DE963094C - Verfahren zur Herstellung eines Klebstoffes fuer Kautschuk auf Metall - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines Klebstoffes fuer Kautschuk auf MetallInfo
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Description
(WiGBI. S. 175)
AUSGEGEBEN AM 2. MAI 1957
G 3485 IVa/22 i
Das Aufvulkanisieren oder das Aufkleben von Kautschuk auf Metall konnte bisher z. B. dadurch
erreicht werden, daß man die auf Metall aufgelegte Kautschukmischung mit Zwischenschichten aus
Hartkautschuk, Kautschukisomeren, Chlorkautschuk oder Kautschukhydrochlorid und anderen
Umwandlungsprodukten des natürlichen Kautschuks zusammenvulkanisierte. Solche Umwandlungsprodukte
wurden z. B. hergestellt, indem man Naturkautschuk in Form von dünnen Folien mit
einem Salz einer starken Säure und einer schwachen Base reagieren ließ, wie dies in den USA.-Patentschriften
2311656, 2340321, 2366895 und
2 386 213 beschrieben ist.
Alle diese Klebstoffe ergeben Kautschukbindungen, die den älteren wesentlich überlegen sind. Die
Bindefestigkeit bei höheren Temperaturen ist aber beträchtlich geringer als die bei normalen Temperaturen.
Dadurch ergaben sich Schwierigkeiten beim Entfernen der frisch gepreßten, heißen, verklebten
Erzeugnisse aus einer heißen Form,
Bei der Herstellung von Klebstoffen nach dem bekannten Verfahren ist es wesentlich, daß Naturkautschuk
verwendet wird, da die verschiedenen
synthetischen Kautschuke, wie Kopolymerisate von Butadien und Styrol, kein klebendes Reaktionsprodukt
liefern.
Mit Chlorkautschuk und Kautschukhydrochlorid kann man zwar Kautschuk auf Metall aufkleben,
sie haben aber verschiedene Nachteile, vor allem Korrosionsneigung infolge Zerfalls durch Abspaltung
von Halogen oder Halogenwasserstoff. Sie haben auch den Nachteil, daß unter Schlageinwirkung
und bei höheren Temperaturen eine ausgesprochene Verschlechterung in der Bindefestigkeit
eintritt.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung eines Klebemittels für
Kautschuk auf Metall und besteht darin, daß ein saurer Stoff mit einem Kopolymerisat umgesetzt
wird, welches aus 20 bis 50% mindestens einer konjugierten diolefmischen Verbindung mit weniger
als 7 aliphatischen Kohlenstoffatomen und 80 bis
ao 5010Zo einer monoolefmischen Verbindung erhalten
wird, welch letztere zu mindestens 10 Gewichtsprozent aus einer monoolefinischen Verbindung besteht,
die ι Ringstickstoffatom enthält, wobei die Olefingruppe direkt an den Ring gebunden ist,
während der saure Stoff eine Anionenkomponente besitzt, die mit einem Wasserstoffkation eine stärkere
Säure als Essigsäure bildet. Die bevorzugte Menge der kopolymerisierten monoolefinischen Verbindungen,
welche Ringstic'kstofr enthalten, beträgt etwa 20 bis 35 oder 40 % des Gewichts des Kopolymerisats.
Die Monoolefine, welche Ringstickstoff enthalten, werden durch die folgende allgemeine Formel dargestellt
:
Y.
in welcher die eingezeichneten freien Valenzen jeweils entweder durch Wasserstoff oder durch einzelne
Kohlenstoffatome abgesättigt sein können, die einen Teil eines zweiten Ringes darstellen, welcher
mit dem gezeichneten pyridin- oder stickstoffhaltigen Ring kondensiert ist, wie im Falle der
Chinoline. In der Formel ist Y ein Alkyl oder ein Halogen, η ist ο oder eine ganze Zahl nicht über 3.
X ist eine Vinyl- oder Isopropenylgruppe. Die Verbindungen gemäß obiger Formel sind weiterhin
dadurch gekennzeichnet, daß, falls X Isopropenyl ist, Ringkohlenstoffatome, welche dem eine Isopropenylgruppe
tragenden Atom benachbart sind, keine Substituenten tragen, d. h. mit Wasserstoff
verbunden sind. Letzteres ist wesentlich, damit die Verbindungen nicht durch sterische Verhältnisse
an der Kopolymerisation mit den konjugierten diolennischen Verbindungen behindert werden.
Wenn X eine Vinylgruppe darstellt, können die benachbarten Kohlenstoffatome Substituenten tragen,
ohne daß die Kopolymerisation beeinträchtigt wird.
Beispiele von Verbindungen im Rahmen der obigen allgemeinen Formel sind die verschiedenen
Vinyl- und Isopropenylpyridine, Picoline und Chinoline, wie 2-Vinyl-s-äthylpyridin, 2-Vinylpyridin,
4-Vinylpyridin, 3-Vinylpyridin, 2-Vinyl-4,5-dichlorpyridin,
2-Isopropenyl-4, 5-dichlorpyridin, 2 - Isopropenyl - 4 - methyl - 5 - chlorpy ridin, 2 -Vinyl-S-methyl-s-chlorpyridin,
2 -Vinyl - 3, 4, 5 - trichlorpyridin, 2-Vinyl-3, 4-dichlor-5-methylpyridin, 2-Vinylchinolin,
2-Isopropenyl-chinolin, 2-Vinyl-3, 6-dichlorchinolin.
Die Diolefine mit konjugierten Doppelbindungen bedingen die Verträglichkeit des Klebemittels gemäß
der Erfindung mit Kautschuk und ermöglichen auch die Bildung von Vernetzungen bei dem Klebemittel
durch Vulkanisiermittel. Wenn das Klebemittel zum Verbinden von 2-Chlorbutadien-i, 3
oder von Nitrilpolymeren verwendet wird, ist es oft vorteilhaft, daß ein Teil der Diolefinkomponente
kein reiner Kohlenwasserstoff ist, sondern z. B. Chlorbutadien oder Cyanbutadien. Die Diolefine
sollen nicht mehr als 6 aliphatische Kohlen-Stoffatome im Molekül aufweisen, da es schwieriger ■
ist, ein Klebemittel von ausreichender Härte zu erzielen, ohne den Prozentsatz an konjugiertem Diolefin,unter
jene Mengen zu verringern, welche sich zur Bildung von Vernetzungen in dem hergestellten
Klebemittel höchst günstig erwiesen haben.
Wenn auch das Klebemittel gemäß vorliegender Erfindung nur eine oder mehrere der Ringstickstoff
enthaltenden Monovinylverbindungen, wie Vinylpyridin, und eine oder mehrere konjugierte diolennische
Verbindungen, wie Butadien oder Isopren, zu enthalten braucht, so ist doch eine dritte kopolymerisierbare
Monovinylverbindung ohne Ringstickstoff erwünscht und als Filmhärtungsmittel in der
Praxis vorzuziehen. Die dritte Monovinylverbindung kann irgendeine Monovinylverbindung sein,
welche mit den übrigen Bestandteilen kopolymerisierbar ist, obwohl solche Monovinylverbindungen
vorgezogen werden, die unter Bildung eines verhältnismäßig harten harzartigen Materials polymerisieren.
Beispiele solcher bevorzugter Härtemittel sind Styrol, a-Methylstyrol, Mono- und Dichlorstyrol,
3, 4- und 3, 5-Dichlor-a-methylstyrol oder
Methylmethacrylat; Methylacrylat, welches zwar nicht so erwünscht ist, wie die sich stärker ver- no
festigenden monomeren Stoffe, kann ebenfalls verwendet werden.
Die Klebemittel nach der Erfindung können auch modifiziert werden, um die Bindung an den verschiedenen
Arten der synthetischen Kautschuke oder der Kautschukpolymerisate zu verstärken.
Wenn eine Bindung an unpolaren kautschukartigen Stoffen, wie z. B. Naturkautschuk, die verschiedenen
Kohlenwasserstoffkautschuke, wie das Kopolymerisat aus Butadin und Styrol, erzielt iao
werden soll, wird als drittes Monomeres im großen und ganzen ein nicht polares Material,-wie Styrol
oder eines der ringsubstituierten Styrole, ein a-Methylstyrol, vorgezogen. Wenn gewünscht wird,
daß das Klebemittel in erster Linie zum Aufkleben von polaren kautschukartigen Stoffen geeignet ist,
soll mindestens ein Teil der dritten Komponente ein polares Material sein, wie Acryl- und bzw. oder
Methacrylsäurenitril oder Methylmethacrylat; oder die gesamte Monovinylkomponente soll aus Ringstickstoff
enthaltenden Monoolefinen bestehen.
Damit eine feste Bindung zwischen Kautschuk und Metall erzielt wird, muß. der Klebfilm,
welcher zwischen dem Kautschuk und dem Metall angebracht wird, mit dem zu verbindenden Kautschuk
vertraglich oder vulkanisierbar sein und eine ausreichende Festigkeit oder Härte haben, d. h.
härter sein als die meisten kautschukartigen Polymerisate. Der letzte Punkt ist besonders wichtig,
wenn während des Preßvorgangs die Gefahr des Abfließens des Klebemittels vom Metall besteht.
Aus diesen Gründen soll die Dienkomponente, welche notwendigerweise wegen der Verträglichkeit
mit dem Kautschukpolymerisat in Mengen von mindestens 20% vorliegen muß, vorzugsweise
immer weniger ausmachen als die Gesamtmenge der monoolefinischen Komponenten des Polymerisats
(einschließlich der Stickstoff tragenden monoolefinischen Verbindung). Sie kann in größeren
Mengen bis zu 75 °/o des Gewichts des Kopolymerisats vorliegen, wenn ein Abfließen in der Form
nicht stört; gewöhnlich werden aber etwa 25 bis etwa 45% der diolefinischen Verbindungen vorgezogen.
Der saure Stoff soll vorzugsweise ein mehrbasisches oder mehrwertiges Anion einer anorganischen
Säure, wie Phosphorsäure oder Schwefelsäure, enthalten. Der Charakter des sauren Stoffes
in dem Polymerisat bestimmt weitgehend einige der weiteren wichtigen Eigenschaften des erzeugten
Klebemittels. Die sauren Stoffe umfassen auch die Salze von verhältnismäßig starken anorganischen
Säuren, wie Schwefelsäure und Salzsäure, mit irgendwelchen schwachbasischen Stoffen, wie Eisen-,
Zink- oder Aluminiumoxyd, und die sauren Salze von etwas schwächeren bzw. mittelstarken Säuren,
wie Phosphorsäure. Teilester der genannten Säuren sind auch anwendbar, ebenso irgendwelche anderen
sauren Salze, die mit Vinylpyridin Additionsverbindungen bilden. Wenn das Salz der Säure, die
zur Bildung des Reaktionsproduktes verwendet wird, wasserlöslich ist, dann ist das umgesetzte
Polymerisat praktisch immer wasserlöslich oder gegenüber Wasser empfindlich. Wenn andererseits
der saure Stoff mit Zink, Aluminium, Blei, Eisen oder einem sonstigen Metall, das im Gemisch vorhanden
sein kann, einen sauren, nicht wasserlöslichen Stoff bildet, dann hat sich ergeben, daß das
Reaktionsprodukt und der daraus erzeugte Klebstoff nicht nennenswert wasserempfindlich sind.
Aus diesem Grunde wird vorzugsweise Phosphorsäure oder ein saures Salz von Phosphorsäure als
mindestens eine der zur Bildung des Klebemittels erforderlichen Reaktionskomponenten verwendet.
In manchen Fällen sind organische Säuren, wie Oxalsäure, die ebenfalls unlösliche Salze bilden,
erwünscht. Organische Säuren, wie die Sulfonsäuren, z. B. Benzolsulfosäure, reagieren nicht
unter Bildung eines Klebstoffes mit all den erwünschten Eigenschaften, wie die Klebstoffe,
welche aus anorganischen Säuren gebildet sind, die mit Metallen wasserunlösliche Salze bilden.
Wenn auch die Phosphorsäure und die phosphorige Säure an sich mit den oben beschriebenen
Kopolymerisaten unter Bildung von brauchbaren Klebemitteln reagieren, insbesondere wenn ein unlöslichmachendes
Metall oder Metalloxyd, wie Eisen, Zink, Blei oder Aluminium, in dem zur Reaktion gebrachten Gemisch vorliegt, werden doch
die sauren Phosphorsäureester, d. h. Ester von Phosphorsäure mit mindestens einem und Vorzugsweise
zwei verfügbaren sauren Wasserstoffen, oder saure Salze von Phosphorsäure, wie Monocalciumphosphat,
bevorzugt. Salze amphoterer Metalle, wie Zink- und Aluminiumphosphat, sind, obwohl sie in
Wasser keine saure Reaktion zeigen mögen, in An-Wesenheit basischer Stoffe, wie der Stickstoff des
Polymerisats, im wesentlichen sauer. Daher ist Zinkphosphat ein gutes sauerreagierendes Mittel
für diese Klebstoffe. Es ist in jedem Fall vorzuziehen, daß an Stelle der freien Säure ein Salz oder
ein Ester einer Säure verwendet wird. Der bevorzugt verwendete saure Bestandteil kann jedoch in
dem Kautschuk gebildet werden, d. h. man kann z. B. Phosphorsäure und Zinkoxyd oder Bleioxyd
getrennt zu der Masse zusetzen, um ein Reaktions produkt im Sinne der vorliegenden Erfindung herzustellen.
Beispiele für saure Stoffe, die zur Bildung der Klebemittel verwendet werden können, sind die
sauren Phosphate oder Verbindungen, welche eine H- > P O4-Gruppe enthalten, einschließlich der
sauren Phosphorsäureester, Alkylphosphate, wie die Monoalkylphosphate, z.B. Monomethyl-, -äthyl-,
-amyl- und -hexylphosphat, Monas Di- und Trichloräthylphosphat, Mono-, Di-undTrichlormethyl- 10»
phosphat, der verschiedenen sauren Arylphosphate, z. B. Monophenylphosphat, der sauren Aralkylphosphate,
z. B. Mono-(phenyläthyl)-phosphat, der anorganischen Phosphate, z. B. Dicalcium- und Monocalciumphosphat.
Falls die Wasserbeständigkeit bzw. Wasserempfindlichkeit des Klebemittels keine Rolle spielt,
können auch wasserlösliche Salze, wie Aluminiumsulfat und Zinksulfat, verwendet werden. Gewünschtenfalls
kann man auch ein Gemisch solcher Verbindungen mit den obengenannten Phosphaten
verwenden. Bleisulfat, welches ein praktisch wasserunlösliches Sulfat darstellt, kann ebenfalls verwendet
werden.
Vorzugsweise soll die Reaktion in Anwesenheit von beschränkten Mengen Wasser ablaufen. Daher
ist es, obwohl der saure Stoff vor der Koagulation mit der Dispersion vermischt werden kann, schwierig,
den Grad der Reaktion zu erzielen, welcher durch Mastizieren der festen Stoffe erzielbar ist.'
Selbst eine geringe Menge des sauren Stoffes ändert die Eigenschaften des Polymerisats merklich
und ergibt ein Klebemittel. Es können Mengen wie 5% einer sauren Reaktionskomponente,
z. B. der obenerwähnten sauren Phosphate oder der Salze starker Säuren, verwendet werden, wobei
man brauchbare Klebemittel erhält. Der bevorzugte Prozentsatz der Reaktionskomponente hängt jedoch
von der Konzentration des Vinylpyridins oder der Gesamtmenge desselben und der übrigen monoolefinischen
stickstoffhaltigen Stoffe in dem Polymeri-. sat ab. Etwa ι Mol Wasserstoff in den sauren
Phosphaten oder sauren Salzen für jedes Mol Vinylpyridin im Polymerisat wird bevorzugt und
'scheint das beste Klebevermögen zu ergeben, obwohl auch wesentlich mehr und wesentlich weniger
des aktiven Materials vorhanden sein kann. Im allgemeinen liegt jedoch die Menge des dem Polymerisat
zugesetzten sauren Reaktionsbestandteils etwa zwischen io und 40 Gewichtsprozent des
Polymerisats.
Die Reaktion verläuft im allgemeinen exotherm und tritt schon bei der wenig erhöhten Mischtemperatur
ein, so daß es gewöhnlich nicht erforderlich ist, dem Produkt mehr Wärme' zuzuführen,
als durch den Knetprozeß gebildet wird. In manchen Fällen kann es jedoch vorzuziehen sein, die
Reaktion und das Vermischen in einem Heißmischer durchzuführen. Das Polymerisat versteift
sich rasch und wird durch die Umsetzung mit den sauren Stoffen merklich verändert. Die Unlöslichkeit
des entstehenden Produktes in einem Lösungsmittel wird durch Mastizieren erhöht, zum Unterschied
von der gewöhnlichen Erfahrung mit Kautschukisomeren, welche mastiziert werden müssen,
um sie löslicher zu machen. Das Reaktionsprodukt kann in irgendeinem Lösungsmittel gelöst und als
filmbildendes Klebemittel zur Verbindung von Kautschuk und Metall gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung verwendet werden.
Die Lösungsmittel sind hauptsächlich aromatischer Natur, wie Benzol, Xylol oder Toluol. Eine
geringe Menge einer polaren organischen Verbindung, wie Pyridin, Picolin, aliphatisches Amin,
Tetraäthylamin, Piperidin, Anilin oder andere organische Amine, erleichtert die Bildung von Lösungen
stark und kann zur Regelung der Viskosität dienen. So können diese Stoffe in -Mengen von etwa
ι bis 10 Gewichtsprozent des umgesetzten Polymerisats,
zweckmäßig 6°/o, zugesetzt werden. Die Oberfläche des Metalls ist vor dem Auftragen
des Klebstoffes zweckmäßig aufzurauhen, zu reinigen oder auch mit einem Phosphatfilm zu
überziehen. Das Klebemittel wird auf die gereinigte Oberfläche aufgetragen, worauf man es trocknen
läßt. Über die gehärtete Schicht kann gewünschtenfalls ein Bindemittel aus einem synthetischen
Kautschuk aufgetragen werden. Ein solches aus Butadien-Styrol-Kopolymerisat ist gewöhnlich
zum Aufkleben von Naturkautschuk besonders ge eignet. Daraufhin wird vulkanisiert.
Je nach der Art des Aufbringens des Klebstofffilms auf die Unterlage soll die Konzentration des
Klebemittels bei Auftragen mit dem Pinsel etwa 10 bis 15% betragen. Bei sehr dünnem Aufstreichen
soll die Konzentration etwa 20% und bei Aufspritzen etwa 10% betragen.
Wenn auch der Klebstoff für sich ohne weiteren Zusatz verwendet werden kann und ausgezeichnete
Verbindung zwischen Kautschuk und Metall gemäß vorliegender Erfindung ergibt, so kann die Klebkraft
durch Zugabe einer ungesättigten polymerisierbaren Säure, wie Malein- oder Itaconsäure, noch
weiter verbessert werden. Solche Säuren können in Mengen bis zu etwa 10 Gewichtsprozent des umgesetzten
Polymerisats verwendet werden. Im allgemeinen geben etwa 5 Teile einer oder mehrerer
dieser Säuren optimales Klebevermögen; wenn die Konzentration über 10 Teile erhöht wird, verringert
sich der Vorteil beträchtlich.
Die nachstehenden Beispiele erläutern die vorliegende Erfindung noch näher. Die angegebenen
Teile beziehen sich auf Gewicht. Selbstverständlich sind im Rahmen des Erfindungsgedankens zahlreiche
andere Anwendungen möglich. Die im Beispiel ι beschriebene Herstellung der Ausgangspolymerisate
ist jedoch nicht Gegenstand der Erfindung.
Polymerisat A Polymerisat B
Butadien 25 Teile 45 Teile
Styrol 50 - 30 -
2-Vinylpyridin .... 25 - 25
Zwei getrennte Polymerisate, A und B, wurden go
hergestellt, indem man die oben angegebenen Gemische von Monomeren getrennt in 180 Teilen
Wasser etnulgierte, welches S Teile einer Natriumseife
von dehydriertem Harz, etwa 0,2 Teile Kaliumpersulfat und etwa 0,5 Teile Laurylmercaptan gg
enthielt. Die emulgierten Gemische wurden unter dauerndem Rühren in einem Autoklav auf etwa
500 gehalten, bis die Polymerisation praktisch beendet war. Die so erzeugte Kunstkautschukemulsion
wurde mit Essigsäure koaguliert, gewaschen und getrocknet.
Polymerisat A (nach Beispiel 1) 75,0 Teile
Polymerisat B (nach Beispiel 1) 25,0 -
grobkörniger Ruß 18,5 -
Zinkoxyd 15,0 bis 40,0 -
Phosphorsäure (85%) 27,0 -
Phenyl-/?-naphthylamin 1,0 -
Dibutylphthalat 8,5 -
Itaconsäure "" 8,5 -
Diese Bestandteile wurden bei einer Temperatur von 220 bis 2400 20 Minuten mastiziert. 16 Teile
des Reaktionsproduktes wurden in 100 Teilen eines flüchtigen Lösungsmittels, z. B. eines Gemisches u5
aus Toluol und Benzol, welches etwa 6 Teile Picolin enthielt, gelöst. Diese Masse wurde auf streifenförmige
Stücke von mit einem Sandstrahl behandeltem Stahl aufgetragen.
Eine Kautschukmischung von folgender Zusammensetzung:
Butadien-Styrol-Kautschuk 100,0 Teile
Gasruß (nach dem Channel-Verfahren) 50,0 -
Zinkoxyd 5.0 -
Schwefel 3,0 -
Benzothiazoldisulfid 1,5
wurde zu einer Dicke von 0,24 cm ausgewalzt und mit der überzogenen Fläche zweier Streifen des
obenerwähnten bestrichenen Metalls in Berührung gebracht. Die Streifen wurden so zur Deckung
gebracht, daß genau 6,45 qcm von überdecktem Metall mit dem dazwischenliegenden Kautschuk in
Berührung stand. Die Kautschukmasse der Streifen wurde bei etwa 1500 unter Preßdruck vulkanisiert,
welcher die Dicke der Kautschukschicht auf etwa 0,096 cm verringerte. Die so verklebten Metallstreifen
wurden auf Klebkraft untersucht, indem man die Metallstücke in einer Tinius-Olsen-Prüfvorrichtung
(beschrieben in »Testing Machines for Plastics«, Bulletin 36 der Tinius Olsen Testing
Machine Co., Willow Grove, Pa., V. St. ν. Α., S. ι bis 13) einem seitlichen Zug unterwarf. Es
ergab sich, daß etwa 98 bis 105 kg/qcm erforderlich waren, um die Bindung zu zerreißen.
Es wurden drei getrennte Ansätze von Klebemittel hergestellt, indem man Gemische der Polymerisate
A und B mit den in der nachstehenden Tabelle angegebenen Bestandteilen vermischte.
Ansatz 1 Ansatz 2 Ansatz 3
Polymerisat A 75 75 75
Polymerisat B 25 25 25
Phenyl-/?-naphthylamin 1 1 1
Ca(H2PO4)2 40 20 10
Zinkoxyd 10 10 10
grobkörniger Ruß . . 18 18 18
Die angegebenen Bestandteile wurden gemischt und, wie im Beispiel 2 angegeben, gelöst. Metallprüfstreifen,
die nach Beispiel 2 durch eine dazwischengelegte Schicht aus Kautschukklebstoff
verbunden waren, zeigten eine Reißfestigkeit von etwa 105 kg/qcm für die Streifen, die mit dem
Kautschuk durch das Klebemittel nach Ansatz 1, etwa 127 kg/qcm für die Streifen, die durch das
Klebemittel nach Ansatz 2, und etwa 84 kg/qcm für die Streifen, die durch das Klebemittel nach
Ansatz 3 verbunden waren.
Polymerisat A '.. 75 Teile
Polymerisat B 25
Zinkoxyd 80 -
nicht verstärkender Ruß . 18 -
Alaun 180 -
Die vorgenannten Bestandteile wurden 30 Minuten bei einer Temperatur zwischen etwa 125 und
!35° 3° Minuten heiß mastiziert. Daraus wurde
ein Klebemittel hergestellt und auf die Versuchsstreifen aufgetragen, welche nach Beispiel 2 vulkanisiert
und mit einer Masse aus Butadien-Styrol-Kautschuk verbunden wurden. Die Klebkraft dieser
Kautschukmasse betrug 98 kg/qcm.
Es werden mit Naturkautschuk im wesentlichen dieselben Klebfestigkeiten an dem Metall erzielt
Wenn das Klebemittel gemäß Beispiel 4 auf Metallprüfstreifen aufgetragen und eine vulkanisierbare
Masse aus einem Acrylsäurenitril-Butadien-Kopolymerisat
in Berührung damit vulkanisiert wird, so erhält man Bindungen von etwa der gleichen Festigkeit. Wenn die oben beschriebenen
Prüf streifen auf 1500 erhitzt und dann einem Zug unterworfen werden, zeigt sich, daß die Reißfestigkeit durch die Festigkeit der Kautschukmasse bestimmt
ist, da der Gegenstand gewöhnlich in der Kautschukmasse selbst reißt.
In den oben angeführten Beispielen können die mit Metall verbundenen kautschukähnlichen Massen
in weitem Ausmaß variiert werden. Die Festigkeit der Bindung wird etwas verringert, wenn die
Menge der Plastifiziermittel oder Öle in den kautschukartigen Massen erhöht wird.
Die Klebemittel nach der vorliegenden Erfindung sind nicht korrodierend. Klebemittel, welche eine
Phosphor-Sauerstoff-Bindung enthalten, haben sogar den Vorteil, die Korrosion zu verhindern. Erzeugnisse,
welche mit Klebemitteln hergestellt sind, die Reaktionsprodukte saurer Phosphate darstellen,
können lange Zeit ohne Zerstörung in Wasser gekocht werden, während allerdings die mit
dem Klebemittel nach Beispiel 4 hergestellten Erzeugnisse wasserempfindlich sind. Diese wasserempfindlichen
Klebemittel sind aber überlegen zum Aufkleben von gegen Öl widerstandsfähigen Kautschuken, wie die Nitril-Dien-Kopolymerisate.
Die mit den Klebemitteln nach der vorliegenden Erfindung hergestellten Erzeugnisse sind lange
Zeit gegen Stoß und Schlag unempfindlich, ohne daß eine "merkliche Abnahme der Klebkraft auftritt.
Claims (7)
1. Verfahren zur Herstellung eines Klebstoffen, für Kautschuk auf Metall, dadurch
gekennzeichnet, daß ein saurer Stoff mit einem Kopolymerisat umgesetzt wird, welches aus
20 bis 50% mindestens einer konjugierten diolefinischen Verbindung mit weniger als 7
aliphatischen Kohlenstoffatomen und 80 bis 50% einer monoolefinischen Verbindung erhalten
wird, welch letztere zu mindestens 10 Gewichtsprozent aus einer monoolefinischen Verbindung
besteht, die 1 Ringstickstoffatom enthält, wobei die Olefingruppe direkt an den
Ring gebunden ist, während der saure Stoff eine Anionenkomponente besitzt, die mit einem
Wasserstoffkation eine stärkere Säure als Essigsäure bildet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Kopolymerisat verwen- iao det wird, das als monoolefinische Verbindung
mit einem Ringstickstoffatom ein Vinylpyridin enthält.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1
bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Kopolymerisat verwendet wird, in dem die in einer
Menge von 80 bis 50% vorliegende monoolefinische Verbindung teilweise aus Styrol
besteht.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein saurer
Stoff verwendet wird, der eine H- > P O4-Gruppe enthält.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß als saurer
Stoff ein Salz aus einer mehrwertigen Base und einer mehrbasischen anorganischen Säure
verwendet wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß als saurer
Stoff ein saures Calciumphosphat verwendet wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Reaktionsprodukt
in einem flüchtigen Lösungsmittel gelöst wird.
609526/475 5.56 (609 873 4.57)
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US963094XA | 1949-09-16 | 1949-09-16 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE963094C true DE963094C (de) | 1957-05-02 |
Family
ID=22256773
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEG3485A Expired DE963094C (de) | 1949-09-16 | 1950-09-07 | Verfahren zur Herstellung eines Klebstoffes fuer Kautschuk auf Metall |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE963094C (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2602356A1 (de) * | 1975-01-22 | 1976-08-05 | Gen Tire & Rubber Co | Mittel zum binden von verstaerkungsmaterial an eine vulkanisierte kautschukmischung und seine anwendung |
DE2610487A1 (de) * | 1975-08-29 | 1977-03-10 | Honny Chemicals Co Ltd | Verfahren zum binden von kautschuk an eisensubstrate und nach dem verfahren erhaltene schichtkoerper |
-
1950
- 1950-09-07 DE DEG3485A patent/DE963094C/de not_active Expired
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2602356A1 (de) * | 1975-01-22 | 1976-08-05 | Gen Tire & Rubber Co | Mittel zum binden von verstaerkungsmaterial an eine vulkanisierte kautschukmischung und seine anwendung |
DE2610487A1 (de) * | 1975-08-29 | 1977-03-10 | Honny Chemicals Co Ltd | Verfahren zum binden von kautschuk an eisensubstrate und nach dem verfahren erhaltene schichtkoerper |
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