DE955166C

DE955166C - Einrichtung zum wahlweisen Einstellen des motorisch bewegten Vorstosses bei Teilscheren von Walzewerksanlagen und Zurichtereien

Info

Publication number: DE955166C
Application number: DED14306A
Authority: DE
Inventors: Dipl-Ing Otto Meyer
Original assignee: Demag AG
Current assignee: Mannesmann Demag AG
Priority date: 1953-02-10
Filing date: 1953-02-10
Publication date: 1956-12-27

Description

Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum wahlweisen. Einstellen des motorisch bewegten Vorstoßes (Anschlages), der die Länge des in Ruhe durch eine Teilschere zu schneidenden Walzgutes bestimmt, für Walzwerksanlagen und Zurichtereien. Für den Vorstoß bedient man sich bekanntlich elektrisch betriebener Motoren, die mit einer elektromechanischen. Bremse ausgerüstet sind und daher einen nur geringen Nachlauf haben bzw. praktisch keinen Nachlauf haben, so daß der Vorstoß nach Ausschalten des Motors sofort steht. Es ist auch bekannt, sogenannte Verschiebeankermotoren für diesen Zweck zu verwenden. Die Einstellung des Vorstoßes erfolgt hierbei so, daß der Bedienungsmann direkt oder an einer mitlaufenden Anzeigevorrichtung die jeweilige Stellung des Vorstoßes während des Einstellens verfolgt und bei Erreichen bzw. kurz vor Erreichen der gewünschten Endstellung unter Berücksichtigung des etwaigen Nachlaufweges den Antrieb stillsetzt. Diese Art der Einstellung ist anwendbar bis zu einer gewissen Höchstgeschwindigkeit, die an sich verhältnismäßig gering ist, da es anderenfalls dem Bedienungsmann nicht mehr möglich ist, den Vorgang richtig zu be-

obachten. Dieses ist für neuzeitliche Anlagen mit großer Leistung und hohen Arbeitsgeschwindigkeiten von Nachteil.

Gemäß der vorliegenden Erfindung wird nun bei einer derartigen Einrichtung zum wahlweisen Einstellen des motorisch bewegten Vorstoßes, der die Länge des in Ruhe durch eine Teilschere zu schneidenden Walzgutes bestimmt, vorgeschlagen, daß dem Antriebsmotor für den zu bewegenden Vorstoß ίο ein Vorwählschalter zugeordnet ist, der aus zwei unabhängig voneinander arbeitenden Zählwerken besteht, deren eines auf die gewünschte Länge des zu schneidenden Walzgutes eingestellt wird, während das zweite Zählwerk, das vom Motor aus betrieben wird, den vom Vorstoß zurückgelegten Weg registriert, sowie daß beide Zählwerke Kontaktvorrichtungen haben, die beim Übereinstimmen der gewählten und der gefahrenen Ziffern bzw. Anzeigemarken über eine Schützensteuerung den Antrieb des Vorstoßes stillsetzen. Der Vorwählschalter tritt hierbei an die Stelle der früheren Augenbeobachtung des Bedienungsmannes und ermöglicht sehr hohe Einstellgeschwindigkeiten, so daß die Leistung der Anlage erheblich gesteigert wird. Fehleinstellungen, wie sie bisher durch mangelnde Beobachtung auftraten, werden ausgeschlossen.

Im weiteren Ausbau der Erfindung wird das Zählwerk durch die vom Vorstoß zurückgelegte Wegstrecke mit Vorkontakten ausgerüstet. Diese Vorkontakte schalten bei Annäherung des Ist-Wertes an den Soll-Wert vor Erreichen der eingestellten Endstellung den Hauptmotor ab, während der Feingang bis zur Übereinstimmung mit der gewünschten Endstellung weiterläuft. Auf diese Weise wird trotz sehr großer Verschiebegeschwin*- digkeit des Vorstoßes bis kurz vor der Endstellung erreicht, daß nur ein sehr geringer bzw. gar kein Nachlaufweg auftritt, so daß die Einstellung denkbar genau ist. Die Vorkontakte können erfindungsgemäß für verschiedene Wegstrecken einstellbar sein. Vorteilhafterweise wird die Übersetzung zwischen dem Motorantrieb für den verfahrbaren Vorstoß und dem mit diesem gekuppelten Zählwerk so gewählt, daß beispielsweise die Ziffer oder Marke 1000 einer Länge von 1000 mm des geschnittenen Walzgutes entspricht. Zweckmäßig kann eine Druckknopfsteuerung verwendet werden mit einem Servomotor, der bei Betätigung der Druckknopfsteuerung das Soll-Zählwerk verstellt. Eine zusätzliehe Druckknopfsteuerung kann außerdem angeordnet werden, durch welche normale Längen des Walzgutes, beispielsweise 1000, 2000, 3000 mm usw., eingestellt werden können.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel nach der Erfindung schematisch dargestellt.

Der Hauptmotor ist mit 1 und der Feineinstellmotor mit 2 bezeichnet. Er treibt über ein Ritzel 3 und das Zahnrad 4 eine Spindel oder auch Kettenzug S, die die Stellung des mit 6 bezeichneten Vor-Stoßes bestimmt. Mit 7 ist die Schere bezeichnet. Außerdem bewegt das Ritzel 3 ein weiteres Zahnrad 8, ein Zählwerk 9 mit Kontakten o_e für den Ist-Wert. Mit Q₀ sind die Kontakte für den Soll-Wert bezeichnet und mit io ein Servomotor mit Tippschalter ii.·

12 ist die Schützensteuerung, 13 die Stromzuführung, 14 eine Kommandoleitung und 15 ein Fußkontakt für die Einschaltung. Mit 16 ist eine Druckknopfwahl am Zählwerk 9 für das Einstellen feststehender, häufiger vorkommender Walzgutlängen bezeichnet.

Nach Einstellen des Soll-Wertes auf die gewünschte Länge des Walzgutes wird nach Betätigung des Fußkontaktes der Hauptmotor 1 eingeschaltet, der den Vorstoß mit verhältnismäßig hoher Geschwindigkeit einschaltet. Kurz vor Erreichen des eingestellten Soll-Wertes wird der Hauptmotor ι ausgeschaltet und der Vorstoß 6 durch den Feineinstellmotor 2 so lange mit geringerer Geschwindigkeit weiterbewegt, bis der Ist-Wert den Soll-Wert erreicht hat. Dann wird auch der Feineinstellmotor selbsttätig ausgeschaltet, so daß der Vorstoß 6 in der gewünschten Lage anhält.

Claims

Patentansprüche.·

i. Einrichtung zum wahlweisen Einstellen des motorisch bewegten Vorstoßes (Anschlages), der die Länge des in Ruhe durch eine Teilschere zu schneidenden Walzgutes bestimmt, für Walzwerksanlagen und Zurichtereien, dadurch gekennzeichnet, daß dem Antriebsmotor (1) für den zu bewegenden Vorstoß (6) ein Vorwählschalter (1) zugeordnet ist, der aus zwei unabhängig voneinander arbeitenden Zählwerken (g_a und 9_ft) besteht, deren eines (g_b) auf die gewünschte Länge des zu schneidenden Walzgutes eingestellt wird, während das zweite Zählwerk (9a), das vom Motor (1) aus. betrieben wird, den vom Vorstoß (6) zurückgelegten Weg registriert, sowie daß beide Zählwerke (9_a und 9₆) Kontaktvorrichtungen haben, die beim Übereinstimmen der gewählten und der gefahrenen Ziffern bzw. Anzeigemarken über eine Schützensteuerung (12) den Antrieb (1) des Vorstoßes (6) stillsetzen.
2. Einrichtung nach Anspruch 1 mit Verwendung eines Hauptmotors und eines Feineinstellmotors bzw. Feingangsehaitung oder Feinregelung, dadurch gekennzeichnet, daß das Zählwerk (9a) für die vom Vorstoß (6) zurückgelegte no Wegstrecke mit Vorkontakten ausgerüstet ist, die bei Annäherung des Ist-Wertes an den Soll-Wert vor Erreichen der eingestellten Endstellung den Hauptmotor (1) abschalten, während der Feirtgang (2) bis zur Übereinstimmung mit der gewünschten Endstellung weiterläuft.
3. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, gekennzeichnet durch eine solche Wahl der Übersetzung zwischen dem Motorantrieb für den verfahrbaren Vorstoß und dem mit diesem gekuppelten Zählwerk, daß beispielsweise die Ziffer oder Marke 1000 einer Länge von 1000 mm des zu schneidenden Walzgutes entspricht.
4. Einrichtung nach Anspruch 1, 2 oder 3, gekennzeichnet durch eine Druckknopfsteuerung

mit einem Servomotor, der bei Betätigung der Druckknopfsteuerung das Soll-Zählwerk verstellt.

S. Einrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine zusätzliche Druckknopfsteuerung vorgesehen ist mit einem Betätigungselement für normale Längen des Walzgutes, beispielsweise iooo, 2000, 3000 mm usw.

In Betracht gezogene Druckschriften: Britische Patentschrift Nr. 684 426.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

© 609 548/380 6.56 (609 723 12.56)