DE967561C

DE967561C - Verfahren und Einrichtung zur Ventilumstellung bei regenerativ betriebenen, mit Schwachgas beheizten Industrieoefen

Info

Publication number: DE967561C
Application number: DED14314A
Authority: DE
Inventors: Heinrich Heinermann; Paul Virnich
Original assignee: Didier Werke AG
Current assignee: Didier Werke AG
Priority date: 1953-02-10
Filing date: 1953-02-10
Publication date: 1957-11-21

Description

Üblicherweise wird dia Beiheizungsrichtung· bei regenerativ beheizten Industrieöfen!, ζ. Β. Koksöfen, in etwa halbstündigen Perioden gewechselt. Ausgehend davon, daß ζ. B. die Maschinenseita eines Koksofens beheizt wird und die Koksseite auf Abgas gestellt ist, ergibt sich folgendes Ausgangsbild: Auf der Maschinenseite ist die Gas- und Luftzufuhr off en, die Abgas anschlüsse sind zu; auf der Koksseite ist die Gas- und Luftzufuhr zu, die Abgasanschlüsse sind offen. Wird niun umgestellt, so wird zuerst auf der Maschinenseite die Gaszufuhr abgesperrt; die Luftzufuhr bleibt eine kurze Zeit offen. Dann werden auf derselben Seite unter gleichzeitiger Luftabsperrung die Abgasan-Schlüsse geöffnet und auf der Koksseite die Abgasanschlüsse geschlossen und die Luftzufuhr geöffnet. Hierauf wird als letzte Handlung die Gaszufuhr der Koksseite geöffnet.

Bei einer Beheizung der Öfen mit Schwachgas durchzieht, wenn auch voneinander getrennt, sorwohl Schwachgas als auch Abgas dasselbe Ventilgehäuse. Der Abschluß der Abgasanschlüsse¹ durch die üblichen Ventilteller muß bei geöffneter Gaszur führung sehr dicht sein, was durch Anwendung¹ von, Doppeltellern zu erreichen versucht wurde.

Das Schwachgas enthält aber meist Verunreinigungen, die sich innerhalb des· Ventilgehäuses absetzen und sich auch auf die Dichtflächen der Ventilteller legen. Infolge der verhältnismäßig hohen; Temperatur der Abgase verkrusten diese Ablagerungen auf den Dichtflächen. Dadurch ist aber eine einwandfreie Abdichtung der Ventilteller nicht mehr gegeben. Eine Säuberung während des Betriebes ist sehr schwierig und wird auch leicht übersehen. Andererseits ist aber eine gute Abdichtung der Ventilteller für das Abgas im Ventilgehäuse erforderlich.

Nach der vorliegenden, Erfindung wird, eine gute Abdichtung der dem Abschluß der Abgasabführung dienenden. Ventilteller durch ein dem Aufsetzen,

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der Dichtungsflächein des Tellers auf die Dichtungsfläche des Gehäuses folgendeis Drehien: des; Tellers erreicht. Es findet ein Einschleifen des Tellers statt, welches die auf den Dichtungsflächen· vorhandenen Verkrustungen abschiebt oder wenigstens so weit abreibt und glättet, daß ein dichtes Aufsitzen beider Dichtungsflächen aufeinander gewährleistet ist. Dieses Drehen ist nur nach dem Aufsetzen des Ventiltellers erforderlich. Zu dieser Zeit findet das ίο Öffnen der Gaszufuhr statt. Es wird nun zur zwangsweisen Durchführung des EinscMeifems. dier bereits aufsitzenden Ventilteller die Drehung derselben mit dem Öffnen der Gaszufuhr der gleichen. Ofenseite verbunden. Das Heben und Senken, der Ventilteller bleibt in der üblichem Durchführungsweise und auch zeitlich nach der üblichen· Reihenfolge der beim Beheizungswechsel erforderlichen Maßnahmen bestehen. Erst wenn, die Gaszufuhr geöffnet wird, findet gleichzeitig ain Drehen des schon aufsitzenden Ventiltellers statt. Dies kann, in einfacher Weise dadurch geschehen, daß ein mit der Ventilstange durch eine Kupplung zeitweise verbundener Dreharm von mit dein Gasums*ellungs~ zuggliedern gleichlaufenden besonderen: Zuggliedern beim Öffnen der Gashähna das Drehen, des Ventiltellers bewirkt. Der Dreharm ist dabei an: der Ventilstange so angeordnet, daß er nur durch seine Bewegung beim Öffnungsvocgang der zugeordneten Gaszufuhr den Ventilteller dreht, seine rückläufige Bewegung aber als Leerlauf ausführt, d. h. den Ventilteller nicht zurückdreht. Beim Schließen der Gaszufuhr, bei der der Mitnehmer zurückläuft, findet daher keine Drehung des Ventiltellers., auch keine rückläufige, statt. Der Ventilteller wird in der Stellung hochgehoben, in die er durch· die nach dem Aufsetzen erfolgte Drehung gekommen, ist. Da er sich nach jedesmaligem Aufsetzen teilweise dreht, so> hat sich nach mehreren Umschaltvorgängen,, bei Vierteldrehung nach vier Umschaltungen, der Ventilteller vollständig gedreht.

In dar Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt.

Abb. ι veranschaulicht ein Schema, der Um-Stellungseinrichtung in Draufsicht, Abb. 2 in Ansicht;

Abb. 3 zeigt einen Ventilteller mit einem Mitnehmer in senkrechtem Schnitt,

Abb. 4 eine Draufsicht auf den Mitnehmer. Von der Gasumstellwinde ι werden sowohl der Gasumstellungszug 2, 2_a, 2₆ als auch der Zug 3 für das Andrehen der Ventilteller 4 im Gleichlauf betätigt. Der Dreharm 5 des Ventiltellers 4 liegt zwischen zwei Ansätzen 6 und 7 des als Flachband ausgebildeten Zügteils 8. Die Ansätze 6 und 7 drehen den Dreharm 5 um 90⁰ beim Vor- und beim Rückwärtsgang. Der Dreharm 5 ist gabelförmig ausgebildet. Zwischen den Gabelstücken 9, 10 wird das Zugband 8 geführt. Der Dreha,rm 5 ist an dem Unterteil 12 der Hülse 11 befestigt. Der Unterteil 12 siitzt auf der Muffe 13 auf, die auf dar Stopfbüchse! 14 dies Ventilgehäuses 15 befestigt ist. Beim Heben dar Ventilstange 16 hebt sich der unten an dieser hängende Ventilteller 4 von der Auflagefläche 17 des Ventils ab. Gleichzeitig geht der Oberteil 18 der Hülsen mit hoch. Die Stifte 19 gleiten dabei in Nuten 20 der Ventilstangenhülse 21, die mit dem Ventilteller 4 fest verbunden ist. Beim Hochgehen des Hülsenteils 18 löst sich die Kupplung 22, durch welche die Hülse 11 im zwei Teile geteilt ist. Beim Senken des Ventiltellers 4 greifen die Kupplungsstücke ineinander, die Hülse 11 ist geschlossen. Beim Drehen des Dreharmes 5 wird das untere Hülsenstück 12 und damit, bei geschlossener Kupplung und gesenktem Ventilteller, mittels der Stifte 19 die Ventilstangenhülse 21 und damit der Ventilteller 4 gedreht. Beim Rückwärtsgang des Zuggliedes 8 ist der Ventilteller 4 gehoben, dabei die Kupplung gelöst, so daß der Hebel 5 und der Hülsenunterteil 12 sich zwar drehen können, aber leer laufen.

Die Ausführung der Einzelheiten kann in verschiedener Gestaltung erfolgen.

Claims

PATENTANSPRÜCHE:

1. Verfahren zur Ventilumstellung bei regenerativ betriebenen, mit Schwachgas beheizten Industrieöfen, insbesondere Koksöfen, dadurch gekennzeichnet, daß die dem Abschluß deir Abgasabführung dienenden Ventilteller (4) nach ihrem Aufsetzen auf die Dichtungsfläche (17) des Ventils gedreht warden,

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Drehen gleichzeitig mit dem Öffnen der Gaszufuhr auf der gleichen Ofenseite erfolgt.

3. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß an der Ventilstange ein Dreharm (5) angeordnet ist, dar durch mit den Gasumstellungszuggliedarn (2) verbundene, mit ihnen gleichzeitig laufende Zugglieder (3) vorwärts und rückwärts bewegt wird.

4. Einrichtung nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch eine Kupplung (22), die die Ventilstange mit dem Draharm (5) nur bei gesenktem Ventilteller (4) kuppelt und bei gehobenem Ventilteller (4) den, Dreharm (5) im Leerlauf zurückzudrehen ermöglicht.

In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 413 109, S3 460,

335 198, 662524, 67489, 96937, 764513; britische Patentschriften Nr. 117 182, 453201; französische Patentschrift Nr. 491 345; USA.-Patentschriften Nr. 2 581 471, 2 238 374,

2532346;

»Motor und Gasturbine«, S. 44,2. Jahrgang, 1950.

Entgegengehaltene ältere Rechte:

Deutsche Patentanmeldung O 2613 XII/24g (Auslegeschrift 1 000 202).

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen