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Verfahren zum Fräsen eines Gasbetonbauteiles mit selbsttragender,
noch halbplastischer Konsistenz oder Struktur Die vorliegende Erfindung betrifft
ein Verfahren zum Fräsen eines Gasbetonbauteiles mit selbsttragender, noch halbplastischer
Konsistenz oder Struktur, das die Stufen umfaßt, eine Fräse mit Fräsorganen in Form
von Drähten oder dergleichen dazu zu bringen, um ihre Achse zu rotieren und eine
Relativbewegung zwischen dem Bauteil und der Achse auszuführen, vorzugsweise, indem
das Bauteil relativ zu einer stationären, rotierenden Achse verschoben wird, wobei
Teile des Bauteiles1 die von den Fräsorganen angegriffen werden, weggefräst werden.
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Verfahren der vorstehend angegebenen Art sowie Vorrichtungen, um die
Verfahren durchzuführen, sind bereits durch die schwedischen Patentschriften 307
097 und 307 098 bekannt. Die Patentschrift 307-097 beschreibt demnach eine Planfräse
zum Fräsen von planen oder glatten Oberflächen auf halbplastischen Gasbetonbauteilen.
Die Planfräse enthält zu diesem Zweck eine
Achse, auf welcher in
gleichmässigen Abständen Stützscheiben für Fräsdrähte angebracht sind. Zwischen
den Stützscheiben sind gerade Drähte, vorzugsweise Klavierdrähte, gespannt, welche
als Fräsorgane dienen. Die Patentschrift 307 098 beschreibt eine Profilfräse zum
Fräsen von profilierten Oberflächen auf den Gasbetonbauteilen, z.B. in Fprm von
Rillen und Profilen, die in den fertigen Gasbetonelementen Nuten und Federn bilden.
Die fragliche Fräse besteht aus einer vorzugsweise röhrenförmigen Achse, auf deren
Mantelfläche eine Anzahl Lineale oder Halter angebracht ist. Auf den Linealen wiederum
sind steife Drähte angeordnet, welche im Profil gebogen sind, um bei der Rotation
der Achse die profilierten Oberflächen der Gasbetonbauteile zu ergeben.
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Gemeinsam für bisher bekannte Verfahren und Vorrichtungen zum Fräsen
von Gasbetonbauteilen ist, dass die Fräsbewegung gegenüber der Relativbewegung zwischen
dem Gasbetonbauteil und der Fräse entgegengesetzt ausgerichtet wird, d.h. die Fräse
wird dazu gebracht,- mit den Fräsorganen im Angriffsaugenblick zu rotieren, indem
sie sich in Richtung von dem Ende des Bauteiles, an welchem die Fräsoperation beginnt,
bewegt. Der Anlass hierzu ist, dass man auf diese Weise glaubte, das Anwerfen der
beim Fräsen -losgerissenen Gasbetonpartikel an den vorher saubergefrästen Oberflächen
zu vermeiden. Wenn nämlich die Fräse bewegung der Relativbewegung zwischen dem Bauteil
und der Fräse entgegengerichtet wird, wird der Hauptteil des abgefrästen Materiales
gegen das Ende des Gasbetonbauteiles gerichtet, das noch ungefräst ist.
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Untersuchungen, die zu dieser Erfindung geführt haben, ergaben jedoch,
dass die berührte Theorie bezüglich der geeigneten Fräsbewegung in der Praxis nicht
ganz relevant ist. In Wirklichkeit ist es nämlich so, dass ein kleinerer Teil des
weggefrästen Materiales von der Fräse bei deren Rotationsbewegung mitgenommen wird
und an der Oberfläche des gefrästen Teiles des Gasbetonbauteiles angeworfen-wird,
obwohl der hauptsächliche Teil des abgefrästen Materiales gegen das Ende des Bauteiles
gerichtet
ist, der noch ungefräst ist. Es handelt sich zwar um verhältnismässig geringe Mengen
weggefrästen Materiales, das wieder angeworfen wird, aber diese Mengen reichen voll
aus, um die gefräste Oberfläche ungleichmässig und unsauber zu machen. Die Nachteile
von ungleichmässigen Oberflächen bei Gasbetonelementen sind offenbar, indem die
Präzision bei der Montage unfehlbar verlorengeht.
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren, das auf eine ebenso überraschend
einfache wie effektive Weise die vorgenannten Nachteile beseitigt. Kennzeichnend
für die Erfindung ist, dass die Fräsbewegung in der gleichen Richtung geht, wie
die Relativbewegung zwischen dem Bauteil und der Fräse, d.h. die Fräse wird dazu
gebracht, mit den Fräsorganen im Angriffsaugenblick zu rotieren und sich in Richtung
gegen das Ende des Bauteiles zu bewegen, an welchem die Fräsoperation beginnt.
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Unter dem Hinweis auf beigefügte Zeichnung folgt nachstehend eine
nähere Beschreibung einer als Beispiel gewählten Ausführungsform der Erfindung.
Auf der Zeichnung stellt Figur 1 einen Schnitt durch ein Gasbetonbauteil dar, das
zwei stationäre Fräsen passiert, die auf früher bekannte Weise rotieren, Figur 2
einen gleichartigen Schnitt, wobei die Fräsen gemäss der Erfindung rotieren, sowie
Figur 3 eine Vergrösserung eines Schnittes durch eine Profilfräse, die die Oberfläche
eines Gasbetonstückes bearbeitet.
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Auf der Zeichnung bezeichnet 1 ein Gasbetonbauteil, das gerade gefräst
wird. Zu diesem Zweck wird das Bauteil dazu gebracht, kontinuierlich zwei stationäre
Fräsen 2. und 3 laut Figur 1 zu passieren. Der Teil des Bauteiles, der die Fräsen
passiert hat und der also gefräst ist, ist mit 4 bezeichnet, während der ungefräste
Teil oder das Ende des Bauteiles mit 5 bezeichnet ist. Die Fräse 2 laut Figur 1
rotiert in Uhrzeigerrichtung und die Fräse 3 rotiert gemäss dem gegenwärtigen Stand
der Technik gegen die Uhrzeigerrichtung. Dies bedeutet, dass der hauptsächliche
Anteil des weggefrästen Materiales in Figur 1 nach linlcs spritzen wird, d.h. in
Richtung gegen den ungefrästen Teil 5
des Bauteiles 1. Es wird jedoch
auch, wie aus Figur 1 hervorgeht, ein geringerer Teil des abgefrästen Materiales
an den bereits gefrästen Oberflächen des Teiles 4 vom Bauteil 1 angeworfen.
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In Figur 2 werden zwei Fräsen 6 und 7 gezeigt, welche gemäss Prinzip
der Erfindung rotieren, d.h. die Fräse 6 rotiert gegen die Uhrzeigerrichtung, während
die Fräse 7 in der Uhrzeigerrichtung rotiert. Hierbei wird der Hauptteil des abgefrästen
Materiales in Richtung gegen das Ende 4 ausgerichtet, während ein geringerer Teil
des abgefrästen Materiales von den Fräsen mitgebracht wird und an den ungefrästen
Oberflächen des Teiles 5 angeworfen wird. Obwohl der hauptsächliche Teil des abgefrästen
Materiales demnach gegen das Ende 4 gerichtet ist, wird jedoch keinerlei Material
an den gefrästen Oberflächen angeworfen. Die losgerissenen Partikel werden nämlich
unter allen Umständen von den Oberflächen in einem kleinen Winkel zu den Oberflächen
nach aussen spritzen. Dass ein kleinerer Teil des abgefrästen Materiales an den
Oberflächen des Teiles 5 angeworfen wird, ist bedeutungslos, weil ja diese Oberflächen
zum Zeitpunkt des Zurückfliegens des weggefrästen Materiales ungefräst sind.
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In Figur 3 ist eine Vergrösserung der Fräse 7 gezeigt. Diese Fräse
kann aus einer röhrenförmigen Achse 8 bestehen, um deren Mantelfläche eine Anzahl
Lineale 9 befestigt ist, welche wiederum steife profilierte Drähte 10 tragen oder
halten. Wenn die Fräse in Uhrzeigerrichtung rotiert, wie in Figur 3 gezeigt, wird
sich der Fräsdraht 10' im Angriffsaugenblick in der gleichen Richtung bewegen, wie
das Gasbetonbauteil 1.
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Obwohl die Ausführung der Erfindung mittels einer Profilfräse gezeigt
wurde, ist es klar, dass die Erfindung auch im Zusammenhang mit anderen Arten von
Fräsen, z.B. Planfräsen der eingangs angegebenen Art anwendbar ist. Ferner ist es
selbstverständlich, dass die bezweckte Relativbewegung zwischen dem Bauteil 1 und
den Fräsen statt durch Verschiebung des Bauteil les bewirkt zu werden, durch Verschiebung
von beweglichen Fräsen entlang eines stationären Bauteiles erreicht werden kann.