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Unterbrecher für Zweipunktregler zur Regelung der Fahrgeschwindigkeit
von Elektro-Flurfördergeräten Es ist bekannt, den elektrischen Strom in einem Verbraucher
dadurch zu regeln, daß in den Stromkreis in Reihe mit dem Verbraucher ein veränderbarer
Widerstand gelegt wird.
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Es ist aber auch bekannt, die Regelung des Stromes so vorzunehmen,
daß der Strom durch kurzzeitige, rasch aufeinanderfolgende Unterbrechungen und Schließungen
in regelmäßigen oder unregelmäßigen Zeitabständen in einzelne Stromstöße zerlegt
wird, deren zeitlicher Mittelwert dann die wirksame Stromstärke darstellt, so daß
diese durch die Dauer der zeitlichen Impulse und ihren zeitlichen Abstand voneinander
verändert werden känn.
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Die Veränderung des Verhältnisses der Dauer der Schließung zu der
der Öffnung des Stromkreises verändert den zeitlichen Mittelwert des Stromes so,
daß dieser um so kleiner wird, je kleiner die Schließungszeiten im Verhältnis zu
den Öffnungszeiten sind.
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Die Veränderungen der absoluten Zeiten der Öffnungen und, Schließungen
ohne Änderung des gegenseitigen Verhältnisses wird ebenfalls zur Veränderung des
Stromes benutzt, da bei sehr
kurzen Schließungszeiten der Strom
infolge der durch den zu' regelnden Fahrmotor gegebenen induktiven Belastung nicht
bis zu seinem Höchstwert ansteigen kann, so daß kürzere Einzelimpulse kleinere Höchstwerte
der Stromstärke ergeben als solche längerer Dauer.
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Die Zweipunktregelung von Gleichstrommotoren wird vielfach angewendet,
beispielsweise bei einigen bekannten Magnettongeräten. Ihr Vorteil liegt gegenüber
der Regelung durch veränderbare Widerstände darin, daß sie praktisch stufenlos und
sehr verlustarm arbeitet.
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Die Anwendung der Zweipunktregelung als Drehzahlregelung für die Fahrmotoren
von Flurfördergeräten scheiterte jedoch bisher daran, daß die Unterbrecherkontakte
in einer wirtschaftlich untragbar kürzen Zeit durch Abbrand und Materialwanderung
unbrauchbar wurden und daß die mechanische Steuerung -der Unterbrecherkontakte durch
bewegte Glieder kaum mit der erforderlichen Genauigkeit durchführbar war.
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Die Erfindung löst beide Aufgaben in einer Weise, die für den beabsichtigten
Zweck neu ist, obgleich die angewendeten Glieder an sich bekannt sind. Das Erfinderische
wird also darin erblickt, daß eine bisher nicht einwandfrei lösbare Aufgabe durch
Anwendung von Mitteln gelöst wird, die an sich für andere Zwecke bereits bekannt
sind.
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Hiernach betrifft die Erfindung einen Unterbrecher für Zweipunktregler
zur Regelung der Fahrgeschwindigkeit von Elektro-Flurfördergeräten und besteht darin,
daß zwei au#eitander abrollende zylindrische Körper die Unterbrecherkontakte darstellen,
von denen der eine nur auf einem Teil seiner Mantelfläche elektrisch leitend ist,
während der Gegenkontakt auf seinem ganzen Umfang elektrisch leitend ist.
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In den Fig. i und 2 ist ein solcher Impulsregler für die Geschwindigkeitsregelung
von Elektro-Flurfördergeräten schematisch in zwei zueinander senkrechten Projektionen
dargestellt.
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i und 2 sind zwei vorzugsweise zylindrische Körper, also Rollen, von
denen die eine, in dem dargestellten Beispiel die Rolle i, nur auf einem Teil ihrer
Mantelfläche leitend ist, beispielsweise auf dem durch Schraffierung hervorgehobenen
Teil 3. Die andere Rolle 2 ist dagegen auf ihrer gesamten Mantelfläche leitend.
Die beiden leitenden Teile bilden die beiden Unterbrecherkontakte und sind beispielsweise
über nicht näher bezeichnete Schleifringe und Bürsten q. und 5 in den in Fig. i
angedeuteten Stromkreis für den Fahrmotor M eingeschaltet.
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Dieser Stromkreis wird nun beim Abrollen der Rollen i und 2 aufeinander
in regelmäßiger Folge geschlossen, wenn die Rolle 2 mit der leitenden Fläche 3 der
Rolle i in Berührung steht, und geöffnet, wenn die Rolle 2 den isolierenden Teil
der Rolle i berührt. Die Zeitdauer der Stromschließung und die der Stromöffnung
sind dabei von den Drehzahlen der Rollen je Zeiteinheit abhängig. Durch willkürliche
Veränderung der Drehzahl einer der Rollen i bzw. 2 ist es also möglich, die Impulsdauer
beliebig zu verändern, ohne daß die Summe aller in der Zeiteinheit auftretenden
Impulszeiten sich ändert.
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Dabei können die einzelnen Impulszeiten so weit verkürzt werden, daß
die Zeitkonstante einen erheblichen Einfluß auf den zeitlichen Mittelwert des Stromes
ausübt, d. h., die Höchststromstärke während einer Stromschließung bleibt mit der
Steigerung der Drehzahl und der dadurch bedingten Verkürzung der Einzelimpulse während
jeder Stromschließung um so mehr unter demjenigen Wert, den sie bei ununterbrochenem
Stromfluß erreichen würde, je kürzer die Einzelimpulse werden.
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Der zeitliche Mittelwert des Stromes kann also nahezu verlustlos durch
Veränderung einer der Drehzahlen der Rollen i bzw. 2 verändert werden und damit
auch die Drehzahl des zu regelnden Fährmotors. Zur Erzielung eines möglichst geringen
Kontaktabbrandes ist neben der Wahl des Kontaktwerkstoffes nach an sich bekannten
Grundsätzen wesentlich, daß die Durchmesser der beiden Rollen i und 2 zueinander
in keinem ganzzahligen Verhältnis stehen, so daß der besonders schädliche Öffnungsfunke
die auf ihrem Gesamtumfang leitende Rolle 2 bei jeder Unterbrechung möglichst an
einer anderen Stelle trifft.
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Damit beim Abrollen der Kontakte aufeinander keine Prellerscheinungen
eintreten und somit die mit ihnen verbundenen sc'hädlic'hen Wirkungen vermieden
werden, werden die beiden Rollen durch elastische Glieder, beispielsweise durch
Federn, aneinandergedrückt, so daß auch bei im Laufe der Zeit auftretenden Abweichungen
der Rollen von der genauen Zylinderform eine sichere gegenseitige Berührung der
Rollen mit einem ausreichenden Anpreßdruck gewahrt wird.
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Dieser- federnde Anpreßdruck wird vorzugsweise mit an sich bekannten
Mitteln justierbar gemacht, beispielsweise durch veränderbare Spannung der auf eine
der Rollen oder auf beide Rollen wirkenden Anpreßfedern.
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Das Verhältnis der Schließungszeiten zu den Öffnungszeiten des Stromkreises
kann mit Hilfe der vorgeschlagenen Vorrichtung in groben Grenzen durch Auswechselung
der Rolle i gegen eine solche mit einem anderen Zentriwinkel für die leitende Mantelfläche
erfolgen. Hierzu wird vorzugsweise die Rolle i, deren Leitfähigkeit sich nur auf
einen Teil ihrer Oberfläche beschränkt, auf ihre Achse aufsteckbar gemacht, wobei
die Achse mit an sich bekannten Mitteln daran gehindert wird, Relativdrehungen gegenüber
der Rollei auszuführen.
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Mit dem gleichen Erfolg kann aber auch die Auswechselung der Rolle
so gestaltet werden, daß sie mit der starr mit ihr verbundenen Achse leicht aus
den Lagern entfernt und durch eine andere Rolle ersetzt werden kann.