionen

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