DE961349C - Verfahren zur Herstellung hochwirksamer anticholinergischer Verbindungen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung hochwirksamer anticholinergischer VerbindungenInfo
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
AUSGEGEBEN AM 4. APRIL 1957
PATENTSCHRIFT
KLASSE 12 p GRUPPE 1oi
INTERNAT. KLASSE C07d
INTERNAT. KLASSE C07d
St 5107 IVb j 12
p
Rolland Frederick Feldkamp, Lincoln, Nebr. (V. St. A.) ist als Erfinder genannt worden
Sterling Drug Inc., New York, N. Y. (V. St. A.)
Verfahren zur Herstellung hochwirksamer anticholinergischer
Verbindungen
Patentiert im Gebiet der Bundesrepublik Deutschland vom 19. Juli 1952 an
Patentanmeldung bekanntgemactit am 11. Oktober 1956
Patenterteilung bekanntgemacht am 21. März 1957
Die Priorität der Anmeldung in den V. St. v. Amerika vom 20. Juli 1951 ist in Anspruch genommen
Die Priorität der Anmeldung in den V. St. v. Amerika vom 20. Juli 1951 ist in Anspruch genommen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung neuer chemischer Verbindungen, nämlich von wasserlöslichen,
nicht toxischen Säureadditionssalzen und quaternären Ammoniumsalzen der i-Methyl-piperidyl-(3)-methyl-ester
solcher a-Cycloalkyl-y-methylvaleriansäuren,
die als Cycloalkylrest den Cyclopentyl- oder Cyclohexylrest enthalten.
Diese neuen Verbindungen haben wertvolle pharmakologische Eigenschaften und sind insbesondere
als anticholinergische Mittel von sehr hoher Wirksamkeit von Bedeutung; z. B. besitzt das Brommethylat
des i-Methyl-piperidyl-(3)-methyl-esters der a-Cyclopentyl-y-methyl-valeriansäure,
d. h. die Verbindung der Formel
CH8 ·—· CH — CH3
CH2-CH2
CH2-CH2
CH2 /
-CH-CO-OCH2-CH
CH9
CH2
etwa die i8fache anticholinergische Wirksamkeit des bekannten Jodmethylats des i-Methyl-piperidyl-(3)-methyl-esters
der a-Phenyl-ß-oxy-buttersäure.
Das Verfahren zur Herstellung dieser neuen Verbindungen
besteht darin, daß man das Säurechlorid der a-Cyclopentyl- oder a-Cyclohexyl-y-methyl-valeriansäure
mit i-Methyl-piperidyl-(3)-methanol umsetzt
und gewünschtenfalls das so gebildete Hydrochlorid des i-Methyl-piperidyl-(3)-methyl-esters einer ce-Cycloalkyl-y-methyl-valeriansäure
mit einer Base zu dem i-Methyl-piperidyl-(3)-methyl-ester einer a-Cycloalkyly-methyl-valeriansäure
umsetzt und dann diesen freien basischen Ester mit einem verträglichen Alkyl-
oder Aralkylester einer anorganischen Säure oder einer organischen Sulfonsäure zu einem quaternären
Ammoniumsalz des i-Methyl-piperidyl-(3)-methylesters einer a-Cycloalkyl-y-methyl-väleriansäure umsetzt
oder den i-Methyl-piperidyl-(3)-methyl-ester einer entsprechenden a-Cycloalkyl-y-methyl-valeriansäure
mit einer verträglichen Säure, wie einer Halogenwasserstoffsäure oder Schwefelsäure, Essigsäure, Weinsäure,
Citronensäure, zu einem wasserlöslichen Säureadditionssalz umsetzt. Die Umsetzung in der ersten
Verfahrensstufe wird durch Vermischen der beiden Komponenten, vorzugsweise in Gegenwart eines
inerten organischen Lösungsmittels, bewirkt, und es ist zweckmäßig, die Mischung zu erwärmen, um die
Reaktion zu beschleunigen. Der freie basische Ester wird durch Zusatz von Alkali zu der Reaktionsmischung
erhalten.
Die basischen Ester können durch Zusatz einer therapeutisch verwendbaren Säure, vorzugsweise in
einem nicht wäßrigen Medium, z. B. einer Lösung von Chlorwasserstoff in Äther oder Alkohol, in das entsprechende
Säureadditionssalz übergeführt werden. Die quaternären Ammoniumsalze dieser neuen basischen
Ester werden in der Weise hergestellt, daß man die freien basischen Ester mit einem physiologisch
verträglichen Alkyl- oder Aralkylester einer starken anorganischen Säure oder organischen Sulfonsäure,
vorzugsweise in einem inerten organischen Lösungsmittel, wie Benzol oder Äther, gegebenenfalls unter
mäßigem Erwärmen, vermischt. Das quaternäre Ammoniumsalz kristallisiert entweder sofort aus, oder
man kann es durch Einengen des Lösungsmittels erhalten.
Die Säuren, die zur Herstellung von Säureadditionssalzen verwendet werden können, sind solche, die
C Hg C Hg
CH3
Br
CH3
beim Zusammenbringen mit den basischen Estern Salze ergeben, deren Anionen für den tierischen Organismus
in therapeutischen Dosen der Salze verhältnismäßig unschädlich sind, so daß die den basischen
Estern eigenen günstigen physiologischen Eigenschaften durch Nebenwirkungen der Anionen nicht vernichtet
werden. Geeignete Säureaddionssalze sind Salze von Mineralsäuren, wie Salzsäure, Bromwasserstoffsäure,
Jodwasserstoffsäure, und Schwefelsäure, und von organischen Säuren, wie Essigsäure, Citronensäure
und Weinsäure. Die quaternären Ammoniumderivate werden durch Zugabe von Alkyl- oder Aralkylestern
anorganischer Säuren oder organischer Sulfonsäuren, z. B. Methylchlorid, Methylbromid, Methyljodid,
Äthylbromid, Propylchlorid, Benzylchlorid, Benzylbromid, Methylsulfat, Benzolsulfonsäuremethylester
. und p-Toluolsulfonsäuremethylester, zu dem
freien basischen Ester erhalten.
Im folgenden soll das erfindungsgemäße Verfahren an Hand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert
werden:
Eine Lösung von 15,2 g (0,075 Mol) a-Cyclopentyly-methyl-valeriansäurechlorid
(hergestellt aus 2-Cyclopentyl-4-methylpentansäure
und Thionylchlorid nach Moffett und Mitarbeitern, J. Org. Chem., Jg. 15,
S- 352, [1950]) in 50 ecm Benzol wurde zum Sieden
unter Rückfluß erhitzt und eine Lösung von 9,67 g (0,075 Mol) i-Methyl-piperidyl-(3)-methanol in 50 ecm
Benzol langsam hinzugegeben. Die Mischung wurde noch kurze Zeit weiter er wärmt, gekühlt und zur
Trockne eingedampft. Der Rückstand wurde in Wasser gelöst, die Lösung mit Äther extrahiert und
die wäßrige Schicht mit io°/0iger Natriumcarbonatlösung
alkalisch gemacht. Die freie Base wurde mit Äther extrahiert und die ätherische Lösung über
wasserfreiem Magnesiumsulfat getrocknet. Eine kleine Probe der getrockneten ätherischen Lösung wurde
mit Chlorwasserstoffgas gesättigt. Das Hydrochlorid des i-Methyl-piperidyl-(3)-methyl-esters der a-Cyclo- iao
pentyl-y-methyl-valeriansäure schied sich als Öl ab,
das nicht zum Erstarren gebracht werden konnte. Eine ähnliche Probe mit Bromwasserstoff ergab das
Hydrobromid, das ebenfalls ein Öl war. Der Hauptteil der ätherischen Lösung wurde mit gasförmigem
Methylbromid behandelt. Man erhielt einen halb-
festen Niederschlag vom F. 90 bis 1500. Nach mehrfachem
Umkristallisieren aus einem Äther-Essigsäureäthylester-Gemisch und schließlich aus Essigsäureäthylester allein erhielt man 5,9 g des Brommethylats
des i-Methyl-piperidyl-(3)-methyl-esters der a-Cyclopentyl-y-methyl-valeriansäure,
F. 159,6 bis 162,6° (korn).
Analyse: C19H36BrNO2.
Berechnet: C 58,45% H 9,29% Br 20,47%
gefunden: C 58,49% H 9,08% Br 20,55%
C 58,43% H 9,070/0
gefunden: C 58,49% H 9,08% Br 20,55%
C 58,43% H 9,070/0
In einer dem obigen Beispiel analogen Weise kann man den i-Methyl-piperidyl-(3)-methyl-ester der
ot-Cyclohexyl-y-methyl-valeriansäure durch Umsetzen
von a-Cyclohexyl-y-methyl-valeriansäure-chlorid mit
i-Methyl-piperidyl-(3)-methanol herstellen. Die freie Base, die Säureadditionssalze und die quaternären
Ammoniumsalze des i-Methyl-piperidyl-(3)-methylesters der a-Cyclohexyl-y-methyl-valeriansäure können
nach den für die entsprechenden Cyclopentylderivate oben beschriebenen Methoden erhalten werden.
a-Cyclohexyl-y-methyl-valeriansäurechlorid kann
durch Umsetzen von 2-Cyclohexyl-4-methylpentansäure mit Thionylchlorid hergestellt werden, und die
2-Cyclohexyl-4-methylpentansäure kann ihrerseits durch Alkylieren des Natriumderivates von Cyclohexylmalonsäure-diäthylester
mit einem Isobutylhalogenid und anschließende Hydrolyse und Decarboxylierung erhalten werden.
Die Herstellung des obenerwähnten i-Methylpiperidyl-(3)-methanols
erfolgte nach folgendem Verfahren, das hier nicht unter Schutz gestellt werden soll.
a) i-Methyl-piperidin-s-carbonsäureäthylester
453.5 g (3 Mol) Nicotinsäureäthylester wurden in
500 ecm Wasser suspendiert und mit 343 ecm (6 Mol) Eisessig versetzt. Die Lösung wurde mit Wasser auf
1500 ecm verdünnt und in einen Schüttelautoklav für Hydrierungen mit 7,5 g Adams Platinoxydkatalysator
gegeben. Innerhalb von 4 Stunden wurde wenig mehr als die theoretische Menge Wasserstoff bei Raumtemperatur
absorbiert. Der Anfangswasserstoffdruck betrug etwa 82 Atm. und fiel allmählich auf etwa
13,5 Atm. am Ende der Hydrierung. Der Katalysator wurde durch Filtrieren abgetrennt und das Filtrat erneut
in den Hydrierungsapparat mit 300 ecm 36%igem Formaldehyd (3,6 Mol) und 30 g io%igem Palladiumkatalysator,
der aus 3 g Palladiumchlorid und 27 g Aktivkohle .frisch hergestellt war, gebracht. Die
Wasserstoffaufnahme verlief sehr rasch bei Raumtemperatur und war nach 2 Stunden beendet. Der
Katalysator wurde durch Filtrieren durch einen Büchnertrichter entfernt. Das klare Filtrat wurde
auf 15° abgekühlt und langsam mit 300 g Kaliumhydroxydplättchen und 300 ecm 40%iger Kaliumhydroxydlösung
versetzt. Der frei gemachte basische Ester wurde mit Äther extrahiert, und die vereinigten
Extrakte wurden über wasserfreiem Magnesiumsulfat getrocknet. Nach dem Filtrieren und Entfernen des
Lösungsmittels wurde das zurückgebliebene Öl unter vermindertem Druck destilliert und ergab 389,7 g
i-Methyl-piperidin-s-carbonsäureäthylester, Kp.17_lg
98 bis 99,5°. Ausbeute: 76%; nf 1,4474.
b) i-Methyl-piperidyl-(3)-methanol
214,5 g (9,33 Mol) frisch geschnittenes metallisches
Natrium wurden in einen 5-l-Kolben gegeben, der mit einem Rührer, Tropftrichter, Kühler und Calciumchloridrohr
versehen war. Das Natrium wurde mit einem ausreichenden Teil von 1900 ecm trockenem
Toluol bedeckt und das Gemisch zum Sieden unter Rückfluß erhitzt. Das geschmolzene Natrium und
das Toluol wurden gut gerührt und am Rückflußkühler so erhitzt, daß eine geringe Rücklaufgeschwindigkeit
erzielt wurde, während man eine Lösung von 389,7 g (2,215 Mol) i-Methyl-piperidin-3-carbonsäureäthylester
in 482 g (4,66 Mol) 2-Methylpentanol-(4) und dem restlichen Toluol langsam hinzufügte. Der
Zusatz erfolgte im Verlaufe von 4 Stunden unter gerade ausreichender äußerer Erwärmung, um den
Rücklauf aufrechtzuerhalten. Nach beendigtem Zusetzen wurde die Reaktionsmischung noch 1J2 Stunde
unter Rühren am Rückflußkühler erwärmt und dann auf etwa 80° abkühlen gelassen. Ein kleiner Rest
von dispergiertem Natrium wurde vernachlässigt und ' die Mischung -langsam mit 600 ecm Wasser hydrolysiert
unter Einhaltung von Vorsichtsmaßnahinsn.. um Überhitzung und übermäßiges Schäumen während
dieses Vorganges zu vermeiden. Das warme Hydrolysegemisch wurde augenblicklich in einen Scheidetrichter
gebracht, die Toluolschicht abgetrennt und die wäßrige Schicht weiter mit dem gleichen Lösungsmittel
extrahiert. Die vereinigten Extrakte wurden über wasserfreiem Magnesiumsulfat getrocknet. Nach
dem Filtrieren wurde das Toluol durch Destillation unter Atmosphärendruck entfernt und das 2-Methylpenta±iol-(4)
unter partiell vermindertem Druck abdestilliert. Das zurückgebliebene Öl destillierte unter
einem Druck von 15 mm bei 112 bis 1140 und ergab
237,1 g i-Methyl-piperidyl-(3)-methanol als strohgelbes
Öl; nf 1,4752. Ausbeute: 82,8%.
Claims (2)
- PATENTANSPRÜCHE:i. Verfahren zur Herstellung hochwirksamer anticholinergischer Verbindungen, dadurch gekennzeichnet, daß man ein cc-Cycloalkyl-y-methylvaleriansäurechlorid, worin die Cycloalkylgruppe eine Cyclopentyl- oder Cyclohexylgruppe ist, mit i-Methyl-piperidyl- (3) -methanol umsetzt und gewünschtenfalls das so gebildete Hydxochlorid des i-Methyl-piperidyl-(3)-methyl-esters einer a-Cycloalkyl-y-methyL-valeriansäure mit einer Base zu dem i-Methyl-piperidyl-(3).-rnetlryl-ester einer a-Cycloalkyl-y-methyl-valeriansäure umsetzt und dann diesen freien basischen Ester mit einem verträglichen Alkyl- oder Aralkylester einer anorganischen Säure oder einer organischen Sulfonsäure zu einem quaternären Ammoniumsalz des i-Methylpiperidyl-(3)-methyl-esters einer a-Cycloalkyl-y-methyl-valeriansäure umsetzt oder den i-Methylpiperidyl-(3)-methyl-ester einer entsprechenden a-CycloaJkyl-y-methyl-valeriansäure mit einer verträglichen Säure, wie einer Halogenwasserstoffsäure oder Schwefelsäure, Essigsäure, Weinsäure, Citronensäure, zu einem wasserlöslichen Säureadditionssalz umsetzt.
- 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der substituierte basische Valeriansäureester mit Methylbromid umgesetzt wird.In Betracht gezogene Druckschriften:
USA.-Patentschriften Nr. 2 507 449, 2 533 003, 538 793, 2 538 794, 2 538 795.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US961349XA | 1951-07-20 | 1951-07-20 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE961349C true DE961349C (de) | 1957-04-04 |
Family
ID=22255637
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEST5107A Expired DE961349C (de) | 1951-07-20 | 1952-07-19 | Verfahren zur Herstellung hochwirksamer anticholinergischer Verbindungen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE961349C (de) |
Citations (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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US2507449A (en) * | 1944-08-24 | 1950-05-09 | Geigy Ag J R | 1-alkyl-4-hydroxypiperidine esters |
US2533003A (en) * | 1949-10-29 | 1950-12-05 | Sterling Drug Inc | 1-methyl-3-piperidylmethyl 3-hydroxy-2-phenylbutanoate, its salts and production thereof |
US2538795A (en) * | 1948-08-10 | 1951-01-23 | George A Breon And Company | Alkamine esters of delta-cyclopentenyl-delta 2-cyclohexenylacetic acid |
US2538794A (en) * | 1948-08-10 | 1951-01-23 | George A Breon And Company | Alkamine esters of delta-cyclohexenylalkylacetic acids |
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-
1952
- 1952-07-19 DE DEST5107A patent/DE961349C/de not_active Expired
Patent Citations (5)
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