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Zeilenschalthebel für Schreibmaschinen, insbesondere für Reiseschreibmaschinen
Schreibmaschinen werden bekanntlich in Schutzkästen oder Koffern, Kleinschreibmaschinen
insbesondere in Etuis oder gar in Aktentaschen transportiert. Den Umfang solcher
Schutzkästen, Koffer oder Etuis so klein als möglich zu gestalten, ist das Bestreben
aller Hersteller von Schreibmaschinen, insbesondere müssen diese Transportmittel
so niedrig wie nur -möglich gehalten werden. Das scheitert oftmals an dem frei stehenden
Zeilenschalthebel, der die Maschine wesentlich überragt.
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Es sind schon Reiseschreibmaschinen bekanntgeworden, bei denen der
ganze Zeilenschalthebel schwenkbar angeordnet ist. Eine derartige Ausführung bedingt
eine verhältnismäßig kräftige Lagerung des immerhin sehr langen Hebels, wodurch
das Aussehen der Maschine beeinträchtigt wird. Weiterhin ist die Arretierung solcher
Hebel in den beiden Endstellungen unsicher und muß infolge des langen Hebelarmes
kräftig ausgebildet sein, wenn der Zeilenschalthebel nicht beim Schreiben versehentlich
in. idie Ausschaltstellung gedrückt werden soll. Hat man indessen vergessen, den
Hebel nach dem Schreiben in die Ausschaltstellung zu drücken, so kann durch die
kräftige Arretierung beim Aufsetzen des Koffers dieser beschädigt werden. Umgekehrt
kann bei eingeschwenktem Hebel die Verkleidung der Maschine beschädigt werden, wenn
vergessen wird, den Hebel vor Gebrauch
hochzuklappen. Auch die
Arretierung in der Ruhestellung selbst ist umständlich, sie erfolgt bei den bekannten
Ausführungen durch Umlegen und Einrasten des Hebels in einen Haken oder durch Andrücken
und Einrasten des Hebels in eine Nut im Walzendrehkopf. Es kann sogar vorkommen,
daß beim Schließen des Koffers der Zeilenschalthebel verbogen oder abgebrochen,
ja sogar der ganze Schreibwagen verdrückt, und deformiert wird., wenn vordem Schließen
das Umlegen in die Ruhelage nicht vorgenommen wird.
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Es sind auch Kleinschreibmaschinen bekannt, bei denen ein am äußeren
Ende des Zeilenschalthebels in einer waagerechten Lagerung gehaltener Griff angeordnet
ist, der aus einer senkrecht nach oben gerichteten Lage um i8o° in eine senkrecht
nach unten zeigende Stellung umgeschwenkt werden kann. In die obere Endstellung
wird dieser Griff nur dusch überkippen seines Schwerpunktes und Anlegen einer Kante
am Zeilenschalthebel gebracht. In der unteren Endstellung hängt der Griff frei herab.
Durch einen Anschlagstoß des Wagens ist es daher auch möglich, den Griff aus seiner
oberen Stellung zum Abschwenken zu veranlassen. Bei dieser Konstruktion besteht
ebenfalls die Gefahr des Verbiegens oder Abbrechens des Zeilenschalthebels beim
Schließen des Koffers, wenn vergessen wird, den Griff aus seiner senkrecht nach
oben gerichteten Lage umzuschwenken in die herabhängende Lage. Es kann bei der betrachteten
Konstruktion auch nicht von einem formschönen, sich dem Zeilen Schalthebel anpassenden
Griff gesprochen werden, der das Aussehen der Maschine hebt.
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Die Erfindung stellt sich zur Aufgabe, einen Zeilenschalthebel zu
schaffen, der einen niedrig gehaltenen Koffer zuläßt, trotzdem aber weder der Maschine
ein unschönes Äußeres verleiht noch bei Unterlassen des Einrastens in eine Sperrlage
Koffer oder Maschine beschädigt.
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Das wird dadurch erreicht, daß nur der Griff des Zeilenschalthebels
in lotrechter Richtung schwenkbar und in seinen Endlagen gesichert ist.
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Vorteilhaft ist vor dem Anlenkpunkt des schwenkbaren Griffes am Zeilenschalthebel
eine Druckfeder zwischen Zeilenschalthebel und einem am Griff befindlichen Ansatz
angeordnet, die den schwenkbaren Griff in seinen durch Anschlagkanten des Griffes
begrenzten Endlagen gesichert hält.
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Die Feder kann auf einem am vorderen Ende des Zeilenschalthebels schwenkbar
gelagerten Führungsbolzen angeordnet sein. Der Griff des Zeilenschalthebels ist
dabei zweckmäßig so ausgebildet, daß sowohl Druckfeder als auch Führungsbolzen verdeckt
sind.
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Die Zeichnung erläutert den Gegenstand der Erfindung in einem Ausführungsbeispiel.
Es zeigt Abb. i eine Seitenansicht des Zeilenschalthebels nach der Erfindung in
Ruhestellung, Abb. 2 eine Seitenansicht des Zeilenschalthebels nach der Erfindung
in Arbeitsstellung und Abb. 3 eine Draufsicht auf den Zeilenschalthebel. Mit i ist
der Zeilenschalthebel bezeichnet, der in bekannter Weise auf der Achse 2 gelagert
ist. Der Zeilenschalthebel weist einen Achsenbolzen 3 auf, um den ein Griff 4 schwenken
kann. Der Griff q: ist als Präge- oder Preßstück ausgebildet und hat im Innern ein
Widerlager 5. Der Zeilenschalthebel i ist an seinem vorderen Ende gabelförmig ausgebildet
und umfaßt einen Führungsstift 6, der auf einer in den Gabeln des Zeilenschalthebels
gelagerten Achse 7 schwenkbar ist. Auf dem Führungsbolzen 6, der eine Fläche 8 aufweist,
ist zwischen dieser Fläche 8 und dem Widerlager 5 des Griffes 4 eine Druckfeder
9 angeordnet, die samt dem Führungsbolzen 6 im Innern des Griffes 4 verborgen liegt.
Der Griff 4 weist weiterhin bei io eine Anschlagkante auf, während die Innenfläche
i i als weiterer Anschlag dient.
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Die Wirkungsweise des Zeilenschalthebels nach der Erfindung ist folgende:
In der Ruhelage ist der Griff 4 nach unten gedrückt (Abt. i). Dabei liegt das vordere
Teil der Druckfeder etwas unter der durch die beiden Schwenkpunkte 3 und 7 gelegten
Geraden. Soll der Griff in Arbeitsstellung gebracht werden, so genügt ein leichter
Druck von unten gegen den Griff, wodurch die Druckfeder zunächst etwas zusammengedrückt
wird, nämlich dann, wenn ihre Längsachse in die genannte Gerade fällt, und sich
dann wieder ausdehnt und dadurch den beweglichen Griff nach oben drückt, bis dessen
Anschlag io auf den Zeilenschalthebel r zu liegen kommt. Hat der Griff diese Endstellung
erreicht, so ist er in der Gebrauchslage. Soll er von dieser Gebrauchslage wieder
in die Ruhelage gedrückt werden, so erhält er einen Druck von oben., der unter Umständen
sogar von dem aufgesetzten Kofferdeckel ausgeübt werden kann. Die Feder wird dabei
wieder bis in die durch die Schwenkachsen hindurchgehende Gerade zusammengedrückt,
sie dehnt sich dann wieder aus und drückt den Griff so weit herunter, bis dessen
Anschlagfläche i i auf dem Zeilenschalthebel i aufliegt.
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Der Druck, der für das Zurückspringen des Griffteiles aus der Arbeitslage
in die Ruhelage nötig ist, ist zweckmäßig größer als der Druck, der zum Umschalten
aus der Ruhelage in die Arbeitslage erforderlich ist. Das ist dadurch erreicht worden,
daß der Winkel, den die Feder bei ihrer Endlage gegenüber der durch die beiden Schwenkpunkte
gelegten Geraden bildet, nach oben zu bedeutend größer ist als nach unten hin. Diese
Ausgestaltung hat noch den besonderen Wert, daß beim Verschieben des Wagens die
Unterkante 12 des Griffes 4 auf die Verkleidung der Schreibmaschine auftreffen kann
und dadurch ganz von selbst der Griff nach oben umschaltet.