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Verfahren zur Herstellung neuer Phenylalkylamine Die Erfindung betrifft
ein Verfahren zum Aufbau neuer Derivate von Phenylalkylaminen, die zwischen der
Phenyl- und Aminogruppe eine Kette von wenigstens 2 Kohlenstoffatomen und im Benzolrest
als q9-ständigen Substituenten eine Alkoxymethyl-, Aroxymethyl- oder Aralkoxymethylgruppe
aufweisen. Diese Aminoäther, die therapeutische Bedeutung besitzen, z. B. als Lokalanästhetica,
haben folgende allgemeine Formel:
in der R eine Alkyl-, Aryl-, Alkoxyalkyl- oder Aralkylgruppe, A einen sekundären
Aminrest und n eine ganze Zahl größer als z bedeutet.
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Versucht man, diese Körper nach den üblichen Methoden zur Herstellung
von Aminoäthern zu gewinnen, so würde man hierbei nur schlechte Ausbeuten erreichen
und müßte ein umständliches Arbeiten in Kauf nehmen.
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Nach der Erfindung werden Dichloride der Formel P-Cl - CHZ-CBH4(CHz),zCl,
die sich durch Chlormethylieren von Phenylalkylchloriden C,HS(CHz)"Cl leicht und
mit gutem Erfolg gewinnen lassen, mit Alkalialkoholaten bzw.
Alkaliphenolaten
zunächst bei erhöhter Temperatur und in Anwesenheit wasserfreier organischer Lösungsmittel
zu der Verbindung P-R-0 - CH, - C,H4(CHz)n-Cl umgesetzt, worauf das Chloratom
dieser Verbindung nach üblichen Methoden gegen einen Aminrest ausgetauscht wird.
Als Alkoholate können beispielsweise die Na-Verbindungen von primären, sekundären
oder tertiären aliphatischen und aliphatisch-aromatischen Alkoholen und von Alkoxyalkoholen
dienen. So wurden unter anderem Äthylalkohol, Isopropylalkohol, tert. Butylalkohol,
Benzylalkohol und Äthoxyäthylalkohol als Natriumalkoholate erfolgreich umgesetzt.
Auch hochmolekulare und ungesättigte Alkohole, wie etwa n-Hexylalkohol, n-Octylalkohol
und Allylalkohol, reagieren als Na-Alkoholate normal. Als cyclischer Alkohol kam
Cyclohexanol zur Einwirkung.
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An Phenolaten können benutzt werden die Natriumverbindung des Phenols
selbst und die seiner Derivate, die als Substituenten elektronegative Reste, wie
z. B. die Nitrogruppe, Chlor oder Brom bzw. elektropositive Reste, wie Methyl-,
Isopropyl- oder Alkoxygruppen, aufweisen können, z. B. die Natriumverbindungen der
folgenden aromatischen Hydroxylverbindungen : Phenol, p-Nitrophenol, 2-Chlor-, 4-Chlor-
und 2, 4-Dichlorphenol, 2-Brom- und 4-Bromphenol, 3-Methyl-4-chlorphenol, z-Methyl-,
3-Methyl-und 4-Methylphenol, Thymol, 3-Methoxyphenol und ß-Naphthol. Als sekundäre
Amine wurden Dialkylamine sowie Piperidin, Pyrrolidin und Morpholin eingesetzt.
A. 4-(Chlormethyl)-phenylalkylchloride i. 4-(Chlormethyl)-ß-phenyläthylchlorid:
Ein. Gemisch von 703 Teilen ß-Phenyläthylchlorid, 75 Teilen Paraformaldehyd und
75 Teilen wasserfreiem Zinkchlorid wird unter Erwärmen auf 50° etwa 45 Minuten kräftig
gerührt. Dann wird das Reaktionsgemisch auf 3o° abgekühlt und rasch unter heftigem
Turbinieren mit getrocknetem Chlorwasserstoff gesättigt. Durch Kühlen wird dafür
gesorgt, daß die Reaktionstemperatur 45° nicht überschreitet. Nach erfolgter Sättigung
läßt man das Reaktionsgemisch im schwachen Chlorwasserstoffstrom unter Rühren erkalten.
Der Kolbeninhalt wird im Scheidetrichter mit Petroläther durchgeschüttelt und die
wäßrige Phase abgetrennt. Darauf wird die Petrolätherschicht nacheinander mit Wasser,
Natriumhydrogenkarbonatlösung und nochmals mit Wasser gewaschen, über Chlorcalcium
getrocknet, der Petroläther abdestilliert und der verbleibende Rückstand fraktioniert.
.Im Vorlauf gewinnt man unverändertes ß-Phenyläthylchlorid zurück, außerdem werden
326 Teile 4-(Chiormethyl) ß-phenyläthylchlorid, Kp." i58 bis 16o° erhalten. Die
Ausbeute beträgt 75 °/u der Theorie, berechnet auf umgesetztes ß-Phenyläthylchlorid.
2. 4-(Chlormethyl)-y-phenylpropylchlorid: In analoger Weise (s. A i) gewinnt man
durch Einwirkung von Chlorwasserstoff auf ein Gemisch von 775 Teilen y-Phenylpropylchlorid,
75 Teilen Paraformaldehyd und 75 Teilen wasserfreiem Zinkchlorid bei 40° 389 Teile
4-(Chlörmethyl)-y-phenylpropylchlorid vom KP." 176 bis z78°. Die Ausbeute beträgt
8o % der Theorie, wenn sie auf umgesetztes y-Phenylpropylchlorid berechnet wird.
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B. 4-(Alkoxymethyl)-phenylalkamine und 4-(Aralkoxymethyl)-phenylalkamine
i. N-[4-(Äthoxymethyl)-r-phenylpropyl]-morphohn: 2,3 Teile Natrium werden in 5o
Teilen absolutem Äthanol gelöst. Nach Zusatz von 24 Teilen 4-(Chlormethyl)-y-phenylpropylchlorid
wird 8 Stunden unter Rückfluß bei 8o° gerührt. Man saugt vom ausgeschiedenen Natriumchlorid
ab, entfernt das überschüssige Äthanol und fraktioniert den Rückstand. Das 4-(Äthoxymethyl)-y-phenylpropylqhlorid
siedet bei 172 bis i73° (2o Torr). Ausbeute 93 °/o der Theorie. io Teile des erhaltenen
Äthers werden mit 18 Teilen Morpholin .24 Stunden unter Rückfluß und gelegentlichem
Rühren auf 13o° erwärmt. Nach dem Erkalten wird das Reaktionsgemisch mit überschüssiger
Salzsäure versetzt und i- bis 2mal mit Äther durchgeschüttelt. Nach dem Alkalisieren
der salzsauren Lösung extrahiert man das Amin und unterwirft es der fraktionierten
Destillation. Das N-[4-(Äthoxymethyl)-y-phenylpropyl]-morpholin siedet zwischen
162 bis i64° (0,4 Torr). Ausbeute 79 °/o der Theorie.
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2. In analoger Weise gewinnt man mit Ausbeuten von 8o bis go °/o der
Theorie z. B. folgende 4-(Alkoxymethyl)-phenylalkarnine a) N-[4-(Isopropoxymethyl)-y-phenylpropyl]-piperidin,
Kp. 162 bis i64° (o,6 Torr).
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b) N-[4-(tert. Butoxymethyl)-y-phenylpropyl]-morpholin, Kp. 198 bis
2oi° (o,6 Torr).
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c) N-[4-(Benzyloxymethyl)-y-phenylpropyl]-pyrrolidin, Kp. igg bis
2o1° (o,6 Torr).
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d) N-[4-(Äthoxyäthyloxymethyl)-y-phenylpropyl]-morpholin, KP- 225
bis 226° (1,5 Torr).
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e) N-[4-(n-Hexoxymethyl)-y-phenylpropyl]-morpholin, Kp. 2oo bis 2oi°
(o,6 Torr).
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f) N-[4-(n-Octoxymethyl)-y-phenylpropyl]-morpholin, Kp. 211 bis 2i3°
(o,6 Torr).
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g) N - [4 - (Allyloxymethyl) -y - phenylpropyl] - morpholin, Kp. igi
bis 193° (2 Torr).
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h) N-[q.-(Cyclohexoxymethyl)@-phenylpropyl]-morpholin, KP- 214 bis
215° (o,6 Torr).
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i) N-[4.-(Äthoxyäthyloxymethyl)-ß-phenyläthyl]-morphölin, Kp. 221
bis 222° (o,6 Torr). C. 4-(Aroxymethyl)-phenylalkamine i. N-[4-(Phenoxymethyl)-ß-phenyläthyl]-morpholin:
2,3 Teile Natrium werden in 50 Teilen Methanol gelöst. Nach Eintragen von
9,4 Teilen Phenol fügt man 23 Teile 4-(Chlormethyl)-ß-phenyläthylchlorid hinzu und
rührt das Gemisch 24 Stunden unter Rückfluß bei 6o°. Darauf wird der Methylalkohol
abdestilliert und dem Rückstand mit Äther das gebildete 4-(Phenoxymethyl)-ß-phenyläthylchlorid
entzogen, Kp. 169 bis 171° (0,5 Torr), farblose Kristalle aus Petroläther vom Schmelzpunkt
49 bis 50°, Ausbeute 75 °/o der Theorie.
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15 Teile dieser Verbindung werden mit 43 Teilen Morpholin 24 Stunden
unter Rückfluß auf 12g°
erwärmt. Nach dem Abdestillieren des überschüssigen
Morpholins wird das gebildete Amin über sein Chlorhydrat in der üblichen Weise gereinigt.
Farblose Kristalle vom Schmelzpunkt 9i bis 92° aus Benzol-Petroläther, Ausbeute
etwa 8o °/° der Theorie.
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2. In ähnlicher Weise gewinnt man mit analogen Ausbeuten z. B. folgende
4-(Aroxymethyl)-phenylalkamine a) N-[4-(2-Chlor-phenoxymethyl)-ß-phenyläthylmorpholin,
farblose Kristalle aus Benzol-Petroläther vom Schmelzpunkt 99 bis ioi°.
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b) N-[4-(Phenoxy-methyl)-y-phenylpropyl]-morpholin, farblose Kristalle
aus n-Heptan, Schmelzpunkt 52 bis 53°.
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c) N-[4-(4-Nitro-phenoxymethyl)-y-phenylpropyl]-morpholin, Kp. 2oo
bis 2o5° (0,3 Torr).
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d) N-[4-(2-Chlor-phenoxymethyl)-y-phenylpropyl]-morpholin, Kp. 229
bis 232° (o,6 Torr).
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e) N-[4-(4-Chlor-phenOxYmethy1)-y-phenylpropyl]-morpholin, farblose
Kristalle aus Methanol vom Schmelzpunkt 7o0.
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f) N-[4-(2, 4-Dichlor-phenoxymethyl)-y-phenylpropyl]-morpholin, Kp.
285 bis 288° (3 "rorr).
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g) N-[4-(2-Brom-phenoxymethyl)-.-phenylpropyl]-morpholin, Kp. 257
bis 262° (i Torr).
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h) N-[4-(4-Brom-phenoxymethyl)-y-phenylpropyl]-morpholin, farblose
Kristalle aus n-Heptan vom Schmelzpunkt 77 bis 78°.
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i) N-[4-(4-Chlor-3-methyl-phenoxymethyl)-y-phenylpropyl]-morpholin,
Kp. 252 bis 253° (i Torr).
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j) N-[4-(2-Methyl-phenoxymethyl)-y-phenylpropyl]-morpholin, Kp. 22o
bis 223° (o,2 Torr).
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k) N-[4-(3-Methyl-phenoxymethyl)-y-phenylpropyl]-morpholin, Kp. 228°
(0,4 Torr).
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1) N-[4-(4-Methyl-phenoxymethyl)-y-phenylpropyl]-morpholin, farblose
Kristalle aus Petroläther vom Schmelzpunkt 54°.
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rn) N-[4-(3-Methoxy-phenoxymethyl)-y-phenylpropyl]-pyrrolidin, Kp.
232 bis 235° (o,7 Torr).
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n) N-[4-(6-Isopropyl-3-methyl-phenoxymethyl)-y-phenylpropyl]-morpholin,
Kp. 221 bis 223° (o,2 Torr). o) N-[4-(ß-Naphthoxymet4yl)-y-phenylpropyl]-morpholin,
Kp. 276 bis 279° (o,8 Torr).
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p) N-[4-(Phenoxymethyl)-y-phenylpropyl]-diäthylamin 22 Teile 4-(Phenoxymethyl)-y-phenylpropyl-chlorid
werden mit 37 Teilen wasserfreiem Diäthylamin gemischt und im geschlossenen Gefäß
24 Stunden auf 14o° erwärmt. Nach Abkühlen und Abdestillieren des überschüssigen
Diäthylamins wird der verbleibende Rückstand über das Chlorhydrat in der üblichen
Weise gereinigt. Das N-[4-(Phenoxymethyl)-y-phenylpropyl]-diäthylamin siedet zwischen
182 bis i84° (0,4 Torr).
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q) N-[4-(Phenoxymethyl)-y-phenylpropyl]-methylbutylamin 13 Teile 4-(Phenoxymethyl)-y-phenylpropylchlorid
werden mit 17 Teilen N-Methyl-(n)-butylamin 48 Stunden auf z25° erwärmt. Die Aufarbeitung
gemäß C 1 ergibt N-[4-(Phenoxymethyl)-y-phenylpropyl]-methylbutylamin vom Siedepunkt
0,3 192 bis z93°.
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r) N-[4-(phenoxymethyl)-@-phenylbutyl]-morpholin: 8-Phenylbutylchlorid
wird in analoger Weise wie ß-Phenyläthylchlorid undy-Phenylpropylchlorid chlormethyliert.
Das gewonnene 4-(Chlormethyl)-8-phenylbutylchlorid siedet zwischen 169 und 17i°
(1i Torr). Die Ausbeute beträgt 790,/o der Theorie, berechnet auf umgesetztes b-Phenylbutylchlorid.
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12 Teile Phenolnatrium werden in 7o Teilen Methylisobutylketon durch
Erwärmen auf iio° gelöst. Unter Rühren läßt man in 30 Minuten 22 Teile 8-Phenylbutylchlorid
zutropfen, turbiniert weitere 4 Stunden bei iio° und läßt das Reaktionsgemisch erkalten.
Das Methylisobutylketon wird unter vermindertem Druck abdestilliert und der verbleibende
Rückstand mit Äther extrahiert. Die Ätherschicht wird mehrfach mit Wasser gewaschen
und über Chlorcalcium getrocknet. Nach Abdampfen des Äthers wird der Rückstand bei
0,7 Torr destilliert, wobei 4-(Phennxymethyl)-8-phenylbutylchlorid zwischen
i99 bis 21,33° übergeht.
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7 Teile dieser Verbindung werden mit 3o Teilen Xylol gelöst und mit
9 Teilen Morphohn 24 Stunden unter Rückfluß zum Sieden erhitzt. Nach Abdestillieren
des überschüssigen Morpholins und Xylols wird das gebildete Amin über sein Chlorhydrat
in der üblichen Weise gereinigt. Das N-[4-(Phenoxymethyl)-8-phenylbutyl]-morphohn
schmilzt nach dem Umkristallisieren aus Petroläther bei 49 bis 50°.