DE952942C

DE952942C - Aus Sintermetall bestehendes selbstschmierendes Lager und Verfahren zu seiner Herstellung

Info

Publication number: DE952942C
Application number: DEP9604A
Authority: DE
Inventors: Ludwig Martin
Original assignee: DUESSELDORFER EISENHUETTENGESE
Current assignee: DUESSELDORFER EISENHUETTENGESE
Priority date: 1948-10-02
Filing date: 1948-10-02
Publication date: 1956-11-22

Description

Es sind aus Sintermetall hergestellte Lager bekannt, deren Porenraum mit Schmierstoff, z. B. Paraffinöl, gefüllt ist, der jedoch nur für verhältnismäßig kurze Zeit vorhält: Deshalb hat man auch schon vorgeschlagen, aus Kapillarmetall bestehende und-bei--Einbaulagern zwischen zwei Stahlringen angeordnete Ringe an den nicht als Lauffläche dienenden und mit einem der Stahlringe fest zu verbindenden Flächen mit Ausnehmungen nach Art von Schmiernuten zu versehen und diese vor der Vereinigung mit den Stahlteilen m-it Schmierstoff zu füllen. In den fertigen Ringen befinden sich dann Schmiermittelräume, die von dem nicht bewegten Stahlring abgeschlossen sind und abseits der eigentlichen Lagerfläche liegen, an die das Schmiermittel nur langsam herankommt. Beim wiederholten Füllen dieser kleinen Hohlräume durch Tränken in heißem Öl besteht die Gefahr, daß sich der mit dem Kapillarring durch Schrumpfen verbundene Stahlring lockert. Es ist auch schon vorgeschlagen worden, den Porenraum der Sintermetallkörper dadurch zu vergrößern, daß man mit dem Metallpulver zusammen Stoffe mischt, die bei der Sintertemperatur vergasen und dann Hohlräume zurücklassen, die man als vergrößerte Poren ansprechen kann. Durch dieses Verfahren läßt sich zwar die Aufnahmefähigkeit der Teile für das Schmiermittel verbessern, aber nicht so weit treiben, daß für längere Zeit ausreichende Mengen davon bereitstehen.
Gegenstand der Erfindung ist nun ein aus Sintermetall bestehendes selbstschmierendes Lager mit in der Lagerwandung befindlichen Schmniermittelräumen, bei dem diese Schmiermittelräume aus Hohlkammern bestehen, die von dem porösen Lagerwerkstoff allseitig umgeben sind und zweckmäßig in der Nähe der zu schmierenden Lagerlauffläche liegen. Bei Lagern dieser Art, bei denen die Schmierkammern inmitten des Sinterwerkstoffs liegen, stehen alle Porenräume des Lagerwerkstoffs mit den Kammern in Verbindung. Die Lager lassen, sich deshalb schneller mit dem Schmiermittel füllen, aus den gefüllten Kammern heraus aber auch sicherer und vollkommener schmieren. Die Hohlräume oder Kammern können beliebige Gestalt haben, z. B. ringförmig und im Querschnitt rund, oval, schlitzartig od. dgl. sein. Wichtig ist nur, daß der Schmiermittelraum eine solche Lage zu der zu schmierenden Fläche hat, daß die Ölverteilung aus ihm gleichmäßig und auf möglichst kurzer Strecke erfolgt.
Die Herstellung des oder der Hohlräume kann dadurch geschehen, daß vor dem Pressen des Sinterkörpers in dessen vollen Querschnitt Einlagen. -in Gestalt des zu schaffenden Hohlraums eingesetzt werden, die beim Sintern vergasen oder sich zu einem Schmiermittel verflüssigen. Man kann den Lagerkörper auch zweiteilig gestalten und die beiden Teile nachträglich in irgendeiner Weise vereinigen, beispielsweise durch Pressen und nachträgliches Sintern. Ein nachträgliches Füllen der Schmiermittelräumne mit dem Schmiermittel geschieht zweckmäßig dadurch, daß man den Lagerkörper unter Unterdruck hält und so das Schmiermittel in ihn und den Hohlkörper hereinzieht.
In der Zeichnung sind einige Ausführungsbeispiele für den Gegenstand der Erfindung dargestellt. Es zeigt Abb. z einen mit einem sphärischen Innenring 8 ausgestatteten Lagerkörper, der aus den beiden Teilen i, 2 besteht, in die ein in sich. geschlossener Hohlraum 3 eingearbeitet ist; die beiden Teile sind nachträglich schlußdicht verbunden, Abb. z ein einheitliches Sintermetallager 4 zur Aufnahme eines ebenflächigen Laufringes 8; hier hat das Sintermetallager einen langgestreckten Hohlraum 5, der durch eine beim Sintern vergaste oder verflüssigte Einlage geschaffen wurde, Abb. 3 einen Lagerring 6 mit im Querschnitt kreisförmigem Hohlraum 7.
Als Sinterwerkstoff kommt vornehmlich Eisenpulver- in Frage. Im übrigen richtet sich die Werkstoffauswahl nach den an -die Lager zu stellenden Anforderungen. Die mit Schmierstoff gefüllten Lager nach der Erfindung können lange Zeit ohne neue Schmiermittel betrieben werden.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: r. Aus Sintermetall bestehendes selbstschmierendes Lager, bei dem das Schmiermittel aus in der Lagerwandung befindlichen Öffnungen geliefert wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Scb.mäermittelräume aus in sich geschlossenen Hohlkammern bestehen, die von dem porösen Lagerwerkstoff allseitig umgeben sind. Verfahren zur Herstellung des, Lagers nach Anspruch. i, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Pressen des Sinterkörpers in dessen vollen Querschnitt Einlagen in Gestalt des zu schaffenden Hohlraums eingesetzt werden, die beim Sintern vergasen oder sich zu einem Schmiermittel verflüssigen. 3. Verfahren. zur Herstellung des Lagers nach Anspruch r, dadurch gekennzeichnet, daß der Lagerkörper aus zwei Teilen hergestellt wird, in jedes der Teile die Hohlräume zur Aufnahme des Schmiermittels eingearbeitet werden und alsdann eine innige Verbindung der beiden Lagerteile durch Pressen od. dgl. erfolgt. 4. Verfahren nach den Ansprüchen r bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Füllung der Hohlräume mit dem Schmiermnittel bei Unterdruck erfolgt. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 749 345, 9I6 738.