DE3221639C2 - Hochwirksames Staubbindemittel - Google Patents
Hochwirksames StaubbindemittelInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Staubbindemittel, mit dem der Staub auf stark befahrenen Industriestraßen (Zementfabriken, Kohlentagebau, Steinbrüche, keramische Industrie) für mehrere Wochen lang gebunden werden kann. Die erfindungsgemäße Emulsion besteht aus 10-32 Vol.-% eines emulgierbaren Mineralöles, 0,05-1,00 Vol.-% Carboxymethylcellulose, 0,1-0,8 Vol.-% eines ionischen oder nichtionischen Benetzungsmittels, 8-49 Vol.-% Weichmacher, 39-55 Vol.-% Wasser und gegebenenfalls bis zu 3 Vol.-% Wasserglas. Die Emulsion wird auf die zu behandelnde Straßenfläche aufgesprüht und ist nach 2-3 Stunden versickert. Die behandelte Fläche wird einmal täglich durch Besprengen mit Wasser aufgefrischt, was die Wirkungsdauer verlängert. Der Staubgehalt der Luft sinkt durch die Behandlung auf weniger als 1% seines ursprünglichen Wertes ab und beträgt auch nach 12 Wochen nur etwa 10% des ursprünglichen Wertes.
Description
Die Erfindung betrifft ein neues, hochwirksames Staubbindemittel in Emulsionsform, das - auf stark
befahrene Industriestraßen ohne feste Straßendecke aufgesprüht - fähig ist. den Staub zwei bis drei Wochen
lang zu binden.
Auf den Transportstraßen der Zementfabriken, der
Grobkeramik herstellenden Werke und vor allem der im Tagebau arbeitenden Bergwerke, zum Beispiel der
Stelnkohleniagcbaue und der Steinbrüche, bildet sich
bei trockenem Wetter Staub In großer Menge, der schon
bei geringen Luftströmungen eine bedeutende Umweltverschmutzung
verursacht.
Die älteste und verbreltetste Methode zum Binden
des Staubes Ist das Sprengen mit Wasser. Da das Wasser jedoch sehr schnell verdunstet, Ist die Wirkung
verhältnismäßig kurzzeitig. Insbesondere Im Sommer dauert die staubbindende Wirkung nur 10 bis 15 Nilnuten.
Zum Binden des Staubes sind ferner Verlahren mit
Teer und Emulsionen von Kaltbitumen bekannt. Diese Verfahren haben den Nachteil, daß Teer und Bitumen
an den Reifen der Kraftfahrzeuge haften bleiben und deren Profil verstopfen, und ferner, daß auf diese Welse
die Kraftfahrzeuge das staubbindende Mittel von der Straße abtragen. Durch den Fußgängerverkehr werden
Teerverschmutzungen In Wohnhäuser und Wohnungen getragen.
In den vergangenen Jahren gewannen aus mehreren Komponenten bestehende, wirksamere staubbindende
Emulsionen Verbreitung In der Praxis. Aus Coal Age, 1977/6, S. 98 bis 101. Ist bekannt, eine wAßrlge Emulsion
aus 60* halbfestem Petroleum und 40* Benet-
zungslösung zum Binden von Staub zu verwenden.
Aus Gornüj Zsurnal 1975/11, S. 68 bis 70, ist bekannt, zum Binden des Staubes auf den Straßen von
Kupfererztagebauen eine Emulsion aufzusprühen, die Sulfatalkoholrückstände und Bitumen enthält.
Gegenstand der Erfindung ist ein staubbindendes Mittel, welches wirksamer ist als die bisher bekannten.
Mit dem Mittel können auch bei anhaltend warmem, trockenem Wetter und sonstigen ungünstigen klimatischen
Bedingungen die feinen mineralischen Staubteilchen für mehrere Wochen gebunden werden.
Es wurde nun gefunden, daß eine Emulsion, die 10 bis 32 Vol.-* eines emulgierbaren Mineralöles, 0,05 bis
1,00 Vol.-* Carboxymethylcellulose (CMC), 0,1 bis 0,8 Vol.-* eines ionischen oder nichtionischen Benetzungsmittels,
8 bis 49 Vol.-* Weichmacher, 39 bis 55 Vol.-* Wasser und gegebenenfalls bis zu 3* Wasserglas
enthält, eine ausgezeichnete staubbindende Wirkung hat.
Eine weitere günstige Zusammensetzung der erfindungsgemäßen Emulsion ist folgende: 10 bis 15 Vo!.-*
eines emulgierbaren Mineralöles, 0,1 bis 1,0 VoI.-* Carboxymethylcellulose, 0,1 bis 0,8 Vol.-* eines ionischen
oder nichtionischen Benetzungsmittels, 8 bis 49 Vol.-* Weichmacher und 40 bis 42 VoI.-* Wasser.
Als emulgierbares Mineralöl wird vorzugsweise
Bohröl verwendet. Als Benetzungsmittel kommen zweckmäßig Dl-(2-äthylhexyl)-sulfosuccinat-natriumsalz
oder Alkylphenol-polyäthylenglykoläther zum Einsatz. Als Weichmacher verwendet man zweckmäßig Diisooctylphthalat
oder Dibutylphthalat.
Das gegebenenfalls In der Emulsion enthaltene Wasserglas Ist vorzugsweise Na-Wasserglas.
Die Komponenten der erfindungsgemäßen Emulsion können die übliche Qualität der im Handel befindlichen
Produkte aufweisen.
Bei gegebenenfalls Wasserglas enthaltendem Dlbutyl- oder Diisooctylphthalat enthaltenden Emulsionen Ist
die Wirkungsdauer besonders lang, weil diese Verbindungen sehr langsam verdampfen und daher die behandelte
Fläche längere Zelt »naß« 1st.
Besonders wirksam ist die Emulsion, wenn man sie durch mehrmaliges Aufsprühen auf die Straßenfläche
aufbringt. Die fein versprühte Emulsion durchfeuchtet
die obere Schicht bis in eine Tiefe von 2 bis 4 cm gut.
Durch die Behandlung wird der feine Staub zu größeren Teilchen aggreglert. Diese werden dann von den Rädern
der Kraftfahrzeuge verdichtet und können durch mechanische Einwirkungen nicht wieder zu schwebendem
Staub werden. 1 bis 2 Stunden nach dem Versprühen '5t die Emulsion eingesickert, eine Rutschgefahr ist
nicht zu befürchten. Die mit der Emulsion behandelten
Straßen werden täglich einmal durch Sprengen mit Wasser aufgefrischt. Dadurch Ist auch das Binden des
Immer neu sich absetzenden Staubes gewährleistet.
Durch Untersuchungen wurde nachgewiesen, daß sich auf der Oberfläche der zusammenzementierten
Mineralteilchen aus der Emulsion eine stabile kolloide Schicht bildet, die beim Besprengen Wasser aufnimmt
und auch die Umgebung durchfeuchtet. Durch diese Eigenschaft kann sich die Schicht über mehrere
Wochen hinweg regenerieren.
Die erfindungsgemäße staubbindende Emulsion hat folgende Hauptvorteile:
a) sie verfügt über gute Benetzungselgenschaften
und benetzt daher die unterschiedlichsten Gesteinspuder schnell.
b) sie hält auch stark befahrene Straßen anhaltend benetzt, wodurch die Staubverschmutzung auf
ein Minimum gesenkt werden kann;
c) sie ist für die Gummireifen der Fahrzeuge nicht schädlich und für Metallteile nicht korrosiv,
d) die Emulsion ist nicht feuergefährlich und kann daher in beliebigen Industrieobjekten verwendet
werden,
e) die Emulsion ist physiologisch nicht schädlich und daher auch unter dem Aspekt des Arbeitsund
Gesundheitsschutzes unbedenklich.
Die Erfindung wird an Hand der folgenden Beispiele näher erläutert.
Aus folgenden Komponenten wird eine staubbindende Komposition bereitet:
Bchrö! | 6001 | 31.537 Vol.-% |
DI-(2-äihylhexyl)- | 101 | 0,526 Vol.-% |
sulfosuccinat-Na | ||
CMC-Kleber | 5 kg | 0,131 Vol.-% |
Dlisooctylphthalat | 2501 | 13,141 Vol.-% |
Wasser (pH = 7) | 10401 | 54,665 Vol.-* |
Dlbutylphthalat | 200 | I | 17,007 | Vol.-96 |
Na-Wasserglas | 20 | 1 | 1,701 | Vol.-% |
Bohröl | 350 | 1 | 29,762 | Vol. -96 |
CMC-Kleber | 2 | kg | 0,085 | Vol.-96 |
Dl-(2-äthylhexyl)- | 5 | 1 | 0,425 | Vol.-96 |
sulfosuccinat-Na | ||||
Wasser | 600 | 1 | 51,020 | Vol.-9b |
Dibutylphthalat | 4801 | 47,952 Vol.-% |
Na-Wasserglas | 121 | 1,199 Vol.-% |
Bohröl | 1501 | 14,985 Vol.-% |
CMC-Kleber | 2 kg | 0,099 Vol.-% |
Alkylphenolpolyäthylen- | 71 | 0,799 Vol.-% |
glykoläther | ||
Wasser (pH = 7) | 3501 | 34,965 Vol.-» |
Vor dem Versuch wurden 293 mg/m3, eine Woche
ίο danach 0,15 mg/m3, drei Wochen danach 1,4 mg/m3
und auch nach 10 Wochen nur 12,1 mg/m3 Staubkonzentration registriert.
Die Emulsion wird durch einfaches Zugeben und Vermischen der Komponenten bereitet. Auf die zu
behandelnde Fläche wird die Emulsion durch feines w Versprühen, zwr.-kmäßig mittels einer von einem
Kleintraktor gezogenen Sprühvorrichtung ausgebracht. Auf die geglättete Straßenooerfläd-..; wird mit viermaligem
Sprühen eine Menge von wenigstens 1,2 Liter/m aufgebracht. In der Luft über dem -'ersuchsstraßenabschnitt
betrug die Staubkonzentration vor der Behandlung 409 mg/m3. Sieben Tage nach der Behandlung
wurden 7,2 mg/m3 gemessen, und auch nach dem 20. Tag wurden nur 25,7 mg/mJ registriert. Diese Daten
beweisen eindeutig den Vorteil der erfindungsgemäßen Emulsion.
Auf die im Beispiel 1 beschriebene Welse wird aus folgenden Komponenten (in der angegebenen Reihenfolge)
eine Emulsion bereitet:
Vor dem Sprühen wurden 272 mg/m3, eine Woche danach 1,3 mg/m', nach drei Wochen 1,5 mg/m3, nach
8 Wochen 13,2 mg/m3 und nach 12 Wochen 35 mg/m3
Staubkonzentration gemessen.
Auf die im Beispiel 1 beschriebene Welse wird aus
foleenden Komponenten eine Emulsion bereitet:
Claims (6)
1. Staubbindemittel, enthaltend Mineralöl, Carboxymethylcellulose, ionische oder nichtionische
Benetzungsmittel, Weichmacher und Wasser, dadurch gekennzeichnet, daß es 10 bis 32 Vol.-*
eines emulgierbaren Mineralöles, 0,05 bis 1,00 VoI.-* Carboxymethylcellulose, 0.1 bis 0,8 Vol.-*
eines ionischen oder nichtionischen Benetzungsmittels,
8 bis 49 Vol.-* Weichmacher, 39 bis 55 Vol.-* Wasser und gegebenenfalls bis zu 3* Wasserglas
enthält.
2. Staubbindemittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß es 10 bis 15 Vol.-* eines emulgierbaren Mineralöles, 0,1 bis 1,0 Vol.-* Carboxymethylcellulose,
0,1 bis 0,8 Vol.-* eines ionischen oder nichtionischen Benetzungsmittels, 8 bis 49 Vol.-*
Weichmacher und 40 bis 42 Vol.-* Wasser enthält.
3. Staubbindemittel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß es als Mineralöl Bohröl
enthält.
4. Staubbindemittel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß es als Benetzungsmittel
Dlalkylsulfosuccinat-Na oder Alkylphenol-polyäthylenglycoläther
enthält.
5. Staubbindemittel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß es als Weichmacher
Diisooctylphthalat oder Dibutylphthalat enthält.
6. Staubbindemittel nach einem der Ansprüche 1 JO bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß es Na-Wasserglas
enthält.
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-
1982
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