DE962195C

DE962195C - Einrichtung zur Erhoehung der Fahr- und Standsicherheit von Kranfahrzeugen

Info

Publication number: DE962195C
Application number: DEM23665A
Authority: DE
Inventors: Robert Gottschalk
Original assignee: Miag Muehlenbau und Industrie GmbH
Current assignee: Miag Muehlenbau und Industrie GmbH
Priority date: 1954-07-04
Filing date: 1954-07-04
Publication date: 1957-04-18

Description

AUSGEGEBEN AM 18. APEIL 1957

M23665 XI/35b

Die Erfindung bezieht sich auf Kranfahrzeuge, die mit schwenkbaren Auslegern und am Fahrzeugrahmen angelenkten Pendelachsen ausgerüstet sind, und zwar auf eine Einrichtung zur Erhöhung der Fahr- und Standsicherheit solcher Fahrzeuge.

Bei Kranfahrzeugen werden häufig Pendelachsen verwendet, um durch eine Dreipunktauflage des Rahmens dessen Verwindung in unebenem Gelände zu vermeiden. Es ist bekannt, die Schwenkbarkeit der Pendelachse zeitweise aufzuheben, um durch Vierpunktauflage einen größeren Abstand der Kipplinie vom Schwerpunkt des Fahrzeuges und somit eine höhere Standsicherheit zu erreichen. Für diesen Zweck wurden verschiedene Feststellvorrichtungen mechanischer und hydraulischer Art vorgeschlagen, die im · Stand oder auch während der Fahrt betätigt werden können. Unter anderem wurde eine zentralbetätigte Feststellvorrichtung für die Pendelachse bekannt, bei der zwischen dieser und dem Rahmen beidseitig hydraulische, sperrbar miteinander verbundene Kraftgeräte angeordnet sind und das Sperrgerät in Abhängigkeit vom Schwenkwinkel des Auslegers durch eine Steuerkurve betätigt wird. Solche Vorrichtungen ermöglichen es lediglich, die Pendelachse in ihrem jeweiligen Stand festzustellen. Bei Schwenkkranen mit Luftbereifung tritt durch die Belastung bei seitlich geschwenktem Ausleger eine sehr ungleichmäßige Verformung der Reifen ein. Hierdurch kann der Fall eintreten, daß sich ein Rad der vom

Ausleger abgewandten Seite vom Boden abhebt, während alle übrigen Reifen noch den Boden berühren. Da hierbei keine Änderung des Abstandes der Kipplinie vom Schwerpunkt eintritt, wird die Standsicherheit nicht unzulässig verringert. Handelt es sich bei dem abgehobenen Rad um ein über ein Differential angetriebenes Treibrad, so ist es jedoch nicht möglich, das Fahrzeug zu fahren, ohne den Ausleger vorher zurückzuschwenken. ίο Gegebenenfalls muß deshalb die Treibachse mit einem besonderen Gegengewicht ausgestattet werden. Gemäß der Erfindung werden diese Nachteile dadurch vermieden, daß die Pendelachsen von KJranfährzeugen gegenüber dem Fahrzeugrahmen in Abhängigkeit vom Schwenkwinkel des Auslegers selbsttätig geschwenkt werden. Dazu können Druckmittelarbeitsgeräte, die die Pendelachse am Rahmen abstützen, beim Schwenken des Auslegers aus seiner Mittellage derart mit Druckmittel beaufschlagt werden, daß die Pendelachse gegenüber dem Rahmen im Sinne einer Aufrichtung des Auslegers geschwenkt wird. Die Erfindung schlägt ein entsprechend ausgebildetes Kranfahrzeug vor, bei dem die hydraulischen Zylinder der Pendelachse durch Druckmittelleitungen mit anderen hydraulischen Zylindern verbunden sind, die beim Schwenken des Auslegers beispielsweise durch eine Steuerkurve betätigt werden, so daß eine automatische Schwenkung der Pendelachse und die Aufrichtung des Auslegers erreicht werden.

Die Erfindung wird an Hand des Ausführungsbeispieles eines Kranfahrzeuges, das in der Zeichnung dargestellt ist, im folgenden näher erläutert. Es zeigt

Abb. ι die Seitenansicht eines Kranfahrzeug^, Abb. 2 eine teilweise geschnittene Draufsicht zu Abb. i,

Abb. 3 eine teilweise geschnittene Ansicht in Pfeilrichtung A von Abb. 1,

Abb. 4 eine teilweise geschnittene Ansicht in Pfeilrichtung B von Abb. 1.

Am Fahrzeugrahmen 1 sind die Treibräder 2 mittels der Treibachse 14 und die Lenkräder 3 mittels der Pendelachse 15 angeordnet. Über der Treibachse 14 befindet sich die Kransäule 4, auf welcher der Kranausleger 5 drehbar angeordnet ist. Der Schwenkantrieb erfolgt durch das Antriebsrad 6. Die Pendelachse 15 der Lenkräder 3 besteht im dargestellten Falle aus den einander gegenüberliegenden Winkelhebeln 7, deren freie, gegebenenfalls gegeneinander oder gegen den Rahmen 1 abgefederte Enden gelenkig gegen die Kolben 9 von zwei einfach wirkenden hydraulischen Zylindern 8 abgestützt sind. Diese sind gleichachsig und waagerecht am Rahmen 1 befestigt und können aus einem einzigen, in der Mitte mit einer Trennwand versehenen Zylinder bestehen. Jeder Zylinder 8 ist durch eine Druckmittelleitung 12 mit einem Zylinder 10 verbunden, in dem ein Kolben 11 verschiebbar ist. Beide Zylinder 10 liegen beispielsweise waagerecht beiderseits der senkrechten Drehachse 16 des Auslegers 5. Die Kolben 11 arbeiten mechanisch unter Zwischenschaltung von Rollen 17 mit einer Steuerkurve 13 zusammen, die mit dem Antriebsrad 6 des Schwerikgetriebes verbunden ist.

Wird der Ausleger 5 aus seiner in Abb. 1 gezeichneten Mittellage nach einer Seite des Fahrzeuges geschwenkt, so wird der Kolben 11 der gleichen Fahrzeugseite durch die Steuerkurve 13 in seinen Zylinder 10 getrieben. Dabei wird 'Druckmittel durch die Leitung 12 in den Zylinder 8 der gleichen Fahrzeugseite verdrängt. Kolben 9 verstellt den entsprechenden Winkelhebel 7 derart, daß die Pendelachse 15 gegenüber dem Rahmen 1 im Sinne einer Aufrichtung des Auslegers 5 geschwenkt wird. Durch passende Ausbildung der Steuerkurve 13 kann die Schwenkung der Pendelachse 15 in jede gewünschte Abhängigkeit vom Schwenkwinkel des Auslegers S gebracht werden. Durch Wahl verschiedener Durchmesser für die Zylinder 10 und 8 und entsprechende Bemessung der Winkelhebel 7 können geeignete Übersetzungen erreicht werden.

Zur Beaufschlagung eines Zylinders 8 beim Schwenken des Auslegers 5 können an die Stelle der Zylinder 10 auch Geräte treten, die das Druckmittel nur steuern, ohne seine Pressung zu erzeugen. Es ist möglich, die gekennzeichnete Arbeitsweise durch Benutzung von Absperr mitteln u. dgl. mit der Anwendung von Feststellvorrichtungen zu kombinieren.

Durch die Erfindung wird auch bei seitlich geschwenktem Ausleger die Bodenhaftung aller Räder von Kranfahrzeugen erreicht, ohne daß besondere Gegengewichte erforderlich sind. Insbesondere wird durch Verstellung des stärker belasteten Lenkachsschenkels der Neigungsbewegung des Kranes entgegengewirkt. Dadurch wird das erforderliche Gesamtgewicht von Kranfahrzeugen unter Erhöhung ihrer Fahr- und Standsicherheit beschränkt.

Claims

Patentansprüche:

1. Einrichtung zur Erhöhung der Fahr- und Standsicherheit von mit schwenkbaren Auslegern ausgerüsteten Kranfahrzeugen, die am Fahrzeugrahmen angelenkte Pendelachsen aufweisen, dadurch gekennzeichnet, daß Mittel (8, 9, 10, 12) vorgesehen sind, die beim Schwenken des Auslegers (5) eine Schwenkung der Pendelachsen (15) gegenüber dem Fahrzeugrahmen (1) im Sinne einer Aufrichtung des Auslegers bewirken.

2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Pendelachsen (15) und dem Fahrzeugrahmen (1) beidseitig hydraulische Arbeitskolben (9) angeordnet sind, deren Zylinder (8) über Druckmittelleitungen (12) mit hydraulischen, beim Schwenken des Auslegers (5) zwangläufig betätigten Zylindern (10) verbunden sind.

3. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zum zwangläufigen Betätigen der Zylinder (10) beim Schwenken des Auslegers (5) an dessen Schwenktrieb (Antriebsrado) eine auf die Kolben (11) der Zylin-

der (io) einwirkende Steuerkurve (13) vorgesehen ist.

4. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Räder (3) der Pendelachsen (15) an einander gegenüberliegenden

Winkelhebeln (7) aufgehängt sind, deren freie Enden gelenkig gegen die Kolben (9) der waagerecht und gleichachsig angeordneten, einfach wirkenden, hydraulischen Zylinder (8) abgestützt sind.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen