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Zerlegbare Gußform, insbesondere zur Herstellung von Bausteinen aus
Gas- oder Leichtbeton Künstliche Bausteine werden für gewöhnlich aus Schiefer und
Kalk mit Zusatz von Wasser und Aluminiumpulver als Gärmittel hergestellt. Die somit
erhaltene Masse wird in Formen aus Holz oder Eisenblech gegossen. Wenn die Herstellung
in größerem Maßstabe betrieben wird, werden in der Regel Formen aus Eisenblech benutzt,
weil solche Formen haltbarer sind und man denselben eine handlichere Gestalt geben
kann.
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Es sind weiterhin zerlegbare Gußformen, insbesondere zur Herstellung
von Bausteinen, aus Gas- oder Leichtbeton bekannt, die aus Wänden und Boden bestehen,
wobei an den unteren Kanten der Wand bzw. an den Kanten des Bodens ein Auflageband
vorgesehen ist, das den Boden trägt. Bei derartigen Formen besteht unter anderem
der Nachteil, daß leicht flüssige Gußmassen durch die Undichtigkeiten entlang den
Berührungskanten der voneinander lösbaren Formteile austreten.
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Die Erfindung erstrebt, die Nachteile zu vermeiden. Die Erfindung
besteht darin, daß das Auflageband in solcher Weise ausgeführt ist, daß, wenn der
Boden auf dem Auflageband ruht, die Kanten des Bodens zusammen mit den Kanten des
Bandes und dem Wandabschnitt oder Formrahmen eine Abdichtungstasche für z. B. Öl
längs den Kanten
des Bodens bilden. Durch das in die Abdichtungstasche
einlaufende Mittel, wie z. B. C51, wird eine Abdichtung geschaffen, die ein Entweichen
der Gußmassen aus den Fugen verhindert. Als Abdichtmittel dient dabei das Öl, das
zum Ölen der Formen verwendet wird.
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Das Auflageband kann an der Wand befestigt sein, wobei seine obere
Kante nach außen abwärts geneigt ist, um die Abdichtungstasche zu bilden.
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Eine andere vorteilhafte Bauform besteht darin, daß das Auflageband
ringsum an der Kante und an der Unterseite des Bodens befestigt ist und daß zwischen
der Kante des Bodens und der Wand ein Abstand vorgesehen ist, so daß die Abdichtungstasche
gebildet wird, welche mittels einer Gummipackung, die an der Außenseite der Wände
angebracht ist, abgedichtet ist.
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Ein paar Ausführungsbeispiele der Gußform nach der Erfindung werden
unten mit Hinweis auf die Zeichnungen beschrieben, in denen Fig. i die Form im Längsschnitt,
Fig.2 eine Einzelheit des Bodens in größerem Maßstabe und Fig. 3 einen Querschnitt
der Form mit ihrem auf einem Auflageband ruhenden Boden zeigt; Fig. 4 stellt dieselbe
Anordnung. mit gehobenem Boden dar; Fig. 5 zeigt eine abgeänderte Ausführungsform
der Gußform im Längsschnitt; Fig. 6 zeigt eine Einzelheit des Bodens der abgeänderten
Ausführungsform in größerem Maßstab, und Fig. 7 zeigt eine Form eines älteren Typs
mit näederklappbaren Wänden sowie mit Verriegelungsvorrichtungen für die Ecken.
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Die Gußform gemäß Fig. i bis 4 besteht aus zwei Hauptteilen, nämlich
aus dem Wandabschnitt oder Formrahmen i und aus dem Bodenblech 3. An der unteren
Karrte des Formrahmens ist ein Auflageband 2 befestigt, welches als Auflage für
das Bodenblech 3 dient, wenn letzteres seine untere Lage einnimmt.. Zwischen der
Wand i, dem Bande 2 und dem Boden 3 wird eine Tasche 6 gebildet, welche von der
Form kommendes Schmieröl aufsammelt und somit seine Abdichtung rings um das Bodenblech
gegen die Wände bildet. Die Wände neigen unter einem stumpfen Winkel, der zweckmäßig
etwa 93° beträgt, zum Boden, damit die gegossene Masse sich leicht von den Wänden
löst, wenn die hart gewordene Masse aus der Form gehoben wird, um zersägt oder zerschnitten
zu werden. Der Boden wird in senkrechter Richtung mittels senkrecht geführter Hebeglieder
9 mit Zapfen bewegt, welche in Löcher 5 eingeführt werden, die in Stützbalken 4
vorgesehen sind.
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Mit dem Boden auf dem Auflageband 2 ruhend, wird Masse bis auf einen
zweckdienlichen Teil der Tiefe der Form eingeschüttet, worauf die Form zu einer
Gärkammer fortgebracht wird, . wo die Masse allmählich gärt und die Form gänzlich
füllt. Die Masse hat dabei eine festere Form angenommen, ist aber noch ziemlich
naß. Von der Gärkammer wird die Form zum Förderband 7 gebracht, welches die Form
zu den Sägen oder Schneidmaschinen 8 befördert, wo die Form in einer bestimmten
Stellung über einer Hebevorrichtung 9 zum Stillstand gebracht wird, welche darauf
den Boden 3 mit der Masse gegen die Sägedrähte oder Schneidklingen emporhebt. Den
Formrahmen läßt man in seiner Stellung stehen, er folgt also nicht den Hebegliedern
9 nach oben. Ein zusätzlicher Hemmanschlag io verhindert den Formrahmen am Mitfolgen,
wenn dieser aus irgendwelchem Grunde an der Masse festgesaugt worden ist.
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Wenn das Zersägen oder Zerschneiden beendet ist, werden die Hebeglieder
g niedergesenkt, und der Boden 3 nebst der Masse nimmt seine Stellung im Formrahmen
wieder ein, welcher nun zusammen mit der Masse zum Härten befördert wird. Die Tasche
6 zwischen dem Bodenblech 3 und der Wand i trägt zum Abdichten zwischen den beiden
Hauptteilen der Gußform wirksam bei. Wenn die Form vor dem Gießen eingeölt wird,
fließt das Öl von den Wänden nach der Tasche und bildet dort eine Ölabdichtung.
Das Öl verhindert auch das gegossene Material am Haften an der Abdichtung während
des Härtens.
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Bei der Herstellung von Gasbeton hat sich ein Wunsch des Abkürzens
der Härtungszeit für die Masse geltend gemacht. Der Boden und die Wände der Gußform,
welche aus Eisenblech hergestellt sind, müssen infolge des großen Gewichts der Masse
kräftig sein. Vom Gesamtgewicht kommen etwa 5o% auf ,die Wände. Je mehr Eisen mit
der Masse in die Autoklaven mitfolgt, um so längere Zeit braucht man, um den richtigen
Druck und die richtige Temperatur in den Autoklaven zustande zu bringen.
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Bei der Ausführungsform gemäß Fig.5 und 6 werden die Wände vom Formboden
entfernt, ehe die Masse in die Autoklaven befördert wird, wodurch die Erwärmung
in den Autoklaven schneller vonstatten geht. Gemäß Fig. 5 und 6 ist der Boden i
i ringsum an seiner Kante mit einem an der Unterseite festgeschweißten L-Eisen 12
versehen, dessen waagerechter Schenkel um ein Stückchen über die Kante des Bodens
hinausragt. Die Formwände 13 neigen in diesem Falle unter einem spitzen Winkel,
zweckmäßig einem Winkel von etwa 87°, zum Boden, damit die gegossene Masse 'sich
leicht von den Wänden löst und nicht zerfetzt wird. Der Boden i i ruht auf einem
Wagen 14, mittels welchen die Form entsprechend den verschiedenen Phasen der Herstellung
bewegt wird. Die Wände sind auf der Außenseite an der unteren Kante mit ausragenden
Konsolen 15 versehen, mittels deren die Wände aus der Form durch senkrechte Hebeglieder
16 gehoben werden können. An der oberen Kante sind die Wände auf der Außenseite
mit Hebegliedern 17 versehen, mittels deren die Wände in einer Hebevorrichtung 18
wegbefördert werden können.
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Bei Verwendung von Gußformen nach Fig.5 und 6 ist nur eine geringere
Anzahl von Formwänden erforderlich. Als Beispiel sei erwähnt,.. daß bei Formen eines
früheren Typs, welche mit der Masse während des Gießens, Gärens und Härtens folgten,
bei
einer Herstellungsserie q.oo Formen erforderlich waren, während bei der Ausführung
gemäß Fig. 5 und 6 lediglich q.oo Formböden und etwa 7o Formrahmen erforderlich
sind. Da die Formen eine der größten Investierungen in einer derartigen Fabrik bilden,
wird somit eine Verbilligung der Herstellung erreicht. Die Formwände behalten die
ganze Zeit über gewöhnliche Raumtemperatur bei. Hierdurch wird ermöglicht, daß die
Formwände mit einer Gummipackung r9 an der Außenseite versehen werden können-, welche
gegen das L-Eisen 12 abdichtet, wodurch eine zusätzliche Sicherheit für das Abdichten
des Ölverschlusses erhalten wird. Das Fördern in der Fabi#ik wird auch einfacher,
und lediglich ein Hebevorgang braucht an den Formwänden 13 ausgeführt zu werden.
Besonders, wo es sich um größere und längere Formen handelt, wie dies z. B. bei
Dachplattenherstellung der Fall ist, ist dieser Formtyp vorzuziehen.