DE953116C - Verfahren zur Herstellung von Formkoerpern durch Umsetzung von linearen, vorwiegend aus aliphatischen Komponenten aufgebauten Polyestern - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Formkoerpern durch Umsetzung von linearen, vorwiegend aus aliphatischen Komponenten aufgebauten PolyesternInfo
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- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08G—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED OTHERWISE THAN BY REACTIONS ONLY INVOLVING UNSATURATED CARBON-TO-CARBON BONDS
- C08G18/00—Polymeric products of isocyanates or isothiocyanates
- C08G18/06—Polymeric products of isocyanates or isothiocyanates with compounds having active hydrogen
- C08G18/08—Processes
- C08G18/10—Prepolymer processes involving reaction of isocyanates or isothiocyanates with compounds having active hydrogen in a first reaction step
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Description
AUSGEGEBEN AM 29. NOVEMBER 1956
F 12/81 IVb 13? b
aufgebauten Polyestern
Zusatz zum Patent 838
Im Hauptpatent 838 826 wird ein Verfahren zur Herstellung von Formkörpern beschrieben, das in
der Umsetzung von Polyestern mit einem Überschuß an Diisocyanaten und in der Umsetzung
dieser isocyanatgruppenhaltigen Polyester mit Diaminen besteht, wobei die Diamine der Bedingung
genügen müssen, daß sie mit dem zur Verwendung kommenden Diisocyanat in halbmolarer
Lösung in Methylenchlorid erst nach mindestens 20 bis 30 Sekunden unter Ausscheidung von PoIyhamstoff
reagieren.
Um diese Bedingung zu erfüllen, ist es erforderlich, träge reagierende Diisocyanate mit reaktionsfähigen
Diaminen zu kombinieren, und umgekehrt.
Nur dann ist eine Verarbeitung in flüssiger Phase wie beispielsweise durch das Gießverfahren möglich.
Unter diesen Umständen reagiert nämlich der isocyanatgruppenhaltige Polyester nicht sofort
unter Verlängerung und Vernetzung mit dem Diamin, sondern diese Reaktion nimmt eine gewisse
Zeit in Anspruch, während der die gießbare Schmelze in die gewünschten Formen gebracht
werden kann, in denen dann erst die Vernetzungsreaktionen stattfinden. Für die praktische Anwendbarkeit
dieses Verfahrens ist es wesentlich, die erste Phase der Reaktion, die in der Umsetzung des Isocyanatesters
mit dem Diamin besteht, so zu verzögern, daß die Gießbarkeit der Schmelze möglichst
lange erhalten bleibt, ohne daß die Endvernetzung hierdurch wesentlich verzögert wird. Auf diese
Weise läßt sich eine große Verarbeitungsbreite erzielen, die für die technische Durchführung der
S Reaktion erforderlich ist.
Diese Voraussetzungen werden erfindungsgemäß dadurch erfüllt, daß man lineare Polyester mit
einem Überschuß an Diisocyanaten von 20 bis loo0/» über die auf die Endgruppen des Polyesters
berechnete Menge umsetzt und die so hergestellten isocyanatgruppenhaltigen Polyester mit höchstens
der auf die freien Isocyanatgruppen berechneten Menge an Diaminen umsetzt, wobei man die Komponenten
so wählt, daß das Diisocyanat und bzw. oder das Diamin zwei kinetisch ungleichmäßig reagierende
Isocyanat- bzw. Aminogruppen enthält.
Die Verwendung solcher Diisocyanate oder Diamine mit ungleichmäßig reagierenden Gruppen hat
zur Folge, daß die Reaktion nunmehr in zwei Stufen abläuft, wobei die erste Stufe von der reaktionsfähigen,
die zweite Stufe von der reaktionsträgen des Moleküls bestritten wird. Das führt zu
der gewünschten Verzögerung des zeitlichen Ablaufs der Reaktion, wodurch eine längere Gießbarkeit
und große Verarbeitungsbreite erzielt werden. An Diisocyanaten mit zwei kinetisch ungleichmäßig
reagierenden Gruppen seien beispielsweise das i, 2, 4 - Toluylendiisoeyanat, Hexahydrobenzidindiisocyanat,
an Diaminen das 1, 2, 4-Toluylendiamin,
4-Chlor-i, 3-phenylendiamin, 2, 6-Dichlorp-phenylendiatnin
genannt. Erfindungsgemäß genügt es bereits, wenn nur eine Komponente, entweder das Diisocyanat oder das Diamin, ungleichmäßig
reagierende Gruppen enthält, die 'dann mit Diisocyanaten und Diaminen mi/t gleichmäßig reagierenden
Gruppen kombiniert werden. Als solche Diisocyanate mit gleichmäßig reagierenden Gruppen seien das Hexamethylendiiisocyanat,
Diphenylmethandiisocyanat.p-Phenylendiisocyanat, i, 5-Naphthylendiisocyanat; an Diaminen das
o-Diehlorbenzidin, 2, 5-Dichlor-i, 4-phenylendiamim,
4, 6-Dichlor-i, 3-phenylendliamin genannt.
Die erfindungsgemäße Verwendung von Diisocyanaten und/oder Diaminen mit zwei kinetisch ungleichmäßig
reagierenden Gruppen hat z. B. zur Folge, daß bei Verwendung von 1, 2, 4-Toluylendiisocyanat
zusammen mit o-Dichlorbenzidin eine Gießzeit und damit Verarbeitungsspanne von
6 Minuten erzielt wird, während bei Verwendung von einem technischen Gemisch von 1, 2, 4- und
i, 2, 6-Toluylendiisocyanat mit o-Dichlorbenzidin
schon nach 2 Minuten Erhärtung eintritt. Das Gemisch von i, 2, 4- und 1, 2, 6-Toluylendiisocyanat
mit 2, 6-Dichlor-i, 4-phenylendiamin erhärtet nach 3 Minuten, während bei . Verwendung von
i, 2, 4-Toluylendiisocyanat mit dem gleichen Diamin
eine Gießzeit von 7 Minuten zur Verfügung steht.
Aus dem soeben Gesagten ist zu entnehmen, daß es für das vorliegende Verfahren wichtig ist, die
Diisocyanate und die Diamine fret von unerwünschten Isomeren zu verwenden. Insbesondere
sollen solche isomeren Begleitprodukte nicht anwesend sein, die kinetisch gleichmäßige funktionelle
Gruppen enthalten. Als Beispiel hierfür sei das Toluylendiisoeyanat bzw. Toluylendiamin genannt,
das bekanntlich aus etwa 65 % 1, 2, 4-Toluylendiisocyanat und 35% 1, 2, 6-Toluylendiisocyanat
(bzw. -diamin) besteht, bei denen das Begleitisomere vollkommen gleichmäßig reagierende
Gruppen trägt. Somit ist dieses Isomerengemisch für das vorliegende Verfahren ungeeignet.
Als Polyester werden die linearen, vorwiegend aus aliphatischen Komponenten bestehenden Produkte
angewendet, deren Endgruppen aus Hydroxylgruppen bestehen. Die Umsetzung des Polyesters
mit den Diisocyanaten wird zweckmäßig mit den entwässerten Estern vorgenommen, wobei nach erfolgter
Reaktion das Diamin in die Schmelze eingerührt und die Masse dann in die gewünschten
Formen gegossen wird.
In ι kg eines bei 1300 entwässerten Glykol-Adipinsäure-Polyesters
mit der OH-Zahl 56 und der Säurezahl 1 werden' 140g 1,2,4-Toluylendiisocyanat
eingerührt. Es erfolgt eine Temperaturerhöhung auf etwa 1430. Nach dem Abklingen der Reaktion
(etwa 15 Minuten) werden bei 1300 54 g o-Dichlorbenzidin
eingerührt. Man erhält eine gießbare Schmelze, die etwa 8 bis 9 Minuten gießbar bleibt
— bei Verwendung der gleichen Gewichtsmenge i, 2,6-Toluylendiisocyanat beträgt die Gießzeit
1V2 Minuten! — und die in die verschiedensten Formenkörper gegossen werden kann. Die gefüllten
Formen werden bei ioo° nachgeheizt, und nach 10 bis 15 Minuten können die nunmehr entstandenen
kautschukelastischen Produkte entformt werden. Zur Vervollständigung der Reaktion heizt
man noch 24 Stunden bei ioo° nach und erhält ein Material mit folgenden mechanischen Eigenschaften
:
Festigkeit 330 kg/cm2
Dehnung 640%
bleibende Dehnung .... 10%
Struktur 36
Belastung 54
Härte 80
Elastizität 47
Werden im Beispiel 1 unter Beibehaltung der übrigen Mengenverhältnisse und Reaktionsbedingungen die 54 g o-Dichlorbenzidin durch
39,3 g 2, 5-Dichlor-i, 4-Phenylendiamin ersetzt, so erhält man ein Produkt mit folgenden Materialeigenschaften:
Festigkeit 285 kg/cm2
Dehnung 650%
bleibende Dehnung .... 8°/o
Struktur 30
Belastung 73
Härte 81
Elastizität 50
Werden im Beispiel 1 unter Beibehaltung der übrigen Mengenverhältnisse und Reaktionsbedingungen die 54 g o-Dichlorbenzidin durch
39,3 gy 2,6-Dichlorphenylendiamim (1, 4) ersetzt, so
entsteht ein Produkt mit guten mechanischen Eigenschaften.
In ι kg eines bei 1300 entwässerten Glykoladipinsäurepolyesters
mit der OH-Zahl 56 und der Säurezahl ι werden 200 g Diphenylmethandiisocyanat
eingerührt. Nach etwa 15 Minuten werden bei 1300
39>3 g 2J 6-Dichlor-i, 4-iphenylendiamin eingerührt.
Man erhält eine gießbare Schmelze, die sich einwandfrei vergießen läßt und nach kurzer Zeit
durchhärtet. Das so erhaltene kautschukelastische Material besitzt gute mechanische Eigenschaften.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH:Weitere Ausbildung des Verfahrens zur Herstellung von Formkörpern durch Umsetzung von linearen, vorwiegend aus aliphatischen Komponenten aufgebauten Polyestern nach Patent 838 826, dadurch gekennzeichnet, daß ein Diisocyanat und bzw. oder ein Diamin mit kinetisch ungleichmäßig reagierenden Isocyanat- bzw. Aminogruppen an Stelle des Isomerengemisches oder der kinetisch gleichmäßig reagierende Isocyanat- bzw. Aminogruppen aufweisenden Verbindung verwendet wird.© 609528/570 5.58 (609 694 11.561
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEF12781A DE953116C (de) | 1953-09-05 | 1953-09-06 | Verfahren zur Herstellung von Formkoerpern durch Umsetzung von linearen, vorwiegend aus aliphatischen Komponenten aufgebauten Polyestern |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE757572X | 1953-09-05 | ||
DEF12781A DE953116C (de) | 1953-09-05 | 1953-09-06 | Verfahren zur Herstellung von Formkoerpern durch Umsetzung von linearen, vorwiegend aus aliphatischen Komponenten aufgebauten Polyestern |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE953116C true DE953116C (de) | 1956-11-29 |
Family
ID=25947723
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEF12781A Expired DE953116C (de) | 1953-09-05 | 1953-09-06 | Verfahren zur Herstellung von Formkoerpern durch Umsetzung von linearen, vorwiegend aus aliphatischen Komponenten aufgebauten Polyestern |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE953116C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1252892B (de) * | 1963-02-22 | 1967-10-26 | Dainippon Ink & Chemicals | Verfahren zur Herstellung von homogenen Polyurethanelastomeren |
-
1953
- 1953-09-06 DE DEF12781A patent/DE953116C/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1252892B (de) * | 1963-02-22 | 1967-10-26 | Dainippon Ink & Chemicals | Verfahren zur Herstellung von homogenen Polyurethanelastomeren |
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