DE965178C - Verfahren und Vorrichtung zur kontinuierlichen Schmierung von Gleitlagern - Google Patents

Description

• Verfahren und Vorrichtung zur kontinuierlichen Schmierung von Gleitlagem Die Erfindung betrifft eine kontinuierliche Schmierung von Gleitlagern. Bei den bisher bekannten Verfahren diestr Art wird üher alle Drehzahlbereiche, also vom Anfahrzustand bis zur Betriebsdrehzahl, ein und dasselbe Schmiermittel verwendet, Nun erfährt aber der Schmiervorgang mit der Veränderung der Drehzahl eine ganz erhebliche, ja grundlegende Änderung und wandelt sich von einer halbtrockenen Mischreibung beim Anfahren in eine hydrodynamische Vollschmierung bei erliöhter Drehzahl. Uni für die 'Mischreibung beim Anfahren eine ausreichende Schmierung zu erhalten, bedarf das flüssige Schmiermittel einer ausreich-enden Zähigkeit, die um so höher sein muß, -je größer die Lagerdrücke sind. Die Relativbewegung der an der Lageroberfläche und der an der Wellenoberfläche haf tenden Sch#mierfilmschichten gegeneinander erfordert jedoch einen Kraftaufwand und entsprechenden Leistungsverlust, der durch den inneren Reibungswiderstand des mehr oder weniger zähen Schmiermittels bestimmt ist. Die Bedeutung solchtr Verluste ist bei Lagern von Hochleistungsmaschinen, wie Turbinen, Turbogetrieben u. dgl., besonders groß, da sich diese zumeist im Dauerbetrieb zu befinden pflegen.
• Wohl steigt mit zunehmender Drehzahl die Schmiermitteltemperatur, womit die Viskosität des Schmieröls vermindert und der Lagerreibungswiderstand verringert wird. Diese Veränderungen bekannter Art stellen jedoch nach der Erkenntnis der Erfindung nicht das Optimum dessen dar, was zur Verminderung der Reibungsverluste geschehen müßte' um die Betriebskosten entsprechend zu senken, wie es der Veränderung des Schmiervorganges adäquat wäre.
• Das von der Erfindung vorgeschlagene Verfahren zur kontinuierlichen. Schmierung von Gleitlagern besteht daher in einem Verändern der Schmiermittelsubstanz während des Betriebes in Abhängigkeit von unterschiedlichen Fahrzuständen durch teilweises - unter Bildung von Lösungen oder Emulsionen mit anderen flüssigen oder gasförmigen Schmiermitte.Isubstanzen an sich bekannter Art - oder völliges Ersetzen der Schmiermittelsubstanz bzw. Wiederzurückführen auf die Ausgangssubstanz. Gemäß der Erfindung wird also# die bekannte Tatsache, daß die Tragfähigkeit des Schmiermittelfilms mit größe - r werdender Drehzahl größer wird und somit z. B. durch einen Luftfilm ausgeübt werden kenn, systematisch ausgenutzt und mit entsprechenden technischen Mitteln während des Betriebes zum Einsatz gebracht. Der wirtschaftliche Erfolg besteht darin, daß trotz des da'zu notwendligen höheren und kostspieligeren technischen Aufwandes die Betriebskosten so beträchtlich gesenkt werden können, daß, auf die Lebensdauer solcher Anlagen gesehen" eine bedeutende Ersparnis erzielt werden kann.
• Ein' Vorrichtung zur Durchführung des neuen Verfahrens besteht gemäß der Erfindung darin, daß die Veränderung der Schmiermittelsubstanz in Ab- hängigkeit von der Drehzahl gesteuert wird, und zwar plötzlich oder allmählich. indem z. B. die Umsteu#erung von Schmieröl auf Luft durch den zunehmenden Druck der Luft erfolgt, die von einem mit der zu schmierenden Welle gekoppelten Luftkompressor erzeugt wird. Wirkt der Luftdruck auf einen federbelasteten Kolben, so steuert dieser bei einem bestimmten Luftdruck um, so daß statt Drucköl Dru#ckluft dem Lager zugeführt wird und damit die Schmierting statt hydrodynamisch nunmehr aerodynamisch erfolgt. Bei Absinken der Drehzahl fällt auch der Luftdruck und steuert den Kolben wieder auf Drucköl um. bevor die Mischreibung bei langsamer Drehzahl einsetzt.

Claims (1)

1. PATENTANSPRÜCHE: I. Verfahren zur kontinuierlichen Schrnierung von Gleitlagern, gekennzeichnet durch Verändern der Schmierrnittelsubstanz während des Betriebes in Abhängigkeit von unterschiedlichen Fahrzuständen durch teilweises - unter Bildung von Lösungen oder Einulsionen mit anderen flüssigen oder gasförmigen Schmiermittelsubstanzen an sich bekannter Art - oder völliges Ersetzen der Schmiermittelsubstanz 'bzw. Wiederzurückführen auf die Ausgangssubstanz. z. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Veränderung der Schmiermittelsubstanz in Abhängigkeit von der Drehzahl gesteuert wird, und zwar plötzlich oder allmäh-]ich, indem z. B. die Umsteuerung von Schmier-5,1 auf Luft du-rch den zunehmenden Druck der Luft erfolgt, die von einem mit der zu schmierenden Welle gekoppelten Luftkompressor erzeugt wird.