DE966322C - Verfahren zur Herstellung von reinem Titanmonoxyd aus Titandioxyd - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von reinem Titanmonoxyd aus Titandioxyd

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DE966322C
DE966322C DEH20926A DEH0020926A DE966322C DE 966322 C DE966322 C DE 966322C DE H20926 A DEH20926 A DE H20926A DE H0020926 A DEH0020926 A DE H0020926A DE 966322 C DE966322 C DE 966322C
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titanium
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monoxide
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DEH20926A
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Morris Albert Steinberg
Eugene Wainer
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Horizons Titanium Corp
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    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01GCOMPOUNDS CONTAINING METALS NOT COVERED BY SUBCLASSES C01D OR C01F
    • C01G23/00Compounds of titanium
    • C01G23/04Oxides; Hydroxides
    • C01G23/043Titanium sub-oxides
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01PINDEXING SCHEME RELATING TO STRUCTURAL AND PHYSICAL ASPECTS OF SOLID INORGANIC COMPOUNDS
    • C01P2006/00Physical properties of inorganic compounds
    • C01P2006/60Optical properties, e.g. expressed in CIELAB-values

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von reinem Titanmonoxyd aus Titandioxyd Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von besonders reinem Titanmonoxyd aus Titandioxyd. Titanmon.oxyd wurde bisher im wesentlichen nur für Laboratoriumszwecke verwendet; es hat sich aber gezeigt, daß die Herstellung von reinem Titanmonoxyd für zahlreiche Fälle sehr wichtig ist, weil dadurch die industrielle Verwendbarkeit dieses Stoffes bedeutend gesteigert wird. Beispielsweise kann Titanmonoxyd als Ausgangsmaterial bei der Elektrolyse von metallischem Titan oder als Halbleiter in der Elektronentechnik dienen. Die Verwendbarkeit von Titanmonoxyd für diese Zwecke hängt indessen wesentlich von dem Grad der Reinheit des Monoxyds und davon ab, daß es nicht durch höhere Titanoxyde verunreinigt sein darf. Das Verfahren nach der Erfindung bezweckt daher die Herstellung von Titanmonoxyd, das praktisch keine höheren Titanoxyd'e enthält.
  • Titandioxyd ist sowohl als natürlich vorkommendes Mineral als auch in der Form eines chemisch gewonnenen Dioxyds in beliebigen Mengen zu beschaffen. Infolgedessen hat man schon Titanmonoxyd durch die Reduktion von Titandioxvd mit Kohlenstoff oder anderen Reduziermitteln hergestellt. Die bekannten Verfahren zur Reduktion von Titandioxyd mit Kohlenstoff ergeben indessen nur ein Titanmonoxyd, das nicht die genügende Reinheit für die genannten Zwecke besitzt, sondern durch höhere Titanoxyde verunreinigt ist.
  • Durch eingehende Forschungen sind die Bedingungen gefunden worden, unter denen ein Titanmonoxyd von entsprechender Beschaffenheit gewonnen werden kann, indem ermittelt wurde, wie die Reaktion verläuft, wenn ein Gemisch von Titandioxyd und Kohlenstoff auf hohe Temperatur erhitzt wird. Dabei wurde festgestellt, daß die Reduktion von Titandioxyd auch bei einem Überschuß von Kohlenstoff im Reaktionsgemisch in gewissen genau definierten Stufen verläuft und daß für jede Reduktionsstufe ein bestimmter Temperaturbereich gilt. Da die Reaktion in jeder Stufe in Gegenwart von Kohlenmonoxyd umkehrbar ist, und falls die Reaktion zwischen Kohlenmonoxyd und den niedrigeren Titanoxyden nicht verhindert wird, Gemische verschiedener Titanoxyde in dem endgültigen Erzeugnis in nicht vorher bestimmbaren Mengen vorhanden sind, muß die Reaktionssphäre unter den beschriebenen Bedingungen von Kohlenmonoxyd freigehalten werden.
  • Das Verfahren zur Herstellung von Titanmonoxyd aus Titandioxyd nach der Erfindung verläuft in zwei Reaktionsstufen; die erste besteht aus der bekannten Reduktion von Titandioxyd mittels Kohlenstoff zu Titansesquioxyd unter derartigen Bedingungen, daß die Bildung von anderen Titanoxyden verhindert wird, die- zweite umfaßt die Reduktion von Titansesquioxyd mittels Kohlenstoff zur Darstellung von Titanmonoxyd, das im wesentlichen keine anderen Titanoxyde enthält. Die Reduktion des Titandioxyds zu Sesquioxyd erfolgt durch Herstellung eines innigen Gemisches von Titandioxyd mit mindestens 1/2 Mol und nicht mehr als i Mol elementaren Kohlenstoffes auf i Mol Titandioxyd. Das Gemisch wird bis zur Reaktionstemperatur von etwa iioo bis 120o° erhitzt, und das entwickelte Kohlenmonoxyd wird aus der Reaktionszone entfernt. Die Reaktionstemperatur wird so lange aufrechterhalten, bis die Bildung von Kohlenmonoxyd im wesentlichen aufhört und das gewünschte reine Titansesquioxyd entstanden ist. Danach wird ein inniges Gemisch des Titansesquioxyds mit einer äquimolaren Menge elementaren Kohlenstoffes auf eine Reaktionstemperatur von i5oo bis i;8,oo° erhitzt, wobei das entwickelte Kohlenmonoxyd wiederum aus der Reaktionszone abgezogen wird. Die Reaktionstemperatur wird so lange aufrechterhalten, bis sich kein Kohlenmonoxyd mehr entwickelt; als Ergebnis erhält man Titanmonoxyd.
  • Das für das Verfahren nach der Erfindung benutzte Titandioxyd soll sehr rein sein, damit bei der Herstellung des Titanmonoxyds keine weiteren umständlichen Reinigungsverfahren erforderlich sind. Trotzdem können auch in der Natur vorkommende Dioxyde, wie Rutil oder Ilmenit, als Ausgangsmaterial benutzt werden, nachdem sie nach üblichen Verfahren aufbereitet worden sind. Falls Ilmenit, ein titanhaltiges Eisenerz verwendet wird, würde das Titanmonoxyd wesentliche Mengen von metallischem Eisen enthalten, die vorher ausgeschieden werden müssen. Zu diesem Zweck wird das Ausgangsmaterial auf eineFeinheit entsprechend 0,33 nim Maschenweite des Prüfsiebes gemahlen, so daß das metallische Eisen durch Elektromagnete ausgeschieden werden kann. Erfindungsgemäß wird jedoch vorzugsweise pigmentartiges Titandioxyd verwendet, so daß das Titanmonoxyd ohne weitere chemische oder physikalische Vorbereitung in reiner Form gewonnen wird.
  • Der zur Reduktion des Titandioxyds zu Titansesquioxyd sowie zur Reduktion des Titansesquioxyds zu Titanmonoxyd erforderliche Kohlenstoff muß so rein wie irgendmöglich sein. Nach der Erfindung wird vorzugsweise Lampenruß oder Petrolkoks mit einer Feinheit entsprechend 0,33 mm Maschenweite des Prüfsiebes verwendet, und beide Rußarten werden durch Brennen in einer neutralen Atmosphäre bei einer Temperatur von mindestens 137o° noch weiter gereinigt. Durch das Brennen von Kohlenstoff bei dieser Temperatur werden im wesentlichen alle flüchtigen Bestandteile verdampft, so daß ein Erzeugnis mit mindestens 99% elementarem Kohlenstoff entsteht, das für die getrennte Reduktion von Titandioxyd und Titansesquioxyd nach der Erfindung vorzüglich geeignet ist.
  • Fein zerteilter elementarer Kohlenstoff und Titandioxyd werden innig vermischt und bilden das erste Reaktionsgemisch für das Verfahren nach der Erfindung. Für jedes Mol Titandioxyd in diesem Gemisch muß mindestens 1/2 Mol elementarer Kohlenstoff vorhanden sein, um das Dioxyd vollständig durch Reduktion in eine äquivalente Menge Titansesquioxyd überzuführen. Titansesquioxyd reagiert mit Kohlenstoff bei den Temperaturen, die während der ersten Stufe des Verfahrens erreicht wer-, den (etwa i ioo bis i2oo°), nur in ganz unbedeutendem Maße. Infolgedessen kann dem Reaktionsgemisch eine gewisse Menge Kohlenstoff über die Menge hinaus zugesetzt werden, die für die Umwandlung von Titandioxyd in Titansesquioxyd erforderlich ist. Dieser zusätzliche Kohlenstoff wird mit dem Sesquioxyd innig vermischt und steht dadurch für die zweite Reaktionsstufe zur Verfügung.
  • In der zweiten Reaktionsstufe wird ein inniges Gemisch von elementarem Kohlenstoff und Sesquioxyd in äquivalenten Mengen zusammen erhitzt, wobei sich das gewünschte Titanmonoxyd ergibt. Falls das molare Verhältnis von Kohlenstoff zu Titansesquioxyd in der zweiten Reaktionsstufe i : i übertrifft, bleibt in dem Gemisch ein Überschuß von Kohlenstoff über die Menge übrig, die zur Umwandlung des Sesquioxyds in Titanmonoxyd erforderlich ist. Die überschüssige Kohlenstoffmenge reagiert mit den Titanoxyden in dem Gemisch unter Bildung von Titankarbid, das aus verschiedenen Gründen ein unerwünschter Bestandteil eines Titanmonoxyds hoher Reinheit darstellt. Infolgedessen muß darauf geachtet werden, da.ß in der zweiten Reaktionsstufe kein überschüssiger elementarer Kohlenstoff vorhanden ist. Der für die zweite Reaktionsstufe erforderliche Kohlenstoff kann entweder dem Ausgangsgemisch zugesetzt werden oder getrennt dem Sesquioxyd der ersten Reaktionsstufe zugesetzt werden. Beim Zusetzen in der ersten Reaktionsstufe soll .1 Mol Kohlenstoff auf jedes Mol Titandioxyd kommen, so daß das Reaktionserzeugnis der ersten Stufe 1/2 Mol unverbrauchten Kohlenstoffes auf 1/2 Mol erzeugten Sesquioxyds enthält. Der unverbrauchte Kohlenstoff und das Sesquioxyd sind dann in äquimolaren Mengen vorhanden und können daher ohne eine weitere Umwandlung zur Bildung von Titanmonoxyd zur Reaktion kommen. Wenn das Ausgangsgemisch weniger als i Mol, jedoch mindestens 1/2 Mol, Kohlenstoff enthält, dann ist in dem Sesquioxyd nach der ersten Stufe nicht genügend Kohlenstoff vorhanden, um die gesamte Sesquioxydmenge in Titanmonoxyd zu verwandeln. In diesem Falle muß daher eine zusätzliche Menge elementaren Kohlenstoffes dem Sesquioxyd beigemischt werden, um ein äquimolares Gemisch von Kohlenstoff und Titansesquioxy d für die zweite Reaktionsstufe herzustellen.
  • Die Reaktion zwischen Titansesquioxyd .und Kohlenstoff unter Bildung von Titanmonoxyd erfolgt in der festen Phase bei einer Reaktionstemperatur von etwa igoo bis iSoo°, vorzugsweise bei 170o bis 175o°. Wie schonerwähnt, wird bei der Reaktion Kohlenmonoxyd entwickelt, das so schnell wie möglich aus der Reaktionszone entfernt werden muß, um eine Reaktion zwischen dem Kohlenmonoxyd und dem Titanmonoxyd zu verhindern. Wenn die Reaktion in festem Zustand der Stoffe erfolgt, entweicht das Kohlenmonoxyd ohne weiteres aus dem Gemisch und kann ohne Schwierigkeit aus der Reaktionszone entfernt werden. Wenn jedoch die Reaktionstemperatur so hoch steigt, daß ein teilweises oder vollständiges Schmelzen des Reaktionsgemisches eintritt, besteht die Gefahr, daß das Kohlenmonoxyd sich in dem Gemisch löst oder damit verbindet und so einen schädlichen Bestandteil des Enderzeugnisses bildet. Wenn dagegen die Temperatur des Reaktionsgemisches niedriger als etwa 180o° gehalten wird, bis die Reaktion abgelaufen ist und eine Bildung von Kohlenmonoxyd im wesentlichen aufgehört hat, dann wird das Titanmonoxyd in fester Form und frei von gelöstem oder chemisch gebundenem Kohlenmonoxyd gewonnen.
  • Die aufeinanderfolgende Reduktion von Titandioxyd zu Titansesquioxyd und von T'itansesquioxyd zu Titanmonoxyd mit elementarem Kohlenstoff wird zweckmäßig in einem Behälter, z. B. einem Graphittiegel, durchgeführt. Dabei muß verhindert werden, daß die reagierenden Stoffe mit anderem Kohlenstoff oder überhaupt irgendeinem sonstigen Stoff in Berührung kommen, der die Reinheit des Enderzeugnisses ungünstig beeinflussen würde. Bei Verwendung eines Graphittiegels für die Reaktionen muß daher die Innenwand des Behälters, die mit dem Reaktionsgemisch in Berührung kommt, mit einem Werkstoff, wie Molybdän, ausgekleidet «erden, der sich im wesentlichen inert zu dem Reaktionsgemisch bei einer Höchsttemperatur von iSoo° verhält. Da jedoch die reagierenden Stoffe bei Temperaturen über 80o° zu schrumpfen beginnen und das Gemisch infolgedessen von den Seiten- und Deckelflächen zurückweicht, braucht im allgemeinen nur der Boden eines solchen Graphittiegels durch Molybdänblech abgedeckt zu werden.
  • Der Schmelztiegel wird mit dem Reaktionsgemisch in einen geeigneten Ofen gebracht, der mit Regelvorrichtungen für die Temperatur und zur Aufrechterhaltung einer inerten Atmosphäre während des Reaktionsverlaufes ausgerüstet ist. Zu diesem Zweck kann der Innenraum des Ofens von einem inerten Gas, wie Argon od. dgl., durchströmt werden, vorzugsweise wird aber eine Vakuumpumpe verwendet, um die gesamte Gasmenge aus dem Ofeninnern zu entfernen. Elektrische Schmelzöfen, mit Widerstands- oder Induktionsheizung und mit einer hochtourigen Vakuumpumpe ausgestattet, sind besonders zweckmäßig für die Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung.
  • Die Ausgangsstoffe für das Verfahren, feinzerteiltes pigmentartiges Titandioxyd und reinster Kohlenstoff, können zusammen brikettiert oder auch in den Schmelztiegel eingestampft werden. Im zweiten Falle ist es zweckmäßig, Löcher in der eingestampften Masse vorzusehen, damit die entstehenden Gase entweichen können. Nachdem der Schmelztiegel in den Heizofen gebracht worden ist, wird mittels einer hochtourigen Vakuumpumpe ein Vakuum hergestellt, indem der Druck auf weniger als ioo Mikron Hg erniedrigt wird. Nach. der Evakuierung wird die Temperatur des Reaktionsgemisches auf etwa iioo bis i2oo° gebracht und unter Vakuum ständig auf dieser Höhe gehalten. Die Reaktion zwischen dem Titandioxyd und Kohlenstoff verläuft außerordentlich rasch unter Entstehung von Kohlenmonoxyd, bis die Reaktion beendet ist. Obwohl das Kohlenmonoxyd durch die Vakuumpumpe bei seiner Entstehung sofort entfernt wird, wird dadurch doch ein wesentlicher Druckanstieg in dem Reaktionsgefäß bewirkt, dessen Höhe von der Leistungsfähigkeit der Vakuumpumpe abhängt. Die Beendigung der Reaktion wird infolgedessen nach außen durch einen Druckanfall in dem Reaktionsgefäß angezeigt. Um aber eine gleichmäßige Erhitzung der reagierenden Stoffe und einen vollständigen Ablauf der Reaktion zu gewährleisten, ist es zweckmäßig, die Reaktionstemperatur während mindestens 45 Minuten auf derselben Höhe zu halten, nachdem der Druck wieder auf etwa ioo Mikron Hg gefallen ist. Das Erzeugnis der ersten Reaktionsstufe ist dann ein Titansesquioxyd, das keine wesentlichen Mengen anderer Titanoxyde enthält, und darauf zur Gewinnung von Titanmonoxyd durch Reaktion mit einer weiteren Menge Kohlenstoff dient.
  • In der zweiten Reaktionsstufe wird das Titansesquioxyd mit der äquimolaren Menge elementaren Kohlenstoffes zusammengebracht, um das Sesquioxy.d zu reinem Titanmonoxyd zu reduzieren. Wie schon erwähnt, kann der zur Reduktion erforderliche Kohlenstoff schon dem Ausgangsgemisch zugesetzt werden, so daß die zweite Reaktion in dem Schmelztiegel durchgeführt werden kann, ohne vorher .das Gemisch aus dem Tiegel zu entfernen. Das Titansesquioxyd und der Kohlenstoff werden in einer inerten Atmosphäre auf eine Temperatur von i5oo bis 18a0°, vorzugsweise aber auf etwa 1700 bis 175o°, erhitzt. Wenn das Gemisch diese Temperatur erreicht hat, wird wiederum Kohlenmonoxyd in beträchtlicher Menge entwickelt, so daß der Druck in dem Reaktionsgefäß ansteigt. Das Gefäß wird, weiter evakuiert und erhitzt, bis der Druck wieder auf etwa ioo Mikron Hg gefallen ist. Dann wird das Reaktionsgemisch etwa 45 Minuten lang auf dieser Temperatur gehalten, um :einen vollständigen Ablauf der Reaktion zu sichern. Der Heizstrom wird dann abgestellt, damit die Reaktionsmasse unter Vakuum auf etwa 20o° abkühlt, worauf das Vakuum abgestellt und die Masse auf Zimmertemperatur abgekühlt wird. Das entstandene Titanmonoxyd enthält im wesentlichen keine anderen Titanoxyde. Falls Ilmenit als Ausgangsmaterial verwendet worden ist, kann das Titanmonoxyd gemahlen werden, um das metallische Eisen elektromagnetisch auszuscheiden. Die Herstellung von Titansesquioxyd gehört nur zusammen mit dem Gegenstand des Hauptanspruchs zur geschützten Erfindung.
  • Einige Beispiele zeigen die Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung. Beispiel i Das Reaktionsgemisch wird aus 160o Gewichtsteilen pigmentartigen Titandioxyds mit 24o Teilen Petrolkoks, Feinheit entsprechend 0,33 mm Maschenweite des Prüfsiebes, hergestellt, nachdem die Stoffe vorher durch Brennen bei 1370° gereinigt worden sind. Nach gründlichem Durchmischen wird das Titandioxyd und der Kohlenstoff in einem Graphittiegel eingestampft, dessen Boden mit Molybdänblech verkleidet ist. Durch. die Masse werden Löcher von etwa 6 mm Durchmesser in Abständen von 25 mm angebracht, die von oben bis zum Boden reichen. Der gefüllte Graphittiegel wird in einen elektrischen Induktionsofen gebracht, an den eine Vakuumpumpe angeschlossen ist, die für .ein Vakuum von 5o Mikron Hg bei Zimmertemperatur ausreicht. Der Ofen wird abgedichtet und die Vakuumpumpe angestellt, worauf die Heizung in Betrieb gesetzt wird. Nach etwa 6o Minuten steigt die Temperatur des Reaktionsgemisches auf etwa 1150° und wird während der ersten Reaktionsstufe auf dieser Höhe gehalten. Beim Ansteigen der Temperatur auf iooo° erhöht sich der Druck trotz des ständigen Absaugens und steigt bei I150° auf etwa 0,5 ata. Kurz vor Ablauf der Reduktion des Titandioxyds zu Titansesquioxyd fällt der Druck auf annähernd ioo Mikron Hg. Das Reaktionsgemisch wird noch weitere 6o Minuten unter Vakuum auf ii5oö gehalten.
  • Nach Beendigung der ersten Reaktionsstufe wird das Reaktionsgemisch auf etwa 1725° erhitzt; bei etwa 1500° steigt der Druck trotz des Absaugens wiederum .und. erreicht bei einer Temperatur von 1725° fast i ata. Auf :dieser Temperatur wird das Reaktionsgemisch weitere 45 Minuten gehalten, nachdem der Druck wiederum auf etwa ioo Mikron gefallen ist. Danach wird der Heizstrom abgestellt, so daß sich das Reaktionsgemisch unter weiterem Absaugen bis auf 20o° abkühlt. Darauf wird die Vakuumpumpe abgestellt, während sich das Reaktionsgemisch auf Zimmertemperatur abkühlt. Das aus .dem Tiegel herausgenommene Gemisch besteht aus i275 Gewichtsteilen .und hat eine glänzend goldbraune Farbe. Im Innern ist das Gemisch hochkristallin. Die chemische Analyse ergibt 74,8'/o Titan, und die Röntgenuntersuchung zeigt die vollkommene Struktur von Titanmonoxyd. Beispiel 2 Das Reaktionsgemisch wird hergestellt aus 3040 Gewichtsteilen Ilmenit, das 52,6% Ti O,, enthält, nachdem es in der üblichen Weise gereinigt wurde, und aus 4.a.0 Teilen kalziniertem Petrolkoks, so daß ein zur Reduktion der Eisenoxyde notwendiger Überschuß an Kohlenstoff vorhanden ist. Beide Bestandteile haben .eine Feinheit entsprechend 0,33 mm Maschenweite des Prüfsiebes. Das Gemisch wird wie bei den anderen Beispielen in einen Graphittiegel eingestampft, der in einen Induktionsofen gebracht wird. Der Ofen wird mittels einer hochtourigen Vakuumpumpe bis auf ioo Mikron Hg evakuiert, worauf .das Gemisch auf i i 5o" erhitzt wird. Bei dieser Temperatur steigt der Druck erheblich und fällt dann wieder auf etwa ioo Mikron Hg, woraus hervorgeht, daß die Reduktion des Ilmenits zu Titansesquioxyd und metallischem Eisen vollendet ist. Das Gemisch wird etwa 45 Minuten lang auf ii5o° gehalten, nachdem der Druck wieder auf i.oo Mikron Hg gefallen ist, worauf die Temperatur auf 1725' gesteigert wird und auf dieser Höhe so lange gehalten wird, bis die Reaktion in der zweiten Stufe abgelaufen ist. Das Gemisch wird weiter auf der Temperatur von 1725° während 45 Minuten gehalten, nachdem der Druck auf ioo Mikron gefallen ist, wodurch sich zeigt, daß die Reaktion beendet ist. Nach Abkühlung des Reaktionsgefäßes auf 20o° wird die Vakuumpumpe abgestellt, wara:uf sich das Gemisch auf Zimmertemperatur abkühlt. Das Enderzeugnis wird auf eine Feinheit entsprechend 0,33 mm Maschenweite des Prüfsiebes gemahlen, worauf die Eisenteilchen elektromagnetisch ausgeschieden werden. Das Enderzeugnis besteht aus 120o Gewichtsteilen und hat eine glänzend goldbraune Farbe. Die chemische Analyse und Röntgenuntersuchung :ergibt reines Titanmonoxyd.

Claims (5)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von reinem Titanmonoxyd aus Titandioxyd durch Reduktion mit elementarem Kohlenstoff, dadurch gekennzeichnet, daß ein inniges Gemisch von Titandnoxyd mit mindestens 1/2 Mol, jedoch nicht mehr als i Mol elementaren Kohlenstoffes auf i Mol Titandioxyd auf eine Reaktionstemperatur von etwa iloo bis i2oo° erhitzt wird, wobei das entwickelte Kohlenmonoxyd aus der Reaktionszone durch Überleiten eines inerten Gases oder Absaugen entfernt wird, daß die Reaktionstemperatur so lange aufrechterhalten wird, bis sich kein Kohlenmonoxyd mehr entwickelt, und daß in einer zweiten Reduktionsstufe ein inniges Gemisch des erhaltenen Titansesquioxyds mit einer äquimolaren Menge elementaren Kohlenstoffes auf eine Temperatur von etwa i5oo bi,s iSoo° unter Absaugung des entwickelten Kohlenmonoxyds so lange erhitzt wird, bis sich kein Kohlenmonoxyd mehr entwickelt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Temperatur in der zweiten Reduktionsstufe etwa 1700 bis 175o° beträgt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der elementare Kohlenstoff für die zweistufige Reduktion aus Lampenruß oder Petrolkoks mit einer Teilchengröße entsprechend 0,33 mm Maschenweite des Prüfsiebes besteht. .a..
  4. Verfahren nach Anspruch i und 3, dadurch gekennzeichnet, daß der zu der Reduktion verwendete Lampenruß oder Petrolkoks vorher durch Brennen bei einer Temperatur von mindestens i3oo° von flüchtigen Bestandteilen befreit wird.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß während der ersten Reduktionsstufe der Druck in dein Reaktionsgefäß mittels einer Vakuumpumpe auf weniger als ioo Mikron Hg gehalten wird. In Betracht ,gezogene Druckschriften: Gmelins Handbuch der anorganischen Chemie. Bd..li (Titan), S. 216; Zeitschrift für anorganische Chemie, 228 (1936). S.99.
DEH20926A 1953-07-21 1954-07-22 Verfahren zur Herstellung von reinem Titanmonoxyd aus Titandioxyd Expired DE966322C (de)

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