-
Gewinnungs- und Lademaschine
Die Erfindung bezieht sich auf eine Maschine
zum Hereingewinnen von Mineralien, z. B. Kohle, die gleichzeitig zum Abbau und zur
pausenlosen Verladung des hereingewonnenen Gutes im laufenden Strom, vorzugsweise
im Bergbau unter Tage, geeignet ist und die auch als Streckenvortriebsmaschine verwendet
werden kann.
-
In der- Technik sind Maschinen zum Hereingewinnen und Abtransport
von Mineralien, z. B.
-
Kohle, in den verschiedensten Ausführungen bekannt. In den meisten
Fällen zeigen diese Maschinen klar die Arbeitsglieder der einzelnen Arbeitsvorgänge
auf, und zwar das Unterschrämen und teilweise auch den Kerbschfam mittels Schrämmaschinen,
den Kerbschram und das Lösen des Gutes aus dem Materialverband durch vertikal schwenkbare
Schrämstangen und Kerbräder oder Schrämstangen mit Schrämköpfen und den Abtransport
von Schrämklein und Haufwerk durch Kratzerketten, starre Bleche od. dgl.
-
Bekannt sind ferner Maschinen, bei welchen das Lösen und Hereingewinnen
aus dem Materialverband durch fräsende ReiBarme vorgenommen wird und wo der Abtransport
des Haufwerkes teilweise durch schräggestellte starre pflugscharartige Räumbleche,
meist aber durch Kratzerketten getätigt wird. Es sind weiterhin Maschinen bekannt,
die durch zwei nebeneinanderliegende Sätze von
paarweise sich gegeneinanderdrehenden
Schrämscheiben einen, zwei oder mehrere parallele Schrame herstellen. Das Lösen
des Gutes aus dem Materialverband, desgleichen das Hereintreiben wird hierbei von
Keilstücken ausgeführt, die auf den Schrämscheiben aufgebracht sind. Den Abtransport
des Haufwerkes besorgen hier gleichfalls Kratzerketten. Bei dieser Maschinenart
müssen von den Schrämscheiben nicht nur die parallelen Schrame hergestellt, sondern
gleichzeitig auch die Löse- und Hereintreibearbeiten durch die Keile ausgeführt
werden. Hierbei treten große ungleichmäßige Belastungen auf, und infolge unvermeidbare-r
Verquetschungen des Materials zwischen den Scheiben wird ein großer Kraftaufwand
infolge der auftretenden Reibungsverluste erforderlich. Hinzu kommen noch die Reibungsverluste
bedingt durch die Kratzerkette, da bei dieser Abtransportart das Haufwerk über tote
unbewegte Flächen gekratzt werden muß.
-
Des weiteren sind Kombinationen bekannt, bei denen das Unterschrämen
des Kohlenstoßes durch Schräm- oder Rahmenschrämmaschinen erfolgt und der seitliche
Kerbschram von vertikal schwenkbaren Kerbrädern oder Schrämketten hergestellt wird,
während das Hereingewinnen der Flözpartie durch eine mit dem freien Ende derselben
getrieblich verhundenen Schrämstange bewerkstelligt wird. Der Abtransport des anfallenden
Schrämkleins und des Haufwerkes auf bekannte Strebtransportfördermittel wird dabei
durch nachfolgende Kratzerketten, Transportschnecken, starre Räumbleche od. dgl.
vorgenommen.
-
Die Maschine nach der Erfindung bildet eine Kombination eines in
senkrechter Ebene schwenkbaren Kettenschrämarmes zum Hinterschneiden, einer mit
dessen freiem Ende getrieblich verbundenen Schrämstange bekannter Art zum Hereingewinnen
des Minerals, vorzugsweise Kohle und eines am Liegenden wirkenden Kreissägeschauflers
zum Unterschrämen des Kohlenstoßes und Abtransport des Schrämkleins und Haufwerkes.
-
Das Neue der Erfindung liegt darin, daß das Organ zum Unterschrämen
des Kohlenstoßes und Wegfördern des von dem Kettenschrämarm und der Schrämstange
gelösten Haufwerks aus einer einzigen am Liegenden wirksamen, mit Schrämzähnen versehenen
Fräs- und Förderscheibe (Kreissägeschaufler) mit annähernd radialen Fräs- und Transportriefen
und aus zwei in Richtung des Gutstromes -umlaufenden, mit Fördergreifern versehenen,
radial verschwenkbaren, beide Seitenwände des Förderweges bildenden Abstreifbändern
über der Fräs- und Förderscheibe besteht und daß hinter den Abstreifbändern ein
Plattenband angeordnet ist.
-
Weiterhin ist bei der neuen Maschine fortschrittlich, daß auch auf
einem zweiten Schwenkarm eine Schrämkette angebracht ist und somit beiderseits der
Maschine je ein durch die Schrämstange verbundener, schwenkbarer Kettenschrämarm
angeordnet ist.
-
Das wirtschaftlich Vorteilhafte bei der Erfindung wird dadurch gewährleistet,
daß die Fräs- und Förderscheibe an Stelle der bisher üblichen Unterschrämvorrichtungen
tritt und nicht nur zur Herstellung des Unterschrames dient, sondern gleichzeitig
auch ein Fördermittel ist, das die Verwendung besonderer zusätzlicher Räumvorrichtungen,
wie z. B. Schnecken, Kratzerketten od. dgl., überflüssig macht, dergestalt, daß
durch die in dem zu gewinnenden Material, z. B. Kohle, von oben nach unten schrämend
abgesenkte Schrämstange im Verein mit dem einen oder den beiden hinterschneidend
arbeitenden Kettenschrämarmen, die von der Fräs-und Förderscheibe unterschrämte
Kohlenpartie leichter hereingewonnen werden kann, die sodann auf die Fräs- und Förderscheibe
herabfällt und durch diese im Verein mit den Abstreifbändern nach rückwärts abgefördert
und auf einem Plattenband über ein Verladeband dem Strebfördermittel zugeführt wird.
-
Bei der Verwendung der Maschine als Streckenvortriebsmaschine werden
auf beiden Seiten der bewegten Kettenschrämarme Schrämketten aufgebracht, die seitlich
die äußerste Begrenzung der Maschine dergestalt bilden, daß diese Strecken in dem
Mineralverband auffahren kann.
-
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt;
es zeigt Fig. I einen Aufriß der neuen Maschine, Fig. 2 den Grundriß von Fig. I.
-
Auf dem Fahrgestell 1 sind angeordnet in geneigter Lage eine einzige
Fräs- und Förderscheibe 2 (Kreissägeschaufler), die mit Schrämzähnen am Umfang und
annähernd radialen Fräs- und Transportriefen in der Arbeitsfläche versehen ist und
dicht unter der Fräs- und Förderscheibe 2 ein endlos umlaufendes Plattenband 3.
An dessen oberen Ende befindet sich die Aufgaberutsche 4, darunter das allseitig
verschwenkbare Verladeband 5, das auf der Drehscheibe 6 in deren Schwenkl,agern
7 gelagert ist. Dicht über der Fräs- und Förderscheibe2 sind radial verschwenkbare
Abstreifbänder 8 a und und 8 b angeordnet, die mit Fördergreifern versehen sind
und die Seitenwände des Förderweges bilden. An einer Seite der Fräs- und Förderscheibe
2 ist der Kettenschrämarm II a mit seiner Schrämkette g angeordnet, der in bekannter
Art um die Achse 10 geschwenkt werden kann. An der gleichen Achse 10 sitzt auf der
anderen Seite der Fräs- und Förderscheibe 2 der Schwenkarm 11 b, der mit seinem
äußeren Ende durch die Schrämstange 12 bekannter Art mit dem Kettenschrämarm -11
a verbunden ist. Auf der Seite des Schwenkarmes II b sind an der Maschine das Leitblech
13 und über der Fräs- und Förderscheibe 2 die Schutz-und Rutschverkleidung 14 angeordnet.
Alle beweglichen Teile der Maschine werden durch die Elektro-oder Preßluftmotoren
15 und I6 angetrieben. Um günstige Kraftverhältnisse zu erzielen, wird der Antrieb
der zentral verlagerten Fräs- und Förderscheibe 2 mit wahlweiser Drehzahl über einen
Innenzahnkranz vorgenommen, der unterhalb der Fräs- und Förderscheibe 2 angebracht
ist. Zum Verfahren ist die Maschine mit Raupenbändern ausgerüstet.
-
Bei Fahrbewegungen und im Bedarfsfalle auch beim Betrieb kann die
Fräs- und Förderscheibe 2 und das nachgeschaltete Plattenband 3 in seinem vorderen
Teil über einen Drehpunkt in vertikaler Ebene gehoben oder gesenkt werden, wie es
durch den Richtungspfeil offenbart wird.
-
Die Gewinnungs- und Ladearbeiten mit der neuen Maschine gehen wie
folgt vor sich: Nachdem die Maschine an den Mineralstoß herangefahren worden ist,
wird dieser Stoß durch die Fräs- und Förderscheibe 2 unterschrämt, während gleichzeitig
die Schrämkette g unter Schwenkbewegungen des Kettenschrämarmes II a und Schwenkarmes
II b auf einer Seite einen Kerbschlitz in den Mineralverband schneidet. Das Lösen
des Fördergutes aus seinem Mineralverband erfolgt durch die Schrämstange I2, die
sich z. B. von oben her in den Mineralverband hineinarbeitet. Das auf die Fräs-
und Förderscheibe 2 fallende Haufwerk wird bei der Drehung von den radialen Fräs-
und Transportriefen erfaßt und durch das Massengewicht und die Reibung mit- und
hochgenommen, von den Fördergreifern der umlaufenden Abstreifbänder 8 a und 8 b
im laufenden Strom auf das Plattenband 3 abgeleitet und abgestreift und nach Passieren
der Aufgaberutsche 4 mittel-s des allseitig verschwenkbaren Verladebandes 5 in die
vorhandenen Strebfördermittel, z. B. Transportbänder, Rutschen od. dgl., aufgegeben.
Durch das Leitblech I3 wird das Hanfwerk seitlich geführt und gegen die Schrämgasse
abgegrenzt. Soweit sich während des Arbeitens der Maschine Mineral von dem Hangenden
ablöst, wird es durch die Schutz- und Rutschblechverkleidung I4 der Fräs- und Förderscheibe
2 zugeführt.
-
Ein besonderer Vorteil der neuen Maschine besteht fernerhin darin,
daß die schräg gestellte Fräs-und Förderscheibe 2 unmittelbar bis auf Sohle und
bedarfsmäßig auch darunter abfördert, so daß der o ach folgen de wandernde Grubenausban
bis zum endgültigen Rauben unmittelbar hinter der Maschine gesetzt werden kann.
Zweckmäßig wird man dabei auch gleich ein zweites Strebfördermittel verlegen.
-
Der günstigste Einsatz der Maschine erfolgt schwebend im scheibenweisen
Strebbau mit leer laufender Talfahrt der Maschine. Das Strebfördermittel wird dabei
zweckmäßig in die jeweils vorbereitete Schrämgase verlegt, so daß ein reibungsloser
Betrieb gewährleistet ist.
-
Es ist technisch möglich, daß Lösen aus dem Mineralverband mit anderen
bekannten Hilfsmitteln durchzuführen, z. B. mittels verschwenkbarer Reißräder oder
Reißköpfen, die auf einer oder mehreren bohrstangenähnlichen Triebwellen aufgebracht
sind.
-
Bei der obenerwähnten Verwendung der Maschine als Streckenvortriebsmaschine
wird das Leitblech I3 ausgebaut und auf den Schwenkarm II b eine zweite Schrämkette
g aufgebracht.
-
PATENTANSPRt)CHE: I. Gewinnungs- und Lademaschine mit einem in senkrechter
Ebene schwenkbaren Kettenschrämarm und einer mit dessen freiem Ende getrieblich
verbundenen Schrämstange sowie einem Organ zum Unterschrämen des Kohlenstoßes, dadurch
gekennzeichnet, daß das Organ zum Unterschrämen des Kohlenstoßes und Wegfördern
des von dem Kettenschrämarm (IIa) und der Schrämstange (I2) gelösten Haufwerkes
aus einer einzigen am Liegenden wirksamen, mit Schrämzähnen versehenen Fräs- und
Förderscheibe (Kreissägeschaufler 2) mit annähernd radialen Fräs- und Transportriefen
und aus zwei in Richtung des Gutstromes umlaufenden, mit Fördergreifern versehenen,
radial verschwenkbaren, beide Seitenwände des Förderweges bildenden Abstreifbändern
(8 a, 8 b) dicht über der Fräs- und Förderscheibe (2) besteht und daß hinter den
Abstreifbändern (8 a, 8 b) ein Plattenband (3) angeordnet ist.
-
2. Gewinnungs- und Lademaschine nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet,
daß auch auf dem Schwenkarm (11 b) eine Schrämkette angebracht und somit beiderseits
der Maschine je ein durch die Schrämstange (12) verbundener Kettenschrämarm (11
a, II b) angeordnet ist.