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Nähmaschine mit rohrförmiger Tragsäule Die Erfindung bezieht sich
auf Nähmaschinen aus einer von einem Fuß getragenen, vorzugsweise rohrförmigen senkrechten
Tragsäule, die an ihrem oberen Ende auf der einen Seite unter Vermittlung eines
Trägers im Abstand von ihr eine Näheinheit und auf der anderen Seite ebenfalls unter
Vermittlung eines Trägers im Abstand von ihr einen einen Antriebsmotor umfassenden
Antrieb trägt. Solche Maschinen werden in der Textilindustrie im Gruppen- wie auch
im Fließbandbetrieb eingesetzt; sie müssen transportabel sein, um bei Umstellung
der Fertigung ohne weiteres an einen neuen Arbeitsplatz gebracht werden zu können.
Als Nähköpfe dienen vorzugsweise Tragarmnähmaschinen mit armabwärts wirkendem Vorschub
und im wesentlichen vertikal bewegter Nadel. Indessen können auch andere Maschinen
mit im wesentlichen senkrecht wirkender Nadel zur Anwendung gelangen.
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Da die modernen Textilnähmaschinen mit sehr hohen Drehzahlen arbeiten,
ergeben sich im Betriebe viele Probleme, die noch einer Lösung bedürfen. Eines dieser
Probleme ist die beim Betrieb der Maschinen auftretende Geräuschentwicklung, und
die Erfindung bezweckt insbesondere, diese Störgeräusche zu vermeiden. Es wird dies
dadurch erreicht, daß die auf der einen Seite eine schnell laufende Näheinheit mit
im wesentlichen vertikal bewegter Nadel tragende Säule mit schalldämpfenden Mitteln
versehen wird. Diese Mittel können beispielsweise darin bestehen, daß die Säule
mit
einer Auskleidung aus schallabsorbierendem Werkstoff versehen
wird, man kann aber auch die hohle Säule in gebotenem Umfange mit einer schallabsorbierenden
Masse ausfüllen. In jedem Falle kann durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen das im
Betriebe auftretende lästige Geräusch reduziert oder ganz absorbiert werden, so
daß gesundheitliche Schäden für die die Maschinen bedienenden Personen nicht mehr
zu befürchten sind.
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Unter Bezugnahme auf die Zeichnungen werden in der Beschreibung einige
Anwendungsbeispiele der Erfindung näher erläutert. Es zeigt Fig. i eine Ansicht
der Nähmaschine in der normalen Betriebsstellung, Fig. 2 in vergrößertem Maßstabe
einen waagerechten Schnitt nach der Linie 4-4 der Fig. i, Fig. 3 eine Hinteransicht
des in Fig. 2 dargestellten Teiles, Fig.4 einen Längsschnitt durch einen Teil der
hohlen Tragsäule in größerem Maßstabe, eine Art der Unterbringung von schalldämpfenden
Mitteln in dieser Säule veranschaulichend, Fig. 5 einen der Fig.4 entsprechenden
Schnitt, eine andere Art der Unterbringung von schalldämpfenden Mitteln in der Tragsäule
veranschaulichend.
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Der Fußteil der Nähmaschine (Fig. 2) ist allgemein mit dem Bezugszeichen
io versehen und weist eine Anzahl Öffnungen i i und 12 zur Aufnahme von Tretplatten
13 und 14 auf (Fig. 2). Die Tretplatte 13 sitzt fest an einer Schwingwelle 15 (Fig:
3), die an ihren gegenüberliegenden Enden in zwei Lagerbüchsen 16 und 17 drehbar
gelagert ist, während die Tretplatte 14 eine Kippbewegung um die Achse. einer Welle
18 auszuführen vermag, deren entgegengesetzte Enden in Lagerbüchsen i9 und 2o des
Fußes io gelagert sind. Mit dem Fuß io ist ein aufrechter geschlitzter Säulenschuh2i
vorzugsweise einstückig ausgebildet und dient zur Aufnahme des unteren Teiles einer
senkrechten, hohlen Tragsäule 23, die in dem Säulenschuh durch eine Reihe Schrauben
22 festgeklemmt wird.
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Eine Konsole 25 ist mit einer nach unten gerichteten geschlitzten
Nabe 26 versehen, die das obere Ende der Tragsäule 23 umfaßt. Mit der Nabe ist auf
der einen Seite der Tragsäule 23 ein Arm 27 und auf deren anderen Seite ein Gehäuse
28 verbunden, das vorzugsweise rechtwinklig ausgebildet und an seinem Boden offen
ist. Ein Bund 29 ist längs der Tragsäule 23 in senkrechter Richtung einstellbar,
damit man die Konsole 25 und die von dieser getragenen Vorrichtungen der Höhe nach
einstellen kann. Die geschlitzte Nabe 26 kann in bezug auf die Tragsäule 23 durch
Schrauben 30 in jeder gewünschten Winkel- und Höhenlage festgehalten werden.
Die Konsole 25 trägt, wie sich aus Fig. i und 2 ergibt, auf der linken Seite und
vor der Tragsäule 23 eine Näheinheit 31. Zu diesem Zwecke ist das äußere Ende des
Armes 27 mit dem oberen Gehäusearm 32 des Nähkopfes fest verbunden. Die Näheinheit
kann jede gewünschte Bauart haben, ist aber vorzugsweise eine Tragarmnähmaschine
finit Armabwärtsvorschub, die derart gestaltet ist, daß sich eine ziemlich große
Bewegungsfreiheit für die Hände der Näherin ergibt. Es ist ferner ersichtlich, daß
die Näheinheit sowohl von dem Fußteil io der Nähmaschine als auch von der Tragsäule
23 einen gewissen Abstand hat, wodurch man einen leichten Zugang zu den verschiedenen
Stichbilde- und Steuervorrichtungen erhält.
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Die Einzelheiten des inneren Mechanismus der Näheinheit 31 bilden
keinen Teil der Erfindung, und es erscheint daher nicht erforderlich, sie zu beschreiben.
Es reicht für die Zwecke der Beschreibung der vorliegenden Erfindung aus, eine Anzahl
wesentlicher Teile und Vorrichtungen der in der Zeichnung dargestellten Näheinheit
zu erwähnen. Der obere Gehäusearm 32 der Näheinheit läuft in einen sich seitlich
erstreckenden Nähmaschinenkopf 33 aus. Dieser nimmt eine Nadelstange 34 und eine
Drückerstange 35 auf, die beide in üblicher Weise zur Ausführung von senkrechten
Bewegungen gelagert sind. Von dem anderen Ende des oberen Gehäusearmes 32 ragt ein
hohler Verbindungsarm 36 nach unten, an dem ein Werkstücktragarm 37 sitzt, der unter
einem spitzen Winkel nach vorn verläuft und dessen freies Ende den Nähmaschinenkopf
33 untergreift (Fig. i). Es ist mit den erforderlichen Werkstückvorschubvor richtungen,
Greifern oder sonstigen nicht dargestellten Stichbildevorrichtungen versehen, die
dazu bestimmt sind, mit den von der Nadelstange 34 getragenen Nadeln zusammenzuwirken.
Die Hauptantriebswelle 38 der Näheinheit trägt in bekannter Weise ein Handrad 39
mit Riemenscheibe.
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In dem Gehäuse 28 und vom Antriebsmotor angetrieben, liegt ferner
ein Gebläse 53 mit einer Auslaßöffnung 54 (Fig. i). Ein Rohr 55, das an seinem Ende,
wie bei 56 dargestellt, sehwanenhalsförmig gebogen ist, erstreckt sich durch ein
Auge in der Seitenwand des Gehäuses 28 und ist daran durch eine geschlitzte Hülse
57 mit von außen bedienbarer Klemmschraube 58 festgeklemmt. Die Verbindung zwischen
dem in das Gehäuse 28 hineinragenden Ende des Rohres 55 und der Auslaßöffnung 54
des Gebläses ist durch ein biegsames, rohrförmiges Verbindungsstück 59 aus Gummi
oder Kunststoff hergestellt. Beim Betrieb der Maschine strömt ununterbrochen Luft
unter Druck von dem Gebläse 53 durch die Auslaßöffnung 54, das Verbindungsstück
59 und das Rohr 55, so daß dieser Luftstrom schließlich durch das schwanenhalsförmige
Rohrstück 56 auf das Gebiet der von der Nadelstange 34 getragenen Nadel gerichtet
wird. Hierdurch wird der doppelte Zweck erreicht, die Nadeln zu kühlen und Stoffäden,
Flocken oder sonstige Fremdkörper wegzublasen.
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Die Stromzuführung für den Antriebsmotor 43" kann durch ein Kabel
6o erfolgen (Fig. i), das in dem mit dem Gehäuse 28 verschraubten Leitungsrohr 61
verlegt ist. Das Leitungsrohr 61 dient ferner als Träger für zwei C-förmige Rahmenteile
62, die rechtwinklig zueinander angeordnet sind. Jedes der C-förmigen Rahmenteile
trägt zwei Spulenstifte 63, die sich durch die Spulen 64 für den Faden 65 erstrecken
und diese Spulen tragen. Einzelne Fadenstränge gehen durch entsprechende Fadenführungen
66
im oberen Teil der besagten Rahmenteile zu Fadenspannvorrichtungen 67 und von diesen
zu den Nadeln und den Greifern der Nähmaschine.
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An der hinteren Kante der Tretplatte 14 (Fig. i) ist eine Kette 7o
oder ein anderes biegsames Zugelement befestigt, das nach oben verläuft und sich
in die Ketten 71 und 72 aufteilt, von denen die Kette 71 mit ihrem oberen Ende an
einem eine Drückerstange steuernden Hebel 73 (Fig. i) angreift, der mit einem Lenker
74, einem Hebel 75 und mit nicht dargestellten Vorrichtungen in der Näheinheit bei
33 zusammenwirkt, um die Drückerstange 35 aufwärts zu bewegen, wenn die Tretplatte
14 heruntergedrückt wird. Die Aufwärtsbewegung der Drückerstange erfolgt entgegen
der Spannung einer Feder 76, die normalerweise den Stoffdrücker nach unten gedrückt
hält. Wird der Druck auf die Tretplatte 14 aufgehoben, so kehren die beschriebenen
Teile in ihre in Fig. i dargestellte Ausgangsstellung zurück, und zwar vor allem
unter der Wirkung der Feder 76. Die Kette 72 steuert eine Ölpumpe zum Schmieren
gewisser Teile der Näheinheit. Beim Herunterdrücken der Tretplatte 14 wird nämlich
nicht nur die Drückerstange 35 aufwärts bewegt, sondern gleichzeitig auch Schmieröl
nach verschiedenen Getriebeteilen im Innern der Näheinheit gefördert. Auf der Schwingwelle
15 ist durch Schrauben 86 die Nabe 85 eines Schwingarmes 87 befestigt (Fig. 2),
der an seinem freien Ende mit einer Schubstange 88 gekuppelt ist. Die Schubstange
88 erstreckt sich aufwärts und ist an ihrem oberen Ende mit einem Hebel verbunden,
der die nicht dargestellte übliche Kupplung des Antriebes steuert, so daß diese
nach Wunsch durch einfaches Herunterdrücken der Tretplatte 13 ein-und ausgerückt
werden kann. Gewünschtenfalls kann die Zweigkette 72 von dem oberen Ende der Kette
70 gelöst und mit der Schubstange 88 verbunden werden, so daß die doppelt wirkende
Pumpe in Abhängigkeit von der Bedienung der Tretplatte 13 zur Wirkung kommt.
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Die Erfindung sieht Mittel zum Verringern und Dämpfen von Geräuschen
vor, die infolge des Antriebes der-Näheinheit 31 und anderer Vorrichtungen der Nähmaschine
entstehen. Es hat sich herausgestellt, daß störende Geräusche wesentlich dadurch
verringert werden können, daß man einen Belag aus schalldämpfendem Werkstoff ioi
(Fig. 4), wie z. B. aus Naturgummi oder Kunstgummi, längs der inneren Fläche der
hohlen Tragsäule 23 anbringt oder das untere Ende der Tragsäule 23 mit einem Verschluß
io2 (Fig. 5) versieht und das Innere derselben Tragsäule mit einer Masse aus festem
schalldämpfendem Werkstoff 103, wie Sägespänen od. dgl., ausfüllt. Gewünschtenfalls
kann die Tragsäule 23 mit einer Auskleidung ioi versehen und dann mit schalldämpfendem
Werkstoff 103 ausgefüllt werden.