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Verfahren zur Veränderung des Aggregatszustandes von Produkten, welche ungesättigte organische Rohlenstoffverbindungen eitthalten.
Der Erfinder hat mehrere Verfahren ausgearbeitet, die auf jener durch ihn gemachten Erkenntnis beruhen, dass die Dispersion verhältnismässig geringer Mengen von Elektrolyten in ungesättigte Kohlenstoffverbindungen enthaltenden Produkten, wie Mineralölen, fetten Ölen, Harzen, Asphalten, Goudron, Teerölrückständen, Kautsehuk und kautschukartigen Produkten, Styrol u. dgl. die physikalischen Eigenschaften, insbesondere den Aggregatzustand dieser Produkte zu verändern gestattet (vgl. österr.
Patent Nr. 118213). Man erhält dadurch gänzlich neuartige Produkte, die neuartige Eigenschaften besitzen.
Im Laufe seiner Arbeiten hat der Erfinder die Erfahrung gemacht, dass die Dispersion der Elektrolyte in den zu beeinflussenden Stoffen, nämlich den ungesättigte Kohlenstoffverbindungen enthaltenden Produkten in vielen Fällen in sehr vorteilhafter und leichter Weise erzielt werden kann, wenn man den Ausgangsmaterialien oder deren in Lösungsmitteln hergestellten Lösungen die Elektrolyte in organischen Lösungsmitteln gelöst zusetzt. Als solche in organischen Lösungsmitteln lösliche Elektrolyte können organische oder anorganische Säuren, deren Metallsalze oder organisehe Salze, organische Metallver- verbindungen, Metalloxyde, Metallhydroxyde verwendet werden. Die mit organischen Lösungsmitteln
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gebracht werden können. Als Elektrolyte sind ferner organisehe Basen geeignet.
Die Lösungsmittel können, nachdem die Reaktion genügend vorgesehritten ist, erforderlichenfalls aus der Reaktionsmasse entfernt, d. h. abgeschieden werden. Zu diesem Zwecke sind verschiedene Methoden, wie Destillation, Zentrifugierung, Ausschütteln oder Auspressen geeignet, je nach den Eigenschaften der Rohstoffe und der Lösungsmittel. Häufig ist es zweckmässig, den Überschuss an Elektrolyten durch Auswasehen zu entfernen.
In Fällen, wenn eine bessere Wärmebeständigkeit und Wetterbeständigkeit der zu erzielenden Kunststoffe erwünscht ist, empfiehlt es sich, ausser der Hauptreaktion noch eine Behandlung mit Schwefel an die Produkte abgebenden Stoffen, wie mit Schwefel oder Sehwefelvcrbindungen, z. B. Chlorschwefel, vorzunehmen. Diese Behandlung kann gleichzeitig mit der Hauptreaktion oder nachfolgend als besondere Verfahrensstufe erfolgen. Bei einer solchen Behandlung kann die Geschwindigkeit des Prozesses durch in der Kautschukindustrie zur Beschleunigung der Vulkanisation übliche Akzeleratore beeinflusst werden. Als solche Akzeleratore sind beispielsweise Hexamethylentetramin, Anilin, Diphenylguanidin usw. geeignet.
Die mit dem vorliegenden Verfahren erzielbaren Kunststoffe können mittels Emulgiermittel und Wasser auch in die Form wässeriger Emulsionen gebracht werden. Als solche Emulgiermittel sind beispielsweise verwendbar verschiedene Seifen (u. a. Ammoniumlinoleat, Natriumstearat), sulphonierte Fettsäuren, organische Basen (Kresol) usw. Die Bildung der Emulsion kann durch Mischen und Erhitzen erleichtert werden.
Nachfolgend wird die Erfindung an Hand einiger Beispiele erläutert, in denen die Teile Gewichtsteile bedeuten.
Beispiel 1 : 2 Teile metallisches Natrium werden in 20 Teilen Amylalkohol, welches vorher entwässert wurde, aufgelöst. Die Lösung wird mit 100 Teilen chinesische Holzöl vermengt und aus dem gewonnenen gallertartigen Produkt wird der Alkoholuberschuss behutsam abdestilliert. Das zurückgebliebene Produkt wird mit 20 Teilen Eisenoxyd und 7 Teilen Sehwefel versetzt, eine halbe Stunde lang
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auf 160 C gehalten und dann in halbwarmem Zustande in Formen gepresst. Das Eisenoxyd spielt bei diesem Beispiel die Rolle eines Füllmittels.
Beispiel 2 : 1000 Teile einer 10%igen Lösung von Kautschuk in Benzol, welche 10% Alkohol enthält, werden mit 5 Teilen-Naphtol und 30 Teilen einer gesättigten Lösung von NaCI03 behandelt.
Die Masse wird 48 Stunden lang an Rückflusskühler gekocht, worauf das Lösungsmittel abdestilliert wird.
Beispiel 3 : 100 Teile Harz werden in 200 Teilen Alkohol gelöst und mit 100 Teilen einer 10% eigen Natriumjodidlösung ähnlich wie in Beispiel 2 behandelt. Man erhält ein plastisches Harz, welches zur Lackerzeugung gut geeignet ist.
Beispiel 4 : 100 Teile Chinesisches Holzöl und 100 Teile Äther werden mit einem Gemisch von Zinntetraphenil und 50 Teilen Alkohol behandelt. Die Reaktionsmasse wird 72 Stunden am Rückflusskühler gekocht und die zurückbleibende Masse wird mit 200 Teilen Wasser und 20 Teilen eines Emulgiermittels, erhalten durch Behandlung eines fetten Öls mit Natriumkresylat behandelt. Die erhaltene Emulsion kann mit Latex gemischt für die verschiedensten Zwecke verwendet werden.
Beispiel 5 : 100 Teile Asphalt und 50 Teile Trichloressigsäure werden in 200 Teilen Benzin gelöst und gemäss Beispiel 2 behandelt. Das erhaltene Produkt ist härter, als das Ausgangsmaterial und kann in der Lackindustrie vorteilhaft verwendet werden.
Beispiel 6 : 200 Teile Kolophonium werden in 400 Teilen (gegebenenfalls denaturiertem) Alkohol gelöst und mit 100 Teilen einer 20%igen Lösung von Ammoniumjodid in Alkohol versetzt. Der Alkohol wird dann im Wasserbade bei Unterdrück abdestilliert. Das erhaltene Produkt ist schon weicher, als das Kolophonium vor der Behandlung. Um die Reaktion zu fördern, kann man das alkoholfreie Reak-
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Auch in dieser Reaktionsstufe ist die Aufreehterhaltung des Unterdruckes zweckmässig.
Die mit vorliegendem Verfahren erzielbaren neuartigen Kunststoffe können unter anderen in der Lackfabrikation, Linoleumfabrikation, ferner in der Kautsehnkindustrie, in der Seifeninsdustric und in plastische Massen erzeugenden Industriezweigen Verwendung finden. Den gemäss der Erfindung hergestellten Produkten können geeignete Füllstoffe, Farbstoffe, Losungsmittel od. dgl. zugesetzt werden.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Veränderung des Aggregatszustandes von Produkten, welche ungesättigte organisehe Kohlenstoffverbindungen enthalten, dadurch gekennzeichnet, dass die Ausgangsstoffe mit einer Lösung oder kolloidalen Lösung eines oder mehrerer Elektrolyte, wie Metallsalze anorganischer oder organischer Säuren oder organischer Metallverbindungen oder organischen und anorganischen
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mitteln in Reaktion gebracht werden.