DE965760C

DE965760C - Einrichtung zum Erhitzen, insbesondere Trocknen von festem Gut, z.B. Koerpern aus Kunstmasse

Info

Publication number: DE965760C
Application number: DES4830D
Authority: DE
Inventors: Dr Rer Nat Eugen Sauter
Original assignee: Siemens AG
Current assignee: Siemens AG
Priority date: 1942-07-19
Filing date: 1942-07-19
Publication date: 1957-06-19

Description

Beim Trocknen von. Körpern aus Kunstmassen, z. B. Kunstfaserplatten,, mittels durch die Körper hindurchgeleiteten elektrischen. Stromes hat es sich gezeigt, daß die die Stromzuführungselektroden berührenden Flächendes Gutes bei fortgeschrittener Trocknung leicht anschmoren. Der Übergangswiderstand zwischen den metallischen Elektroden und dem zu trocknenden Gut ist gegen Ende der Trocknung sehr groß, so daß die Erwärmung vo>rzugsweise an diesen Grenzflächen auftritt. Wird der Strom nicht rechtzeitig abgeschaltet, so beginnt das Gut an der Grenzfläche zu verkohlen. Schließlich tritt Funkenbildung auf, die das Material zerstört, wenn der elektrische Strom nicht sofort ausgeschaltet wird.

Erfindungsgemäß wird dieser Nachteil dadurch vermieden, daß Mittel zur Kühlung der Stromzuführungselektroden vorgesehen werden. Vorteilhaft ist es, die Elektroden hohl auszubilden und zur Aufnahme eines Kühlmittels einzurichten, und zwar insbesondere derart, daß das Kühlmittel, z. B. Wasser, die Elektroden durchfließen kann. In manchen Fällen ist es auch vorteilhaft, wenn die Elektroden an der dem zu behandelnden Körper zugewandten Seite Öffnungen enthalten, durch die das Kühlmittel oder ein Teil desselben, gegen das Gut herausgepreßt wird. Das Kühlmittel kann fest, flüssig oder gasförmig sein.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Fig. ι und 2 der Zeichnung im Auf- und Grundriß dargestellt. Eine zu trocknende Kunstfaserplatte 1 befindet sich zwischen den beiden Stromzuführungselektroden 2 und 3, die mittels der Leitungen 4 und 5 an eine geeignete Stromquelle angeschlossen werden können. Die Stromquelle kann Gleich- oder Wechselstrom führen. Die Wahl der anzuwendenden Stromart — ob Gleichstrom, Wechselstrom oder Hochfrequenz — richtet sich nach dem jeweiligen Zweck, der durch die Strombehandlung erzielt werden soll. Wie aus der Zeichnung ersichtlich, sind die Elektroden 2 und 3 hohl ausgebildet und mit Rohranschlüssen versehen, so· daß ein geeignetes Kühlmittel, z. B. Wasser, durch die Elektroden hindurchgeleitet werden kann, wie es -durch, die Pfeile angedeutet ist. Die der Platte 1 zugewandte Wandung der hohlen Elektrode ist zur Erhöhung der mechanischen Steifigkeit dicker ausgeführt, so daß die Elektrode auf ihrer ganzen Länge, gut an der Platte anliegt. Der aus dem Körper 1 beim Trocknen austretende Dampf kondensiert beim Auftreffen auf die gekühlte Elektrode, so· daß der Raum zwischen der Elektrode und dem Körper stets feucht bleibt. Auch gegen Ende der Trocknung tritt noch so viel Wasserdampf aus dem Körper heraus, daß eine Funkenbildung und somit eine Schädigung des zu trocknenden Gutes mit Sicherheit vermieden wird.

Die Einrichtung nach der Erfindung kann, nicht nur beim Trocknen von Körpern aus Kunstmassen mit Verteil verwendet werden, sondern auch bei beliebigem anderem Gut, das an den Stromzuführungselektroden leicht anschmort. Auch ist es für die Erfindung an sich gleichgültig, ob die Erhitzung deb Gutes zum Zwecke der Trocknung oder zu irgendwelchen sonstigen Zwecken erfolgt; beispielsweise kann die Erhitzung den Zweck haben, irgendwelche Abbindungsprozesse oder Polymerisationen einzuleiten oder durchzuführen.

Claims

PATENTANSPRÜCHE:

1. Einrichtung zum Erhitzen, insbesondere zum Trocknen von festen. Flüssigkeit enthaltendem Gut, das im trockenem Zustand elektrisch nichtleitend ist, mittels durch das Gut hindurchgeleiteten elektrischen Stromes, dadurch gekennzeichnet, daß Mittel zur Kühlung der Stromzuführungselektroden vorgesehen sind.

2. Einrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektroden hohl ausgebildet sind und ein Kühlmittel enthalten.

3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektroden für den Durchfluß des Kühlmittels, z. B. Wasser, eingerichtet sind.

4. Einrichtung nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Elektroden an der dem Gut zugewandten Seite Öffnungen enthalten., durch die das Kühlmittel oder ein Teil desselben gegen das Gut herausgepreßt wird.