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Strahlinj ektionsampulle
Die Erfindung bezieht sich auf eine zur Strahlinjektion
von Flüssigkeiten dienende Ampulle, deren im wesentlichen zylindrisches, mit einem
verschiebbaren Kolben zusammenarbeitendes Gehäuse am vorderen Ende durch eine Bodenwand
abgeschlossen ist, welche eine oder gegebenenfalls auch mehrere dicht beieinanderliegende
Strahlöffnungen oder Düsen enthält. Wenn im folgenden der Ausdruck »Strahlöffnung«
gebraucht wird, so ist darunter sowohl eine einfache, vorzugsweise zur Anwendung
kommende Öffnung als auch eine Mehrfachöffnung der genannten Art iu verstehen.
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Aus einer solchen, an sich bekannten Ampulle wird die Flüssigkeit
mit Hilfe einer den Kolben der Ampulle kräftig vortreibenden Druckvorrichtung in
Form eines feinen Strahles mit hoher Geschwindigkeit ohne Anwendung einer Injektionsnadel
unmittelbar durch die Haut des Patienten hindurchgespritzt. Zu diesem Zweck muß
die Ampulle mit ihrem vorderen, die Strahlöffnung enthaltenden Ende fest auf die
Haut aufgesetzt werden. Ein Abgleiten oder Verrutschen der von dem Ampullenboden
und der Strahlöffnung gebildeten Düse auf der Haut während der Injektion muß hierbei
unbedingt verhütet werden, weil sich dadurch das feine, praktisch kaum sichtbare
Injektionsloch in der Haut zu einem Riß oder Einschnitt erweitern würde.
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Da die Anordnung der Strahlöffnung in einem Ampullenboden mit flacher,
ebener Bodenfläche keinen genügend dichten Abschluß gegen die Haut ergibt, hat man
bereits vorgeschlagen, das die
Strahlöffnung enthaltende Ende der
Ampulle nach vorn stark abzurunden oder trichterförmig zu verjüngen, um auf diese
Weise zu erreichen, daß die Haut beim festen Andrücken der Ampulle gegen die Haut
straff über die Strahlöffnung gespannt und dadurch eine sichere hydraulische Abdichtung
erzielt wird. Es hat sich aber gezeigt, daß gerade diese Formgebung des die Strahlöffnung
enthaltenden Ampullenkopfes sehr ungünstig ist, weil die hierbei verbleibende kleine
Auflegefläche einem Abgleiten oder Abrutschen der Ampulle auf der Haut keinen ausreichenden
Widerstand entgegenzusetzen vermag. Ein genau senkrechtes Aufsetzen der Ampulle
auf die Haut des Patienten ist in den wenigsten Fäflen mögllich, vor allem dann
schon gar nicht, wenn der Patient selbst die Einspritzung vornimmt. Es kommt hinzu,
daß in vielen Fällen, insbesondere bei subkutaner Injektion, die Strahlinjektionsspritze
überhaupt nicht senkrecht stehen darf, sondern unbedingt in einem flachen Winkel
zur Hautebene gehalten werden muß, damit der eindringende Strahl vom Muskelgewebe
abgelenkt wird. Ein Abgleiten der Ampulle kann dann unter Umständen nicht nur Verletzungen,
sondern auch Schädigungen des Patienten verursachen.
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Dieser Übelstand der bisher bekannten Strahlinjektionsampullen ist
einer der Gründe, welche der allgemeinen Einführung solcher Spritzinstrumente bisher
entgegenstanden. Die arzt, Schwestern und Patienten sind durch die jahrzehntelange
Gewöhnung an die Injektionsnadeln, bei denen ein Abgleiten der einmal eingestochenen
Nadel normalerweise nicht vorkommen kann, schwer dazu zu bringen, durch entsprechende
Handhabung auf die Vermeidung des Abgleitens zu achten, was praktisch auch nicht
verleugnet werden kann, weil das Injizieren im allgemeinen schnell und ohne umständliche
Überlegungen vorgenommen werden muß. Durch die Erfindung wird bezweckt, in dieser
Hinsicht durch eine entsprechende Verbesserung der Strahlinjektionsampullen Abhilfe
zu schaffen.
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Die Erfindung besteht darin, daß die die Strahlöffnung der Ampulle
umgebende Stirnfläche des Ampullenkopfendes mit einem Friktionskranlz versehen ist.
Dadurch wird einer gleitenden Bewegung des Ampullenkopfes auf der Haut Widerstand
entgegengesetzt und die Mündung der Strahlöffnung nach dem Aufsetzen auf die Haut
unverschiebbar gehalten.
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Ein Friktionskranz gemäß der Erfindung kann praktisch in verschiedener
Weise ausgeführt werden, wobei es aber in jedem Falle besonders zweckmäßig ist,
den Friktionskranz gegenüber dem Mündungsrand der Strahlöffnung etwas zurücktreten
zu lassen.
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Eine vorzugsweise zur Anwendung kommende Ausführungsform der Erfindung
ist dadurch gekennzeichnet, daß die Mündungszone der Strahlöffnung konzentrisch
von einer ringförmigen, im Querschnitt etwa muldenförmigen Vertiefung umgeben ist,
deren äußerer, vorzugsweise nicht wieder bis in die Ebene der Strahlöffnungsmündung
vorspringender Rand den wesentlichen Teil des Friktionskranzes bildet. Dieser äußere
Rand kann im Querschnitt einfach etwa dreieckförmig sein, d. h. eine ringförmige,
sich nach vorn mehr oder weniger spitz verjüngende Kante bilden. Er kann aber auch
mit kleinen, zweckmäßig radial verlaufenden Einschnitten, Einkerbungen, Wellen od.
dgl. versehen sein. Auch können gegebenenfalls zwei oder mehr derartige Friktionsränder
konzentrisch umeinanderliegend angeordnet werden.
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Die diesen Friktionsrand bildende ringförmige Vertiefung im Ampullenkopf
kann z.B. in einen gewölbten Ampullenkopf eingepreßt oder eingedreht werden. Beide
Ausführungsformen lassen sich in einfacher und billiger Weise herstellen.
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Es sind jedoch auch noch andere Ausführungs formen der Erfindung
möglich. Beispielsweise kann der Friktionsrand auch aus einer mit Vorsprüngen und
Vertiefungen versehenen oder guillochierten Ringzone bestehen, die in einer gegenüber
der Strahlöffnungsmündung etwas zurückliegenden Ebene rings um die Strahlöffnung
angeordnet ist.
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Auch ist es nicht unbedingt erforderlich, den Friktionskranz unmittelbar
auf dem Ampullenkopi anzubringen. Man kann auch die Führungshülse der Ampulle nach
vorn vorziehen und zu einem solchen Friktionskranz, z. B. zu einer spitzen Ringkante
oder einer mit zahlreichen radialen Einschnitten versehenen Stirnkante ausbilden.
In diesem Falle kann man eine vorn lediglich gewölbte Ampulle verwenden, wobei die
ringförmige Vertiefung zwischen dem die Strahlöffnung enthaltenden Scheitel des
Ampullenkopfes und dem Friktionskranz von dem im Querschnitt etwa keilförmig einspringenden
Spalt zwischen der Ampulle und der vorderen Hülsenkante gebildet wird.
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Der durch die Erfindung erzielte technische Fortschritt wird darin
erblickt, daß durch die Anordnung des Friktionskranizes um die Strahlöffnung herumeine
so starke Reibung bzw. ein so kräftiger Widerstand gegen ein Verschieben der auf
die Haut aufgesetzten Ampulle erzeugt wird, daß ein Abgleiten der Ampulle auch bei
einer Schrägstellung verhindert wird. Die eingangs genannten Obelstände werden dadurch
auf einfache und wirksame Weise beseitigt. Es ist offensichtlich, daß die Handhabung
der Strahlinj ektionsampulle gemäß der Erfindung mit größerer Sicherheit als bisher
erfolgen kann, so daß die Abneigung gegen die Verwendung solcher Instrumente leichter
überwunden werden kann. Dies liegt im allgemeinen Interesse, da die Vorzüge der
Strahlinjektion, vor allem hinsichtlich der Schmerzverringerung und des Fortfall
es der Einstichlöcher, eine rasche Einführung und Verbreitung dieses Verfahrens
durchaus rechtfertigen.
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In der Zeichnung ist die Erfindung in verschiedenen Ausführungsformen
beispielsweise veranschaulicht.
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Fig. I zeigt im Längsschnitt eine Strahlinjektionsampulle gemäß der
Erfindung; Fig. 2 zeigt die Ampulle nach Fig. I von vorn gesehen;
Fig.
3 zeigt im Längs schnitt eine weitere Ausführungsform der Erfindung mit in einer
Hülse geführter Ampulle; Fig. 4 zeigt die Injektionsspritze nach Fig. 3, von vorn
gesehen; Fig. 5 zeigt im Längsschnitt eine Modifikation der Ampulle nach Fig. I;
und Fig. 6 zeigt schließlich die Ampulle nach Fig. 5 in Vorderansicht.
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Bei allen drei in der Zeichnung dargestellten Ausführungsformen der
Erfindung besteht die eigentliche Ampulle aus einem zylindrischen Gehäuse I aus
einem geeigneten Metall wie z. B. rostfreiem Stahl, Kunststoff od. dgl. Vorn, d.
h. am Kopfende, ist die Ampulle mit einem Boden versehen, während das hintere Ende
offen ist. Zweckmäßig besitzt das Ampullengehäuse am hinteren Ende einen Flansch
2, der zum Einspannen der Ampulle in eine Druckvorrichtung dient. In der Ampulle
1 ist ein Kolben verschiebbar, der im Ausführungsbeispiel aus einem von einer Metallmanschette
3 gehaltenen Gummistopfen 4 - besteht.
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Dieser Kolben schließt den Innenraum 5 der Ampulle ab, welcher zur
Aufnahme der zu spritzenden Flüssigkeit dient.
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Gemäß Fig. I und 2 ist die Wandung des Kopfendes der Ampulle mit
einer zentralen Strahlöffnung 6 versehen, die aus eimer oder mehreren, dicht beieinanderliegenden
feinen Bohrungen oder auch aus einer besonders eingesetzten Düse bestehen kann.
Die Kopfwandung ist nun so nach innen eingedrückt, daß rings um die Mündungszone
7 der Strahlöffnung6 eine ringförmige Vertiefung 8 gebildet wird. Der Rotationsquerschnitt
dieser Ringvertiefung ist muldenförmig nach innen gewölbt und geht außen in einen
spitz zulaufenden Rand 9 über, der somit die Strahlöffnung 6 konzentrisch umgibt.
Von diesem Rand aus geht der Ampullenkopf mit sanfter Wölbung in die zylin,drischle
Wandung der Ampulle über.
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Wird eine solche Strahlinjektionsampulle auf die mit 10 bezeichnete
Haut des Patienten fest aufgesetzt, so legt sich die Haut in der aus der Zeichnung
ersichtlichen Weise in die Ringvertiefung 8 ein und liegt im übrigen dicht an dem
Ampullenkopf an, wobei der Friktionsrandg sich etwas in die Haut eindrückt. Die
Ebene dieses Randes g ist, wie die Fig. I zeigt, etwas gegen die Mündungszone 7
der Strahlöffnung 6 zurückgesetzt, wodurch die Bildung eines unerwünschten Hohlraumes
zwischen dem Ampullenkopf und der Haut vermieden wird. Der von der Vertiefung 8
und dem äußeren Rand g gebildete Friktionskranz zentriert nun die Strahlöffnung
6 und hält die Mündung derselben sicher auf der Haut fest.
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Einem seitlichen Verschieben, Verrutschen oder Abgleiten setzt dieser
Friktionskranz einen großen Widerstand entgegen, so daß die ortsfeste Lage der aufgesetzten
Ampulle bei. normaler Handhabung des Instrumentes gewährleistet ist.
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Die in Fig. 5 und 6 veranschaulichte Ausführungsform der Erfindung
verändert die äußere Form der Ampulle 1 nicht wesentlich. Sie unterscheidet sich
von der Ausführungsform nach Fig. 1 und 2 im wesentlichen nur dadurch, daß die um
die Mündungszone 7' der Strahlöffnung 6 herum angeordnete Ringvertiefung 8' nicht
eingedrückt, sondern von außen eingedreht ist. Dadurch ergibt sich eine besonders
scharf ausgeprägte Ringkante 9' des Friktionskranzes. Außerdem ist die Ringkanten'
mit dicht nebeneinanderliegenden, aus Fig. 6 ersichtlichen Einschnitten oder Kerben
versehen, um die Haftreibung zu vergrößern.
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Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 3 und 4 besitzt die Ampulle einen
normalen, halbkugelig nach vorn gewölbten Ampullenkopf, in dessen Scheitelzone 7"
die zentrale Strahlöffnung 6 eingebohrt ist. Die Ampulle ist in eine zylindrische
Führungshülse 11 eingesetzt, welche hinten mit einem Absatz zum Anlegen des Ampullenflansches
2 versehen ist. Dahinter besitzt die Hülse II ein Innengewinde 12 zum Einschrauben
einer Gegendruckschraube od. dgl. Die Hülse II ist nun nach vorn bis etwas hinter
die Ebene des Scheitelpunktes des Ampullenkopfes vorgezogen und bildet mit ihrer
spitz zulaufenden oder auch leicht abgerundeten Stirnkanteg" einen den Ampullenkopf
konzentrisch umgebenden Friktionsrand. Dieser Rand ist vorteilhaft mit radialen
Einkerbungen versehen, deren Anordnung aus Fig.4 hervorgeht.
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Zwischen dem Rand 9" und dem gewölbten Ampullenkopf verbleibt eine
Vertiefung 8", die sich keilförmig nach dem möglichst dünnen Spalt 13 zwischen Ampulle
und Führungshülse verjüngt.
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Die Wirkung dieses Friktionskranzes entspricht im wesentlichen derjenigen,
die mit den Ausführungsformen nach Fig. I und 2 bzw. nach Fig. 5 und 6 erzielt wird.
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Im übrigen beschränkt sich die Erfindung nicht auf die vorstehend
beschriebenen und in der Zeichnüng dargestellten Ausführungsformen, sondern sie
umfaßt alle Varianten im Rahmen des wesentlichen Erfindungsgedankens.
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PArENTANspRücHF: I. Strahlinjektionsampulle mit im Kopfende der Ampulle
angeordneter Strahlöffnung, dadurch gekennzeichnet, daß die Strahlöffnung von einem
Friktionskranz umgeben ist.