DE960763C - Bodenpflegegeraet mit motorisch angetriebener Scheibenbuerste - Google Patents

Description

Bei bekannten Bodenpflegegeräten mit elektromotorisch bewegten, zentrisch zur Antriebsachse drehbaren Bürstenträgern sind Borstenbüschel meist in mehreren konzentrischen Kreisringen an dem starren Büschelhalter befestigt. Die einzelnen Borsten der Büschel verlaufen hierbei senkrecht oder in radialer Richtung schwach geneigt zur Arbeits- und Halterebene. Da aus herstellungstechnischeh Gründen der radiale Abstand zwischen ίο den einzelnen Büschelkreisen ein bestimmtes Mindestmaß nicht unterschreiten darf, entstehen beim Arbeiten auf der Stelle, besonders in weichen Holzfußböden oder Linoleumbelägen, leicht ringförmige Zwischenstellen, die unbearbeitet sind, wogegen sich gleichzeitig an den arbeitenden Büschelreihen die Arbeitsspuren zu tief in die Bodenfläche eingraben. Ein derartiges Arbeiten auf der Stelle, also ohne Verschieben des Büschelträgers gegenüber dem Fußboden, ist aber bei sehr schmutzigen oder vernachlässigten Böden öfter nötig. Ein nachträgliches Einebnen der unbearbeiteten Ringstellen durch Verschieben des Bürstenträgers mittels des bekannten Stieles ist schwierig und unvollkommen und erfordert lange Zeit, dem-

entsprechend hohe Lohnkosten und führt zu einer erheblichen Abnutzung der Bürstenborsten und anderen Nachteilen.

Gegenstand der Erfindung ist ein Bodenpflegegerät mit motorisch angetriebener, in einem über der zu bearbeitenden Fläche geführten Gehäuse kreisend gelagerter Scheibenbürste, bei welchem durch eine sinngemäße Kombination der Schrägstellung der Borstenbüschel und der Anordnung ίο dieser Borstenbüschel in dem Bürstenträger sowie des Antriebs der Bürstenscheibe erreicht wird, daß sich die Bahnen der Auftreffstellen der Borsten auf dem Boden bei jeder Trägerumdrehung unmittelbar berühren oder teilweise überschneiden, derart, daß zwischen den Bahnen der einzelnen Büschelreihen keine unbearbeiteten Stellen entstehen können. Erfindungsgemäß kann dies dadurch erreicht werden, daß die Borstenbüschel in mehreren Windungen einer Spirale angeordnet sind und die Bürstenao scheibe auf der Motorwelle starr befestigt ist. Statt dessen können die Borstenbüschel auch in konzentrischen Kreisen und windschief zur Umlaufachse derart angeordnet sein, daß die Achsen der einzelnen Büschel vorzugsweise tangential zu dem durch den Büschelkreis bestimmten Zylinder liegen und die Bürstenscheibe beispielsweise unter Zwischenschaltung eines Radialwälzlagers um eine mit der Motorwelle fest verbundene Exzenterscheibe frei drehbar ist.

Durch die Schrägstellung der Borstenbüschel in Verbindung mit dem exzentrischen Antrieb wird erreicht, daß infolge des auf die in der Drehrichtung von vorn gerichteten Borsten ausgeübten Reibungswiderstandes der Bürstenträger mindestens zwei sich überlagernde Bewegungen ausführt, und zwar eine exzentrische, kleine Kreisbewegung und teilweise eine Umdrehung um seine Achse. Wenn hierbei die Büschelachsen unter Beibehaltung der windschiefen Lage in eine von der tangentialen Anordnung abweichende Stellung gebracht werden, so kann der Widerstand der Borstenbüschel auf dem Boden mehr oder weniger groß gestaltet werden, wobei das vordere Ende der Borsten eine Druckwirkung ausübt, wogegen das hintere Ende nachgezogen wird.

Bei konzentrisch angeordneten Büschelreihen empfiehlt es sich, die Büschel in den einzelnen Reihen so anzuordnen, daß die Abstandsmitte zwischen zwei aufeinanderfolgenden einzelnen Büscheln jeweils einem Einzelbüschel der benachbarten Büschelreihen gegenübersteht.

In der zwei Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes darstellenden Zeichnung zeigt das erste Beispiel in

Fig. ι einen senkrechten Schnitt nach der Linie I-I der Fig. 2 durch den Bürstenträger,

Fig. 2 eine Unteransicht von Fig. 1, teilweise im Schnitt,

Fig. 3 einen senkrechten Schnitt durch ein anderes Ausführungsbeispiel nach der Linie III-III in Fig. 5,

Fig. 4 eine Seitenansicht des Ausführungsbeispiels entsprechend Fig. 3, teilweise im Schnitt, und Fig. 5 eine Unteransicht des Bürstenträgers nach Fig. 3 mit gestrichelt dargestellter Welle und Exzenter;

Fig. 6 zeigt ein Schema der ungefähren Bewegungen, die jedes Büschel bzw. Borste des Gerätes nach Fig. 3 bis 5 auf der Arbeitsfläche ausführt.

In allen Figuren sind mit 1 die einzelnen Büschel, mit 2 die Träger der Büschel, mit 3 eine Antriebsachse, die gemäß Fig. 1 und 2 in der Nabenbohrung eines Tragkörpers 7 festsitzt, bezeichnet; D ist die Arbeits- oder Bodenfläche.

Bei jeder Wellendrehung bearbeiten die Büschelspitzen den Fußboden D auf der von den Büschelspitzen bestrichenen Fläche. Weil die Radien zwischen der Welle und den Auftreffpunkten der Büschelspitzen auf dem Boden bei der Spirallage der Büschel verschieden groß sind, werden beim Kreisen eines solchen Trägers die obenerwähnten Nachteile der üblichen, in konzentrischen Kreisringen aufeinanderfolgenden Büschel vermieden. Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 bis 6 ist der Büschelträger 2 eine kreisförmige Scheibe. In einen zylindrischen Ansatz des Trägers 2 ragt eine auf dem Wellenende 3 befestigte Exzenterscheibe 5, um die sich unter Zwischenschaltung eines Radialwälzlagers der Träger 2 frei drehen kann.

Die Borstenbüschel 1 sind bei dieser Bauart in konzentrischen Kreisen um den Trägermittelpunkt angeordnet und außerdem, wie auch bei der Spiralanordnung, windschief zur Drehachse. Bei dieser Ausführung führt jede Borste, wie erwähnt, zwei Kreisbewegungen zur Arbeitsfläche D aus, eine erste, die dem Exzenter 5 entspricht, und eine zweite, deren Mittelpunkt die Tellerscheibe 2 bildet. Die Resultante beider Bewegungen zeigt das Schema nach Fig. 6, wobei die Pfeilspitzen die Bewegungsrichtungen zeigen.

Trotz nur einsinniger Drehung der Welle 3 macht also jede Borstenspitze der Büschel infolge ihrer windschiefen Anordnung zur Welle 3 auf der Arbeitsfläche D Bewegungen, von denen sich mindestens zwei überschneiden. Daraus ergibt sich ein Verwischen der von jeder Borstenspitze auf der Arbeitsfläche D bei jeder Trägerumdrehung erzeugten Spur.

Claims (4)

Patentansprüche:

1. Bodenpflegegerät mit motorisch angetriebener Scheibenbürste, dadurch gekennzeichnet, daß die Borstenbüschel (1) in mehreren Windungen einer Spirale angeordnet sind und daß die Bürstenscheibe auf der Motorwelle starr befestigt ist.

2. Bodenpflegegerät mit motorisch angetriebener Scheibenbürste, dadurch gekennzeich- iao net, daß die Borstenbüschel (1) in konzentrischen Kreisen und windschief zur Umlaufachse derart angeordnet sind, daß die Achsen der einzelnen Büschel vorzugsweise tangential zu dem durch den Büschelkreis bestimmten Zylinder liegen und daß die Bürstenscheibe um eine mit der

Motorwelle fest verbundene Exzenterscheibe (5) frei drehbar ist.

3. Bodenpflegegerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Bürstenscheibe (2) um die Exzenterscheibe (5) unter Zwischenschaltung eines Radialwälzlagers (6) drehbar ist.

4. Bodenpflegegerät nach. Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Abstandsmitte zwischen zwei aufeinanderfolgenden Einzelbüscheln (1) eines Büschelkreises jeweils einem einzelnen Büschel des benachbarten Büsch'elkreises gegenübersteht.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

© 609656/39 J. (609 845 3.57)