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Doppelschild. Die Erfindung bezieht sich auf ein Doppelschild, das
zwei aus entgegengesetzten Richtungen zu betrachtende Schauflächen aufweist, die
zwischen sich einen Hohlraum bilden, bei dem die beiden Schildteile, im folgenden
»Einzelschilder« genannt, durch diese gegeneinanderspannende Klemmverbindungen zusammengehalten
sind, insbesondere ein Schild mit Emailleaufilage.
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Solche Schilder ragen meist frei in eine Straße oder in einen Raum
hinein und dienen z. B. als Werbe-, Verkehrszeichen- oder Warnschilder. Sie bestehen
aus zwei vorzugsweise gewölbten oder geprägten Einzelschildern, die, Rücken an Rücken
zusammengesetzt, einen Hohlkörper ergeben.
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Es ist bekannt, Schilder mit Schrauben zu Doppelschildern zusammenzufügen,
wobei von Außenseite zu Außenseite jeden Schildes durchgehende Schrauben diese Schildhälften
mit einem Traggestell verbinden. Dabei bleiben die Schrauben sichtbar und sind ohne
weiteres also auch von Unbefugten mutwillig leicht lösbar. Bei anderen Ausführungsformen,sind
-die zwei Schildteile des Doppelschildes durch eine Falznaht verbunden, um einen
unteilbaren Körper zu erhalten. Dabei kann die Außenfläche der Einzelschilder vor
oder nach ihrem Zusammenfügen bearbeitet werden, wenn diese Bearbeitung durch Lackierung
erfolgt.
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Anders ist es aber beispielsweise bei emaillierten Schildern. Die
vorbereitende Verarbeitung der Rohlinge und die beim,Emaillieren folgende Heißbehandlung
dieser so verformten Körper verlangen die vollständige Fertigstellung in Hälften
(Schildteilen
). und den nachträglichen Zusammenbau, der Emailleüberzug
verbietet dabei eine weitere Bearbeitung mit mechanischer Beanspruchung.
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Es ist an sich schon bekannt, Doppelschilder mit Hohlräumen zwischen
den Einzelschildern durch eine Klemmverbindung herzustellen. Hierbei liegen aber
immer die Klemmstellen und die Elemente zum Befestigen des Schildes an einem Schildträger
außen, d. h. im Bereich des Schildumfanges; da sie im wesentlichen also nur -auf
die verhältnismäßig schmalen Stoßstellen der Schildverbindung hinwirken, so sind
die Klemmkräfte auch nur ziemlich klein. Wenn also auch bei diesen nur für ganz
leichte Anhängeschildchen, z. B. Reklameträger an Flaschenausgießern, gedachten
Schildkonstruktionen, bei denen im übrigen der eigentliche Aufdruckträger im Innern
des Schildes liegt, keine Schrauben die Schildfläche durchdringen, so ist andererseits
diese Verbindungs- und Befestigungsart für schwere, an der Außenwand von Häusern,
auf Masten u. dgl. anzubringende Emailleschilder nicht anwendbar. Auch ein Auseinanderbauen
des Schildes zwecks Auswechslung des Textes ist bei der vorbekannten Schildart mit
wirtschaftlichen Mitteln nicht möglich.
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Die Erfindung ermöglicht es nun, völlig fertiggestellte Einzelschilder
zu einem Doppelschild so zusammenzufassen, daß es nunmehr möglich ist, auch solche
Schilder, die bisher für diesen Zweck noch nicht ohne weiteres verwendet werden
konnten, zu Doppelschildern zusammenzufassen und sie gegebenenfalls jederzeit auswechseln
zu können, ohne die Einzelteile zerstören zu müssen.
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Die Erfindung erreicht dies bei Schildern der eingangs genannten Art
erfindungsgemäß dadurch, daß mindestens eine Klemmverbindung durch ein von außen
in den Hohlraum einfuhrbares Verbindungsglied, das mit den Rückseiten beider Schilder
zusammenwirkt, gebildet ist, vorzugsweise derart, daß auf der Rückseite der Einzelschilder
Ansätze mit Schrägflächen vorgesehen sind,, die von dem einfuhrbaren Verbindungsglied
spannend beaufschlagbar sind. Damit brauchen die Schilder beim Zusammenfügen nicht
mehr verformt zu werden, wie es bei der Bildung von Falznähten der Fall war, sondern
sie können so, wie sie aus der Fertigung kommen, ohne an ihnen eine Veränderung
vornehmen zu müssen, miteinander verbunden werden, wobei der besonders große Vorteil
erzielt wird, daß mindestens eine Verbindungsstelle von außen weder erkennbar noch
zugänglich angeordnet ist. Zusätzlich zu der inneren Verbindungsstelle kann gegebenenfalls
auch noch eine außerhalb des Doppelschildhohlraumes liegende Verbindung beliebiger
Art zwischen den Einzelschildern vorgesehen sein.
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Mit jedem Schild kann ein in sein Inneres gerichteter Bügel verbunden
sein, dessen Mittelsteg die Schrägflächen bildet, also mit derjenigen des anderen
Bügels einen spitzen Winkel bildet, wobei das Verbindungsglied stangenartig ausgebildet
ist und zum Erfassen der Mittelstege am ins Innere des Schildes ragenden Ende ein
konisches Maul aufweist. Die Ansätze können aber auch ein kegelförmiges Gebilde
ergeben, über das das Verbindungsglied gestülpt wird. Dies kann so ausgeführt sein,
daß jedes Schild an der Innenseite :eines Randes je einen ins Innere gerichteten
Ans::tz aufweist, die zusammen beim Aneinanderlegen der Einzelschilder einen zum
Innern hin gerichteten und sich verjüngenden Dorn bilden, wobei das stabförmige
Verbindungsglied an seinem Ende eine diesen Dorn überfassende Axialbohrung aufweist
bzw. als hohle Stange ausgebildet ist.
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Zur Bildung der äußeren Verbindungsstelle weisen vorzugsweise die
Schilder einen äußeren Ansatz auf, wobei die Ansätze der gegeneinandergelegten Schilder
eine Manschette zur Führung des stangenartigen Verbindungsgliedes ergeben und Mittel
zum Verbinden der Manschettenteile miteinander und/oder mit dem Verbindungsglied,
z. B. in Form von Bolzen oder eines Überwurfringes, vorgesehen sind. Das Verhindungsglied
kann gleichzeitig als Tragarm für den Schildkörper benutzt werden.
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Ist kein starrer Tragarm für die Befestigung des Schildes vorgesehen,
sondern ist dieses z. B. mittels Ketten aufgehängt, dann treten an Stelle der äußeren
Manschetten einander gegenüberliegende, jedoch mit einem Loch versehene Ösenlappen
zum Einhängen der Ketten. Das Verbindungsglied endet zwischen den Osenlappen.
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An Stelle der die Manschettenteile mit dem Tragarm verbindenden Schraube
kann ein Überwurf auf die Manschette aufgeschoben werden. In diesem Fall erhalten
die Halbmanschetten vorzugsweise Zapfen, die in die Verbindungen des Verbindungsgliedes
einrasten.
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Eine andere zweckmäßige Ausführung der Erfindung ermöglicht es aber
auch, alle die Schilder miteinander verbindenden Teile in den Hohlraum des Schildes
zu verlegen. Zusätzlich zu der bereits geschilderten oder zu einer anders gearteten
Verbindungseinrichtung können der Einführungsöffnung des vorzugsweise als Rohr ausgebildeten
Verbindungselementes in den Schildhohlraum benachbart, an jedem der Schilder ein
mindestens eine Zunge aufweisender Ansatz und am Verbindungsrohr Mittel vorgesehen
sein, welche die Zungen beider Schilder erfassen, wobei diese Mittel relativ zum
Verhinidungsrohr in dessen Einführungsrichtung entgegen der Wirkung einer Feder
zur Freigabe der Zungen bewegbar sind.
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Vorzugsweise bestehen die axial auf dem Verbindungsrohr verschiebbaren
Mittel aus einer über dieses Rohr geschobenen Hülse, deren Durchmesser im Vergleich
zu dem des Verbindungsrohres um so viel größer ist, daß die Zungen der Schildansätze
zwischen sie und das Rohr eingeschoben werden können. Die Hülse selbst ist zweckmäßig,
z. B. über einen Splint, mit dem Verbindungsrohr unverdrehbar verbunden, aber durch
Führung des Splintes in einem Längsschlitz des Rohres axial verschiebbar. Der Längsschlitz
kann sich entweder in der Hülse oder im Verbindungsrohr befinden. Zweckmäßig ist
er in letzterem angeordnet, so daß
die Hülse durch auf den Splint
erfolgenden Druck zum Zwecke der Freigabe der Zungen entgegen der Wirkung der Feder
bewegbar ist.
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Um die Zungen der Ansätze besser zwischen Stange und Hülse einführen
zu können, ist es vorteilhaft, wenn das diesen Zungen entgegengerichtete Ende der
Hülse trichterförmig erweitert ist.
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Die Ansätze können jeweils nur eine Zunge aufweisen; es ist aber vorteilhaft,
wenn diese Zungen einen in Einschieberichtung der Zunge verlaufenden, zur Aufnahme
eines Splintes dienenden und nach vorn offenen Schlitz aufweisen, so daß die Schilder
auf dem Rohr verdrehsicher befestigt sied.
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Die einzelnen Verbindungsmöglichkeiten können bei Einzelschildern
jeder Ausführungsart verwendet werden; vorzugsweise sind sie bei Schildern anzuwenden,
bei welchen der Rand des einen Einzelschildes um die Materialstärke des anderen
Einzelschildes eingezogen ist, so daß beim übereinanderstülpen der Schildhälften
nach Art einer Stulpdose nur eine kaum sichtbare Trennfuge verbleibt.
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In den Figuren sind mehrere Ausführungsbeispiele des Gegenstandes
der Erfindung schematisch dargestellt; es zeigt Fig. i eine Ansicht eines Doppelschildes,
Fig.2 einen Teilschnitt durch den Gegenstand der Fig. i nach der Linie II-II, Fig.
3 einen Schnitt durch Fig. 2 nach der Linie III-III, Fig. 4 einen Schnitt nach der
Linie IV-IV der Fig. 1, Fig.5 einen Teilschnitt mit einer den waagerechten Durchmesser
enthaltenden waagerechten Schnittebene durch eine andere Ausführungsform der Erfindung,
Fig.6 einen schematischen Schnitt durch ein Doppelschild, dessen sämtliche Verbindungsteile
im Schildhohlraum liegen, und Fig.7 und 8 die Ansätze der Schilder in zwei Ansichten.
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An einer Wand io ist ein stangenförmiges Verbindungs- und Trageglied
i i, im nachfolgenden Text kurz »Stange« genannt, mit einem Flansch 12 mittels der
Schrauben 13 befestigt; die Stange ii dient bei den Ausführungsbeispielen der Erfindung
gleichzeitig als Verbindungselement und Tragglied.
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Ein in der Fig. i nur schematisch dargestelltes Doppelschild 14 besteht
aus zwei schalenartigen Einzelschildern 141 und 142. Das Einzelschild 141 hat an
seinem Rand eine Abkröpfung 1411, auf die der Rand 1421 des Einzelschildes 142 aufgestülpt
wird. Mit der Innenseite jeder Einzelschilder 141, 142 ist mittels der Lappen 15i;
161 je ein Bügel 15 bzw. 16, z. B. durch Schweißen, verbunden.
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Die beiden Flächen der Mittelstege 152, 162 dieser Bügel 15, 16 sind
so geneigt, daß sie zusammen die Flanken eines Flachkeiles bilden, wie dies die
Fig. 2 deutlich erkennen läßt. Die Stange i i weist an ihrem freien Ende ein keilförmiges
Maul i i i auf, mit welchem sie beim Einschieben in ihrer Längsrichtung in die beiden
Bügel 15, 16 eingreift, die beiden Mittelstege 152, 162 erfaßt und somit die beiden
Einzelschilder 141, i42 gegenein-' anderzieht.
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Jedes der beiden Einzelschilder 141, 142 weist eine äußere Halbmanschette
1412 bzw. i422 auf, die sich zu einer ganzen Manschette ergänzen (s. Fig. i und
4), die die Stange ii umfaßt. Eine Schraube 17 durchdringt die Halbmanschettenteile
und die Stange und verbindet diese Teile miteinander.
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Bei dem in der Fig. 5 dargestellten Ausführungsbeispiel sind die beiden
Einzelschilder 141, 142 mit je einem inneren Ansatz 1413, 1q.23 versehen, der etwa
in der Ebene der Trennfuge von der Innenseite des Randes her in das Innere des Doppelschildes
hineinragt. Diese Ansätze sind so ausgebildet und angebracht, daß sie zusammen einen
sich nach dem Innern des Schildes zu verjüngenden Konus ergeben. Die Stange i i
ist als hohles Rohr 112 ausgebildet, das auf den Konus gestülpt wird. Es kann auch
bei einer vollen Stange eine stirnartige Sackbohrung vorgesehen werden.
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Die Montage eines solchen Doppel;schiMes ist denkbar einfach; auf
die unter Umständen bereits an einer Wand befestigte Stange i i werden die zusammengesetzten
EinzelSChildAr 141, 142 so aufgeschoben, daß die in das Innere des Doppelschildes
ragende Stange i i mit ihrem - Maul i i i bei der einen Ausführung die Mittelstege
152, 162 und bei der anderen Ausführung mit ihrem Ende des Hohlrohres 112 die konischen
inneren Ansätze 1413, 1423 der Einzelschilder 141, 1q2 übergreift und sie gegeneinanderzieht
und fest zusammenhält. Danach wird die Schraube 17 eingesteckt und festgeschraubt
oder ein Uberwurfxing über die Halbmanschetten I412, 1422 geschoben, wobei eine
entsprechende Rastvorrichtung vorgesehen ist.
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Anstatt dieser zweiten, aber äußeren Verbindungsstelle kann eine zweite,
jedoch innere Verbindung verwendet werden; eine solche ist in den Fig. 6 bis 8 dargestellt.
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An jedem Einzelschild 141, 142 der Fig. 6 ist je ein Ansatz 18, i9
befestigt. Diese Ansätze 18, i9 weisen je zwei Lappen 181 bzw. 19i auf, mit denen
sie am zugehörigen Schild befestigt sind. Ferner besitzt jeder dieser Ansätze zwei
Zungen.i82, i83 bzw. 192, 193 (von diesen ist in der Fig. 6 nur die Zunge 193, und
in den Fig. 7 und 8 sind nur die Zungen 192, 193 sichtbar), zwischen denen sich
ein Schlitz194 befindet; der Ansatz 18 weist einen gleichen Schlitz auf.
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Die.5tange i i weist einen Längsschlitz 113 auf, durch welchen ein
Splint 2o hindurchgesteckt ist; dieser ist auch durch eine Bohrung 21o einer Hülse
21 hindurchgesteckt, so daß er die auf der Stange i i angeordnete Hülse 21 auf dieser
Stange unverdrehbar, jedoch axial verschiebbar führt. Der Durchmesser dieser Hülse
ist im Vergleich zu demjenigen der Stange ii um so viel größer, daß die Zungen 182,
183 bzw. 192, 193 zwischen Stange i i und Hülse 21 eingeschoben werden können. Ein
Hülsenende 21i ist zum besseren Einführen der Zungen trichterförmig erweitert. Auf
der anderen Stirnseite der Hülse 21, ist eine Scheibe bzw. ein
Bund
2i2 angeordnet, gegen die sich eine Feder 22 abstützt. Diese Feder liegt mit ihrem
zweiten Ende gegen eine weitere Scheibe 23 an, die mit Lappen 230 an der
Stange i i befestigt ist.
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Die Montage eines Schildes nach dieser Ausführung wird' so durchgeführt,
daß nach Aufschieben der Feder 22 und der Hülse 21 die beiden Einzelschilder so
aufgesetzt ,werden, daß die Zungen i82, 183 bzw. 192, 193 vor dem erweiterten
Stirnende der Hülse liegen und die Mittelstege 152,
i62 der Bügel 15, 16 auf
dem Außenmantel der Stange i i aufliegen. Nunmehr werden die beiden Einzelschilder
so verschoben, daß sich die Zungen 182, 183 bzw. 192, 193 zwischen Stange
ii und Hülse 21 einschieben. Hierbei bewegt sich der Splint 2o in den Schlitzen
194 der Ansätze 18, i9, bis er gegen deren Grund anstößt. Dadurch wird bei der Weiterbewegung
der Einzelschilder der Splint in Längsschlitz 113 der Stange i i und mit ihm die
Hülse 21 verschoben und die Feder 22 gespannt. Die Mittelstege 152, 162 gleiten
hierbei so lange auf dem Außenmantel der Stange i i entlang, bis sie an deren Maul
i i i angelangt sind und die Schildhälften zusammengedrückt werden können. Nunmehr
können die beiden Einzelschilder freigegeben werden, so daß die Feder ä2 durch Druck
auf die Hülse 21 die Einzelschilder in die in Fig. 6 dargestellte Lage bringt, in
-welcher beide Einzelschilder fest und nicht ohne weiteres lösbar miteinander verbunden
sind.
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Sollen die Einzelschilder von ihrem Träger, der Stange n, gelöst werden,
so- genügt es, durch' die Stange i i einen Stab einzuführen und mit diesem gegen
den Splint 2o zu drücken, so daß dieser gegen das freie Ende der Stange i i zu bewegt
wird. Diese Verschiebung erfolgt entgegen dem Druck der Feder 22 so lange, bis die
Mittelstege 152, 162 aus dem Maul i i i der Stange i i herausbewegt sind.