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Dauermagnet in Sternform Dauermagnete, die sowohl durch Schmelzen
und Gießen als auch durch Zusammensintern gepulverter Ausgangsstoffe hergestellt
sein können, erhalten die verschiedensten Gebrauchsformen; insbesondere werden sie
mit Polschuhen, Eisenleitstücken u. dgl. mehr versehen. Vielfach werden auch mehrere
Magnetkörper in einem System, beispielsweise unter Verwendung von Platten oder Stegen
aus Weicheisen, miteinander vereinigt. In allen diesen bekannten Fällen besteht
der einzelne Magnetkörper aus einem einheitlichen Stück Dauermagnetwerkstoff. Dies
gilt beispielsweise auch für sogenannte Sternmagnete, die durchgehend einheitlich
aus Dauermagnetwerkstoffen bestehen, wobei gegebenenfalls an den ausgeprägten Polen
Polschuhe aus Weicheisen angesetzt sind.
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Bekanntlich können Dauermagnetwerkstoffe, deren Curiepunkt bei hinreichend
hohen Temperaturen liegt, d. h. also insbesondere die auf der Aushärtung beruhenden
Dauermagnetwerkstoffe, mit einer Vorzugslage der Magnetisierung versehen werden,
wenn sie in einem magnetischen Feld abgekühlt werden. Bei einem Sternmagnet ist
es bislang nicht ohne weiteres möglich gewesen, eine Vorzugslage der Magnetisierung
für alle Pole des Sternes zu erzielen, weil für jeden Magnetkörper nur zwei aneinander
gegenüberliegende Arme des Sternes während der Abkühlung in die Richtung des Magnetflusses
gebracht werden konnten, während die übrigen Arme des Sternes in einem mehr oder
minder spitzen Winkel oder sogar senkrecht zur Richtung des Magnetfeldes stehen,
so daß sich in ihnen eine Vorzugslage der Magnetisierung in Richtung ihrer Längsachse
nicht einstellt. Zwar könnte mit einem mehrpoligen Erregerfeld gearbeitet werden,
wobei jedem Sternarm ein Erregerpol
zugeordnet wird. Diese Eisenpole
müssen auf der Stirnseite der Arme aufliegen und am anderen Ende durch einen Eisenrahmen
geschlossen sein. Die Wärmeableitung ist dadurch sehr groß, so- daß sich der zu
behandelnde Körper zu rasch abkühlt, eine Erscheinung, die nicht abgeändert werden
kann durch Zwischenschalten von wärmedämmenden Mitteln, weil dadurch die Feldverteilung
nachteilig beeinflußt wird; insbesondere schließen sich die Kraftlinien von Pol
zu Pol, ohne in den zu behandelnden Werkstoff einzudringen.: Es ist daher auch schon
bekannt, für einen gegossenen oder gesinterten Dauermagnet eine Sternform aus einzelnen
losen Magneten aufzubauen. Diese losen Magnete können alsdann mit einer Vorzugsrichtung
der Magnetisierung versehen und nachträglich zur Sternform zusammengesetzt werden.
Hierbei sind die die einzelnen Arme des Sternes bildenden Magnete mit einer Durchbohrung
versehen und an einem zentralen Weicheisenstück angeschraubt worden. Diese Maßnahme
ist nachteilig, weil die Verwendung von Schrauben Querschnittsverminderungen bedingt,
die zu Nachteilen in mechanischer und magnetischer Hinsicht führen.
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Gemäß der Erfindung sind jeweils zwei einander gegenüberliegende,
aus Dauermagnetwerkstoff bestehende Arme des Sternes zu einem Magnetkörper vereinigt.
Dieser Magnetkörper ist mit Zargen versehen, und mehrere solcher Magnetkörper sind
zu einem Stern gefügt. Auf diese Weise werden Verschraubungen vermieden. Unter Anwendung
der Anordnung gemäß der Erfindung wird so vorgegangen, daß die einzelnen Magnetkörper
getrennt voneinander mit Vorzugslage versehen werden,. worauf aus den einzelnen
Magnetkörpern der Stern zusammengesetzt und magnetisiert wird. Die aus Dauermagnetwerkstoff
bestehenden Arme werden vorzugsweise durch ein Weicheisenzwischenstück miteinander
verbunden. In ganz besonders einfacher Weise läßt sich diese Form dann verwirklichen,
wenn der Dauermagnetwerkstoff durch Sintern erzeugt wird,, weil sich so die Möglichkeit
ergibt, Dauermagnetwerkstoff und Weicheisen einstöckig in einem Arbeitsgang herzustellen.
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Im nachfolgenden wird die Erfindung an Hand zweier Ausführungsbeispiele
näher erläutert, die in den Zeichnungen dargestellt sind.
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Abb. I zeigt einen zusammengesetzten vierpoligen Sternmagneten in
perspektivischer Darstellung und Abb.2, ebenfalls perspektivisch, die Form des einzelnen
Magnetkörpers.
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Der einzelne Magnetkörper besteht aus zwei Teilen i und 2 aus dauermagnetischem
Werkstoff. Diese beiden Teile i und 2 sind durch das Mittelstück 3, das vorzugsweise
aus Weicheisen hergestellt ist, zu dem Magnetkörper vereint.
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Das Mittelstück 3 ist mit einer Ausnehmung 4 versehen, die als Verzargung
dient, so daß zwei solcher Magnetkörper lose zu einem Sternmagnet gemäß Abb. I vereinigt
werden können. Zweckmäßig werden die Mittelstücke jeweils mit einer zentralen Bohrung
5 versehen, wobei sich die Bohrungen 5 im zusammengesetzten Zustand überdecken,
so daß eine Achse od. dgl. zum Tragen und gleichzeitig für den Zusammenhalt des
Sternes hindurchgesteckt werden kann: Die einzelnen Magnetkörper, die aus einander
gegenüberliegenden Armen des Sternes gebildet sind, können in einfacher Weise durch
Sintern einstöckig hergestellt werden, indem die Teile i und 2 aus Dauermagnetwerkstoff
und das Weicheisenteil 3 gleichzeitig eingeformt, gepreßt und anschließend gesintert
werden. Es ist aber auch möglich, die Dauermagnetkörper I und 2 in Formen zu gießen.
Sie werden alsdann in geeigneter Weise, beispielsweise durch Schweißen,. mit dem
Zwischenstück verbunden.
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Die einzelnen Magnetkörper werden vor dem Zusammenbäu mit einer Vorzugslage
der Magnetisierung in Richtung der Längsachse 6 versehen. Wie ohne weiteres ersichtlich,
weist ein aus solchen Magnetkörpern zusammengesetzter Stern (Abb. I) infolgedessen
in jedem Sternarm eine Vorzugslage der Magnetisierung auf, eine Eigenschaft, die
nicht oder nur mit großen Schwierigkeiten zu erzielen wäre, wenn der Stern aus einem
einheitlichen Magnetkörper bestünde, der nur als Ganzes der Feldeinwirkung während
der Abkühlung unterworfen werden könnte.
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In Abb. 3 bis 5 ist ein sechspoliger Stern mit seinen einzelnen Magnetkörpern
gezeigt. Sinngemäß gilt für einen solchen Sternmagneten das zu Abb. I und 2 Ausgeführte.
Lediglich die Wandungen 7 der Verzargung sind im Gegensatz zur Ausführungsform nach
Abb.2 abgeschrägt, damit mehr als zwei einzelne Magnetkörper, ohne sich gegenseitig
zu behindern, miteinander verzargt werden können.
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Es ist ferner erforderlich, außer zwei gleichartigen einzelnen Magnetkörpern
gemäß Abb.4 einen besonderen Magnetkörper gemäß Abb. 5 vorzusehen, bei weilchem
dier Mittelabschnitt die Form eines Verbindungssteges 8 annimmt. Auf den Verbindungssteg
8 wird von oben her ein Magnetkörper gemäß Abb. 4 in Schräglage aufgelegt, so daß
diametral gegenüberstehende Schrägflächen 7 der beiden Magnetkörper aneinander anliegen.
In einem entsprechenden Winkel hierzu wird der zweite Magnetkörper gemäß Abb.4 ebenfalls
in den Magnetkörper nach Abb. 5, jedoch von unten her, eingelegt, wodurch sich die
endgültige Form des sechspoligen Sternes nach Abb. 3 ergibt.
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Auch in diesem Falle werden die einzelnen Magnetkörper vor ihrem Zusammenbau
in Richtung ihrer Längsachse mit einer Vorzugslage der Magnetisierung versehen.
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Wie ohne weiteres verständlich ist, können auf diese Weise auch Sternmagnete
hergestellt werden, die mehr als sechs Pole aufweisen.