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Verfahren zur Herstellung neuer Pyridazone Gegenstand der Erfindung
ist die Herstellung von 6-Amino-2-aryl-pyridazon-(3)-Verbindungen, insbesondere
von solchen, in denen Aryl einen höchstens zweikernigen aromatischen Rest, vor allem
einen Phenylrest, und Amino eine unsubstituierte Aminogruppe oder Alkylamino-, wie
Methyl-, Äthyl-, Propyl- oder Butylaminogruppe, eine Dialkylamino-, wie Dimethyl-oderDiäthylaminogruppe,oder
eineAlkylenamino-, wie Piperidino-, Pyrrolidino- oder Morpholinogruppe, darstellen,
sowie ihrer Salze. Vorteilhaft sind -diese Verbindungen weiter substituiert, so
z. B. vorzugsweise der Pyridazinkern durch Alkyl- oder freie oder substituierte
Amino-, wie Dimethylaminogruppen, oder der Arylrest z. B. durch Halogenatome, Nitro-,
Alkyl- oder freie oder substituierte Aminogruppen.
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Die neuen Verbindungen besitzen wertvolle pharmakologische Eigenschaften
und sollen als Heilmittel
oder als Zwischenprodukte Verwendung finden.
So zeigen sie eine antipyretische und analgetische Wirkung. Ganz besonders wertvoll
sind in dieser Beziehung 6-Mono- oder -Dimethylamino-2-phenyl-pyridazon-(3)-Verbindungen,
vor allem das 6-Dimethylamino-2-phenyl-pyridazon-(3) der Formel
In der britischen Patentschrift 656 228 ist unter anderem die Herstellung von 4-Amino-2-aryl-pyridazon-(3)-Verbindungen
beschrieben, die als Analgetica Verwendung finden sollen. Das nach diesem Verfahren
herstellbare 4-Dimethylamino-2-phenyl-pyridazon-(3) der Formel
und das 6-Dimethylamino-2-phenyl-pyridazon-(3) der Formel (I) wurden auf ihre analgetische
Wirkung geprüft und miteinander verglichen.
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Für diese vergleichende Prüfung wurde die Modifikation der Wolff-Hardy-Methode
(F. Gross, Helv. Physiol. Acta 5, C 31, 1947) verwendet. Dabei wird bei Mäusen ein
Wärmereiz auf die Schwanzspitze appliziert und die Latenzzeit vom Augenblick des
Beginns der Reizung bis zur Reaktion, die im reflexartigen Wegziehen des Schwanzes
besteht, gemessen. Am nicht beeinflußten Tier beträgt diese Latenzzeit 4,5 Sekunden.
Durch analgetisch wirkende Verbindungen wird die Latenzzeit in typischer Weise verlängert.
Um die individuelle Streuung weitgehend auszuschalten, werden die Untersuchungen
gleichzeitig an je zehn Mäusen durchgeführt, wobei alle 15 Minuten zwei aufeinanderfolgende
Messungen der Latenzzeit erfolgen. Aus den so erhaltenen zwanzig Werten wird jeweils
der Mittelwert bestimmt.
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Die obengenannten Verbindungen (I) und (II) wurden entweder in einer
einzelnen Dosis von
50 mg per ' kg Körpergewicht subkutan injiziert oder
in einer Einzeldosis von Zoo mg per kg Körpergewicht peroral verabfolgt. In der
folgenden Tabelle ist die Verlängerung der mittleren Latenzzeit (gemäß der oben
angegebenen Definition) in Prozenten der Latenzzeit von nicht behandelten Tieren
angegeben.
Analgetische Wirkung |
(1oo mg per kg Körpergewicht, peroral) |
Minuten nach °@o Verlängerung der Latenzzeit |
Verabreichung Verbindung I I Verbindung Il |
15 12 o |
30 21 o |
45 37 0 |
6o 22 O |
9o 20 0 . |
120 10 O |
6-Dimethylamino-2-phenyl-pyridazon-(3) (I) zeigt somit bei dieser Prüfung deutlich
eine gute analgetische Wirkung, während 4-Dimethylamino-2-phenyl-pyridazon-(3) (II).
unwirksam- ist., Die neuen Verbindungen werden erhalten, wenn man 2-Aryl-pyridazon-(3)-Verbindungen,
die in 6-Stellung ein Halogen-, insbesondere Chloratom besitzen, mit Ammoniak oder
Aminen umsetzt.
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Weist das als Ausgangsstoff verwendete Pyridazon in 4- oder 5-Stellung
einen weiteren, in eine Aminogruppe überführbaren Substituenten, insbesondere ein
Halogenatom auf, so erfolgt gleichzeitig mit der Bildung einer Aminogruppe in 6-Stellung
diejenige einer solchen in 4= oder 5-Stellung; verwendet man als Ausgangsstoff ein
Pyridazon mit einer Nitrogruppe als Substituenten am Arylrest, so kann man nach
erfolgter erfindungsgemäßer Umsetzung die Nitroin eine Aminogruppe überführen. Demgemäß
läßt sich z. B. ein 2-Aryl-6-chlor-pyridazon-(3), das in 4-oder 5-Stellung ein weiteres
Chloratom aufweist, mit Dimethylamin zum entsprechenden Bis-dimethylamino-2-aryl-pyridazon-(3)
umsetzen, oder ein erhaltenes 6-Amino-2-(p-nitro-phenyl)-pyridazon-(3) in an sich
bekannter Weise in ein 6-Amino-2-(p-arninophenyl)-pyridazon-(3) überführen.
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Die Reaktion kann in An- oder Abwesenheit von Verdünnungsmitteln und/oder
Kondensationsmitteln und/oder Katalysatoren im offenen oder geschlossenen Gefäß
unter Druck durchgeführt werden.
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Die verfahrensmäßig verwendeten Ausgangsstoffe sind bekannt oder können
nach an sich bekannten Methoden dargestellt werden. Die neuen 2-Aryl-6-halogen-pyridazon-(3)-Verbindungen
kann man nach dem Verfahren des Patents 95o 287 z. B. dadurch gewinnen, daß man
2-Aryl-6-oxypyridazon-(3)-Verbindungen oder ihre tautomeren Formen mit Halogenierungsmitteln
behandelt. Unter diesen eignen sich besonders die Halogenide der Phosphorsäure,
wie Phosphoroxychlorid, Phosphorpentachlorid, Phosphorpentabromid. Die Reaktion
wird vorzugsweise bei erhöhter Temperatur, d. h. bei 1oo° oder darüber, durchgeführt.
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Je nach der Arbeitsweise erhält man die neuen Verbindungen in Form
freier Basen oder Salze, die sich in üblicher Weise gegenseitig ineinander überführen
lassen.
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Die Erfindung wird in den nachfolgenden Beispielen näher beschrieben.
Zwischen Gewichtsteil und Volumteil besteht die gleiche Beziehung wie zwischen Gramm
und
Kukfyi:zentimeter. Die Temperaturen sind in Celsiusgraden angegeben.
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Beispiel x 57 Gewichtsteile 2-Phenyl-6-chlor-pyridazon-(3) werden
mit 14o Gewichtsteilen Morpholin io Stunden auf 15o° erhitzt. Das Reaktionsgemisch
wird in 630 Volumteilen 2 n-Salzsäure heiß gelöst und nach dem Erkalten genutscht.
Der Rückstand wird in 96o/oigem Äthanol heiß gelöst, die Lösung heiß durch Zugabe
von konzentriertem wäßrigem Ammoniak alkalisch gestellt, über Tierkohle filtriert
und mit Wasser versetzt, worauf in der Kälte das 6-Morpholino-2-phenyl-pyridazon-(3)
auskristallisiert und abgenutscht wird. Es besitzt die Formel
und schmilzt nach Umkristallisieren aus Äthanol-Wasser bei 181 bis x83°. Beispiel
2 12 Gewichtsteile 2-(p-Cblorphenyl)-6-chlor-pyrida:zon-(3) werden mit 25 Gewichtsteilen
Morpholin io Stunden auf 15o° erhitzt. Das Reaktionsgemisch wird hierauf in überschüssiger
2 n-Salzsäure aufgekocht und der unlösliche Anteil abgenutscht. Man löst ihn heiß
in 96o/oigem Äthanol, stellt die Lösung mit konzentriertem wäßrigem Ammoniak alkalisch,
filtriert sie heiß über Tierkohle und gibt Wasser hinzu. Beim Erkalten kristallisiert
das 6-Morpholino-2-(p-chlorphenyl)-pyridazon-(3) der Formel
das abgenutscht wird und nach Umkristallisieren aus Äthanol-Wasser bei 164 bis 166°
schmilzt.
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Beispiel 3 41,2 Gewichtsteile 2-Phenyl-6-chlor-pyridazon-(3) werden
mit i2o VolumteilenPiperidin im geschlossenen Gefäß 6 Stunden auf 18o° erhitzt.
Nach dem Erkalten nutscht man den Gefäßinhalt ab, wäscht den Rückstand mit Petr,
oläther, löst ihn heiß in 96o/oigem Äthanol, stellt_die Lösung durch Zugabe von
konzentriertem wäßrigem Ammoniak alkalisch und fügt Wasser hinzu. In der Kälte kristallisiert
das 6-Piperidino-2-phenyl-pyridazon-(3) der Formel
das abgenutscht wird und nach mehrmaligem Umkristallisieren aus' Benzol-Petroläther
und Alkohol-Wasser unter Zugabe von Tierkohle bei iii bis 113° schmilzt. Beispiel
4 41,2 Gewichtsteile 2-Phenyl-6-chlor-pyridazon-.(3) werden mit 6o 'Gewichtsteilen
Pyrrolidin im geschlossenen Gefäß 6 Stunden auf 15o bis i55° erhitzt. Der Gefäßinhalt
wird in überschüssiger 2 n-Salzsäure heiß digeriert, nach dem Erkalten das Unlösliche
abgenutscht und mit Wasser gewaschen. Es wird in 96o/oigem Äthanol heiß gelöst,
die Lösung mit konzentriertem wäßrigem Ammoniak alkalisch gestellt und heiß über
Tierkohle filtriert. Nach der Zugabe von Wasser kristallisiert in der Kälte das
6-Pyrrolidino-2-phenyl-pyridazon-(3) der Formel .
Es wird abgenutscht und aus. Äthanol-Wasser umkristallisiert. F. = i6i bis r63°.
Beispiel 5 10,3 Gewichtsteile 2-Phenyl-6-chlor-pyridazon-(3) werden mit einer 2o
Gewichtsteile Dimethylamin enthaltenden 31,5o/oigen äthylalkoholischen Dimethylaminlösung
im geschlossenen Gefäß 6 Stunden auf 15o bis 155° erhitzt. Nach dem Erkalten nutscht
man das auskristallisierte Produkt ab und kristallisiert es mehrmals aus Benzol-Petroläther
um. Das so erhaltene 6-Dimethylamino-2-phenyl-pyridazon-(3) der Formel
schmilzt bei 13o bis 132°.
Beispiel 6 i2 Gewichtsteile 2-(p-Chlorphenyl)-6-cblor-p`yridazon-(3)
werden im geschlossenen Gefäß mit einer 20 Gewichtsteile Dimethylamin enthaltenden
31,5-o/oigen äthylalkoholischen Dimethylaminlösung 6 Stunden auf i5o bis i55° erhitzt.
Nach dem Erkalten nutscht man den Gefäßinhalt ab und kristallisiert den Rückstand
mehrmals aus Benzol unter Verwendung von Tierkohle um. Das so erhaltene 6-Dimethylamino-2-(p-chlorphenyl)-pyridazon-(3)
der Formel
schmilzt bei 174 bis 176°. Beispiel 7 8,2 Gewichtsteile 2-Phenyl-6-chlor-pyridazon-(3)
werden mit 30 Volumteilen n-Butylamin im geschlossenen Gefäß io Stunden auf
14o bis 15o° erhitzt. Das überschüssige Butylamin wird hierauf im Vakuum bei go°
abdestilliert und der Rückstand in g6o/oigem Äthanol heiß gelöst. Die heiße Lösung
wird mit konzentriertem wäßrigem Ammoniak alkalisch gestellt, mit viel Wasser versetzt
und mit Äther extrahiert. Nach dem Verdampfen des abgetrennten und getrockneten
Äthers bleibt ein Rückstand, der nach dem Trocknen im Vakuum bei go° aus Benzol-Petroläther
unter Zugabe von Tierkohle mehrmals umkristallisiert wird. Das so erhaltene 6-n-Butylamino-2:phenyl-pyridazon-(3)
der Formel
schmilzt bei 126 bis 128°. Beispiel 8 4,2 Gewichtsteile 2-Phenyl-5-methyl-6-chlor-pyridazon-(3)
werden im geschlossenen Gefäß mit 50 Volumteilen einer 3oo/oigen äthylalkoholischen
Dimethylaminlösung 6 Stunden auf igo bis 1g5° erhitzt. Man verjagt die leichtflüchtigen
Anteile im Vakuum auf dem siedenden Wasserbad und kristallisiert den Rückstand mehrmals
aus Cyclohexan unter Verwendung von Tierkohle um. Das so erhaltene 6-Dimethylamino-2-phenyl-5-methyl-pyrida?on-(3)
der Formel
schmilzt bei gi bis g2°: Beispiel g 2o,6 Gewichtsteile 2-Phenyl-6-chlor-pyridazon-(3)
werden mit 6o Volumteilen 25o/oiger äthylalkohohscher Methylaminlösung im geschlossenen
Gefäß 6 Stunden auf 15o bis 155° erhitzt. Hierauf verdampft man den Äthylalkohol
im Vakuum und kristallisiert den erhaltenen Rückstand mehrmals aus Benzol unter
Verwendung von Tierkohle um. Man erhält so das 6-Methylamino-2-phenyl-pyridazon-(3)
der Formel
F. = 145 bis 147°.
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Beispiel io 5 Gewichtsteile 2-Phenyl-6-chlor-pyridazon-(3) werden
mit 2o Volumteilen Diäthylamin und i Gewichtsteil Triäthylamin im Einschmelzrohr
io Stunden auf 155 bis 165° erhitzt. Das Reaktionsgemisch wird filtriert, die filtrierte
Lösung zur Trockne eingedampft, der Rückstand in Aceton gelöst und an Aluminiumoxyd
chromatographiert und die erhaltene gereinigte Acetonlösung zur "Trockne verdampft.
Den Rückstand nimmt man in 4n-Salzsäure auf, extrahiert die Mischung mit Äther,
stellt die saure wälirige Lösung mit Natronlauge alkalisch und extrahiert sie hierauf
mit Benzol.. Nach dem Trocknen und Verdampfen des Benzols wird der Rückstand mehrmals
mit Ligroin extrahiert und die Ligroinextrakte mit Tierkohle gereinigt. Nach dem
Abkühlen kristallisiert das 6-Diäthylamino-2-phenyl-pyridazon-(3) derFormel
Es schmilzt bei 71 bis 73°.
Beispiel ii 6 Gewichtsteile -2-(p-Nitrophenyl)-6-chlor-pyridazon-(3)
werden im geschlossenen Rohr mit io Volumteilen einer 7 n-äthylalkoholischen Dimethylaminlösung,
4o Volumteilen absolutem Äthanol und 2 Volumteilen Triäthylamin io Stunden auf 165
bis i75° erhitzt. Nach Abkühlen wird der Rohiinhalt geputscht.
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Der Rückstand wird aus Eisessig-Wasser umkristallisiert. Das so erhaltene
6-Dimethylamino-2-(p-nitrophenyl)-pyridazon-(3) der Formel
schmilzt bei 2io bis 21z°.
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5,8 Gewichtsteile 6-Dimethylamino-2-(p-nitro-phenyl-pyridazon-.(3)
werden in 300 Volumteilen absolutem Äthanol gelöst und in Gegenwart von 2,5
Gewichtsteilen Raney-Nickel während 16 bis 18 Stunden unter normalem Druck und bei
40° hydriert. Die Lösung wird vom Katalysator abfiltriert und im Vakuum eingedampft.
Der kristallisierte Rückstand wird in heißem Wasser gelöst, die Lösung heiß über
Tierkohle filtriert und das Filtrat gekühlt und genutscht. Das so erhaltene schwachgelbe
6-Dimethylamino-2-(p-amino-phenyl) pyridazon-(3) der Formel
schmilzt bei 17o bis i72°.
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Das Hydrochlorid kann folgendermaßen erhalten werden: Die freie Base
wird in äthylalkoholischer Salzsäure gelöst, die Lösung mit absolutem Äther versetzt
und gekühlt. Das Kristallisat wird geputscht, mit Äther gewaschen und getrocknet.
F. = 252 bis 255° (Zersetzung).
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5 Gewichtsteile 6-Dimethylamino-2-(p-amino-phenyl)-pyridazon-(3) werden
im geschlossenen Gefäß mit 40 Volumteilen absolutem Alkohol, 7,7 Gewichtsteilen
Methyljodid und 1,3 Gewichtsteilen Natriumhydroxyd 6 Stunden auf iio bis i2o° erhitzt.
Das Reaktionsgemisch wird dann im Vakuum eingedampft, mit Wasser aufgenommen, alkalisch
gestellt und mit Chloroform mehrmals ausgeschüttelt. Die Chloroformlösung wird über
Natriumsulfat getrocknet, filtriert und eingedampft. Das zurückbleibende dunkelbraune
Öl wird in Wasser heiß suspendiert und durch Zugabe von Alkohol in Lösung gebracht.
Die Lösung wird unter Zusatz von Tierkohle filtriert, gekühlt, das gelbe Kristallisat
geputscht, mit Wasser gewaschen und getrocknet.
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Das so erhaltene 6-Dimethylamino-2-(p-dimethylamino-phenyl)-pyridazon-(3)
der Formel
schmilzt bei 150 bis i52°. Beispiel 12 15 Gewichtsteile 2-Naphthyl-(2')-6-chlor-pyridazon-(3)
werden in einem geschlossenen Rohr mit 25 Volumteilen einer 7 n-äthylalkoholischen
Dimethylaminlösung, ioo Volumteilen absolutem Äthanol und 5 Volumteilen Triäthylamin
6 Stunden auf 155 bis i65° erhitzt. Der Rohrinhalt wird im Vakuum auf die Hälfte
eingedampft, die Lösung gekühlt und der hellgelbe Rückstand geputscht und getrocknet.
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Erstellt das 6-Dimethylamino-2-naphthyl-(ä')-pyridazon-(3) der Formel
dar und schmilzt nach dem Umkristallisieren aus Äthanol-Wasser bei io2 bis io4°.
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Beispiel 13 io Gewichtsteile 2-Naphthyl-(i')-6-chlor-pyridazon-(3)werden
irreinem Einschmelzrohrmit i7 Volumteilen einer 7 n-äthylalkohohschen DimethyIaminlösung,
6o Volumteilen absolutem Äthanol und 2 Volumteilen Triäthylamin io Stunden auf 155
bis i65° erhitzt. Der Rohrinhalt wird gekühlt und der braungelbe Rückstand geputscht
und getrocknet. Das so erhaltene 6-Dimethylamino-2-naphthyl-(i')-pyridazon-(3) der
Formel
schmilzt nach dem Umkristallisieren aus Äthanol-Wasser bei 192
bis i94°.
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Beispiel =q.
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5o Gewichtsteile 2-Phenyl-6-brom-pyridazon-(3) werden in einem Autoklav
mit 250 Volumteilen einer konzentrierten wäBrigen Ammoniaklösung, 25fl Volumteilen
Wasser und x Gewichtsteil Kupferbronze =o Stunden auf 155 bis i65° erhitzt. Die
Kupferbronze wird getrennt und die Lösung mehrmals mit Chloroform ausgeschüttelt:
Die vereinigten Chloroformextrakte werden eingedampft und der Rückstand mit Äther
verrieben. Das so erhaltene 6-Amino-2-phenyl-pyridazon-(3) der Formel
schmilzt bei 149 bis =5r°. Durch Behandeln mit äthplalkoholischer Salzsäure kann
man die freie Base in das Hydrochlorid vom F. = =7o bis =7i° verwandeln. Beispiel
15 =o Gewichtsteile a-Phenyl-5, 6-dichlor-pyridazon-(3) werden mit ¢o Volumteilen
Piperidin im Einschmelzrohr 2 Tage auf 2oo° erhitzt. Man dampft, dann zur Trockne
ein, schüttelt den Rückstand mit Äther und Wasser aus, trocknet die organische Schicht
mit Pottasche, dampft den Äther ab und kristallisiert den Rückstand um, zuerst aus
Cyclohexan, dann aus Äthanol.
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Das so erhaltene 5, 6-Bis-piperidino-2-phenylpyridazon-(3) der Formel
schmilzt bei i70 bis - i71°. Beispiel 16 =i Gewichtsteile 2-Phenyl-¢, 6-dichlor-pyridazon-(3)
werden mit Zoo Volumteilen 350%iger äthylalkoholischer Dimethylaminlösung während
3 Tagen im Autoklav auf i80° erhitzt. Man dampft zur Trockne ein, schüttelt den
Rückstand mit Äther und Wasser aus und behandelt die ätherische Lösung mit verdünnter
Salzsäure. Die salzsaure Lösung wird alkalisch gestellt und mit Äther ausgeschüttelt.
Der Ätherextrakt wird getrocknet, der Äther verdampft und der Rückstand aus Isopropyläther
umkristallisiert. Man erhält so das q., 6-Bis-dimethylamino-2-phenyl-pyridazon-(3)
der Formel
das bei 83° schmilzt. Beispiel 17 =o Gewichtsteile 2-(p-Tolyl)-6-chlor-pyridazon-(3)
werden mit 40 Volumteilen 35°/°iger äthylalkoholischer Dimethylaminlösung im geschlossenen
Ge-fäß während 6 Stunden auf 150 bis =6o° erhitzt. Man dampft dann zur Trockne
ein, schüttelt den Rückstand mit Äther und Wasser aus, trocknet den Ätherextrakt
mit Pottasche, dampft ihn zur Trockne ein und kristallisiert den Rückstand aus einer
Mischung von Benzol und Cyclohexan um.
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Das so erhaltene 6-Dimethylamino-2-(p-tolyl)-pyridazon-(3) der Formel
schmilzt bei 131 bis i32°. Beispiel 18 2o Gewichtsteile 2-Phenyl 5, 6-dichlor-pyridazon-(3)
werden mit Zoo Volumteilen äthanolischer Dimethylaminlösung (etwa 30°/°i9) im Autoklav
2 Tage auf 22o° erhitzt. Man dampft zur -Trockne ein, schüttelt den Rür'L-stand
mit Wasser und Äther aus, trocknet den Ätherextrakt über Pottasche, dampft den Äther
ab und behandelt den öligen Rückstand mit ioo Volumteilen z n-Salzsäure. Dabei erhält
man das kristalline, schwer lösliche Monochlorhydrat des 5, 6-Bis-dimethylamino-2-phenyl=pyridazon-(3)
der Formel
das abgenutscht und mit Aceton gewaschen wird.
Es schmilzt roh bei
20i° und nach Umkristallisation aus 2 n-Salzsäure bei 20g,5°. Die freie Base wird
gewonnen durch Zerlegen des Chlorhydrats mit Sodalösung und Ausschütteln mit Äther.
Zur Reinigung kristallisiert man den nach Verdampfen des Äthers erhaltenen Rückstand
aus einer Mischung von i Volumteil Benzol und i Volumteil Cyclohexan mehrmals um.
F. = 132 bis i34°. Beispiel' 19 2o Gewichtsteile 2-Phenyl 5, 6-dichlor-pyridazon-(3)
werden mit 8o Volumteilen Morpholin 48 Stunden im geschlossenen Gefäß- auf 20o°
erhitzt. Das überschüssige Morpholin wird hierauf im Vakuum abdestilliert, der Rückstand
in Wasser und viel Äther aufgenommen, die Ätherlösung über Pottasche getrocknet
und der Äther abdestilliert. Der Rückstand wird aus Alkohol umkristallisiert. Das
so erhaltene 5, 6-Dimorpholino-2-phenyl-pyridazon-(3) der Formel
schmilzt bei 178 bis i80°. Beispiel 2o 4o Gewichtsteile 2-Phenyl-5, 6-dzcblor-pyridazon-(3)
werden mit Zoo Volumteilen konzentriertem wäßrigem Ammoniak, 200 Volumteilen Wasser
und i Gewichtsteil Kupferbronze im geschlossenen Gefäß io Stunden auf i50 bis i65°
erhitzt. Nach dem Erkalten putscht man ab, wäscht den Rückstand mit Wasser, trocknet
ihn und kristallisiert ihn aus wäßrigem Alkohol. Das so erhaltene 5, 6-Diamino-2-phenyl-pyridazon-(3)
der Formel
schmilzt bei 263 bis 265° (Zersetzung).