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Biergärbottich oder Lagertank Für die Bierherstellung ist die Aufrechterhaltung
der richtigen Gärtemperatur der Würze, wie auch die richlbige Temperierung der Lagertanks
ein besonderes wichtiges Problem.
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Im allgemeinen ist es üblich, die Würze in Gärbottichen aufzubewahren,
bei denen die durch die Gärung erzeugte Wärme durch Kühlrolhre abgeführt wird, welche
in dieWürze hineinragen. Diese Art der Kühlung, die sogenannte Innenkühlung, hat
jedoch gewisse Nachteile, die einerseits in der verhältnismäßig geringen Kühloberfläche
des Rohrsystems und andererseits in der ungünstigen Reinigungsmöglichkeit der Rohre
bestehen.
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Es sind bereits Biergärbottiche und Lag-ertanks bekanntgeworden, bei
denen zur Vermeidung von in die Würze hineinragenden Kühlsystemen eine Außenkühlung
verwendet wdrd, indem Kühlrohre in der Wandung des Bottichs verlegt sind. Gewöhnlich
wird als Wandung dabei Eisenbeton verwendet, während der eigentliche Bottich aus
emailliertem Eisen, Eisen mit Verkupferung und Versilberung od. dgl. besteht. Eine
Verbindung zwischen Kühlschlange und Eisenarmierung, besteht im allgemeinen nicht.
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Es sind aber auch Behälter mit Außenkühlung bekannt, bei denen eine
ganz im Material einer eisenarmierten Zementbetonwand eingebetteteKühlschlange mit
hin- und hergehenden Windungen vorgesehen ist, die nicht nur zur Abführung der Gärwärme
und Abhaltung von äußerer Durchganggwärme, sondern zugleich auch zur Versteifung
der Wand dienen soll. Die Art und Weise, in der dies geschieht, ist jedoch im bekannten
Fall recht unvollkommen. Die Versteifung erfolgt nämlich dort nur dadurch, daß das
Kühlrohr in hin-und hergehenden Schlangenwindungen in jeder
Wand
einzeln verlegt ist. Die Verbindung des Kühlrohrs mit der sonstigen Eisenarmierung
ge--schieht durch einfache Befestigung der Schlange an vertikalen Profileisen, welche
das eigentliche Tragsystem darstellen. Die Teile der Kühlschlange werdenhöchstens
auf Biegung beansprucht, nehmen aber Zugspannungen praktisch nicht auf. Ferner ist
der Kälteübergang zwischen Profileisen und Kühlschlange, recht gering, da die Kühlschlange
die scharfen Kanten des Profileisens lediglich kreuzt und infolgedessen nur punktweise
Berührungen stattfinden.
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Es ist weiterhin bekanntgeworden, Kühlrohre durch Querstäbe oder Gitter
aus stärkerem Draht miteinander zu verbinden und dieAuflagefläche der Kühlrohre
durch aufgeschweißte Stege in Form von Stäben oder Gittern aus stärkerem Draht,
die an die Rohre angeschweißt wurden, zu vergrößern. Die bekannten Ausführungsformen
dieser Art besaßen jedoch wesentliche Nachteile. Bei ihnen wurde teilweise davon
Gebrauch gemacht, die Rohre mit ovalem oder rechteckigem Querschnitt auszuführen
und dicht neben der Bottichinnenwand anzuordnen. Abgesehen von den Umständlichkeiten
der Herstellung solcher Rohre und ihren ungünstigen Querdehnungsverhältnissen ist
es auch schwierig, den Raum zwischen den Rohren und der Behälterinnenwand mit Beton
satt auszufüllen, was aber für den zu erzielenden Wärme- oder Kälteübergang ausschlaggebend
ist.
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Die Stege oder Stäbe, welche im bekannten Fall an der Behälterinnenwand
anliegen sollten, bestanden aus geschlossenen Schleifen, die beiderseits mit ihren
Enden am Kühlrohr angeschweißt waren und sich sehr dicht neben dem Kühlrohr befanden.
Würde man die Stäbe durch Bleche ersetzen, so entstünde ein geschlossener, aus Teilstücken
eines Dreiecks und einem Kreis gebildeter Querschnitt, wodurch ein großer Teil des
Rohrumfangs sowie die Innenseite des Stegbleches für den Wärmeübergang unausgenutzt
blieben. Statt dessen würde ein inaktiver Luftraum umschlossen. Diese Nachteile
werden dadurch vermieden, daß im Sinne der vorliegenden Erfindung großflächige Zwischenstücke
von T-förmigem Querschnitt verwendet werden, deren Steg an das Kühlrohr angesch*eißt
ist und .deren Flanschteile an der Aluminiumkleidung des Behälters oder einer dieser
zugeordneten inaktiven Zwischenschicht anliegen. Diese Konstfuktion ermöglicht einerseits,
sowohl eine innige Verbindung zur Behälterwandung herzustellen, als auch andererseits
alle Zwischenräume mit Beton satt auszufüllen. Sie ermöglicht es ferner, die satte
Auflage unmittelbar an der Behälterinnenwand auch dann herzustellen, wenn die. Metallteile
gegen den Beton durch eine inaktive Zwischenschicht geschützt sind. In diesem Fall
werden die Stege vollkommen dicht durch die Schutzschicht hindurchgeführt, was keine
technischen Schwierigkeiten bereitet. Alles in allem ermöglicht es die Erfindung,
die Gesamtkonstruktion gegenüber dem Bekannten noch leichter und billiger zu gestalten,
wobei das geringere Gewicht und die Kostenersparnis sich nicht allein auf den Behälter
selbst, sondern auch auf die Fundamente, Deckenkonstruktionen usw. er--strecken.
Dabei wird durch die große Oberfläche sogar noch eine beachtliche Verbesserung der
Kälteübertragung erzielt. Um das Kühlrohrsystem für seine Aufgabe der Entlastung
des Aluminiumbehälters und des Betons besonders geeignet zu machen, werden nach
einem weiteren Merkmal nahtlos geschweißte Kühlrahre verwendet, die mit stetigem
Anstieg in Spiralform den Behält-er umgeben.
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Die Wärmeübertragung wird- noch dadurch gesteigert, daß die Kühlrchre
durch weitere großflächige Zwischenstücke zugleich mit der Aluminiumauskleidung
des Behälters oder einer dieser zugeordneten inaktiven Zwischenschicht verbunden
sind.
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Die -Zwischenstücke zwischen den Kühlrahrwindungen und die zwischen
diesen und der Aluminiumanskleidung können durch Stege bzw. durch vorzugsweise gelochte
und angeschweißte Bleche gebildet werden, wobei die Stege oder Bleche auch gräten-
oder wellenförmig ausgeführt sein können. Diese Konstruktion ergibt eine- innigeVerankerung
mit dem Beton und dadurch erhöhte mechanische Festigkeit mit gutem Kälteüb-ergang.
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Ausfü#hrungsbeispiele des neuenGärbottichs, sind in den Fig. i bis
3 dargestellt. Von diesen zeigt Fig. i einen schematischen Querschnitt durch
einen erfindungsgemäßen Gärbottich, Fig. 2 und 3 Ausführungsbeispiele für
die Konstruktion des KühlsyStems.
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In den Figuren ist i ein Aluminiumbottich üblieher ' Größe,
der außen von einer inaktiven Schicht 2 umgeben ist, die ihn- gegen die chemisch
aggressiven, insbesondere alkalischen Stoffe der Betonummantelung 3 schützt.
In letzterer sind Kühlrohre 4 eingebettet, die durch Zwischenstege 5
miteinander
in Verbindung stehen. Das Kühlrohrsystem ist zweckmäßig aus geschweißten Stahlrohren
hergestellt, welche derfAluminiumbehälter i so dicht umgeben, daß die in ihm auftretenden
mechanischen Spannungen von dem Rohrsystem aufgenommen werden. Gegebehenfalls können
noch besondere Stützstege-6 und Auflageplatten 7 vorgesehen sein, um den
Behälter i möglichst unmittelbar an dem Rahrsystem 4 abzustützen. Hierdurch wird
gleichzeitig die Wärmeübertragung begünstigt.
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Die Zwischenstege5 können entweder aus Stäben bestAen, die im wesentlichen
zur Erhöhung des Zusammenhalts und der Fes-tigkeit des KühlrohrsYstems 4 dienen,
oder es können Blechzwischenstege verwendet werden, für welche in den Fig.:2 und
3 - Beispiele dargestellt sind. Ge--iäß Fig. 3 sind grätenförmige
Blechzwisdhenstege 8 vorgesehen, die an den Stelleng mit den Kühlrohren4
verschweißt sind. Gemäß Fig.:2 erfolgt die gegenseitige Verbindung der Rohre- 4
durch langgestreckte Bleche io, die vorzugsweise mit einer genügenden Anzahl von
Durchbrechungen # i versehen sind, um die innige Verbindung der Betonmasse vor und
hinter dem Blech miteinander zu
sichern. Gegebenenfalls können die
Bleche auch durch Drahtgewebe, z. B. Baustahlgewebe, ersetzt werden. Die erwähnten
Verbindungsmittel erleichtern gleichzeitig auch die Errichtung des Bottichs, da
das KühlTohrsystem duröh sie bereits vor dem Einbetten in den Beton eine genügende
Eigenstabilität erhalten kann. Wie eingangs erwähnt, sollen die Kühlrohre eine stetige
Steigung besitzen, damit örtliche Luftsäcke vermieden werden.
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Wie ersichtlich, wird durch,die neue Ausführung mit Aluminiumbehälter
und Betonummantelung eine einfache und billige Gärbottielikonstruktion gesehaffen,
bei welcher die Eisenarmierung des Betons ganz oder teilweise durch das Rohrsystem
selbst ersetzt wird, und das sich trotz der verwendeten chemisch inaktiven Isolierschicht
des Aluminiums für eine - richtige Gärführung der Bierwürze in hervorragender
Weise eignet.
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In sinngemäßer Weise ist die Erfindung auch anwendbar für Lagertankanlagen.
Ein Ausführungsbeispiel hierfür ist in der Fig. 4 schematisch dargestellt.
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Ein einem vorhandenen Raum angepaßter, z. B. rechteckiger oder mit
beliebigem Querschnitt ausgeführter Betonbehälter 12 ist innen mit einem chemischen
Schutzanstrich 13 aus Paraffin, Kunststoff od. dgl. versehen. In der Wandung des
Behälters 12 sind Kühlrohre 4 eingebettet, die vorzugsweise aus geschweißten Stahlrohren
bestehen und so, 'z. B. in Spiralform, verlegt sind, daß sie als Eisenarmierung
für den Beton 12 dienen. Gegebenenfalls können die Rohre 4 noch durch Zwischenstege
5 miteinander verbunden sein oder mit einem besonderen Armierungssystem 14
in mechanischer und gut wärmeleitender Verbindung stehen, um sowohl die Festigkeit
des Ganzen als auch den gutenWärme-bzw.Kälteübergang zu unterstützen. Bei dem Kühlröhrsystem
ist darauf zu achten, daß, wie eingangs erwähnt, alle Rohrteile eine stetige Steigung
besitzen, um örtliche Luftsackbildungen zu verhindern.