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Aufzieh- und Auslösevorrichtung für dynamoelektrische Minenzündmaschinen
mit Federzugantrieb Die Erfindung betrifft eine Aufzieh- und Auslösevorrichtung
für dynamoelektrische Minenzündmaschinen mit Federzugantrieb, insbesondere solche,
bei denen zum Zweck, eine Auslösung der Antriebsfeder vor deren völliger Spannung
zu verhindern, zwischen Aufziehvorrichtung und Hauptantriebsfeder zwei miteinander
über einem Leergang auf Drehung kuppelbare Steuerglieder eingeschaltet sind, von
denen das erste mit dem Au:fziehmeahanismus über eine einseitig wirkende Kupplung,
z.. B. ein Freilaufgesperre, verbunden ist (vgl. österreichische Patentschrift 1.27
618 und USA.-Patentschrift 788 892), wogegen das lose, beim Federablauf stoßartig
angetriebene zweite Steuerglied eine umlaufende Schleifkontaktvorrichtung zur Erzielung
von Zündstromstößen kürzester Dauer unmittelbar betätigt (vgl. österreichische Patentschrift
166937 und USA.-Patentschrift 2 563 494) .
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Bei den bekannten Zündmaschinen, z. B. der obengenannten Art, ist
das an der Durchtri.ttsstelle des aus dem Gehäuse herausragenden Aufziehbolzens
vorgesehene Lager einer Verschmutzung und Oxydation ausgesetzt, wodurch der beim
Ablauf der
ausgelösten Antriebsfeder vom Federrad mit sehr hoher
Drehzahl angetriebene Bolzen sich stark abnutzen, zumindest aber zufolge -der hohen
Reibung so vielAntriebskraft aufzehmen kann, daß dlieZündmaschine keine ausreichende
elektrische Leistung abzugeben in der Lage ist und die elektrische Zündung der Sprengminen
versagen kann.
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Um diesen Übelstand zu vermeiden, ist gemäß der Erfindung zwischen
Aufziehbolzen und Federaufzugs.welle eine lösbare Kupplung vorgesehen, deren Lösung
vor Ablauf der ausgelösten Antriebszugfeder selbsttätig erfolgt, so daß der Aufziehbolzen
während des Federablaufs stillsteht. Vorteilhafterweise sind der Aufzieh-. und der
Abfeuerbolzen der Zündmaschine zwangsschlüssig so miteinander gekuppelt, daß bei.
einer Betätigung des Abfeuerbolzes im Auslösesinn die Kupplung des Aufziehbolzens
mit dem Federrad und die Klinkensperrung des letzteren gelöst werden. Beispielsweise
ist ein mit dem Abfeuerbolzen der Zündmaschine drehfest verbundenes Übertragungsglied
vorgesehen, welches den Abfeuerbolzen während des Aufziehens sperrt, nach vollständig
aufgezogener Antriebsfeder jedoch entriegelt und die zwangsschlüssige Kupplung des
Abfeuerbolzens mit dem Aufziehbolzen herstellt.
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Vorzugsweise sind an dem Aufziehbolzen der Zündmaschine die Sperr-
und Auslöseklinke für das Federrad und ein Paar von miteinander in ständigem Eingriff
befindlichen Zahnrädern, deren eines drehfest amAu,fziehbolzen fixiert ist, schwenkbar
angeordnet und miteinander über eine zuerst kraftschlüssig, dann zwangsschlüssig
wirkende Kupplung verbunden und der Verbindungsteil des Zahnräderpaares mit dem
Übertragungsglied des Abfeuerbolzens im Eingriff, wobei eine umlaufende Kurvenscheibe,
z. B. eine lose Nockenscheibe, als Anschlag dient, welcher eine Bewegung des Übertragungsgliedes
im Auslösesinn so lange sperrt, his ein an der Kurvenscheibe vorgesehener Randausschnitt
die genannte Bewegung freigibt.
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Ein Ausfährungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt,
in welcher Fig. i eine Gesamtansicht der für das Verständnis der Erfindung notwendigen
Teile rein schematisch im Schaubild und Fig. 2 ein Schaubild einer bevorzugtem Ausführung
des mit dem Abfeuerbolzen verbundenen Übertragungsgliedes zeigt; die Fig. 3 und
4 veranschaulichen die Aufzieh-und Auslösevorrichtung in Draufsicht bei Verwendung
des Übertragungsgliedes nach Fig. 2 bei vollständig gespannter und nach ausgelöster
Antriebsfeder.
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In einem lediglich durch die einzelnen Lagerstellen angedeuteten Lagerbock
des nicht dargestellten Zündmaschinengehäuses ist eine Welle i gelagert, auf der
nahe ihrer unteren Lagerstelle das Antriebs- und Federrad :2 und ein starr mit diesem
verbundenes Sperrad 3 drehfest angeordnet sind. Mit dem Federrad 2 steht das Ankerritzes
4 des nicht gezeichneten Zünddynamos in dauerndem Eingriff. Eine auf die Welle i
lose aufgeschobene Hülse 5, die mit der Welle i und dem Federrad 2 über ein Freilaufgesperre
6 nur in einem Drehsinn kuppelbar ist, weist eine Steuernocke 7 (erstes Steuerglied)
auf, die mit dem Kupplungszapfen 8" einer über der Steuernocke 7 auf der Hülse 5
lose drehbar angebrachten Nockenschelibe 8 (zweites Steuerglied) nach Durchlaufen
eines Leerganges zum Eingriff kommt. Die Nockenscheibe 8 ist mittels ihres Mitnehmerzapfens
8b mit dem umlaufendem Teil 9" eines lose auf die Hülse 5 aufgeschobenen, vollständig
gekapselten, scheibenförmigen Zündstrommomentschalters 9 gekuppelt, dessen Sicherung
gegen Verdrehung bei 9b angedeutet ist. Am oberen abgeflachten Ende 5" der Hülse
5 sitzt eine mit dem inneren. Ende der Antriebszugfeder io verbundene Nabe ioa;
das äußere Federende ist an der nicht dargestellten, mit dem Zündmaschinengehäuse
starr verbundenen Federkapsel befestigt. Auf den im Lagerbock des Zündmaschinengehäuses
drehbar gelagerten Aufziehbolzen i i ist ein Auf -ziehzahnrad 12 aufgekeilt,
welches in dauerndem Eingriff mit einem zweitens gleich großen Zahnrad 13 steht.
Es ist in Verbindungslaschen 14 gelagert, welche die beiden Zahnräder zu. einem
Räderpaar vereinigen, von denen das eine Zahnrad 13 um den Aufziehbalzen i i verschwenkbar
ist. Das schwenkbare Rad 13, im folgenden kurz als Schwenkrad bezeichnet, kann mit
dem Federrad 2 in und außer Eingriff gebracht werden.
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Oberhalb der Veirbindungslasche 14 ist auf dem Aufziehbolzen i i die
Sperr- und Auslöseklinke 15 für das mit dem. Federrad 2 starr verbundene Sperrrad
3 schwenkbar angeordnet. Eine um den Auf -ziellbolzen i i gewundene Schraubenfeder
16, die einerseits an der Klinke 15, andererseits am Lagerbock angreift, sucht die
Klinke 15 im Eingriff zu halten. An der seiner Eingriffsnase 15" abgewendeten. Breitseite
der etwa keilförmigen Sperrklinke 15 ist eine Kupplungsfeder 17 befestigt, die bei
im Eingriff befindlicher Klinke mit dem freien Ende auf einem Anschlagstift 18 aufliegt,
der die Verbindungslasche 14 nach oben und unten überragt. Mit diesem Anschlagstift
18 steht ein gabelartiges Übertragungsorgan 2o, das im Gesamtschaubild der Fig.
i, um alle Teile der Vorrichtung sichtbar zu machen, in einer von der tatsächlichen
Ausführung abweichenden schematischen Form, im Schaubild der Fig. 2 und in den Figuren
3 und 4 jedoch in einer bevorzugten praktischen Verkörperung dargestellt ist, im
Eingriff. Es ist mit dem Abfeuerbolzen i9 drehfest verbunden, wobei eine um letzteren
gewundene Sch.raubenfeder 21, deren Federkraft diejenige der am Aufziehbolzen i
i an@ geordneten Feder 16 beträchtlich überwiegt und die zwischen Lagerbock und
Übertragungsglied 20 (vgl. Fig. i und 2) eingespannt ist und den Abfeuerbolzen.
ig in einer gegenüber dem Anschlagstift 18 unwirksamen Endlager festhält. Das Übertragungsglied
2o ist mit zwei seinen konzentrisch abgerundeten Gabelschenkel 2o" durchsetzenden
Schrauben. 22 (Fig. 2) am Abfeuerbolzen i9 befestigt. An den Enden eines den längeren
Gabelschenkel tob durchdringenden achsparadlelen.Bolzens
23 (Fig.
2 bis d.), an Stelle dessen in der schematischen Figur i zwei Bolzen 21,
23b eingezeichnet sind, ist je ein Sicherungsdaumen 24 und 25 angelenkt, von denen
jeder durch eine der Deutlichkeit halber nicht gezeichnete Feder mit seinem kürzeren
Arm gegen einen die jeweilige Stirnfläche des Übertragungsorgans 2o überragenden
Anschlag 26 bzw. 27 gedrückt wird. Von den beiden Sicherwngsdaumen 2.4 und 25 wirkt
der AuslösesicherungsdaUmen 2,4 mit dem Rand der losen Nockenscheibe 8, der einen
Ausschnitt 8, aufweist, der Einfallsicherungsdaumen 25 mit der Nabe 12, des Aufziehrades
12 zusammen.
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In der Ruhelage der Vorrichtung sind die: Sperrklinke 15 und das Zahnräderpaar
12, 13, wie Fig. q. zeigt., durch den Einfallsicherungsdaumen 25 des am Abfeuerbolzen
ig sitzenden Übertragungsgliedes 2o in ihrer ausgeschwenkten Lage gesichert, indem
der genannte Daumen 25 mit seinem freien Ende unter der Wirkung der Feder 21 des
Abfeuerbolzens ig auf der Nabe 12" des Aufziehrades 12 abgestützt .ist. Verdreht
man nun den Abziehbolzen ig mittels eines passenden Schlüssels im Uhrzeigersinn.,
so wird zunächst dem. Einfallsieherungs.dau.me:n 25 der Stützpunkt auf der Nabe
12, des Aufziehrades 12 entzogen, so daß die SperrkIinke 15 und das Zahnräderpaar
12, 13 nunmehr durch die um den Au.fziehbolzen i i gewundene Fed2r 16 mit den Zahnkränzen
dies Sperrades 3 bzw. des Federrades 2 in Eingriff gebracht und gehalten werden.
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Bei dem im Eingriff mit dem Federrad 2 befindlichen Zahnräderpaar
1a, 13 (Fig. 3) schließt eine durch die Drehachsen der beiden Zahnräder 12 und 13
gelegte Ebene mit der Tangentenebene im Eingriffspunkt des Schwenkrades 13 mit dem
Federrad 2 einen spitzen Winkel ein, so daß durch die beim Aufziehen angewendete
Kraft ein zusätzliches Drehmcment erzeugt wird, welches das den Zahneingriff des
Schwenkrades 13 mit dem Federrad 2 sichernde Drehmoment um die Achse i i unterstützt,
wobei ein nicht gezeichneter, dem Sch.yvenkrad in der Schwenkrichtung entgegengestellter,
zweckmäßig am Lagerbock angeib-rach.ter fixer Anschlag die dem richtigen Zahneingriff
entsprechende Endlage der Verbindungslasche 1d. gewährleistet.
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Beim Weiterdrehen des Aufziehbolzens i i «wird über das Zahnräderpaar
12, 13 auch das Federrad 2 samt dem Sperrad 3 und über das Freilaufgesperre 6 auch
die die Federradwelle! i umgebende Hülse 5 mit der Steuernocke 7 und der Nabe 5"
samt dem inneren Ende der Antriebsfeder io im Umlaufsinn des Uhrzeigers gedreht
und. die Feder aufgezogen, wobei dien ins Sperrad 3 cingreifendie Sperrklinke 15
eine Rückdrehung des Federrades 2 unter der Kraftwirkung der zunehmend gespannten
Antriebsfeder io verhindert. Während des Aufziehvorganges nimmt die Steuernocke
7 nach Durchlaufen, eines Leerganges den Kupplungszapfen 8,
der losen Nockenscheibe
8 und diese über den Mitnehmerzapfen 8b den umlaufenden Teil 9a des Zündstromschalters
so lange mit, bis die Feder io vollständig gespannt ist. Hierbei verhindert vorerst
dier volle Rand der umlaufenden losen Nockenscheibe 8 zufolge des ihr entgegengestellten
Auslösesicheru.ngsdaumens 24. ein Verschwenken des auf dem Abfeuerbolzen ig befestigten
Übertragungsorgans 2o im Drehsinn des Ul.rzeigers. Erst bei voll gespannter Feder
io befindet sich der Auslösesicherungsdaumen 2d. dem Ausschnitt 8, der losen Nockenscheibe
8 gegenüber, wodurch das Übertragungsglied 20 verdrehbar und damit die Sperre des
Abfeuerbolzens ig aufgehoben ist.
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Sobald die Sprengladungen gezündet werden sollen, wird der Abfeuerbolzen
ig mittels des Betätigungsschlüssels gegen die Wirkung der Schraubenfeder 21 im
Sinne der Uh,rze.igerbewegung verdreht. Das mit dem Anschlagbolzen 18 der oberen
Verbindungslasche 14. des Aufziehzah:nräderpaares 12, 13 im Eingriff befindliche
Übertragungsglied 2o des Abfeuerbolzens ig verschwenkt somit das Zahnräderpaar 12,
13 entgegen dem Uh.rzeigersinn, wobei der EinfallsicherungsdaUlnen 25 des übertragungsgtliedes
20, gegen die Wirkung einer nicht gezeichneten Feder, die sein hinteres Ende gegen
den Anschlag 27 drückt, ausschwenkend, zunächst mit seiner konkav gekrümmten. Flanke
an der Nabe des Au.fziehrades 12 vorbeigleitet. Beim Verschwenken der Verbindungslasche
14. wird vorerst das. Schwenkrad 13 außer Eingriff mit dem Federrad 2 gebracht und
kurz darauf nach Deformation der kräftigen Kupplungsfeder 17 auch die Sperrklinke
15 stoßartig aus dem Sperrad 3 ausgehoben, wobei die so erreichte Lage der Teile
durch den Einfallsicherungsdaumen 25 an der Nabe 12" des Aufziehrades 12, wie schon
beschrieben, gesichert wird. Die sich entspannende Antriebsfeder io setzt nun mit
ihrem inneren Ende über die Nabe 5, die Hülse 5 und über dien nunmehr gesperrten
Freilauf 6 das Federrad 2 gegen den Drehsinn des Uhrzeigers in Umlauf, durch welches
das Ankerritzel q. des Zünddynamos angetrieben wird.
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Die Steuernocke 7 trifft nach Durchlaufen des Leerganges auf den Bolzen
8" der losen Nocken scheibe 8, die samt dem mit ihr über den Stift 8b verbundenen
beweglichen Teil 9a des Momentschalters mit großer Geschwindigkeit äbgeschleudert
wird. Eine Pufferfeder 28 fängt die auslaufende Nockenscheibe 8 auf.
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Sobald man den Betätigungsschlüssel neuerdings auf den Aufziehbolzen
i i aufgesteckt und diesen ein wenig im Uhrzeigersi.nn gedreht hat, wird
-der Einfallsicherungsdaumen 25 dies am Abfeuerbolzen, ig sitzenden übertragungs.gliedes
20 umgehegt (siehe Fig. 3), worauf die Sperrklinke 15 und das Aufziehzahnräderpaar
12, 13 durch die Feder 16 aus ihrer ausgeschwenkten Ruhelage wieder in die Eingriffslage
mit dem Sperrad 3 bzw. dem Federrad 2 geschwenkt weirden, so daß ein neuerliches
Aufziehen der Antriebsfeder erfolgen kann.