DE965271C - Verfahren zur Herstellung von Polymerisaten oder Mischpolymerisaten von ungesaettigten Verbindungen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Polymerisaten oder Mischpolymerisaten von ungesaettigten Verbindungen

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DE965271C
DE965271C DER3975D DER0003975D DE965271C DE 965271 C DE965271 C DE 965271C DE R3975 D DER3975 D DE R3975D DE R0003975 D DER0003975 D DE R0003975D DE 965271 C DE965271 C DE 965271C
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DE
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methacrylic acid
water
polymerization
mixture
sulfuric acid
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DER3975D
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English (en)
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Dr-Ing Otto Grimm
Dr-Ing Carl Th Kautter
Dr Phil Ernst Trommsdorff
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Roehm GmbH Darmstadt
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Roehm and Haas GmbH
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08FMACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
    • C08F20/00Homopolymers and copolymers of compounds having one or more unsaturated aliphatic radicals, each having only one carbon-to-carbon double bond, and only one being terminated by only one carboxyl radical or a salt, anhydride, ester, amide, imide or nitrile thereof
    • C08F20/62Monocarboxylic acids having ten or more carbon atoms; Derivatives thereof

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
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  • Polymers & Plastics (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Addition Polymer Or Copolymer, Post-Treatments, Or Chemical Modifications (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Polymerisaten.
  • oder Mischpolymerisaten von ungesättigten Verbindungen Es ist bekannt, zur Herstellung von ungesättigten polymerisierbaren Verbindungen, wie Methacrylsäureamid, Methacrylsäure oder deren Estern, die als Ausgangsstoffe für- Polymerisatkunststoffe dienen können, von Cyanhydriaien, z..B. Ketocyanhydrinen, wie Acetocyanhydrin, auszugehen, wobei diese Cyanhydri.ne mit mindestens i Mol Schwefelsäure auf i Mol Cyanhydrin bei erhöhter Temperatur behandelt «-erden. Bei Verwendung von z. B. Aceton.cyan.hydrin kann man aus dem Reaktionsgemisch dann das Methacrylsäureamid oder sein Sulfat isolieren. Man kann das Gemisch aber auch zwecks Hydrolyse des Methacry1säureamids zu M.ethacrylsäure mit Wasser kochen und die gebildete Säure in üblicher Weise gewinnen. Die Säure kann mittels Basen neutralisiert werden, wodurch gegebenenfalls lösliche Salze, z. B. Alkalisalze, oder Salze organischer Basen gewonnen werden können. Auf diese Weise kann man die gewünschten Metbacrylsäureverbindungen herstellen, die sich in üblicher Weise abtrennen lassen. Die abgetrennten und gegebenenfalls noch weitergereinigten Methacrylsä@ureverbindungen werden dann in üblicher Weise allein oder unter Zusatz andere polymerisierbarer Verbindungen polymerisiert, wobei Kunststoffe verschiedener Art erhalten werden.
  • Bisher hielt man es auch zur Herstellung von Mischpolymerisaten für unumgänglich notwendig, in der geschilderten Weise von aus dem Acetoncyanhydrin--Schwefelsäure-Reaktionsgemisch abgetrennten, gereinigten 1Vl.ethacrylsäurev-erbiiidungen auszugehen, um einwandfreie Polymerisate zu gewinnen. Hierbei ging man in der Regel so vor, daß die gewünschten -,%Ionomeren in wäßriger Lösung miteinander gemischt und polymerisiert wurden.
  • Handelte es sich um Herstellung von Mischpolymerisaten, die freie oder mit Basen abgesättigte Carboxylgruppen, also Salzgruppen, aufweisen, dann stellte man die betreffenden polymeren Säuren oder Salze zunächst für sich in möglichster Reinheit her -und polymerisierte sie zusammen mit den jeweils erforderlichen übrigen Komponenten. Man ging auch so vor, daß rein hergestellte polymere Amide, Säuren oder Ester ganz oder teilweise verseift oder neutralisiert wurden.
  • Es wurde nun gefunden, daß man wäßrige Lösungen von Polymerisaten oder Mischpolymerisaten, die mittels Basen abgesättigte Carboxylgruppen und bzw. oder freie Carboxylgruppen, gegebenenfalls zusammen mit Amidgruppen, aufweisen, dadurch herstellen kann, daß man das in bekannter Weise hergestellte Cyanhydrin-Schrvefelsäu@re-Reaktionsgemisch nach t-eilwei-ser oder vollständiger Hydrolyse bzw. teilweiser :oder vollständiger Neutralisation unter Verzicht auf Isolierung der gebildeten Monomeren, gegebenenfalls nach Zuführung anderer polymerisierbarer Monomerer in Gegenwart von Polvmerisationsbeschleunigern und bzw. oder Polymerisationsreglern in wäßriger Lösung im Ruhezustand oder bei mechanischer Bewegung unter Erwärmung polymerisiert.
  • Die in einigen der nachfolgenden Beispiele auftretende Bildung von zwei Schichten, von denen die eine aus der Lösung des Monomeren in Wasser bzw. in einer Salzlösung besteht und von der zweiten Schicht abgetrennt wird, ist keine Isolierung der in Frage stehenden Monomeren.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren ist in mannigfacher Weise durchführbar. So gelangt man z. B. zu technisch wertvollen und vielseitig verwendbaren. wasserlöslichen oder wasserquellbaren Mischpolymerisaten von Methacrylsäureamid,wenn man das in üblicher Weise zwecks Umlagerung in Meth-'acrylsä,ureamid erhitzte Reaktionsgemisch von Acetoncyanhydrin und Schwefelsäure oder anderen starken Säuren zunächst einer teilweisen sauren Verseifung unterwirft, die stark saure Lösung in bekannter Weise mit einem Erdallcalihydroxyd oder- carbonat, wie z. B. Kreide, neutralisiert und nach dem Abfiltrieren des unlöslichen Kalziumsulfats das ein Gemisch von Methacrylsäureamid und methacrylsattrem Kalzium enthaltende Filtrat nach Einstellen auf den gewünschten p1 ,-Wert und nach Zusatz eines geeigneten Katalysators ohne weiteres polymerisierenden Einflüssen unterwirft. Man erhält auf diese Weise die wäßrige Lösung eines Mischpolymerisats, das für viele technische Zwecke :ohne weitere Bearbeitung verwendbar ist.
  • Dieses Herstellungsverfahren, das sich gegenüber anderen Verfahren grundsätzlich dadurch unterscheidet, daß auf die Isolierung des monomeren Methacrylsäureamids verzichtet wird, kann in verschiedenen Punkten abgewandelt «-erden.
  • Das bei der Kreideneutralisation nach dem Abfiltrieren des Kalzkumsulfats anfallende Filtrat kann. z. B. durch Zusatz von Aktivkohle geklärt werden. Es besteht auch die Möglichkeit, durch Zusatz von Phosphaten, wie z. B. sec. Natriumphosp'hat oder Metaphosphat, Kalzium- und Eisensalze abzuscheiden bzw. zu binden.
  • Außer Erdalkalihydroxyden, -oxyden oder -carbonaten, die unlösliche Sulfate bilden, kann man auch andere Neutralisierungsmittel verwenden. deren Sulfate wasserlöslich sind, wie z. B. Ätznatron oder Ammoniak. Die Neutralisation mit derartigen Alkalien kann auf verschiedene Weise durchgeführt werden. Besonders vorzuziehen ist das Arbeiten in konzentrierter Lösung unter Rühren und bei höherer Temperatur, weil diese Arbeitsweise unter bestimmten Bedingungen zu einer Schichtentrennung während der \Teutralisation führt. Über der Mutterlauge, die aus einer konzentrierten Lösung des Sulfats, die auch Kristalle enthalten kann, besteht, bildet sich eine zweite Schicht, die eine konzentrierte Lösung des Monomerengemisches darstellt. Diese wäßrige Lösung der Monomeren kann dann nach Einstellen auf den optimalen pH-Wert von etwa 5,6 und nach Zusatz eines geeigneten Katalysators ohne weitere Reinigung polymerisiert -,werden.
  • Bei der oben beschriebenen Arbeitsweise kann man dem anfallenden Monomerengeinisch weitere polymerisierbare, im Monomerengemisch lösliche Verbindungen zusetzen. Es besteht aber auch di-:Möglichkeit, im Monomerengemisch solche unlöslichen Verbindungen .durch Emul.gierungsmittel zu verteilen, die in das Mischpolymerisat eintreten und im Polymerisationsgemisch lösliche oder quellbare Mischpolymerisate liefern. Von im Monomeren.gemisch löslichen Verbindungen seien unter anderem Acrylsärare, Acrylsäurenitril, Acry1säureamid genannt. Von im Monomerengemisch unlöslichen, durch Emulgierungsmittel zu verteilenden Verbindungen seien Acryl- oder -.#lethacry lsäureester, wie z. B. Acry1säureäthyl- oder Methacrylsäuremethylester, genannt. Von Emulgierungsmitteln kommen unter anderem folgende in Betracht: aliphatische und aromatische Sulfonsäuren bzw. ihre Alkalisalze, im Naphthalinkern durch höhermolekulare Alkyle oder Benzylreste substituierte Sulfonate, saure Schwefelsäureester von ein- und zweiwertigen Fettalkoholen mit mehr als 8 C-Atomen, Fettsäurekonde.nsationsprodukte, hochmolekulare Alkyläther des Polyglykols, Eiweiß-Fettsäure-Kondensationsprodukte, Kondensationsprodukte von COlsäurechlorid und asymmetrisch substituiertem Äthylendiamin. Da auch die beiden Komponenten Methacrylsäureamid und Methacrylsäure auf jedes beliebige Mischungsverhältnis eingestellt werden können, erlaubt dieses Verfahren, sehr verschiedenartig zusammengesetzte Mischpolymerisate herzustellen.
  • Es war überraschend, daß es auf die beschriebene Weise möglich ist, ohne Isolierung der Mononieren und ohne weitgehende Reinigung der verschiedene Beimengungen enthaltenden wäßrigen Lösung zu so verschiedenartig zusammensetzten wasserlöslichen und wasserduellbaren 3lischpolyn ierisaten zu gelangen, die ohne weiteres in zahlreichen Industrien eingesetzt werden können. Es besteht aber auch die Möglichkeit, die mehr oder weniger konzentrierten wäßrigen Lösungen der .\lischpolymerisate in dem vorliegenden Zustand durch Umsetzung mit anderen Chemikalien auf weitere wertvolle Kunststoffe zu verarbeiten.
  • Da amid- und säurehaltige Mischpolymerisate, wie z. B. solche aus Methacrylsäureamid und hlethacrylsäure, die Eigenschaft haben, in stark saurem Medium löslich zu sein, besteht auch die :%föglichlceit, das Umsetzungsprodukt von Acetoncyanhydrin und Schwefelsäure ohne vorhergehende \eutralisation und ohne Entfernung der bei der Umsetzung von Acetoncyanhydrin mit konzentrierter Schwefelsäure entstehenden Nebenprodukte, gegebenenfalls nach Zusatz eines Katalysators, polymerisierenden Einflüssen zu unterwerfen, nachdem das Gemisch vorher einer mehr oder weniger weitgehenden Hydrolyse unterworfen wurde. Die im Polymerisationsgeinisch löslichen 'Lllischpolyinerisate können durch einfache Verdünnung mit Wasser ausgeschieden -und dann in Wasser unter Zusatz von z. B. Ammoniak gelöst werden, .um die überschüssige Schwefelsäure zu entfernen und gegLbenenfalls das Mischpolyrnerisat so weit zu neutralisieren, daß es wasserlöslich wird. Man kann auch das in der beschriebenen Weise ausgeschiedene Polymerisat trocknen und so in Pulverform erhalten.
  • Zur Beeinflussung der Hydrolyse kann man bei diesem Verfahren weniger oder mehr Wasser zugeben oder aber konzentriertere oder verdünntere Säure, wie z. B. Schwefelsäure. Wenn mit wenig Wasser verdünnt wird oder an Stelle von Wasser n-Scliwefelsäure oder noch konzentriertere Säure zugesetzt wird, erfolgt eine weniger weitgehende Verseifung. Eine «eitere Variationsmöglichkeit bei diesem Verfahren besteht darin, daß der Katalysator, wie z.33. Kaliumpersulfat, nicht auf einmal, sondern in Raten zugesetzt wird. Anstatt dem Polymerisatio nsgemisch nach beendeter Polymerisation das zur Ausfällung notwendige Wasser zuzugeben, kann man das Polymerisationsgemisch in die notwendige Menge Wasser einrühren. Das auf die eine oder andere Weise nach beendeter Polymerisation mit Wasser verdünnte Polymerisationsgemisch kann durch Zusatz von Alkali auf die Azidität eingestellt werden, bei der möglichst wenig des in starker Säure und gegebenenfalls auch in neutralem Wasser löslichen A,lischpolym@erisats in Lösung bleibt.
  • Nach dein Verfahren der Erfindung lassen sich nicht nur solche Reaktionsgemische polymerisieren, die durch Einwirken von Schwefelsäure oder anderen starken Säuren auf Acetoncyanhydrin leergestellt wurden, sondern auch solche, die unter Verwendung anderer Cyanhydrine, wie Ketocyanhydrine verschiedener Art, z. B. Methyl-Äthyl-I<etoncvanhvdrin, erhalten «-erden können. Beispiel 1 Eine Mischung aus 34 kg Acetoncyanhydrin und 661.g Schwefelsäure, loo%i.g, wird zur Umlagerung in Methacrylsäureamid 1,9 Minuten auf 125° erhitzt. Nach dem Abkühlen wird das Gemisch mit 55 1 Wasser versetzt .und nur so weit gekühlt, daß die Temperatur auf etwa 5o° steigt. Bei dieser Temperatur wird .das Gemisch 20 Minuten gerührt. Während dieser Zeit wird ein kleiner Anteil des Ami.ds verseift. Zur Neutralisation der Schwefelsäure wird unter dauerndem Rühren ratenweise mit etwa 5o kg Kalziumcarbonat versetzt. Während der Zugabe von Kalziumcarbonat werden entsprechend dem Dickerwerden der Lösung noch etwa 6o 1 `-Wasser zugesetzt. Das bei der Umsetzung mit Schwefelsäure gebildete Kalziumsulfat wird abgenutscht. Man erhält auf diese Weise etwa 8o kg Filtrat. Durch Zusatz von 1% Glycerinkohle und Filtrieren kann die gegebenenfalls trübe Lösung geklärt werden.
  • Das in der Lösung enthaltene Gemisch aus Methacrylsäureamid und Ammoniumkalziummethacrylat wird nach Zusatz von 0,75 'Von Kaliumpersulfat und Einstellen auf einen pH-Wert von 5,6 bei 6o bis 70° .unter Rühren polymerisiert. Man erhält auf diese Weise die Lösung eines Mischpolyinerisats, das etwa 94.0/ö Methacrylsä.ureamid und 6% Ammoni@timkalziiummethacrylat enthält. Beispiel 2 Ein Gemisch aus 53,55 kg Schwefelsäure und 46,45 kg Acetoncyanhydrin wirrt zur Umlagerung des Acetoncyanhydrins in 1lethacrylsäureamid 15 Minuten auf 125° erhitzt. Nach dem Abkühlen werden io 1 Wasser zugegeben; diese Lösung wird nun zur teilweisen Verseifung des Amids etwa 3 Stunden auf 6o° erwärmt. Nach dein Abkühlen werden 57 1 Ammoniaklösung, 25%ig, unter Umrühren ratenweise zugegeben. Die Lösung wird während der Zugabe so weit gekühlt, daß sie sich nur auf etwa 4.5° erwärmt. Nach beendeter Zugabe der Ammoniaklösung zeigt die Lösung etwa pü 6. Nach dem Abstellen des Rührwerkes tritt Schichtentrennung ein. In der oberen Schicht ist das aus Methacrylsä,ureamid und Ammoniummethacrylat bestehende Monomerengemisch enthalten. Diese Schicht wird von der Mutterlauge abgetrennt, mit der 21/2fachen Menge Wasser verdünnt und nach Zusatz von o,75%o Kaliumpersulfat bei 6o° .und pH 6 ohne oder mit Bewegung polymerisiert.
  • Auf diese Weise erhält man eine Lösung eines Mischpolymerisats, das aus etwa 70% Methacrylsäu:re und etwa 30% Ammoniummethacrylat besteht, Beispiel 3 2o kg eines Gemisches aus Acetoncyanhydrin und Schwefelsäure im Verhältnis i : 1,5 Mol werden nach .der üblichen Erhitzungsdauer :und nach dem Abkühlen auf etwa 20° .unter Rühren durch vorsichtigen Zusatz von 9,2 kg Ätznatron, gelöst in 12,8 1 Wasser, auf Pu .f,5 bis 5 eingestellt. Während der \Teutral.isation steigt die Temperatur des Gemisches auf maximal 75°. Während der Neutralisation scheidet sich das Monomere in Form einer öligen Flüssigkeit über der Mutterlauge aus Natriumsulfat ab. Diese überstehende Lösung des Monomeren wird abgetrennt. Die dabei erhaltenen 8 kg konzentrierte Lösung werden mit 8 1 Wasser verdünnt und durch Zusatz von Ammoniaklösung, 25%ig, auf pg 5,6 eingestellt. Nach dem Zusatz von 16 g Kaliumpersulfat wird bei 6o° unter Rühren polymerisiert. Nach 2 Stunden wird der Ansatz hochviskos. Nach Zusatz von weiteren 8 1 Wasser wird 2 Stunden weiterpolymerisiert. Man erhält auf diese Weise 24 kg einer hochviskosen Lösung eines Mischpolymerisats aus Methacrylsäureamid, Methacrylsäure und Ammoniuinmethacrylat. Beispiel 928-kg eines Umsetzungsgemisches aus Acetoncvanhydrin und Schwefelsäure mit dem molaren Verhältnis von Acetoncyanhydrin zu Schwefelsäure wie i : 1,5, werden mit 36o 1 Wasser, die o,o42 kg Hy drochinon enthalten, zur vollständigen Hydrolyse d Stunden lang auf 9o bis 95° erhitzt. Während der Hydrolyse tritt gleichzeitig Schichtentrennung ein. Die obere flüssige Schicht, die das Hydrolysat enthält, wird abgetrennt. Die so abgetrennten 200 kg Lösung werden mit ioo 1 Wasser versetzt und mit 186 kg einer 5o%igen Natronlauge auf pll 6 eingestellt. Nach dem Zusatz von 2%o Kaliumpersulfat wird bei 6o bis 65° polYmerisiert. Während der Polymerisati-on wird mit Wasser auf insgesamt iooo leg Flüssigkeit aufgefüllt. Auf diese Weise wird eine etwa 2o%ige Lösung von Natriumpolymethacrylat erhalten. Beispiel 5 ioo kg eines Gemisches aus Acetoncyanhydrin und Schwefelsäure im Verhältnis 1: 1,5 Mol werden nach der üblichen Erhi.tzungsdauer und nach dem Abkühlen mit .4oo 1 Wasser und o,5 Kaliumpersulfat versetzt. Bei 65° wird 3o bis 4o Minuten lang polymerisiert. Durch Einrühren von 1300 1 Wasser wird das im Reaktionsgemisch gelöste Mischpolymerisat aus etwa go°/o Methacrylsäureamid und io% l@,fethacrylsäure in unlöslicher grießartiger Form abgeschieden. Nach gründlichem Auswaschen mit Wasser zur Entfernung der Schwefelsäure kann das Mischpolymerisat entweder getrocknet und gemahlen oder sofort unter Zusatz von Ammoniak in eine wäßrige Lösung übergeführt werden.
  • Beispiel 6 Wenn das im Beispiel 5 angegebene Gemisch aus Acetoncyanhydrin und Schwefelsäure nach der übliehen Erhitzungsdauer nicht mit Wasser, sondern mit einer Schwefelsäurelösung verdünnt wird, erhält man bei der nachfolgenden Polymerisation ein weniger weitgehend verseiftes Produkt. Man kann dalyei. z. B. so arbeiten, daß ioo leg des Gemisches nach Beispiel 5 mit ioo kg einer 5oo/oi.gen Schwefelsäure und o,2 kg Kaliumpersulfat versetzt werden. Bei 65° wird i Stunde polymerisiert. Das Polyinerisationsgemisch wird in 5ooo 1 Z'\'asser eingerührt. Dabei fällt ein Mischpolymerisat aus 98% Methacrylsäureamid und 2% Metliacrylsäure aus. Dieses kann in verschiedener Weise weiterbehandelt werden, d. h. man kann es mit Wasser auswaschen und trocknen oder in nassem, d. h. gequollenem Zustand, mit Alkali in eine wäßrige Lösung überführen. Beispiel ioo kg eines im Beispiel 5 angegebenen Gemisches aus Acetoncyanhydrin und Schwefelsäure werden nach der üblichen Erhitzungsdauer mit ioo 1 Wasser verdünnt und nach dem Zusatz von o,2 kg Kaliumpersulfat bei 65° 1 Stunde erhitzt. Das Polymerisationsgemisch wird in 16oo 1 Wasser eingerührt. Durch Zusatz von Alkali wird dieses auf PH 3 bis d. eingestellt. Das so. abgeschiedene Mischpolymerisat aus etwa 95'/o Methacrylsäureamid und 5°/o Methacrylsäure wird nach dem Abnutschen entweder getrocknet oder sofort durch Zusatz von Alkali in eine wäßrige Lösung übergeführt. Beispiel 8 ioo kg eines Gemisches nach Beispiel 5 werden mit Zoo 1 Wasser versetzt. Nach Zugabe voll 0,3 kg Kali.umpersulfat wird 6 Stunden bei 65° polymerisiert. Ein Teil des so erhaltenen Mischpolymerisats scheidet sich bereits während der Polymerisation in Form einer gequollenen Masse am Boden des Gefäßes ab. Durch Einrühren von 1500 1 Wasser wird das gesamte Mischpolymerisat unlöslich abgeschieden. Nach dem Abmutschen des Mischpolymerisats kann dieses nochmals mit Wasser ausgewaschen und sofort getrocknet oder nach Zugabe einer entsprechenden Menge Alkali in Wasser gelöst werden. Das Mischpolymerisat enthält etwa 92% Methacrytsäureamid und 8% Methacrylsäure. Beispiel 9 Ein weitergehend verseiftes und im Palymerisationsgemisch ebenfalls nur teilweise lösliches Mischpolymerisat erhält man, wenn man ioo kg eines Gemisches a.usAcetoncyanhydrin und Schwefelsäure im Verhältnis i : 1,5 Mol nach der üblichen Erhitzungsdauer und nach dem Abkühlen mit 25o 1 Wasser versetzt -und 0,35 kg Kaliumpersulfat erst nach 2stündigem Erhitzen auf 65° zugibt. Nach kurzer Zeit fällt ein Mischpolymerisat aus 62'10 Methacrylsäureamid und 38% Methacrylsäure in Flocken aus, die sich am Boden des Gefäßes zu einer gequollenen Masse zusammenballen. Nach dem Einrühren von 16oo 1 Wasser wird das abgeschiedene Mischpolymerisat abgenutscht und kann dann nach der im Beispiel 8 beschriebenen Arbeitsweise «-eiterbearbeitet werden.
  • Es ist bereits bekannt, Acetoncyanhydrin-Schwefelsäure-Reaktionsgemische nach Ausfällung der Schwefelsäure mittels Kalziumhydroxyd und Entfernen des Gipsniederschlages ohne Abtrennen und Reinigung des Amids zu polymerisieren. Es war nicht vorauszusehen, daß auch die Herstellung von .1 ischpolvmerisaten der im Reaktionsgemisch vorhandenen Monomeren unter den angegel:°r°ii Bedingungen in technisch einwandfreier Weise möglich ist. Gleichfalls konnte hieraus nicht geschlossen werden, daß auch Umwandlungsprodukte des Methacrylsäureamids, wie Nletliacrvlsäure und irietliacrylsau.re Salze, gegebenenfalls ohne vorherige Abtrennung bzw. Reinigung in Gegenwart sämtlicher, bei der Umsetzung von Acetoncyanhvdrin mit konzentrierter Schwefelsäure im übrigen entstehender Nebenprodukte mit Erfolg polymerisiert werden können.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE-i. Verfahren zur Herstellung von im Polynierisationsinedium löslichen oder quellbaren Polymerisaten oder Mischpolymerisaten ungesättigter, durch Zusammenwirken von Cyanhydrinen mit starken Säuren erhältlichen Verbindungen, wie Methäcrylsäure, 1lethacrylsäureamid oder ihren Homologen, dadurch gekennzeichnet, daß in bekannter Weise hergestellte Cyanliydrin-SchwefelsäLire-Reaktionsgemische nach teilweiser oder vollständiger Hydrolyse ohne bzw. nach teilweiser oder vollständiger @\'eutralisation unter Verzicht auf Abtrennung und Reinigung der gebildeten Monomeren, gegebenenfalls nach Zuführung anderer polymerisierbarer 1lonomerer in Gegenwart von Polymerisationsbeschleun.igern und bzw. oder Polymerisations.reglern in an sich bekannter Weise polymerisiert werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß in Gegenwart von Lösungs-und bzw. oder Verdünnungsmitteln gearbeitet wird.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Polymerisation in Gegenwart von im Reaktionsgemisch löslichen Emulgatoren erfolgt.
DER3975D 1943-04-25 1943-04-25 Verfahren zur Herstellung von Polymerisaten oder Mischpolymerisaten von ungesaettigten Verbindungen Expired DE965271C (de)

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1115021B (de) * 1959-04-14 1961-10-12 Cassella Farbwerke Mainkur Ag Verfahren zur Herstellung von heiss verformbaren, wasser- und alkali-unloeslichen, stickstoffhaltigen Polymeren auf Basis von Acrylamid

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE1115021B (de) * 1959-04-14 1961-10-12 Cassella Farbwerke Mainkur Ag Verfahren zur Herstellung von heiss verformbaren, wasser- und alkali-unloeslichen, stickstoffhaltigen Polymeren auf Basis von Acrylamid

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