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Neutralisierte Schaltungsanordnung Die Erfindung bezieht sich auf
eine neutralisierte Schaltungsanordnung mit einer Mehrgitterröhre, bei der die Neutralisationsspannung
dem Schirmgitter zugeführt wird und bei der zwischen der Anode der Mehrgitterröhre
und einem mit dem positiven Pol der Speisequelle verbundenen Widerstand in Reihe
die Induktivitätenwenigstens zweier Schwingungskreise eingeschaltet sind, zu denen
ein Spannungsteiler (Hauptspannungsteiler) mit geerdetem Anzapfpunkt parallel liegt.
Dem von der Anode abgewandten Teil dieses Hauptspannungsteilers wird die Neutralisationsspannung
entnommen und dem Schirmgitter zugeführt.
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Aus den bei üblichen Röhren vorliegenden Verhältnissen ergibt sich,
daß der die Neutralisationsspannung liefernde Teil des Hauptspannungsteilers im
allgemeinen sehr geringe Impedanz haben muß. Bei einem gewöhnlich verwendeten kapazitiven
Spannungsteiler bedingt das einen verhältnismäßig großen Teilkondensator mit einer
Kapazität von z. B. einigen iooo pF. Wenn ein solcher Kondensator zur Erzielung
einer- genauen Neutralisation abgeglichen werden soll, ist dementsprechenü auch
ein ungewöhnlich großer und teurer Trimmerkondernsator erforderlich, so daß auf
einen Abgleich praktisch verzichtet werden muß. Weiter ergeben sich Schwierigkeiten,
da wegen der niedrigen kapazitiven Impedanz dieses Spannungsteilergliedes insbesondere
bei hohen Frequenzen, z. B. in der Größenordnung von io MHz und mehr, die Zuleitungsinduktivitäten
im Spannungsteilerkxeis stark in Erscheinung.treten und andere Werte des
Spannungsteilers,
z. B. der Spannungsteiler-Kondensatoren, erforderlich machen.
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Dies ist besonders dann störend, wenn die Neutralisierung bei zwei
oder mehr Frequenzen mit verhältnismäßig großem gegenseitigem Unterschied ohne Umschaltung
wirksam sein soll. Wenn dabei der Spannungsteiler so bemessen ist, daß die Neutralisation
bei einer niedrigen Frequenz exakt vorliegt, kann das Brückengleichgewicht bei einer
höheren Frequenz wegen des dann wirksamen Einflusses der Zuleitungsinduktivitäten
empfindlich gestört sein;.umgekehrt erhält man bei einer niedrigeren Frequenz keine
gute Neutralisation, wenn bei einer hohen Frequenz der Spannungsteiler unter Berücksichtigung
der dann merklichen Zuleitungsinduktivitäten ausgelegt ist.
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Diese Nachteile werden* vermieden, wenn bei einer solchen neutralisierten
Schaltungsanordnung zu dem die Neutralisationsspannung liefernden Teil des Hauptspannungsteilers
gemäß der Erfindung ein weiterer Spannungsteiler (Hilfsspannungsteiler) mit hoher
Impedanz parallel liegt, dessen Anzapfpunkt mit dem Schirmgitter verbunden ist.
Dadurch ist es möglich, dem die Neutralisationsspannung liefernden Teil des Hauptspannungsteilers
eine größere Impedanz zu geben. Zum Beispiel braucht die Kapazität des betreffenden
Hauptspannungsteiler - Kondensators statt 5ooo pF nur noch 5oo pF zu betragen. Zwar
tritt nunmehr eine höhere Spannung auf, als zur Neutralisierung am Schirmgitter
erforderlich ist; diese wird aber nach der Erfindung .äu-f -den gewünschten Wert
herabgesetzt durch den Hilfsspannungsteiler, der aus Elementen mit ähnlicher oder
noch höherer Impedanz aufgebaut sein kann, derart, daß demgegenüber die Zuleitungsinduktivitäten
auch bei 'hohen Frequenzen von z. B. io MHz oder mehr nicht mehr ins Gewicht fallen.
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Es sei bemerkt, daß es bekannt ist, in einer Hochfrequenzschaltung
das Schirmgitter über einen zusätzlichen kapazitiven Spannungsteiler an einen im
Anodenkreis liegenden Schwingungskreis - anzuschließen, an dessen Enden gegenüber
Erde gegenphasige Spannungen auftreten. Dabei wurde jedoch dem Schirmgitter lediglich
Kathodenpotential gegeben, die eigentliche Neutralisierung wurde am Steuergitter
vorgenommen. Eine Neutrafisierung für zwei Schwingungen wesentlich verschiddener
Frequenz wurde damit nicht erstrebt und nicht erreicht, da zwar ein Schirmgitter-Hochfrequenzstrom
vermieden wurde - so daß Schwierigkeiten durch die Induktivitäten der Schirmgitterleitung
nicht riehr auftreten konnten -, die verschiedenen Einflüsse der Zuleitungsinduktivitäten
des kapazitiven Spannungsteilers bei den verschiedenen Frequenzen aber nicht beseitigt
wurden.
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Die Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnung beispielsweise
näher erläutert. Dort ist eine Stufe eines Zwischenfrequenz-Verstärkers dargestellt,
der sowohl Schwingungen mit einer mittleren Frequenz von etwa 47o kHz wie Schwingungen
mit einer mittleren Frequenz von etwa io MHz ohne Umschaltung verstärken kann, wobei
in beiden Frequenzbereichen eine gute Neutralisierung erreicht wird.
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Dem Steuergitter der Penthode i werden von einer Vorröhre Schwingungen
zugeführt, die je nach dem eingeschalteten Wellenbereich eine mittlere Frequenz
von etwa 47o kHz oder etwa io MHz aufweisen. Die Kathode und das mit ihr verbundene
Bremsgitter der Röhre i sind über einen Widerstand 2 zur Vorspannungserzeugung mit
einem parallel liegenden Kondensator 3 geerdet. Zwischen der Anode und einemAnodenwiderstand4
liegen die Induktivität 5 für den Anodenschwingkreis höherer Frequenz und die Induktivität
6 für den Anodenschwingkreis niedrigerer Frequenz in Reihe. Parallel zur Induktivität
6 liegt ein Kondensator, der derart bemessen ist, daß unter Berücksichtigung der
noch wirksamen sonstigen Kapazitäten ein Resonanzkreis für etwa 470 kHz entsteht.
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Parallel zur Reihenschaltung zur Induktivität 5 und 6 liegt der aus
der Reihenschaltung der Kondensatoren 8 und 9 bestehende Hauptspannungsteil-er,
dessen Anzapfpunkt geerdet ist. Unter Ausnutzung der Erfindung ist der Kondensator
9 erheblich kleiner bemessen als es bei bekannten Schaltungen möglich ist, bei denen
das Schirmgitter der Röhre i an den Verbindungspunkt des Kondensators 9 und des
Widerstandes 4 angeschaltet ist. Durch diese Bemessung steht nun am Kondensator
9 eine erheblich größere Spannung, als zur Schirmgitterneutralisierung erforderlich
ist. Diese wird durch einen Hilfsspannungsteiler verhältnismäßig hoher Impedanz
aus den Kondensatoren i i und 12 auf das gewünschte Maß herabgesetzt. Der Verbindungspunkt
der Kondensatoren ii und 12 ist an das Schirmgitter und einen mit dem Pluspol der
Speisequelle verbundenen Schirmgitter-Speisewiderstand 13 angeschaltet.
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Zur Erzielung der gewünschten Neutralisierung müssen sich die Spannungen
an den Kondensatoren 8 und i i verhalten wie die Impedanz der gestrichelt angedeuteten
Steuergitter-Anodenkapazität 14 zur Impedanz der ebenfalls gestrichelt angedeuteten
Steuergitter-Schirmgitter-Kapazität 15. Praktisch ausgeführte Schaltungen haben
ergeben, daß die Kondensatoren 9 und i i Kapazitäten in der Größenordnung von 5oo
pF und der Kondensator 12 in der Größenordnung von etwa 40 PF haben können.
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Man erhält also tatsächlich Werte, die erheblich leichter hergestellt
und auch gegebenenfalls abgeglichen werden können, als das bei bekannten-Anordnungen
mit Kapazitäten in der Größenordnung von mehreren iooo pF der Fall ist.
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Wegen der vergleichsweise hohen Impedanz des Hilfsspannungsteilers
i i und I2 fallen die Zuleitungsinduktivitäten auch bei sehr hohen Frequenzen nicht
ins Gewicht, und das Gleichgewicht der gebildeten Neutralisationsbrücke bleibt bei
beiden Frequenzen ohne Umschaltung erhalten.
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Die Kapazität der Reihenschaltung des Kondensators 8 mit dem Kondensator
9 und den diesem parallel liegenden Kondensatoren fi und 12 dient
zusammen
mit den vorhandenen Streukapazitäten als Schwingkreiskapazität (zusammen mit der
Induktivität 5) für die höheren Frequenzen. Der zur Indüktivität 6 parallel liegende
Kondensator 7 ist so bemessen, daß er bei der höheren Frequenz eine niedrige Impedanz
darstellt.
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Bei der niedrigen Frequenz tritt die Spule 5 wegen ihrer geringen
Indüktivität praktisch nicht in Erscheinung, und bei der höheren Frequenz ist die
Parallelschaltung 6,7 praktisch kurzgeschlossen, so daß in beiden Frequenzbereichen
die jeweils wirksame Induktivität parallel zum Hauptspannungsteiler 8, 9 liegt und
die Neutralisierung in beiden Bereichen voll wirksam ist.