DE970271C - Verfahren zur UEbertragung eines elektrostatischen Bildes - Google Patents
Verfahren zur UEbertragung eines elektrostatischen BildesInfo
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- DE970271C DE970271C DEC4914A DEC0004914A DE970271C DE 970271 C DE970271 C DE 970271C DE C4914 A DEC4914 A DE C4914A DE C0004914 A DEC0004914 A DE C0004914A DE 970271 C DE970271 C DE 970271C
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Übertragung elektrostatischer Bilder und die Anwendung
dieser Verfahren auf die Xerographie und andere elektrostatische Aufnahmeverfahren.
Die Erfindung befaßt sich mit Verfahren zur Übertragung latenter, unentwickelter elektrostatischer
Bilder von der Aufnahmefläche auf eine zweite Fläche aus isolierendem Material und mit
der Behandlung und Entwicklung der übertragenen Bilder. Ein Merkmal der Erfindung betrifft die
Übertragung eines elektrostatischen Bildes, das vorher auf einer isolierenden Fläche erzeugt wurde,
auf eine zweite Fläche aus isolierendem Material, indem man diese zweite Fläche mit der das Bild
tragenden Fläche in Berührung oder in nächste Nähe dieser Fläche bringt und ein starkes elektrisches
Feld zwischen den beiden Flächen erzeugt, wodurch eine bildmäßige Übertragung elektrischer
Ladungen zwischen den Flächen in einer durch das angelegte Feld bestimmten Richtung erfolgt.
Bei -einer Ausführungsform der Erfindung wird ein elektrostatisches latentes Bild, das auf einer
elektrophotographischen oder xerographischenPlatte erzeugt wurde, auf die isolierende Fläche einer
Folie oder eines Papiers übertragen, wo es dann ,25 mit einem feinzerteilten Material, z. B. einem elek-
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troskopischen Puder, entwickelt wird. Man erhält so ein Dauerbild, welches auf dem Papier bleiben
oder auf eine andere Fläche übertragen werden kann. Das Papier oder zumindestens seine Oberfläche
ist genügend isolierend, um das elektrostatische Bild zu halten. Zu diesem Zweck gibt man
dem Papier entweder einen feuchtigkeitsunempfindlichen Überzug, oder man verringert den Feuchtigkeitsgehalt
des Papiers möglichst weitgehend, ίο' Bisher war die Praxis bei elektrostatischen Bildaufnahmeverfahren,
z. B. in der Xerographie so, daß man die elektrostatischen Bilder durch Aufbringung
eines festen oder flüssigen Materials unmittelbar auf der Fläche entwickelte, auf welcher
die Bilder ursprünglich aufgenommen wurden. Das ist z. B. aus der USA.-Patentschrift 2297691 bekannt.
Es wurde bisher weder für möglich noch für praktisch angesehen, ein noch nicht entwickeltes,
unsichtbares elektrostatisches Bild von einer Fläche auf eine andere zu übertragen.
Bei einer bevorzugten Ausführungsart der Erfindung wird eine positive Ladung auf die isolierende
Unterlage aufgebracht, welche das elektrostatische Bild aufnehmen soll. Die Ladung kann
an eine oder beide Seiten der Übertragungsfolie angelegt werden. In einigen Fällen kann eine positiv
geladene Elektrode hinter der isolierenden Folie während der Übertragung des elektrostatischen
Bildes angeordnet werden.
Ein anderes Merkmal der Erfindung, das jedoch gleichzeitig zur Anwendung kommen kann, besteht
darin, daß eine positive Ladung auf der isolierenden Übertragungsfolie zur Übertragung eines
Bildes verwendet werden kann, das ursprünglich als positiv geladene Fläche auf der ursprünglichen
Bildträgerplatte enthalten ist.
In der Zeichnung zeigt
In der Zeichnung zeigt
Fig. ι den ersten Verfahrensschritt bei einem Verfahren zur Erzeugung eines elektrostatischen
latenten Bildes, welches gemäß der Erfindung übertragen werden soll, wobei dieser Verfahrensschritt
in der Ladung einer elektrophotographischen oder xerographischen Platte besteht,
Fig. 2 die Belichtung der aufgeladenen Platte
■45 mit einem bildmäßiges Licht aussendenden Gegenstand,
Fig. 3 die Übertragung des elektrostatischen Bildes auf die isolierende Oberfläche einer Übertragungsfolie,
wie z. B. Papier oder einer Folie aus plastischem Material,
Fig. 4 die Entwicklung des übertragenen elektrostatischen Bildes, wobei ein elektfoskopischer Entwicklungspuder
über die isolierende Fläche gegossen wird, auf welche das Bild übertragen worden
ist,
Fig. 5 die Endverfahrensstufe, welche darin besteht, daß man das entwickelte Puderbild mit der
Oberfläche der Folie verschmilzt, wodurch man eine dauerhafte Kopie erhält,
Fig. 6 eine abgeänderte Ausführungsform der in Fig. 3 gezeigten Übertragung unter Vorladung
der Übertragungsfolie vor Durchführung der in Fig. 3 gezeigten Verfahrensstufe,
Fig. 7 eine andere Ausführungsfofm der in Fig. 3 gezeigten Übertragung,
Fig. 8 eine weitere Abänderung der Übertragung,
Fig. 9 eine andere Möglichkeit zur Durchführung der erfindungsgemäßen Bildübertragung,
Fig. 10 und 11 andere Ausführungsformen der
Entwicklung, durch welche die übertragenen elektrostatischen Bilder sichtbar werden,
Fig. 12 eine schematische Darstellung einer Theorie der einen Ausführungsform zur Übertragung
eines elektrischen Bildes,
Fig. 13 und 14 bestimmte Entwicklungstheorien,
Fig. 15 eine Arbeitstheorie einer abgeänderten Übertragungsmethode,
Fig. 16 eine Theorie für eine andere Arbeitsmethode,
Fig. 17 eine weitere abgeänderte Ausführungsform und
Fig. 18 eine Methode zur Umkehrung eines übertragenen
Bildes.
In der Zeichnung zeigen Fig. 1 Und 2 das zur Zeit mehr oder weniger übliche Verfahren zur Erzeugung
eines elektrostatischen latenten Bildes auf einer elektrophotographischen oder xerographischen
Platte. Die xerographische Platte 20 besteht dabei aus einer Metalli'nterlage 21, welche eine Schicht
22 aus einem photoleitenden isolierenden Stoff, go ζ. B. Anthracen, Schwefel, glasigem Selen od. dgl.,
trägt. Die Unterlage 21 besteht zweckmäßig aus Metall, kann jedoch in einigen Fällen auch aus
einem anderen Stoff, z.B. aus Papier, bestehen, Bei Durchführung der Erfindung erzielte man ausgezeichnete
Resultate mit verschieden dicken, und zwar z. B. 20 und 80 Mikron dicken Selenüberzügen
auf Unterlagen aus poliertem Aluminium. Dünne Zwischenschichten zwischen der photoleitenden
Schicht und der Unterlage und über der photoleitenden Schicht können gegebenenfalls zur Verbesserung
der Leistung der Platte aufgetragen werden.
Eine gleichmäßige elektrostatische Ladung wird im Dunkeln auf beliebige Weise an die Oberfläche
der Schicht 22 angelegt, indem man z. B. eine Ionenquelle hohen Potentials über die Platte bewegt.
Wie in Fig. 1 gezeigt, kann die Ionenquelle aus einer Corona-Entladungsvorrichtung bestehen.
Diese besteht aus einem Gitter feiner Drähte 23, welche auf einer Spannung von mehreren 1000 Volt
gegenüber einem geerdeten Metallteil 24 gehalten werden. Der Teil 24 bildet ein Gehäuse um den
oberen Teil und die Seiten des Gitters, so daß um die Drähte eine Coronaentladung stattfindet. Ein
Regelungsgitter 25 aus gröberen Drähten befindet sich zwischen dem Coronagitter 23 und dem Überzug
22 auf der geerdeten Platte 21. Das zweite Gitter wird auf einem mittleren Potential gehalten,
das z. B. mehrere 100 Volt höher ist als das Erdpotential. Das Gitter 25 dient zur Regelung oder
Begrenzung des an den Überzug 22 angelegten Potentials und verhindert eine Überbeladung. Die
Spannungen werden von einer Schaltung 26, die Hochspannungen großer Leistungen erzeugen kann,
z. B. von einer Transformator-Gleichrichterschal-
tung, und einem Ohmschen Spannungsteiler an die Gitter 23 und 25 geliefert.
Nach Aufladung wird der Überzug 22 belichtet, und zwar z. B., wie in Fig. 2 gezeigt ist, mit einem
bildmäßiges Licht aussendenden Gegenstand, wobei die Linien und die Buchstaben von der Oberfläche
eines beleuchteten, bedruckten Bogens 27 durch die Linse 28 auf die Oberfläche des Überzugs 22 fokussiert
werden. Während der Belichtung wird die auf der Oberfläche befindliche elektrostatische Ladung
an den Stellen vernichtet, welche von dem Licht getroffen werden, so daß an den Stellen, an welchen
kein Licht auf die Platte auftraf, die Ladung erhalten bleibt. Diese Stellen entsprechen den schwarzen
Linien und Buchstaben des Bildes. Man erhält so das elektrostatische latente Bild, welches bisher
direkt auf der Platte entwickelt wurde, indem man ein feinzerteiltes Material, z. B. ein feines Pulver,
mit dem Überzug 22 in Berührung brachte. Elek-
ao trostatische Bilder können auf isolierenden Flächen auf verschiedene Weise erzeugt werden, z. B. indem
man eine aufgeladene Isolierschicht mit Röntgenstrahl- oder anderen Strahlenarten belichtet, welche
die Schicht leitend machen, oder indem man auf
»5 einer Isolierschicht Ladungen in Form eines Musters oder eines Bildes aufbringt. Die nach den
verschiedenen Methoden erhaltenen Bilder können Halbtonbilder sein, in welchen die Ladungsdichte
sich allmählich von Punkt zu Punkt ändert, oder es können Bilder mit großen schwarzen, grauen und
weißen Flächen sowie aus Linien und Buchstaben bestehende Bilder sein.
Bei den bisherigen Verfahren, bei welchen das elektrostatische Bild direkt auf der Fläche einer
xerographischen Platte entwickelt wurde, auf der es entstanden war, mußte der Puder oder das
andere Entwicklungsmaterial anschließend auf eine andere Fläche übertragen und die Platte vor Verwendung
für eine weitere Aufnahme gereinigt werden. Die andere Möglichkeit bestand darin, das
Bild auf der Platte selbst zu fixieren, wobei dann jedoch für jede einzelne Aufnahme eine Platte verbraucht
wurde.
Die Erfindung weicht vollständig von diesien bisherigen
Verfahren ab, indem nämlich das latente elektrostatische: Bild mit Puder oder einer Flüssigkeit
nicht schon auf der xerographischen Aufnahmeplatte entwickelt, sondern erst auf eine
andere isolierende Fläche übertragen wird, auf welcher es dann entwickelt werden kann.
Fig. 3 zeigt eine Verfahrensstufe einer Ausführungsform der Erfindung. Bei dieser Ausführungsform
wird eine Folie 29 aus isolierendem Material in innige Berührung mit der Oberfläche
des Überzugs 22 gebracht, welcher ein elektrostatisches Bild trägt. Eine Ionenquelle hohen Potentials
wird über die Rückseite der Folie geführt, um in mehr oder weniger gleichmäßiger Verteilung
elektrostatische Ladungen darauf aufzubringen.
6c Die isolierende Folie kann aus einem isolierenden Kunststoff, z. B. Zelluloseacetat, Äthylzellulose,
Polystyrol, Polyäthylen u.dgl., oder einem isolierenden Papier bestehen. Nahezu jedes oberflächlich
glatte oder kalanderte Papier kann, nach Herabsetzung seines Feuchtigkeitsgehaltes auf einen sehr
niedrigen Wert, verwendet werden. Das kann z. B. dadurch erreicht werden, daß man das Papier in
einer ein Trockenmittel enthältenden Kammer aufbewahrt. Ein anderes Verfahren besteht darin, daß
man das Papier in einem mäßig heißen Ofen vorerhitzt und dann dessen Temperatur wenige Sekunden
oder wenige Minuten auf 200 bis 3000 F erhöht. Obwohl die erhitzten Folien sofort verwen
det werden können, ist es doch vorzuziehen, sie nach der Erhitzung mindestens wenige Minuten
in eine Trockenkammer zu bringen, damit sie auf Raumtemperatur abkühlen und eine gleichmäßige
Beschaffenheit erhalten können. Es kann auch ein für das erfindungsgemäße Verfahren geeignetes
Papier dadurch erhalten werden, daß man es erhitzt und dann in verschlossenen Packungen aufbewahrt,
welche ein Trockenmittel enthalten, um das Papier gebrauchsfertig zu halten.
Jedes glatte, nicht überzogene Papier kann verwendet
werden, wenn es nur in einer trockenen Atmosphäre mit einem relativen Feuchtigkeitsgehalt
von weniger als etwa 10% bis zur Übertragung und Entwicklung des elektrostatischen Bildes
mit Puder aufbewahrt wird. Es wurde jedoch gefunden, daß Zellulose Feuchtigkeit sehr rasch absorbiert,
so daß bei einer relativen Feuchtigkeit von 20 bis 30% und höher nur schwer ein elektrostatisches
Bild übertragen und bis zur Entwicklung scharf gehalten werden kann. Zweckmäßig wird
daher das Papier mit einem isolierenden Harz beschichtet, mit einem Kunststoff, z. B. Äthylcellulose,
Polystyrol, Cellulosenitrat oder Celluloseacetat, imprägniert oder noch besser auf einer oder auf
beiden Seiten mit einem Überzug aus einem dieser oder anderen Kunststoffen versehen. In diesem
Falle ist oft eine besondere Trocknung überflüssig, vorausgesetzt, daß die Verfahrensstufen bei einer
geringen oder mäßigen Feuchtigkeit, z. B. bei einer relativen Feuchtigkeit unterhalb 40%, durchgeführt
werden. Das Verfahren kann auch bei hoher Feuchtigkeit durchgeführt werden, wenn die
einzelnen Stufen schnell genug ausgeführt werden.
Obwohl feuchtigkeitsunempfindliche Kunststoffüberzüge die besten Ergebnisse liefern, können
doch auch feuchtigkeitsempfindliche Überzüge, z.B. Gelatine, verwendet werden. Photographisches Material,
das aus einem mit Baryt und Gelatine, ohne Silbersalze, überzogenen Papier besteht, behält,
wenn es vorgetrocknet wird, seine isolierenden Eigenschaften lange genug bei, so daß Bilder bei
30% relativer Feuchtigkeit in einem 15 bis 30 Sekunden währenden Arbeitszyklus erzeugt und entwickelt
werden können. Man kann manchmal auch feuchtigkeitsempfindliches Papier verwenden, das
auf einer Seite mit einem feuchtigkeitsisolierenden Überzug versehen ist. Wenn eine Seite isolierend
ist, können gute Bilder sogar bei ziemlich hoher Leitfähigkeit der Rückseite der Schicht erha'ten
werden.
Andere zur Aufnahme des übertragenen Bildes geeignete Materialien sind Kartothekkarten und
Lochkarten sowie Karton und Papier, die ein»
glatte gegossene Oberfläche aus Zinkkaseinat besitzen, wie dies z. B. aus der USA.-Patentschrift
2 346 812 bekannt ist.
Zur Übertragung 4es elektrostatischen Bildes
wie in Fig. 3 gezeigt, kann die Ionenquelle dieselbe oder eine ähnliche gittergesteuerte Coronaentladungseinrichtung
sein wie die in Fig. 1 gezeigte. Wenn die Ionenquelle über die Rückseite
der isolierenden Schicht 29 geführt wird, werden die ausgesandten Ionen durch das zwischen dem
Gitter 25 und der Unterlagsplatte 21 herrschende Feld auf die Rückseite der Schicht 29 getrieben,
wo sie sich als elektrostatische Ladung niederschlagen. Zur elektrostatischen Übertragung eine
Bildes muß die Rückseite der Schicht durch die aufgebrachte Ladung auf ein ziemlich hohes Potential
von etwa 500 bis 1000 Volt, je nach der Dicke und der Dielektrizitätskonstanten, gegenüber
der Platte 21 aufgeladen werden, um ein Feld zwischen den Schichten 22 und 29 zu ergeben, das
stark genug ist, eine Ladungsübertragung zu verursachen. Wie später in bezug auf Fig. 12 bis 16
weiter besprochen wird, kann die aufgebrachte Lass dung entweder positiv oder negativ für elektrostatische
positive Ladungsbilder bzw. negative Ladungsbilder sein. Bei Selenplatten, welche positive
elektrostatische Bilder tragen, hat man die besten Ergebnisse bei Verwendung einer positiven
Übertragungspolarität erzielt.
Nachdem die Ionenquelle ein oder mehrere Male im Dunkeln über die Schicht 29 geführt worden ist,
um die Rückseite der Schicht auf die gewünschte hohe Spannung aufzuladen, wird die Schicht von
der xer ^graphischen Platte abgezogen, und das elektrostatische Bild, das auf ihrer Oberfläche entstanden
ist, wird durch Aufbringung eines feinzerteilten Materials, z. B. Puder oder eines Flüssigkeitsnebels,
auf die Oberfläche der Schicht entwickelt. Hierzu kann jedes beliebige xerographische
Entwicklungsverfahren Anwendung finden, z. B. eine Behandlung der Schicht mit einer Puderwolke,
welche aus einer Suspension feiner geladener Puderteilchen in Luft oder einem anderen Gas
besteht, oder indem man einen feinen Puder auf die Fläche aufbürstet oder aufsprüht und den
Überschuß, welcher nicht an den Bildflächen festhaftet, wegbläst. Man kann auch einen Puder oder
eine puderhaltige Mischung über die Schicht gießen.
Fig. 4 erläutert ein Entwicklungsverfahren, bei welchem die Folie 29 in einer öffnung im Boden
eines Entwicklungsbehälters 30 angeordnet -und durch eine angelenkte metallene Grundplatte 31
festgeklammert ist. Der Behälter wird danach vor- und rückwärts gekippt, um einen puderhaltigen
Entwickler 32, wie gezeigt, über die Bildfläche fließen zu lassen. Ein geeigneter Entwickler ist in
dem USA.-Patent 2 638 416 unter der Bezeichnung »Entwicklermischung zur Entwicklung elektrostatischer
latenter Bilder« beschrieben. Wenn die Mischung über die Oberfläche der Schicht 29
fließt, haften Puderteilchen von selbst an den elektrostatischen Bildflächen und erzeugen so ein
Puderbild auf der Fläche, welches dem elektrostatischen Bild der Fläche entspricht.
Im allgemeinen soll ein dunkler Puder auf den den dunklen Flächen oder Linien des Originals
entsprechenden Stellen abgelagert werden. Das wird durch Verwendung eines Puders erzielt,
welcher eine Ladung entgegengesetzter Polarität trägt, wie sie diese Bildflächen besitzen. Umgekehrte
Helligkeitswerte können ebenfalls erhalten werden, wobei jedoch ein Puder verwendet werden
muß, welcher dieselbe Polarität besitzt wie die ursprünglichen dunklen Stellen. In diesem Falle
kann eine Positivkopie von einem photographischen Negativ erhalten werden.
Fig. 5 zeigt die letzte Verfahrensstufe zur Herstellung einer Kopie und betrifft die Fixierung des
Bildes. Dabei wird die das Puderbild 33 tragende Schicht 29 in einen durch ein elektrisches Elernent
35 auf eine oberhalb der Schmelztemperatur des Entwicklungspuders liegende Temperatur erhitzten
Ofen 34 gebracht, wobei das Puderbild auf der Schicht 29 festschmilzt, worauf die fertige fixierte
Kopie gebrauchsfertig entfernt werden kann.
Fig. 6 zeigt die Vorladung der Übertragungsschicht 29 vor der in Fig. 3 gezeigten Verfahrensstufe. Die Schicht 29 wird dabei auf eine geerdete
Metallplatte 36 aufgelegt, und eine Ionenquelle 37 mit sehr hoher Spannung wird über die Schicht geführt,
um auf deren Oberfläche eine gleichmäßige Ladung- aufzubringen. Die Ionenquelle kann gesteuert
sein ähnlich der in Fig. 1 gezeigten. Sie kann auch einfacher sein und aus einem· einzigen
Coronadraht 37 bestehen, welcher auf einem hohen Potential gehalten und auf drei Seiten von einer
geerdeten Metallhülle 38 eingeschlossen ist. Obwohl diese Einrichtung an Stelle der Ionenquelle
von Fig. ι und 3 bei den verschiedenen \rerfahrensstufen
verwendet werden kann, erlaubt sie doch nur eine weniger genaue Regelung des aufgebrachten
Potentials. Es kann entweder die Oberoder die Unterseite der Schicht 29 auf diese Weise
vorgeladen werden. Die besten Ergebnisse erzielt man jedoch, wenn man die Vorderseite der Schicht
vorladet. Die Ladung besitzt dieselbe Polarität, wie sie anschließend bei der Übertragung angewendet
wird.
Wenn das elektrostatische Bild eine positive Polarität besitzt, wird die Vorderseite der Schicht
zweckmäßig mit einer gleichmäßigen positiven elektrostatischen Ladung belegt. Diese Oberfläche
wird dann gegen das Bild gelegt und eine positive Ionenquelle hoher Spannung wie in Fig. 3 über die
Rückseite der Fläche geführt, um die Übertragung u vollenden. Eine weniger zweckmäßige Methode
besteht darin, daß man die Rückseite der Übertragungsschicht negativ aufladet, dann die Vorderseite
der Schicht gegen die ein positives elektrostatisches Bild tragende xerographische Platte legt
und über die Anordnung eine negative Ionenquelle hoher Spannung führt.
Fig. 7 bis 9 erläutern Abänderungen der Übertragungstechnik, wodurch man in den meisten
Fällen noch weiter verbesserte Ergebnisse erzielt. Fig. 7 zeigt eine Übertragung, ähnlich der von
Fig· 3) nur mit der Ausnahme, daß eine weitere
Schicht 39 über die Rückseite der Übertragungsschicht 29 gelegt ist. Die Schicht 39 kann eine
zweite Isolierschicht sein, z. B. ein dünner Bogen aus Papier, Zelluloseacetat, Polystyrol od. dgl., ist
jedoch vorzugsweise eine leitende Schicht, z. B. eine Metallplatte oder -folie. Nachdem die Ionenquelle
über diese Anordnung geführt wurde, werden die Schichten 29 und 39 zweckmäßig zusammen
entfernt, worauf die Schicht 29 noch in Berührung mit der Schicht 39 oder auch nach Entfernung
dieser Schicht entwickelt wird. Die besten Ergebnisse erhält man mit metallenen Schichten 39.
wenn diese geladen bleiben, bis sie zusammen mit der Übertragungsschicht von der Bildfläche entfernt
werden.
Fig. 8 zeigt eine Ausführungsform, bei welcher
eine isolierende Fläche 40 über der Übertragungsfläche 29 und eine Metallplatte oder -folie 41 über
der isolierenden Fläche angeordnet ist. Die Arbeits weise ist ähnlich der in bezug auf Fig. 7 beschriebenen.
Die in Fig. 3, 7 und 8 verwendete Ionenquelle stellt ein besonders geeignetes Mittel zur
Aufbringung einer gleichmäßigen Ladung auf die Rückseite der Übertragungsschicht mit oder ohne
darüber befindlichen Schichten dar. Wenn eine Beladung erfolgt ist, wird die Ionenwolke von dem
elektrischen Feld nach den Stellen getrieben, welche noch keine Ladung besitzen, bis die ganze
von der Ionenquelle überquerte Fläche beladen ist. Wenn jedoch eine Metallplatte oder -folie als
Schicht 39 oder 41 in den in Fig. 7 und 8 gezeigten Anordnungen verwendet wird, ist es nicht immer
nötig, diese Ionenquelle zu verwenden, da die leitende Platte selbst jedes Potential gleichmäßig
über ihrer Oberfläche verteilt. Daher kann auch eine Hochspannungsklemme direkt mit der Metallplatte
oder -folie in Berührung gebracht werden. Die Verbindung kann vorübergehend sein oder bei behalten
werden, während die Platte oder die Übertragungsflächen von der bildtragenden Schicht
entfernt werden. Zweckmäßig wird die Platte oder Folie 39 während der gemeinsamen Entfernung der
Schichten 29 und 39 von der Schicht 22 auf dem hohen Potential gehalten. Das kann dadurch erfolgen,
daß man den Anschluß an die Potentialquelle aufrechterhält oder daß man die Platte 39
nach ihrer Beladung elektrisch isoliert hält.
Weiter verbesserte Ergebnisse erzielt man nach den in Fig. 7 und 8 dargestellten Methoden, wenn
die Vorderfläche der Schicht 29 wie in Fig. 6 vorgeladen wird und ferner die Schichten 39 bzw. 40
und 41 vor dem in Fig. 6 gezeigten Verfahrensschritt auf der Rückseite der Schicht 29 angeordnet
werden, wobei man die Schichten bis zur vollständigen Übertragung des elektrostatischen Bildes
vereinigt hält.
Fig. 9 erläutert eine andere Ausführungsform des Übertragungsverfahrens, wobei die Übertragungsschicht
29 auf die xerographische Platte aufgelegt wird, worauf ein leitender Stab oder eine
Rolle 42 auf . der Rückseite der Übertragungsschicht angesetzt wird. Die Rolle 42 wird dabei an
dem isolierenden Handgriff 43 gehalten. Der Stab oder die Rolle wird aus einer Spannungsquelle,
z. B. einer Batterie 44, auf eine hohe Spannung aufgeladen. Die andere Anschlußklemme der Batterie
44 ist dabei an die xerographische Grundplatte 21 angeschlossen. Um eine Übertragung zu
erzielen, wird der Stab oder die Rolle mit leichtem Druck gegen die Schicht 29 gepreßt und langsam
über die Rückseite dieser Schicht geführt, wobei diese nach oben rund um den Stab oder die Rolle
von der Bildfläche 22 weggezogen wird. Die an den Stab oder die Rolle angelegte Spannung hängt
von der Dicke und der Dielektrizitätskonstante der Schicht 29 ab. Mit einem 12 mil dicken, mit Cellulosenitrat
überzogenen Papier erzielt man bei Spannungen zwischen 1500 und 2500 Volt die
besten Ergebnisse.
Fig. 10 und 11 zeigen abgeänderte Entwicklungsverfahren
zur Entwicklung des übertragenen elektrostatischen Bildes. In Fig. 10 wird die ein elektrostatisches
Bild tragende Schicht 29 auf eine Metallplatte 46 gelegt, wobei sie mit ihrer Bildfläche
einer zweiten Platte 47 über einen kurzen Luftzwischenraum hinweg gegenüberliegt. Der
Zwischenraum beträgt z. B. etwa 1J16 Zoll. Durch
diesen Zwischenraum wird dann eine Suspension von geladenem Puder oder Druckerschwärzetröpfchen
48 hindurchgeblasen, wobei der Puder oder die Druckerschwärze auf dem Bild niedergeschlagen
werden. Durch Erzeugung verschiedener Potentialdifferenzen zwischen den Platten 46 und
47 können Art und Dichte des Bildes während der Entwicklung geregelt werden.
Fig. 11 zeigt ein Entwicklungsverfahren der
Schicht 29, welches darin besteht, daß man die bildtragende Schicht zu einer Rinne formt, wobei
die Bildfläche innen liegt und man ein Ende, wie gezeigt, hochzieht und dann einen Entwicklungspuder oder eine puderhaltige Mischung 45 über die
Bildfläche fließen läßt. Diese Methode ergibt sehr gut deckende Bilder, deren Untergrund gleichzeitig
sehr sauber ist.
Fig. 12 bis 18 werden im Zusammenhang mit der
nachstehenden Diskussion bestimmter Verfahrenstheorien des elektrischen Übertragungs- und Ent- n°
wicklungsverfahrens erläutert. An dieser Stelle sei betont, daß die Erfindung jedoch nicht auf diese
Theorie beschränkt ist.
In Fig. 12 ist der elektrische Vorgang gezeigt, welcher, wie man annimmt, während der in Fig. 3
gezeigten Übertragungsstufe stattfindet, wenn ein positiv geladenes elektrostatisches Bild von der
photoleitenden isolierenden Schicht einer xerographischen Platte' auf eine Schicht aus einem isolierenden
Material übertragen wird, welche ursprünglich keinerlei Ladung besitzt. Eine positive
Ionenquelle (23, 25) hoher Spannung wird für die Übertragung verwendet. Das elektrostatische Bild
auf der xerographischen Platte wird durch drei Gruppen von je vier Pluszeichen 50, 51 und 52
dargestellt, wobei jede dieser Gruppen in einem
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rechteckigen Kästchen eingeschlossen ist, um die Lokalisierung der Ladungen anzuzeigen. Diese
Ladungsgruppen entsprechen dabei den dunklen Stellen auf dem Originalbild 27, mit welchem die
xerographische Platte belichtet wurde.
Wenn die Schicht 29 auf die Platte gelegt wird, kommt sie mit der Oberfläche 22 an einigen wenigen
Punkten in Berührung. An den meisten Stellen werden die Flächen jedoch nicht ganz miteinander
in Berührung sein und sind daher in Fig. 12 in einem Abstand voneinander dargestellt. Da die positiv
geladenen Bildflächen 50, 51 und 52 von der leitenden Unterlagsplatte 21 durch eine sehr dünne
Schicht isolierenden Materials 22 getrennt sind, ist die Kapazität zwischen den geladenen Flächen und
der Platte 21 hoch, so daß ein großer Teil des von den positiven Ladungen auf dem Bild ausgehenden
elektrostatischen Feldes in induzierte negative Ladungen der Grundplatte 21 einmündet. Diese
unterhalb jeder Bildfläche befindlichen Ladungen sind durch Gruppen von Minuszeichen 48 angezeigt,
und nur ein kleiner Teil der gesamten Kraftlinien verläuft von den positiven Ladungen in den Raum
oberhalb der Platte. Elektrometrische Messungen der Ladungen auf den Bildflächen zeigen jedoch an,
daß sie ein Potential besitzen, das um mehrere hundert Volt größer ist als das Erdpotential.
Wenn die positive Ionenquelle 23 hohen Potentials von rechts nach links über die Rückseite der
Fläche 29 geführt wird, werden positive Ionen auf die Fläche zugetrieben, und zwar durch das elektrische
Feld, welches dadurch erzeugt wird, daß man das Steuergitter 25 auf einem positiven Potential
von mehreren hundert Volt oberhalb des Erdpotentials und zweckmäßig auf 800 bis 1000 Volt
hält. Diese positiven Ionen geben wahrscheinlich ihre Ladungen auf der Rückseite der Folie 29 ab,
wobei sich eine ziemlich gleichmäßige Ladungsschicht 53 ausbildet, und zwar nehmen vermutlich
dabei die positiven Ionen Elektronen aus der Oberfläche der Schicht, auf und entweichen als neutrale
Gasmoleküle. Obwohl bei einem einzigen Durchgang der Ionenquelle eine ausreichende Ladung auf der
Schicht 29 erzeugt werden kann, kann die Ladung auch allmählich durch mehrmaliges Darüberführen
der Ionenquelle über die Schicht aufgebaut werden. Man nimmt an, daß die Schicht 53 hohen
Potentials aus positiven Ladungen weitere negative Ladungen in der Grundplatte 21 induziert, was
durch die zweite Reihe von Minuszeichen 49 angezeigt ist. Da sich die Schicht 53 in einem viel
größeren Abstand von der Platte 21 befindet als die Bildflächen 50 bis 52, ist die Kapazität viel
geringer, und an einer Stelle der auf einem bestimmten Potential gehaltenen Schicht 53 befinden
sich daher viel weniger Ladungen als an derselben Stelle eines auf demselben Potential gehaltenen
Bildes. Das von der Schicht 53 senkrecht zur Platte 21 ausstrahlende elektrische Feld ist jedoch stark
genug, um eine Ladungsübertragung über den Raum zwischen der Schicht 22 und der Schicht 29
an den Stellen zu bewirken, welche nicht durch Bildflächen 50 bis 52 belegt sind. Man erhält dabei
eine negative Ladungsschicht 54 an der Vorderfläche der Schicht 29 und eine entsprechende Anzahl
positiver Ladungen 55 auf der Überzugsschicht 22. Auf den von Bildflächen 50, 51 .und 52
belegten Stellen findet jedoch offensichtlich keine Ladungsübertragung statt, wenn nicht das Feld
sehr verstärkt wird.
Man nimmt an, daß die Ladungsübertragung auf Feldemission (kalter Elektronenemission) von der
Oberfläche der Schicht 22 beruht. Bekanntlich können Elektronen durch Felder mit einer
Feldstärke in der Größenordnung von etwa 100 000 Volt/cm aus Oberflächen herausgezogen
werden. Dieser Wert liegt etwa in der Größenordnung der Feldstärke, welche in dem Zwischenraum
zwischen der Schicht 22 und der Schicht 29 durch Aufbringung einer Ladung von mehreren
hundert Volt auf die Rückseite der Schicht 29 erzeugt wird. Wenn die Schichten 29 und 22 jeweils
V10 mm dick sind, so beträgt der Zwischenraum
zwischen der Ladungsschicht 53 und der Platte 21
etwa 2Ao mm, und eine Ladungsschicht mit einem Potential von 800 Volt würde ein Durchschnittsfeld von etwa 40 000 Volt/cm erzeugen. Nun sind
jedoch die Dielektrizitätskonstanten der Schichten 22 und 29 höher als die Dielektrizitätskonstante
von Luft, und zwar betragen sie etwa 2 bis 6 oder go
mehr. Das hat die Wirkung,. daß der Potentialabfall zwischen der Schicht 22 und der Schicht 29
viel konzentrierte wird, so daß hier die Feldstärke die für eine kalte Elektronenemission erforderliche
übersteigt. Die sich daraus ergebende Ladungsübertragung verringert die Feldstärke
rasch, bis die Emission aufhört.
In der Regel findet in den Räumen oberhalb der Bildflächen 50, 51 und 52 keine Ladungsübertragung
statt, da die von diesen Stellen ausgehende Feldrichtung dem von der Ladungsschicht 53 erzeugten
Feld entgegengesetzt ist, so daß das resultierende Feld aus dem von den Ladungen 53
ausgehenden Feld, vermindert um das von den Ladungen 50, 51 und 52 ausgehende Feld, besteht.
Das Ergebnis ist ein elektrostatisches Ladungsmuster auf der Oberfläche der Schicht 29, welches
aus ungeladenen Bildflächen besteht, welche von einer negativ geladenen Hintergrundfläche umgeben
sind. Bei der Entwicklung mit einem negativ geladenen Puder werden die Puderteilchen von
den negativen Ladungen 54 der Hintergrundflächen abgestoßen, haften jedoch an den ungeladenen
Bildflächen, und zwar wahrscheinlich infolge eines von der positiven Ladungsschicht 53 ausgehenden
und die Schicht 29 durchsetzenden elektrostatischen Feldes.
Wenn die Ladung des Übertragungsfelds bis zu einem Punkt erhöht wird, bei welchem einige
negative Ladungen sogar an den Bildflächen 50, 51 und 52 auf die Schicht 29 übertragen werden, kann
doch noch ein nahezu ebenso gutes entwickelbares Bild erhalten werden, da die auf die bildfreien
oder Hintergrundflächen übertragene Ladung so viel größer ist, so daß eine Ladungsdifferenz
erhalten bleibt. Die elektrostatischen Kraftlinien
besitzen dann trotzdem immer noch einen dem in Fig. 13 gezeigten ähnlichen Verlauf.
Zur Erzielung guter und gleichmäßiger Bilder ist es wesentlich, daß die Schicht 29 an allen
Punkten in gleichmäßige Berührung oder in einen gleichmäßigen engen Abstand mit der Schicht 22
gebracht wird. Das wird am leichtesten dadurch erzielt, daß man diese Schicht fest an die Oberfläche
der Schicht 21 anpreßt oder -zieht. Bei sehr geschmeidigem und glattem Material genügt
manchmal die von der Ladungsschicht 53 ausgehende elektrostatische Anziehung, um die Schicht
fest an die Plattenoberfläche zu ziehen. Bei unregelmäßigeren und steiferen Schichten sind Mittel
erforderlich, welche einen zusätzlichen Druck ausüben.
Fig. 13 erläutert die möglichen Feldbedingungen, welche während der Entwicklung eines Bildes
auf der Schicht 29 mit einem negativ geladenen
ao Puder nach dem in Fig. 4 gezeigten Entwicklungssystem herrschen. Bei dieser Art der Entwicklung
ist die Schicht 29 unter einem Leiter, z.B. 31, angeordnet. Da die Rückseite der Schicht 29,
welche die Ladungsschicht 53 trägt, an dem Leiter anliegt, kann ein Teil der Ladung übertreten und
nach Erde abfließen, wodurch die Ladungsstärke in der Schicht herabgesetzt wird. Negative
Ladungen 56 werden in dem Leiter 31 durch die in der Schicht 53 verbleibenden Ladungen induziert,
so daß ein Großteil des von der Schicht 53 ausgehenden elektrischen Feldes verlorengeht.
Wenn nun negativ geladener Entwicklungspuder auf die Oberfläche der Schicht 29 gebracht wird,
werden die negativen Teilchen von den Stellen der Oberfläche, welche eine negative Ladung 54
tragen, abgestoßen. Sie werden jedoch zu den ungeladenen Oberflächenstellen, welche der Lage
der Bildflächen 50, 51 und 52 auf der xerographischen Platte entsprechen, hingezogen, wobei sie
Puderablagerungen oder Bilder 57 bilden. Das Feld, welches den Puder an diesen Stellen anzieht,
wird vermutlich durch von der negativen Ladungsschicht 54 ausgehende Randfelder gebildet, welche
in die Luft verlaufen, dann auf die Schicht zu umbiegen und in positive Ladungen einmünden,
welche noch in der Schicht 53 enthalten sind oder in positive, im Leiter 31 induzierte Ladungen.
Die Theorie des in Fig. 11 gezeigten Entwicklungsverfahrens
ist in Fig. 14 erläutert. Hier ist keine Unterlagsplatte vorgesehen, so daß die
Anziehungskraft der Schicht 53 für den Puder größer ist und man eine dichtere Puderablage 58
auf der Bildfläche erzielt. Dieses Entwicklungsverfahren ermöglicht die Verwendung von weniger
Puder enthaltenden Mischungen, welche weniger dazu neigen, Puder auf den Hintergrundflächen
abzulagern, wodurch man schärfere Kopien erhalten kann.
In den meisten Fällen will man xerographische Positivbilder durch Belichtung von Positivoriginalen erhalten. Man kann jedoch auch umgekehrt
ein Positiv von einem Negativ oder ein Negativ von einem Positiv erhalten, wenn man
einen Puder verwendet, der eine Ladung desselben Vorzeichens wie das ursprüngliche elektrostatische
Bild trägt. So kann für ein Positivbild auf der Schicht 22 ein Puder verwendet werden, der eine
positive Ladung trägt, welche er durch Reibung mit einem körnigen Trägermaterial oder bei
Hindurchblasen durch eine positiv ionisierte Entladungszone erhalten hat. In diesen Fällen wird
sich der Puder auf den negativ geladenen Stellen, z. B. bei 54, niederschlagen. Falls durch ein photographisches
Negativ belichtet wurde, wird sich der Puder auf den Stellen niederschlagen, welche den
hellen Stellen des Negativs entsprechen.
Fig. 15 erläutert die Wechselwirkungen der
Ladungen bei der Bildübertragung mittels einer über die Rückseite der Schicht 29 geleiteten Ionenquelle,
welche eine Ladung entgegengesetzten Vorzeichens wie das Bild besitzt. Dieser Vorgang
ist in Fig. 3 gezeigt. So werden z. B. bei positiv geladenen Bildflächen 50 bis 52 auf der Schicht 22
eine negative Ionenquelle 23 und eine negativ vorgespannte Gitterelektrode 25 verwendet, um eine
negative Ladungsschicht 59 auf der Rückseite der Schicht 29 zu erzeugen. Wenn genügend Ladung
aufgebracht ist, um die Feldstärke oberhalb der Bildstellen so weit zu erhöhen, daß eine
Elektronenemission stattfinden kann, so erfolgt go
diese Elektronenemission, ausgehend von der Schicht 29, nach den positiven Bildstellen hin,
wodurch die positive Ladung der Bilder auf der Schicht 22 vermindert wird und gleichzeitig positiv
geladene Stellen 60 auf der Schicht 29 entstehen, wie in Fig. 15 für die Bildstellen 50 und 51
gezeigt ist. Die Feldstärke beträgt dabei etwa 100 000 Volt/cm über den mikroskopisch kleinen
Zwischenraum zwischen der Schicht 22 und der Schicht 29. Der Schwellenwert der Feldemission io4
wird in den Bildstellen erreicht, bevor die Emission in den Hintergrundflächen beginnt. Regelt
man die Zeit und die Intensität des Ionenstroms und die Vorspannung des Gitters 25, so kann das
Potential der Schicht 59 so begrenzt werden, daß keine Ladungsübertragung in den Hintergrundflächen
erfolgt. Sollte jedoch die Ladung 59 so weit erhöht werden, bis eine Emission in den
Hintergrundflächen stattfindet, dann erscheint auf der Schicht 29 immer noch ein Bild, da bei jeder
beliebigen Feldstärke die in den Bildstellen übertragene Ladung größer ist als in den bildfreien
Stellen.
Bei negativer Ladung der Schicht 29 hat sich jedoch ein anderer, praktischer Grund für die
Begrenzung des an die Schicht angelegten negativen Potentials ergeben. Bei negativer Beladung
der Schicht 29 scheinen ziemlich leichte Funkenoder ionisierende Gasentladungen stattzufinden,
und zwar wahrscheinlich während der Trennung der Schichten, was bei der Entwicklung mit Puder
Anlaß zu Verästelungen oder Lichtenbergfiguren gibt. Bei positiver Beladung der Schicht 29 zur
Übertragung positiv oder negativ geladener Bilder hat sich überraschend gezeigt, daß Verästelungen
oder Lichtenbergfiguren nahezu überhaupt nicht
auftreten, wenn Übertragungsfelder angewendet werden, welche oberhalb des Feldemissionsschwellenwertes
für entweder die Bild- oder die Hintergrundflächen je nach dem angewendeten Verfahren und unterhalb des Wertes liegen, bei
welchem zwischen den isolierenden Schichten 22 und 29 ein Funkenüberschlag stattfindet. Wenn
absichtlich versucht wird, Funkenentladungen durch sehr hohe Ladungen zu erzeugen, so treten
diese Entladungen bei negativer Ladung nicht als scharf begrenzte »Verästelungen«, sondern nur als
allmählicher Potentialübergang in Erscheinung, welcher bei der Entwicklung keine sehr hervortretenden
Hintergrundmuster ergibt. Die Vorteile sind besonders bemerkenswert, wenn eine positive
Übertragungsladung zur Übertragung positiv geladener Bilder Anwendung findet, wie in Fig. 12,
15 und 16 gezeigt ist. Das kann so erklärt werden,
daß die Feldrichtung während der Entfernung der Übertragungsschicht so ist, daß jede auftretende
ionisierende Entladung weitere Negativladungen auf der Schicht 29 ergibt. Wenn die Schicht mit
negativ geladenem Puder entwickelt wird, wird dieser an den positiv geladenen Bildflächen haften,
jedoch sowohl von dem negativen Hintergrund sowie von allen durch die Ionenentladung stark
negativ geladenen Stellen abgestoßen, werden.
Fig. 16 zeigt die Wechselwirkungen der Ladungen,
wenn die Schicht 29 auf ihrer Vorderfläche mit einer positiven Ladungsschicht 61 nach dem in
Fig. 6 gezeigten Verfahren geladen wird. Wenn die positive Ladungsschicht 61 bei der Vorladung
erzeugt wird, wird auf der entgegengesetzten Seite der Schicht 29 durch von der Metallplatte 36 ausgehende
Feldemission eine negative Ladungsschicht 62 mit geringerer Ladungsdichte erzeugt. Die
positiv geladene Fläche wird an die Bildfläche 22 gebracht, und positive Ionen werden dann auf der
Rückseite der Schicht 29 als Ladungsschicht 63 abgelagert, wobei eine Feldemission in den Hintergrundflächen
in einer solchen Richtung stattfindet, daß die Polarität auf der Schicht 29 umgekehrt
und negative Flächen 64 gebildet werden. In den Bildflächen erfolgt nur eine geringe oder gar keine
Ladungsübertragung, so daß die Oberfläche einen Zustand annimmt, in welchem sie ein Positivbild
trägt, das von einem negativen Hintergrund umgeben ist. Das ergibt natürlich äußerst günstige
Bedingungen für die Entwicklung mit negativ geladenem Puder. Durch elektrometrische Messungen
wurde festgestellt, daß im Hintergrund nahezu eine Umkehrung der Polarität unter
Erzeugung der negativ geladenen Stellen 64 auf der einen Seite der Schicht 29 und entsprechenden
positiven Ladungen 65 auf der Schicht 22 erzielt wird.
Fig. 17 erläutert den elektrischen Zustand, welcher bei der in Fig. 7 gezeigten Übertragungsanordnung herrscht, wobei eine Metallfolie oder
-platte 39 während der Übertragung auf die Rückseite der Übertragungsschicht 29 gelegt wird. Die
die Aufladung bewirkenden Ionen erreichen die Schicht 29 nicht direkt, sondern lagern sich auf der
Platte 39 ab und laden diese auf ein hohes Potential auf. Für die Ladung muß nicht unbedingt eine
Jonenquelle Verwendung finden. Die Platte 39 kann auch direkt an eine positive Klemme von
mehreren hundert Volt, z. B. 400 bis 1000 Volt, angeschlossen werden, wie in Fig. 17 gezeigt ist.
Die leitende Platte verteilt dabei das Potential gleichmäßig über ihre Oberfläche in Form einer
positiven Ladungsschicht 66. Ein Teil der Ladung tritt unter Ausbildung einer Ladungsschicht 67 auf
der Rückseite der Schicht 29 auf diese über. Die Schicht 29 soll dabei eine, Vorladung erhalten
haben, wobei eine positive Ladungsschicht 68 auf der Vorderseite der Schicht nach dem in Fig. 6
gezeigten Verfahren aufgebracht wurde. Das durch die Ladungen 66 und 67 erzeugte Feld bewirkt
eine Übertragung positiver Ladungen aus der Schicht 68 in die bildfreien Flächen des Überzugs
22 unter Erzeugung einer positiven Ladungsschicht 69. Wenn das Feld stark genug ist, bildet
sich auf der Schicht 29 in den bildfreien Flächen eine negative Ladungsschicht 70 aus. Die positive
Ladung 68 bleibt dabei auf der Platte oder Schicht 29 in den Bildflächen erhalten.
Diese Anordnung besitzt den Vorteil, daß ein Teil des Übertragungsfeldes durch Ladungen erzeugt
wird, welche in der Platte 39 verbleiben. Die Ladung auf der Rückseite der Schicht 29 ist
geringer als bei den anderen Verfahren, so daß, wenn die Platte 39 entfernt oder geerdet wird, das
Bild auf der Oberfläche der Schicht weniger durch Felder gestört wird, weiche durch die Schicht
hindurch verlaufen und manchmal infolge örtlicher Schwankungen der Leitfähigkeit und der Dielektrizitätskonstante
der Schicht 29 ungleichmäßig sind. Fig. 17 zeigt auch die Bedingungen, welche bei
der in Fig. 9 gezeigten Übertragungsart mit einer Rolle herrschen.
Ein weiterer Vorteil, den man bei Verwendung einer metallischen Rückenplatte während der Übertragung
erzielt, wie sie in- Fig. 7, 8, 9 und 16 erläutert ist, besteht darin, daß Funkenentladungen
und eine Gasionisierung kaum oder gar nicht auftreten. Das tritt insbesondere dann in Erscheinung,
wenn die Metallrückplatte während der Übertragung des Bildes und der anschließenden
Entfernung der Übertragungsschicht auf einem no festen Potential gehalten wird, indem man z. B. die
als Elektrode dienende Rückplatte direkt mit einer Potentialquelle verbindet.
Mit in den Fig. 16 und 17 gezeigten Übertragungsmethoden
hat man die besten Ergebnisse ng erzielt, und sie sind daher gegenüber den anderen
beschriebenen Methoden zu bevorzugen.
Bei der Übertragung eines elektrostatischen Bildes nach den beschriebenen Verfahren wird das
Bild auf dem Überzug 22 nicht vernichtet, obwohl seine Intensität etwas abgeschwächt wird. Man ist
so imstande, durch Wiederholung des Übertragungsvorganges zwei oder mehr gute elektrostatische
Kopien von einem latenten elektrischen Bild auf der xerographi.sch.en Platte zu erhalten,
wobei allerdings die Qualität bei aufeinander-
folgenden Übertragungen etwas abnimmt. Schließlich kann der Überzug 22 selbst, nachdem ein
oder mehrere elektrostatische Kopien hergestellt wurden, mit Puder entwickelt werden.
Fig. 18 erläutert ein Verfahren zur Erzielung einer spiegelbildlichen Übertragung. Das wird dadurch
erreicht, daß man eine Schicht 29, auf welche ein Bild übertragen wurde, mit der BiId-•
fläche nach außen auf eine geerdete Metallplatte 71 aufbringt. Eine zweite isolierende Schicht 72 wird
dann an die Oberfläche der Schicht 29 gebracht, und man läßt die Ionenquelle über die ganze Anordnung
wandern, um eine Übertragung des Bildes auf die Schicht 72 zu erzielen, wo das Bild dann
entwickelt werden kann. Dieses Verfahren kann dieselben Abänderungen erfahren, wie sie zur Erzeugung
der ursprünglichen Übertragung beschrieben wurden.
Das erfindungsgemäße Verfahren und seine Aus-
ao führungsformen besitzen viele Vorteile. Einer der größten liegt darin, daß die Platte nicht gereinigt
zu werden braucht. Bei den früheren Verfahren, wobei die Entwicklung unmittelbar auf einer
xerographischen Plattenoberfläche erfolgte, blieb immer etwas Puder auf der Platte zurück, nachdem
das Puderbild auf das Papier übertragen worden war. Das machte nach jeder Übertragung
eine Reinigung der Platte erforderlich und komplizierte die xerographischen Verfahren und
die dazu verwendeten Apparaturen. Ferner bildete sich mit den meisten harzhaltigen Pudern ein Film
auf der Platte, welcher mit Hilfe von Lösungsmitteln entfernt werden mußte. Gemäß der Erfindung,
bei welcher die Entwicklung direkt auf Papier oder einem anderen flächenförmigen
Material erfolgt, braucht kein Puderbild übertragen zu werden, und es ist somit keine Reinigung
erforderlich. Die xerographische Platte wird dadurch auch weniger angegriffen, so daß ihre
Lebensdauer viel größer ist.
Für die endgültige Entwicklung sind eine größere Auswahl an Harzen im Entwicklungspuder verwendbar, da man nicht bemüht zu sein
braucht, klebrige Stoffe zu vermeiden, welche bei den bisher üblichen Entwicklungsverfahren rasch
einen Film oder eine Schmiere auf einer xerographischen Platte bilden würden.
Weitere Vorteile liegen in der größeren Einfachheit der Entwicklung, da das biegsame und geschmeidige
Schichtmaterial zur Entwicklung gekrümmt und gebogen werden kann, während die meisten xerographischen Platten starr oder nur beschränkt
biegsam sind.
Es ist von den elektrischen Entladungserschei- ' nungen bekannt, daß der Ionenüberschlag in Luft,
welcher eine Funkenentladung oder Coronaentladung ergibt, ein elektrisches Feld von etwa >
3okV/cm erfordert, wenn der Abstand zwischen
den Elektroden mehr als 1 cm beträgt, und daß die zur Bewirkung von Funkenüberschlägen oder
Coronaentladungen erforderliche Feldstärke mit geringerem Zwischenraum größer wird und auf
über 100 kV/cm bei unterhalb etwa 90 μ ansteigt.
Andererseits hängt die Feldstärke, welche erforderlich
ist, um Elektronen aus kalten Oberflächen herauszuziehen, nur von der Art der Oberfläche
einschließlich der Anwesenheit von Verunreinigungen, adsorbierten Gasschichten u. dgl. ab.
Obwohl ein genauer Wert für die zu Erzeugung einer kalten Elektronenemission erforderliehe
Feldstärke im Hinblick auf die Abhängigkeit von der chemischen Zusammensetzung der
Oberfläche und mikroskopisch kleinen Unregelmäßigkeiten unmöglich angegeben werden kann,
werden solche Feldemissionsströme doch häufig erzielt, wenn das Oberflächenfeld etwa iookV/ioocm
beträgt. Wenn daher der Abstand zwischen den Oberflächen mehr als etwa 90 μ in Luft bei
Normaltemperafur und Normaldruck beträgt, findet wahrscheinlich eine ionisierende Entladung,
z. B. eine Funken- oder Coronaentladung, statt, bevor eine Feldstärke erreicht wird, welche zur Erzeugung
einer Feldemission ausreicht. Bei engeren Abständen zwischen den Oberflächen beobachtet
man häufig eine kalte Elektronenemission von einer Oberfläche zur anderen, und der Grad der
Emission ändert sich dabei von Punkt zu Punkt, je nach der an dem jeweiligen Punkt herrschenden
Feldstärke. Betrachtet man die isolierenden Flächen als Elektroden, so ergibt sich die Feldstärke
zwischen ihnen als die algebraische Summe oder die Resultierende der Felder, welche durch die
Ladungen auf den Bild- oder Hintergrundflächen erzeugt werden, und aus während der Übertragung
zusätzlich erzeugten Feldern. Der nachstehend verwendete Ausdruck »nächste Nähe« soll daher einen
so engen Zwischenraum bedeuten, daß bevorzugt eine Feldemission (kalte Elektronenemission) und
keine Gasionisierung (Funken- oder Coronaentladung) stattfindet, da solche Gasentladungen für
eine gleichmäßige Ladungsübertragung über eine Fläche hin, wie sie zur Erzielung einer guten
Übertragung eines elektrischen Bildes erforderlich ist, nicht geeignet sind.
Der hier verwendete Ausdruck »isolierend« bezeichnet Materialien, welche unter Gebrauchsbedingungen einen ausreichend hohen Widerstand
besitzen, um ein elektrostatisches Bild so lange festzuhalten, bis dieses auf eine andere Oberfläche
übertragen oder entwickelt wurde. Natürlich kann bei einem schnelleren Verfahrensablauf ein
Material mit einem geringeren Widerstand verwendet werden.
Aus dem Vorstehenden ergibt sich, daß der verwendete Ausdruck »Übertragung« nicht unbedingt
die Übertragung von Ladungen in den Bildflächen betrifft, da manchmal die Ladungen auf den Bildflächen
stehenbleiben können und lediglich in den Hintergrundflächen eine Übertragung stattfindet,
so daß man ein Ladungsmuster erhält, welches dem des ursprünglichen elektrostatischen Bildes entspricht.
Es sei auch bemerkt, daß, obwohl man manchmal von der Übertragung positiver Ladungen
spricht, der tatsächliche Mechanismus in einer Elektronenemission in einer durch das Feld bestimmten
Richtung besteht. Auch muß die
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Ladungsübertragung nur ausreichen, um ein entwickelbares Bild auf der Übertragungsschicht zu
ergeben, in welchem Falle Übertragungspotentiale verwendet werden können, die nur etwas obernalb
des Schwellenwertes der Emission liegen. Auf der Originalplatte bleibt dann noch ein-Bild zurück,
das für weitere Übertragungen verwendet werden kann.
Die Erfindung kann weitgehende Abänderungen ίο erfahren, ohne daß dadurch ihr Rahmen verlassen
wird.
Claims (16)
1. Verfahren zur Übertragung eines elektrostatischen
Bildes von der isolierenden Vorderseite einer Folie auf die isolierende Vorderseite
einer zweiten Folie, dadurch gekennzeichnet, daß man die beiden Flächen in Berührung
oder in unmittelbare Nähe miteinander bringt und hierauf ein elektrisches Feld zwischen den
Folien anlegt, das einen der Ladungsverteilung entsprechenden Ladungsübergang · zwischen
beiden Oberflächen bewirkt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß ein elektrisches Feld angewandt wird, das im wesentlichen gleichförmig
ist, wobei die Resultierende des gleichförmigen Feldes und des durch die elektrische Ladungsdichte
an gewissen Stellen des ersten Bildes erzeugten Feldes den Schwellenwert der Feldelektronenemission
zwischen den Oberflächen an diesen Stellen übersteigt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als erstes Bild ein
solches verwendet wird, das aus positiv geladenen Stellen höherer und geringerer Ladungsdichte
besteht, und daß ein elektrisches Feld angewandt wird, das in einer Richtung verläuft,
welche die Vorderseite der zweiten Folie gegen die Vorderseite der ersten Folie positiv zu
machen sucht, wobei das Feld eine Stärke aufweist, welche ausreicht, um an den Stellen mit
niedriger Ladungsdichte die Feldelektronenemissionsschwelle zu überschreiten.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man
das elektrische Feld anlegt, indem man die Rückseite der zweiten Folie mit einer elektrischen
Ladung belegt.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine Belegung mit derselben
Polarität wie das ursprüngliche Bild angewandt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß eine Belegung mit entgegengesetzter
Polarität wie das ursprüngliche Bild angewandt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man im
Luftraum hinter der zweiten Folie Ionen erzeugt und diese mittels eines elektrischen
Feldes auf die Rückseite der zweiten Folie treibt.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Ionen durch eine Coronaentladung
erzeugt werden.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die erste und
die zweite Folie mit einem Leiter hinterlegt werden und das elektrische Feld durch Anlegen
einer Gleichspannung zwischen den beiden Leitern erzeugt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß als Leiter eine auf die Rückseite der zweiten Folie aufgelegte Metallplatte verwendet wird.
11. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet,
daß als Leiter ein Stab oder eine Rolle verwendet wird, die über die Rückseite der zweiten Folie geführt werden.
12. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß mai die Vorder- oder Rückseite der zweiten Folie vor dem Aufbringen auf
die erste Folie mit einer Vorladung versieht und Starke und Richtung des hierauf angelegten
elektrischen Feldes so wählt, daß entsprechend dem zu übertragenden Bild Ladungen vom
gleichen Vorzeichen wie die Vorladung durch Feldemission von der ersten Folie auf die
zweite Folie übergehen.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß das erste Bild aus positiven Ladungen gebildet wird und die Vorladung mit positivem Vorzeichen auf die Vorderseite der
zweiten Folie aufgebracht wird, wobei die zwisehen erster und zweiter Folie angelegte Feldstärke
so hoch ist, daß an den Stellen geringer Ladungsdichte die Vorladung infolge Feldemission
ihr Vorzeichen umkehrt.
14. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als
erste Folie eine photoleitende Schicht einer xerographischen Platte verwendet wird.
15. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als
zweite Folie Papier in trockenem, isolierendem Zustand verwendet wird.
16. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
man nach dem Ladungsübergang die beiden Folien voneinander trennt und zur Sichtbarmachung
des Sekundärbildes ein feinverteiltes, elektrostatisch anziehbares Material auf die
Vorderseite der zweiten Folie aufbringt.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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