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Freitragende Bautafel für Decken, Dächer od. dgl. Die Erfindung betrifft
eine freitragende Bautafel für Decken, Dächer od. dgl. von Holz- oder Steinhäusern
und schafft eine in hohem Grade material-und arbeitsparen,de Konstruktion.
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Gebäudedecken wurden früher im allgemeinen an der Baustelle aus Fußbodenbrettern,
Balken und einer unteren Holzverschalung hergestellt, welche in manchen Fällen aus
Fertigteilen zusammengefügt war. Diese Verfahrensweise- erfordert viel Material
und Arbeit.
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In letzter Zeit sind Konstruktionen von vorgefertigten Decken und
Dachstühlen herausgebracht worden; aus verschiedenen Gründen, wie z. B. wegen allzu
hoher Herstellungskosten in der Fabrik, allzu niedriger Festigkeit, allzu großen
Gewichtes usw., konnten sie sich jedoch nicht gänzlich einbürgern.
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Mit der Konstruktion gemäß der Erfindung wird eine leichte und tragfähige
Balkendecke bzw. ein entsprochender Dachstuhl mit niedrigem Herstellungkosten erhalten.
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Dachkonstruktionen wurden früher vielfach an der Baustelle aus, Dachstühlen
mit einer Dachversehalung aus abgelängten Gliedern ausgeführt. In letzter Zeit ist
man zum Teil zu Dachverschalungen übergegangen, welche zu Gliedern bestimmter Länge
zusammengenagelt sind. Däehstühle- werden oft an der Baustelle hergestellt. Bei
vorgefertigten Holzhäusern kommen jedoch nunmehr auch vorgefertigte Dachstühle aus
Holz vor.
Den zur Zeit üblichen hölzernen Dachkonstruktionen gemeinsam
ist aber, daß sie aus einem System aus Dachstühlen oder Fachwerken sowie aus einer
senkrecht zu der somit gebildeten Unterlage angeordneten Dachverschalung aus genuteten
und gefederten Brettern und, wenn es sich um Ziegeldächer handelt, aus Dachpappe,
Unterlatten und Ziegellatten bestehen.
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Mit der Konstruktion gemäß der Erfindung können die Dachstühle entbehrt
werden, wobei eine besondere Papplage, z. B. für Ziegeldächer, unnötig wird.
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Die Bautafel nach der Erfindung kann üb°r größere Spannweiten freitragend
sein und erübrigt eigentliche Träger b:zw. Dachstühle. Das die Erfindung im wesevtlic
hei Kennzeichnende ist, daß die Bautafel aus folgenden drei Hauptteilen besteht:
aus einer dünnen Platte, z. B. einer Holzfaserplatte, Sperrholzplatte od. dgl.,
aus einer großen Anzahl dünner, hochkant stehender Bretter, welche mit der einen
Plattenseite durch Leimen und bzw. oder Annageln od. dgl. verbunden sind, und aus
Leisten aus Holz oder einem anderen geeignet-en Material, welche mit der anderen
Plattenseite genau gegenüber den Brettern ebenfalls durch Leimen und bzw. oder Annageln
od. dgl. verbunden sind.
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Einige Ausführungsformen der Erfindung sind in der Zeichnung veranschaulicht;
hier zeigt Fig. i einen Querschnitt eines Deckenelements gemäß der Erfindung, Fig.2
einen Teil einer Draufsicht desselben und Fig. 3 einen Querschnitt eines Dachelements.
Fig. s zeigt ein Dachelement in Seitenansicht und eiin Deckenelement in eingebautem
Zustande. Die Decken- bzw. Dachbautafel besteht, wie aus der Zeichnung hervorgeht,
aus einer dünnen Platte i, einer Anzahl hochkant gestellter dünner Bretter 2 sowie
aus an der entgegengesetzten Seite der Platte angebrachten Leisten 3 gerade gegenüber
den genannten Brettern. Die Leisten 3 tragen zum Versteifen der Platte zwischen
den Brettern bei, da die Platte als annähernd fest eingespannt betrachtet werden
kann, was bei der Belastung der Scheibe sehr große Bedeutung hat.
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Bei der Anwendung des Dachgerüstes zum Tragen von Dachziegeln können
sie auch als Unterlatten dienen. Die Platte kann in manchen Fällen auch mit Vorteil
ahne besonderes Deckmaterial verwendet werden und wird dann zweckmäßig mit Asphalt
od. dgl. bestrichen.
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Die Bautafeln nach der Erfindung werden in der Fabrik zweckdienlich
in derselben Breite wie derjenigen der handelsüblichen Bauplatten hergestellt. Die
Dachtafeln werden an der Baustelle mit der Plattenseite nach oben auf Fußplatten
q. und eine Firstplatte q.' gelegt. Sie -werden mit erforderlichen Querstegen 5
sowie mit Endstegen 6 versehen und können bei der Herstellung mit einer unteren
Abdeckplatte an der Trauf'kante 7 bzw. an den Giebeln des Hauseis versehen. werden.
Der Zusammenhalt in der Fuge zwischen zwei Elementen wird leicht durch Nageln quer
durch die Seitenbretter 8 hindurch bewirkt. Der Zusammenhalt zwischen zwei Dachtafeln
am First erfolgt zweckmäßig mittels eines außenliegenden Deckbleches 12, das gleichzeitig
das Regenwasser am Hineindringen in die Fuge verhindert.
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Erfindungsgemäß ausgebildete Bautafeln können auch mit Vorteil für
Decken benutzt werden, wobei sie mit ihrer offenen Seite nach oben gekehrt werden.
An der Baustelle wird die Deckenfüllung hineingeschüttet, worauf die Fußbodenbretter
senkrecht zu den hochkant gestellten Brettern der Tafeln verlegt werden. Wegen der
geringen Abstände der hochkant gestellten Bretter können die Fußbodenbretter praktisch
an beliebigen Stellen gestoßen werden, wodurch eine gute Ausnutzung des l-1,olzes
erreicht wird. Ein weiterer Vorteil ist, daß Rohre und Leitungen leicht in die Tafeln
an der Baustelle eingelegt werden können, ehe die Füllung und der Fußboden angebracht
werden; man hat auch die Möglichkeit, Träger, z. B. Betonträger, in die Deckentafeln
einzubauen, wenn Zwischenwände aus Stein abzufangen sind.
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Die Bautafeln können. auch in der Fabrik mit einer besonderen Abdeckplatte
9 auf bzw. unter den Leisten 3 versehen werden. Diese Platte kann aus wasserabstoßendem
oder feuerfestem Material bzw. aus für Unterdecken bestimmtem zweckdienlichem Oberflächenmaterial
bestehen.
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Bei Dachkonstruktionen -mit größeren Spannweiten können die Dachtafeln
mit Zugankern io, beispielsweise aus Bandstahl, versehen sein, welche an den Tafelenden
befestigt und über quer verlaufende Stützgliedee:r i i gespannt sind.
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Die Deckentafeln können beim Auflegen auf eine Mittelwand in solcher
Länge ausgeführt werden, daß sie wechselweise über die Mittelwand hinausragen, wobei
die von den entgegengesetzten Seite sich erstreckenden Tafeln um den gleichen Betrag
kürzer gemacht werden. Zweckmäßig erfolgt der Stoß am Momentennullpunkt.