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Maschine zum Entkernen von Hülsenfrüchten, insbesondere von Puffbohnen
Hülsenfrüchte werden zur industriellen Verarbeitung, z. B. als Konserven, bisher
entweder von Hand. oder mittels Maschinen entkernt, die die Hülsen ausdreschen.
In zahlreichen Sällen, insbesondere bei den sehr grobschaligen großem Bohnen, den
sogenannten Puffbohnen, hat sich dieses maschinelle Verfahren jedoch als nicht wirtschaftlich
erwiesen, weil entweder der Wirkungsgrad zu gering ist, d. h. ein zu geringer Anteil
an Hülsen ordnungsgemäß entkernt' wird, oder weil die Früchte dabei beschädigt oder
fleckig werden. Man ist deshalb in vielen Fällen auch heute noch gezwungen, die
Hülsenfrüchte von Hand zu entkernen.
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Es sind aber seit Jahrzehnten bereits Maschinen bekannt und in Benutzung,
die zum Entstielen von Früchten, wie z. B. Kirschen, dienen. Diese Maschinen besitzen
nebeneinanderliegende Walzen, die sich wechselweise in entsprechender Richtung drehen
und, wobei die Walzen eine schräg geneigte Fläche bilden, um einen kontinuierlichen
Betrieb zu gewährleisten. Die Walzen sind hierbei so bemessen, daß sich die Früchte
auf ihnen abstützen und ihre Stiele von .den Walzen erfaßt, abgerissen und durch
die Walzen hindurchgezogen werden.
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Trotz des langen Bekanntseins dieser Entstiel-Maschinen und obwohl
seit langem ein dringender Bedarf an geeigneten und leistungsfähigen Maschinen zum
Entkernen von Hülsenfrüchten vorhanden ist, bestanden offenbar Bedenken und. Vorurteile,
das Prinzip einer zum Entstielen. von
Früchten dienenden Maschine
auch zum Entkernen von Hülsenfrüchten verwenden zu können.
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Durch den Erfindungsgedanken sind die bisherigen Nachteile der üblichen
Entkern-Maschinen und die bestehenden Vorurteile behoben, indem erfindungsgemäß
nunmehr eine an sich bekannte Maschine - unter zweckentsprechender Bemessung und
Anordnung ihrer Einzelteile - mit einer aus wechselweise in entgegengesetzter Richtung
sich drehenden Walzen bestehenden schräg geneigten Fläche zum Entkernen von Hülsenfrüchten,
insbesondere von großen Bohnen, sogenannten Puffbohnen, Verwendung findet.
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Zum Entkernen läßt man die Hülsen kontinuierlich über die schräg geneigte
Walzenfläche der Maschine laufen. Dabei werden die Hülsen an den Stellen, an denen
ein Walzenpaar von der Fläche abwärts gerichtete Bewegungen ausführt, eing°-klemmt
und durch die Walze hindurchgerissen, während die Früchte aus der Hülse herausspringen
und. *auf der Walzenfläche abwärts rollen.
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Jede Walze kann an einem oder an beiden Enden ein Stirnrad tragen,
das in das entsprechende Stirnrad der benachbarten Walze eingreift. Der Antrieb
kann auch in der Weise erfolgen, daß jede zweite Walze durch eine Kette angetrieben
wird, die in der einen Richtung umläuft, und wobei die dazwischenliegenden Walzen
durch eine in der anderen Richtung umlaufende Kette angetrieben sind. Die Walzen
können mit ihren Drehachsen in der geneigten Längsrichtung der Fläche liegen, oder
sie können sämtlich waagerecht nebeneinander quer zur Flächenneigung angeordnet
sein. Alle diese Merkmale sind an sich ebenfalls bekannt.
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Da es je nach der Reife der zu verarbeitenden Hülsenfrüchte darauf
ankommt, diese mit einer bestimmten. Geschwindigkeit über die Fläche abgleiten zu
lassen, wird der gesamte Rahmen mit den Walzen in bekannter Weise in seiner Neigung
einstellbar ausgeführt. Die Walzen erhalten zweckmäßig einen elastischen Überzug,
z. B. durch einen aufvulkanisierten Gummimantel.
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Da die erwünschte Wirkung, nämlich das Abwärtsreißen der Hülsen, stets
nur in jedem zweiten Walzenspalt eintreten. kann, weil nur bei jedem zweiten Spalt
die beiden Walzenflächen nach unten laufen, kann jeder unwirksame Walzenspalt durch
eine dachartige Abdeckung überbrückt sein, die gleichzeitig dazu dient, die auf
der Fläche liegenden Hülsen in der Längsrichtung auszurichten, so daß sie leichter
von den wirksamen Walzenspalten erfaßt werden können.
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Es hat sich herausgestellt, daß es zweckmäßig ist, die Walzen während
des Arbeitens beständig feucht zu halten. Zu diesem Zweck können noch eine oder
mehrere Brausen über der Walzenfläche angeordnet sein, die gleichzeitig dazu dienen,
die ausgehülsten Früchte zu waschen.
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Die Zeichnung stellt ein Ausführungsbeispiel einer an sich bekannten
Maschine mit längs geneigten Walzen dar.
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Fig. 1 zeigt die Maschine im Schnitt durch. die Drehachse einer der
Walzen, und Fig. 2 ist eine Draufsicht auf die schräge Walzenfläche.
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Der Rahmen i trägt die Walzen 6. Dieser Rahmen ist in dem Gelenk 2
in seiner Neigung verstellbar gelagert und durch einen Klemmbogen 3 mit einer Schraube
q. gegenüber dem Gerüst 5 der Maschine einstellbar. Die einzelnen Walzen 6 sind
dicht nebeneinander in den Seitenwänden des Rahmens i gelagert und traben an ihren
oberen Achsstummeln außerhalb des Rahmens Stirnräder 7, die ineinandergreifen. Nur
eine der Walzen am Rande des Rahmens wird durch einen Motor ä angetrieben, so daß
die übrigen Walzen sämtlich wechselweise entgegengesetzt umlaufen. Am oberen Ende
des Rahmens ist eine Brause g angeordnet, durch die Wasser auf die Walzenfläche
gesprüht wird. Jeder zweite Walzenspalt ist durch eine dachförmige Abdeckung io
überbrückt. Der Drehsinn der Walzen ist so gewählt, daß die Walzen an den unverdeckten
.Walzenspalten in bezu.g auf die Fläche nach unten laufen.
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Die zu entkernenden Hülsen werden am oberen Ende der Walzenfläche
auf diese geworfen, richten sich ungefähr in der Längsrichtung aus, da sie zwischen
die dachförmigen Abdeckungen io fallen, und gleiten auf den umlaufenden Walzen 6
nach unten. Dabei werden sie in den Walzenspalt eingeklemmt und zwischen den Walzen
hindurchgerissen, während die Früchte nach oben. ausgequetscht werden und, auf der
Fläche abwärts rollen. Die Früchte fallen in einen Behälter i i am unteren Rande
der Walzenfläche, während die Hülsen in einem Abfallbehälter 12 hinter der Walzenfläche
gesammelt werden.